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Zum Ende der Seite springen Soziale Brennpunkte  
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Shinobi

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Soziale Brennpunkte 13.04.2015 23:27 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Am vergangenen Samstag wurde auf VOX eine 4 Stündige Doku über den Kalkofen gesendet. Der Kalkofen ist ein heruntergekommenes Elendsviertel aus meiner Heimatstadt. Ich bin da schon des öfteren durchgelaufen, hatte aber zu den Leuten dort noch keinen Kontakt. Es gibt schon einige solcher Brennpunkte hier in Kaiserslautern, der Kalkofen ist aber der schlimmste von allen.
Stellt euch teilweise Fensterlose Baracken aus den 50er Jahren vor, ohne fließendes Wasser und wenn doch dann nur Kaltes, wo es keine Duschen gibt und die Menschen keine Gasheizungen haben, sondern mit Sperrmüll in Öfen heizen. Dann habt ihr ungefähr ein Bild von den Zuständen dort und doch könnt ihr das wahre Ausmaß erst dann begreifen, wenn ihr die Gebäude dort selbst gesehen habt. Die Doku zeigt zum Glück ein paar brisante Einblicke in diese Parallelgesellschaft. Bis dato konnte man darüber im Internet nämlich so gut wie nichts finden, erst muss ein Fernsehteam von VOX kommen damit das Elend dort mal Publik wird.

Wer die Doku verpasst hat kann sie hier noch schauen.

http://www.voxnow.de/dokumentationen-und-reportagen.php

Im Kalkofen gibt es auch einen Block für Asylbewerber und weil die angeblich Duschen bekamen, was den Deutschen Bewohnern schon seit etlichen Jahren verwehrt blieb, gab es auch schon des öfteren Aufmärsche der NPD. Erst kürzlich gab es wieder einen Nazi Aufmarsch, der wohl teilweise Eskaliert ist, als Anwohner des Kalkofens mit Baseballschlägern bewaffnet, auf wen auch immer losgehen wollten. großes Grinsen

Hier ein paar Bilder davon.









Und hier ein Bild von dem Block in dem die galub bis zu 200 Asylbewerber untergebracht sind.



Hier gab es übrigens bis vor kurzem, am anderen Ende der Stadt noch ähnlich heruntergekommene Gebäude, die aber inzwischen bis auf einen Querblock komplett abgerissen wurden. Zu schade, ich hatte eigentlich noch vorgehabt ein paar Bilder davon zu machen. Aber eines konnte ich im Netz noch auftreiben.



Und für alle die nicht gerade aus einem kleinen spießigen Dorf stammen, welche Brennpunkte gibt es denn bei euch? Berichtet doch mal darüber und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt.

Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.


“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”


„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
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sarius



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14.04.2015 22:53 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Nun ja, Freiburg ist zwar nicht besonders groß, aber die wenigen Stadtteile könnten unterschiedlicher gar nicht sein. Es gibt eine reiche Villengegend, ein Neubaugebiet mit vielen jungen Familien in Einfamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern, einen Stadtteil mit hoher Immigrantenzahl mit vielen Hochhäusern und einen supermodernen Ökostadtteil, der der Stadt auch immer wieder ihren grünen Beinamen verleit und schließlich noch eine Altstadt mit mehr oder weniger vielen Bettlern und "Verlierern".

Momentan baut man auch noch an einer Containersiedlung für Flüchtlinge. Diese steht ganz in meiner Nähe. Auf mich macht sie keinen willkommenheißenden Eindruck. Erst recht nicht, da hier so viele Wohnungen leer stehen, die dafür nicht genutzt werden. Es wird denke ich ganz spannend, wie die jungen Familien und die alteingesessenen Immigranten mit den neuen Nachbarn umgehen werden. Die Villengegend liegt ja zufällig am anderen Ende der Stadt.

(Sorry, wenn ich das mit dem Sozialen Brennpunkt falsch verstanden habe.)

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von sarius am 14.04.2015 22:55.

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luc



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16.04.2015 02:08 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Vermutlich bin ich als Kind vom Dorf Dörfchen eine kleine, heile Welt gewohnt oder besser gesagt: damit aufgewachsen & dran angepasst .. allerdings kam und kommt es mir hier in den ruinierten Großstadtgebieten immer noch flächendeckend wie im Ghetto vor.

Besonders hier in Krefeld überwiegt das Bild von grau-tristen Reihenhäuser, den Gangstern, die dir tagsüber versuchen das Portmonnaie zu klauen und dich nachts anmachen "endlich den scheiß Stoff rauszurücken" .. und natürlich dem allgegenwärtigen Geruch von Kotze & Bier, der vom Hauptbahnhof und jeder verdammten Straßenbahn-Haltestelle expandiert. Aber natürlich gibt es auch hier ein "gehobenes (Arschloch)-Viertel", das sich (klischeehafter hätte es nicht sein können) rund um den lokalen Golf-Club befindet. Aber um ehrlich zu sein laufe ich lieber Gefahr bald ein Messer im Rücken stecken zu haben, als die entsetzen Gesichter der stolzen Besserverdiener zu sehen, wenn ich der S-Bahn-Trulla "beichte", dass ich für eine 3 Minuten-Fahrt keine 2,60€ bezahlen werde.

Aber ich merke deutlich, dass so ein Großstadtleben ohnehin nichts für mich ist. Ghettos (oder wie Shinobi es nannte: "soziale Brennpunkte") wird es zwar vermutlich auch auf dem Land geben, aber dort kann man sich wenigstens auch davon fernhalten und ist nicht zwangsweise "mittendrin".

The only way you can survive is to spread to another area. There is another organism on this planet that follows the same pattern. A virus. Human beings are a disease, a cancer of this planet, you are a plague, and we .. we are the cure.
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Eastman



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19.04.2015 17:26 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Also bei mir im Großraum Wien sieht es ein wenig anders aus was soziale Brennpunkte betrifft.
Es gibt da zwar auch miese Gegenden aber das Glasscherbenviertel an sich gibt es so jetzt nicht.
Ich erkläre das mal ein wenig genauer.
Der 1. Bezirk der auch innere Stadt genannt wird ist ein Nobelbezirk wo reiche Leute ihre Büros haben und auch die ganzen alten Gebäude aus der Kaiserzeit befindet sich dort.
Also eine Gegend für Touristen und reiche Leute die sich rund um die anderen Stadtgebiete durch die Ringstraße abtrennt.
Auf der anderen Seite der Ringstraße befindet sich dann die Bezirke 2 bis 9 wobei diese Gegenden vor 100 Jahren die Arbeiter und Armenviertel waren und in den letzten 30 Jahren gentrifiziert wurden was man auch an den Mieten und den dortigen Lokalen und Einkaufsmöglichkeiten bemerkt.
In diesen Gegenden gibt es auch den einen oder anderen Schandfleck oder Gemeindebau (so nennt man die Sozialbauten der Stadt Wien) aber sonst ist das eine "saubere" Gegend.
Besonders die Stadtteile Mariahilf und Neubau sind ein echtes Bobo-Town wo die ganzen Hippster leben und die am liebsten am Naschmarkt oder auf der inneren Mariahilferstraße einkaufen wo auch alles ganz krass hip un teuer ist.
Im westlichen und südlichen Bereich Wiens werden diese Stadtteile dann durch den Gürtel begrenzt.
Der Wiener Gürtel ist eine mehrspurige Verkehrsader die vom Nordwesten kommend sich an der Westseite der Hippster Stadtteile entlangzieht und die restlichen Stadtteile rund um die innere Stadt dann im Süden begrenzt.
Das ist meiner Meinung nach auch die große Schneise wo sich Arm und Reich voneinander trennen.
Die westlichen Stadtteile wie Ottakring oder Hietzing sind echte Ausländergegenden wo es auch immer wieder Ausschreitungen und spektakuläre Polizeieinsätze gibt.
Dort wohnen vermehrt Leute aus dem ehemaligen Jugoslawien, Afganen, Polen, Türken wobei diese Leute auch eher zu den working poor Leuten zählen.
Also lausige Jobs haben und sich keinen Wohnung in einer besseren Gegend leisten können.
Da hat man dort auch die typischen jungen Gettogangster die in den Ballspielkäfigen und abgefuckten Parks rumhängen und nur Scheiße bauen.
Besonders die Thaliastraße, Ottakringerstraße und die Gegend rund um die U-Bahnstation Josefstädterstraße würde ich als soziale Brennpunkte bezeichnen.
Junkies, Penner, Gangster wo hin man auch blickt, dazwischen abgefuckte hässliche Wohnhäuser die mit Graffiti beschmiert sind oder wo die Fassade schon halb weggegammelt ist.
Dort gibt es bis auf Lebensmitteldiskonter und Onkel Achmed Läden nur noch Bordelle, Wettbüros, Glückspiellokale, 1€ Shops und versiffte Spelunken.
Am krassesten merkt man den Übergang von wohlhabenden Bereich der Stadt zum Armenviertel wenn man die Mariahilferstraße entlang geht.
Die Mariahilferstraße beginnt unten bei der Ringstraße (Nobel und Hippstergegend) quert den Gürtel und endet irgendwo im Westen bei einer anderen Verkehrsader.
Diese Straße ist auf der einen Stadtseite eine schicke Einkaufsmeile wo sich noble Boutiquen, teure Juwelieren und Elektronikläden und hippe Fressbuden befinden.
Sobald man den Gürtel und auch den dortig befindlichen Westbahnhof passiert ist man plötzlich in einer anderen Welt.
Da ist nichts mehr hipp und schön und gerade auch der Westbahnhof ist ein sozialer Brennpunkt mit den vielen Pennern, Drogensüchtigen und dort gestrandeten Desperados.
Je weiter man da Stadtauswärts geht umso mehr sieht man überall auch nur noch Puffs, Drecksläden, Wettbüros und Sauflokale und total heruntergekommene Häuser die zwar von außen nach Gründerzeit aussehen aber im inneren aussehen als wären sie eine Kullise für einen Postapokalypsefilm wie Madmax oder so.
Jetzt könnte man sagen das dies die sozialen Brennpunkte von Wien sind aber genau mitten drinnen in diesen Stadtteilen gibt es wieder richtige Reicheninseln.
Zum Beispiel bei manchen Marktplätzen haben sich kleine Kaffeehäuser und exotische Lokale eingemietet die afganische, persische, vietnamesische Spezialitäten anbieten und preislich auch in der gehobenen Klasse angesiedelt sind.
Rund um diese Insel haben sich auch wieder besserverdienende Bürger, Hippster und ähnliche Leute angesiedelt.
Eigentlich krass das man sowas in diesen Stadtteilen macht.
Direkt neben den abgefuckten Stadtteil Ottakring beginnt das Nobelviertel das sich Penzing nennt.
Da wohnen dann die echt reichen Leute in schicken Villen, Bungalows und größflächigen Reihenhäusern.
Der Kontrast zwischen den beiden Stadtteilen ist auch dort wieder ziemlich hart und krass.
Im Süden Wiens gibt es noch den Stadtteil Favoriten der bis in die späten 90er Jahre der österreichischen Arbeiterklasse vorbehalten war.
Auch meine Mutter, Großmutter, Onkel und andere Verwandte haben dort gewohnt oder leben immer noch dort.
Dort war es zwar nicht wirklich schön aber auch nicht kotzhässlich, viele soziale Gemeindebauten für einfache Leute, nicht übermäßig kriminell dort, einfach ein normaler Stadtteil.
In den späten 90ern bemerkte man aber das immer mehr Türken herkamen weil die Mieten relativ günstig waren und die Bausubstanz der Häuser ganz akzeptabel war.
Diese Entwicklung wurde immer extremer und heute leben dort locker 60-70% der Türken von Wien.
Es ist aber kein friedliches Nebeneinander und man hat auch nicht diesen gewissen Flair wie man in in Istanbul zum Beispiel hat.
Das liegt auch an den zugezogenen Leuten bei denen es mir oft so vorkommt als hätte man einen ätzend prolligen, erzkonservativen und religiösen Türken aus seinem Dorf im hintersten Anatolien abgeholt und ihn in diesen Stadtteil verfrachtet.
Genau so ist dort auch alles verkommen und abgefuckt mit allen Begleiterscheinungen die mit so einer Entwicklung einher gehen.
Also junge Typen die auf der Straße abhängen und einen blöd anmachen, einen beklauen und zusammenschlagen wollen oder sonst nur perspektivenlos und kriminell abhängen.
Auch macht dieser Stadtteil einen total überbevölkerten Eindruck und man merkt auch stark die Armut der Leute dort.
Man fährt zwar aus Prestige einen Mercedes oder BMW und prollt mit dem neuen Iphone rum aber lebt in einer total versifften Zinskaserne und hat sofern man einen Job hat irgend einen schlechten Job am Bau oder in der Reinigungsbranche.
Beim Baumarkt in der Nähe der S-Bahnstation Matzleinsdorferplatz gibt es sogar einen Arbeiterstrich wo jeden Tag ein Haufen zumeist illegale Migranten ohen Arbeitserlaubnis rumstehen und jeder hofft das er irgendwo für ein paar Tage schwarz arbeiten kann auf irgend einer Baustelle.
Eigentlich auch krass das man den Leuten die Arbeit wollen dieses Recht verwehrt und sie mit irgend einer Form der Sozialhilfe abspeist von der man nie seinen Lebensunterhalt bestreiten könnte.
Im Norden und Osten Wiens hat man dann noch die Stadtteile mit den normalen Bürgern die gerade genug verdienen damit sie ihre Wohnungen zahlen können und ab und zu auch mal auf Urlaub fahren können und bis jetzt noch halbwegs leben können ohne dem Prekariat anzugehören.
Zu den Leuten gehöre ich auch noch.
Wobei es auch in diesen bürgerlichen Gegenden immer wieder Wohnanlagen gibt wo man besser fern bleiben sollte wenn man dort niemanden kennt.
Der Rennbahnweg im 22.Bezirk war zumindest früher voll mit rechten Prolls, asozialen einheimischen Unterschichtlern und anderen kaputten Leuten.
Dort ist es jetzt etwas besser geworden wobei sich diese Leute bzw. deren Kinder jetzt ganz östlich von Wien im Raum rund um Esslingen angesiedelt haben und sich regelmäßig Massenschlägereien mit den benachbarten Leuten aus Enzersdorf liefern.

Über Wien würde ich jetzt sagen das es den sozialen Brennpunkt schlechthin nicht gibt wie man es von manchen anderen Städten gewohnt ist.
Es gibt zwar immer wieder üble Gegenden besonders rund um die Bahnhöfe oder bei gewissen Wohnblöcken aber sonst lebt Arm und Reich eigentlich pervers nahe nebeneinander und gerade das Beispiel mit der oben genannten Mariahilferstraße ist total krass und ich denke das es diese Art der sozialen Durchmischung auf so engen Raum kaum noch in anderen Städten gibt.
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