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Schattenhexe

Isolierte

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Stell mich mal eben als neues Mitglied vor :D 04.01.2016 17:37 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Hallo allerseits! Bin nun frisch dabei und wollte mal eben meine kleine, aber feine(okay, Spaß beiseite) Lebensgeschichte erläutern und etwas zu meiner Person sagen.

Wie man es etwa von einer Mustertochter erwartet hätte, wuchs ich in guten Verhältnissen auf, meine Eltern versuchten immer jegliches Übel von mir fern zu halten, da sie selbst ziemlich viel hatten ertragen müssen. Allein mein Vater, der mit fünfzehn schon allein leben, Geld verdienen musste etc. Aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls wurde an mir die ganze Tortur vollzogen, die leistungsorientierte Erwachsene für ein Kind vorsahen: Ich ging zunächst auf eine Grundschule in einem Viertel, das schon als problematisch bezeichnet werden könnte. Als Deutsche war ich da eine Minderheit und erlebte dort Gegendiskriminierung. Jedoch(ich weiß auch nicht warum) fand ich das Ganze im Gegensatz zu meinen Eltern halb so schlimm. Irgendwie arrangierte ich mich mit der dortigen Situation und nahm ein passives, ruhiges Verhalten an, das mich von den anderen übersehen ließ. Ich versuchte nirgendwo anzuecken, weil ich schon immer von einem sehr empfindlichen Gemüt war und sich dies auch nie so wirklich geändert hat. Ganz vorbildlich im Unterricht gewöhnlicherweise phantasierend großes Grinsen schloss ich die Grundschule ab, bekam eine Empfehlung für die Real- oder Gesamtschule und wechselte wegen meines Vaters auf die Gesamtschule. Er erhoffte sich wohl von mir, obwohl er es immer wieder bestritt, dass ich einen höheren Abschluss machte als meine Mutter und er selbst. Auf der Gesamtschule(man kann sagen, dass es wohl die beste hier im Ort war) wurde ich das erste Mal mit dem Leistungsgedanken in unserer Gesellschaft konfrontiert. Es war eine Ganztagsschule. Plötzlich konnte ich nicht mehr vor mich hinvegetieren und mich meinen Phantasien aussetzen. Mit Mühe und Not schaffte ich es in den ersten zwei Jahren keine fünf auf dem Zeugnis stehen zu haben.
Ich weiß, irgendwie habe ich mich schon immer von Leuten angezogen gefühlt, die nicht der vorherrschenden Norm entsprachen. So war ich bereits auf der Grundschule mit einer Albanerin befreundet, obgleich Albaner unter einer Horde von Türken in meinem Viertel immer als Abschaum galten. Ich freundete mich auch auf der weiterführenden Schule mit einem Mädchen an, dass arge Probleme mit ihrer Familie und mit ihrer eigenen Person hatte. Sie kam aus einer Familie, die stets eine heile Welt haben wollte, wenngleich der Vater doch überaus aggressiv und autoritär, die Mutter duckmäuserisch ohne Ende war. Hinzu kam, dass das Mädchen nie wirkliche Aufmerksamkeit und Wertschätzung von ihren Eltern, da sie noch drei weitere Brüder, zwei von denen sehr problematische Fälle, hatte. Der Älteste bereitete den konservativen wohl schlaflose Nächte, da er eine Sexualität hatte, die sie unnatürlich fanden. Er war schwul. Der Zweitälteste war ein Musterexemplar an Sohn, da er gute Noten schrieb, im Sport sehr erfolgreich und sehr beliebt war. Das jüngste der Kinder hatte ADHS, war geistig zurückgeblieben und hatte motorische Schwierigkeiten, ging aber dennoch später auf die gleiche Schule wie wir. Er nahm den Mittelpunkt der Familie ein. Das Mädchen ging indessen unter diesen ganzen "Extremfällen" unter. Sie brachte durchschnittliche Noten nach Hause, war eine stille Jugendliche, die unter den ganzen pubertierenden Nachwuchstussis in unserer Klasse unterging und nie viel über sich preisgab, wenn sie auf jemanden traf, den sie nicht wirklich kannte. Unter ihrer ganzen oberflächlichen Durchschnittlichkeit verbarg sich jedoch ein Wesen, das in seiner Vielfalt sehr interessant war. Das Mädchen hatte eine eigene Meinung, war eine Individualistin durch und durch und erkannte schon früh, was in dieser Gesellschaft nicht stimmte.
Bevor ich dies jedoch erkannte und endlich eine richtige Freundin hatte, war ich von allen anderen nach der 6. Klasse isoliert. Auf einmal benahmen sich alle so anders. Aus den Jugendlichen wurden komische überschminkte, essgestörte Trullas, die sich für nichts Anderes außer Parties, Mode, Germany's next Topmodel und vor allem Jungs interessierten und laute, aggressive, seltsame Kerle, die sich jedes Wochenende besoffen und intolerant gegenüber jenen Mädchen waren, die nicht dem Klischee der Weiblichkeit entsprachen. Es war wohl meine Sturheit, die dafür sorgte mich nicht wie die pubertären Teenis in meiner Klasse zu verhalten. Jeden Schultag verbrachte ich von der 7. bis zur 8. Klasse in der Bibliothek, erledigte schon die Hausaufgaben direkt nachdem ich sie aufbekommen hatte und fing danach an zu schreiben. Meine Geschichten handelten meist von Jugendlichen, die ähnlich wie ich ihre Umgebung und die genormten Menschen darin nicht akzeptieren konnten und die auch umgekehrt bei den anderen nicht akzeptiert wurden. Oft entwickelten sich die Geschichten so, dass sie irgendwie aus den Alltag ausbrachen, dass sie gewisse Kräfte in sich entdeckten und nach einem Amoklauf durch die große, weite Welt zogen, in der sie allerlei Abenteuer erlebten oder durch irgendeine Raumverkrümmung plötzlich in einer andere Dimension katapultiert wurden, in der ganz andere Regeln von Physik herrschten.
Irgendwann merkte ich jedoch, dass es so nicht weitergehen konnte. Um in der Gesellschaft erfolgreich zu sein, müsste ich endlich lernen im Team zusammenzuarbeiten und Bindungen aufzubauen. Dachte man. Dank dem subtilen Befehl einiger Lehrer wurde ich aus der Bibliothek sozusagen "rausgeholt" und sollte mich nun in eine Klassengemeinschaft integrieren, die schon feste Banden geknüpft hatte. Ich galt natürlich als Paradiesvogel. Niemand interessierte sich für meine außergewöhnlichen Interessen. Ständig waren die Gesprächsthemen Sex, Drogen, irgendwelche Sänger, welche mich nicht interessierten und Parties. Und ich fühlte trotz den Umarmungen der Vorzeigetrullas und die Bro Fists der Machos, dass ich total fehl am Platz war. Diese Zeit war sehr kritisch, ich verliebte mich unglücklich in einen Jungen aus der Klasse, der anfangs sehr still und geheimnisvoll wirkte, sich hinterher aber seine wie ich fand schöne, schmächtige Figur durch Steroide und Muskelshakes ruinierte. Er wurde vom ernsten, weisen Elfen in meiner Phantasie zum grölenden Arschloch, das immer irgendwelche Scheiße baute. Trotzdem brauchte ich noch lange, bevor ich von ihm wegkam, denn irgendwie musste ich ihn trotz seiner aggressiven, aufmüpfigen Art dennoch lieben. Das einzige Positive an der Zeit war wohl, dass ich die Freundschaft meines Lebens erleben durfte. Wir waren zwar charakterlich und auch interessenmäßig sehr weit auseinander, teilten jedoch ähnliche Ansichten und verfügten über ein inneres Band, das uns zusammenhielt. Wir waren wie Naruto und Sasuke, nur unter Mädchen. großes Grinsen
Später, als wir in die 11. kamen, lebten wir uns jedoch auseinander. Man könnte sagen, dass ich zu dem wurde, was meine Eltern immer haben wollten: Eine ehrgeizige, sehr selbstbewusste junge Frau, eine Macherin. Zu meinen guten Noten, die ich seit der siebten Klasse nur noch schrieb, kamen große Erfolge im Sport(ich besuchte eine Kampfsportschule, machte schnell viele Gürtel, lief Halbmarathon), spielte gut Gitarre und Keyboard und hatte öffentliche Auftritte, auf denen ich vor tausend Leuten sang. Ich war sehr beliebt bei den "Individualisten", die ich an der Schule in der Zeit näher kennen lernte. Sie hörten andere Musik, lasen Fantasyromane und zockten. Alles schien perfekt von außen, innerlich jedoch hatte ich nichts, was mich mit diesen Leuten verband, denn sie waren nicht so kaputt wie ich. Wir teilten nicht dieselben Ansichten, konnten nur über Interessen zueinander finden. Im Grunde waren diese Leute ziemlich spießig und leistungsorientiert, strebten ein Leben an, in dem sie glücklich mit Mann oder Frau in einem Eigenheim leben wollten, umgeben von zwei Kindern. Sie waren eigentlich sehr eifersüchtig auf die "Coolen", da sie nicht über das Selbstbewusstsein verfügten so zu sein wie sie. Sie waren ihnen eigentlich in ihrer Denkweise sehr ähnlich, sie hatten Angst davor unkonventionelle Wege einzuschlagen oder Konsequenz walten zu lassen. Ein bisschen prägten sie mich auch. Ich wurde kommunikativer und komme mit jedem Menschen klar, sofern dieser nicht versucht mich zu manipulieren.
Doch selbst unter den "Außenseitern" schlechthin galt ich irgendwann als Einzelgängerin. Im letzten Jahr im Abitur erkannte ich die schleichenden Zweifel vollends, die mich in meinem Leben immer schon begleitet hatten: Dass nämlich vieles an dieser Welt nicht stimmt und der, der sich das schönredet einfach nicht tief genug gegraben hat. Ich entwickelte mich dank beschissener, verbitterter Lehrer und ebenso verbissenen, wenig spontanen, autoritären Eltern von einem sehr leistungsorientierten Menschen wieder zu einem Menschen, der lieber seinen Gedanken nachgeht und fremde Welten durch seine Hirnwindungen erschaffen kann, statt sich wenig reflektierend der Karriere hinzugeben. Mein Hauptanliegen ist nun Ehrlichkeit zu mir selbst und Ausgleich, als mich noch einmal von meinem Umfeld und von mir selbst am Rande eines Burnouts und kompletten Nervenzusammenbruchs drängen zu lassen.
Nun mit 19 Jahren lebe ich noch bei meinen Eltern, bin berufslos, studiere Geschichte und Philosophie innerhalb eines 2-Fach-Bachelors. Die Fächer, die mir in der Schule am meisten zugesagt haben und habe viel Zeit über alles Mögliche zu reflektieren sowie mich meinen eigentlichen Interessen ohne Leistungsdruck zuwenden zu können. Einige würden mich vielleicht als faul und verantwortungslos bezeichnen, da ich so undankbare Jobs, die Studenten normalerweise ausüben ohnehin vermeide und so eine Zukunft als Karriere orientierte Frau mit Partner in einem spießigen Eigenheim mit stressenden Kindern verachte. Mir ist es jedenfalls gleich, was man davon hält. Mein Hauptanliegen ist wohl Ruhe und Authentizität, die mir irgendwann auf der weiterführenden Schule verloren ging, wieder zu erlangen. Wenn ich jemals einen Platz in dieser Welt einnehmen werde, wird es wohl irgendwo am Rande des öffentlichen Lebens in einem Archiv, einem Künstleratelier, einem Museum oder eine Bibliothek sein. Solche Berufe würden mir wahrscheinlich Freude bereiten.
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Abfallverwertung



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04.01.2016 17:56 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Willkommen in der Unity!
Das ist das erste mal seit einiger Zeit, dass ich mir in diesem Forum so einen langen Beitrag geduldig durchlese. Bis vor ein paar Wochen gab es diese Masse an Zeichen fließbandgefertigt von einem leicht... "unzurechnungsfähigen" User, der mittlerweile gebannt ist.
Nun, deine Geschichte klingt sehr interessant. Mich überrascht es aber, dass deine Eltern, wo sie doch so leistungsorientiert sind, nicht auf ein Gymnasium schickten. Warum hat man dich dann letztendlich aus der Bibliothek verbannt?
Aber warum studierst du eigentlich? Ich bin derzeit in der 9. Klasse eines Gymnasiums (ist leider extrem mit Gutmenschen und Spießern kontanimiert) und Geschichte sowie teilweise Philosophie zählen ebenfalls zu meinen Lieblingsthemen, ich würde aber wahrscheinlich nicht mal das Abitur überstehen - ist mir schlicht zu stressig. Wobei ich selbst sowieso nicht vorhabe, mein Leben lang zu arbeiten, höchstens für 10 Jahre. Was sind deine Pläne diesbezüglich, von den Berufsvorstellungen abgesehen?
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Schattenhexe

Isolierte

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04.01.2016 19:07 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Hi,
wollte eigentlich nicht einen so langen Text schreiben, aber bin manchmal halt eine Plaudertasche^^.
Die Gesamtschule hier in der Umgebung hat einen besseren Ruf als die Gymnasien, jeder will dort seine Kinder abladen. Das Selektierverfahren war dort ähnlich wie auf den Gymnasien durch E-Kurse und G-Kurse. Die Lehrer haben einfach ihren Stoff durchgezogen auch wenn die Mehrheit der Klasse diesen nicht verstanden hatte.
Die wollten mich optimieren, Lehrer wie Eltern gleichermaßen, dass ich auch zu den guten Noten ein soziales Wesen annehme.
Ich studiere letztendlich aus Interesse. Eigentlich bin ich ein sehr wissbegieriger Mensch und wollte meine Kenntnisse in diesen Bereichen noch weiter vertiefen, bevor ich einen Beruf ausübe, um von etwas leben zu können.
Muss wirklich schlimm sein mit den ganzen Gutmenschen und Spießern. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Mehrheit der Personen im Studium noch mal einen Ticken schlimmer sind mit ihrer pflichtbewussten Art. Besonders die Lehramtsstudenten. Daneben gibt es noch die ewigen Studenten, die ihr Studium sehr locker angehen. Sowieso sind Geisteswissenschaften eigentlich die auf gut Deutsch chilligsten Fächer, die man studieren kann. Verstehe deshalb nicht wieso die Mehrheit sich immer noch so einen Kopf macht.
Ich sehe es so, dass man, wenn man schon sein Leben lang arbeiten möchte, einer Tätigkeit nachgehen sollte, die einen erfüllt. So würde ich nie in einem Betrieb arbeiten, in dem man ständig nett lächeln und zehntausend Klienten am Tag treffen muss. So Bürojob, unzählige Stunden telefonierend zu verbringen, wäre so mal gar nichts. Knarre Als freiberufliche Autorin zu arbeiten oder gar als Sängerin einer Band, die gute Musik macht, wäre hingegen etwas, das ich ein ganzes Leben lang machen könnte, ohne irgendetwas zu vermissen, wenn man mal auf dem Sterbebett liegt. Es kommt auf die Tätigkeit an und inwiefern man Arbeit überhaupt definiert. Wenn die Vorstellungen mit der Realität in Zukunft sehr auseinander gehen würden, wäre irgendeine eine fruchtbare, unbewohnte Insel im Pazifik nicht schlecht, auf der man sich zurückziehen könnte.^^ Ne, jetzt mal im Ernst: Wahrscheinlich würde ich wohl Arbeitslosengeld beziehen und in der ganzen freien Zeit, die mir bleibt, richtig leben. Was ist mit dir? Was würde dich erfüllen?
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Abfallverwertung



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04.01.2016 19:27 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Oh, ich habe einen recht eindeutigen Plan. Ich werde mich in etwa 10 Jahren nach Kanada (British Columbia) in den Wald absetzen und dort vielleicht in einer Kommune den Rest meines Lebens verbringen.
In der Zwischenzeit werde ich wahrscheinlich einen Teilzeitjob (etwas künstlerisches fände ich ncith schlecht, aber da bin ich nicht begabt genug...) annehmen, viel Geld brauche ich eh nicht, da ich kaum Konsumbedürfnisse habe.
Studieren tue ich in gewisser Hinsicht übrigens auch, wobei das Niveau da auf jeden Fall streitbar ist. Oft suche ich beispielsweise auf Wikipedia kurz einen Artikel über einen Krieg auf und habe wenige Minuten später 30 neue Tabs offen und bin wiederum 45 Minuten später nicht mehr bei "List of equipment of the Russian Ground Forces" sondern bei "RENAMO insurgency (2013–15)". Obwohl ich das eigentlich gar nicht beabsichtigt habe... Anders gesagt, in der Schule lerne ich praktisch nichts. Fast jegliches Wissen eigne ich mir am Computer an, nur wird das im Unterricht nie gebraucht.
Zitat:
Muss wirklich schlimm sein mit den ganzen Gutmenschen und Spießern.

Ist es auch! Vor einiger Zeit habe ich dafür extra einen Thread eröffnet und berichte, was an meiner Schule so passiert... Auf Seite 2 steht der erste richtige Beitrag dazu. Der Kontext fehlt allerdings teilweise, da ich vorher schon eine Zeit lang einen anderen Thread dafür missbraucht habe.
Übrigens habe ich auch wirklich ein sehr negatives Bild über die meisten Studenten, auf mich wirken die wie ein gruseliges Teilergebnis der Konditionierung.
Zitat:
Die wollten mich optimieren, Lehrer wie Eltern gleichermaßen, dass ich auch zu den guten Noten ein soziales Wesen annehme.

Mich wollte man mal christlich erziehen. Als ich dann mit 4 Jahren laut in der Kirche "Ich hasse Gott!" gebrüllt habe, hat man das glücklicherweise aufgegeben! großes Grinsen

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Abfallverwertung am 04.01.2016 19:28.

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dian
unregistriert
04.01.2016 19:33 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ja, auch von mir mal ein herzliches Willkommen, @ Schattenhexe!
Und Glückwunsch zur erfolgreichen "Zurückentwicklung" vom erfolgreichen und beliebten Schüler zum unmotivierten Außenseiter. Um ein Haar wärst du ein Arschloch geworden. großes Grinsen Das geht schneller als man denkt... und die meisten merken es nicht mal, das ist das wirklich tragische daran.

Ich finde deine Vorstellung jedenfalls schonmal sehr sympathisch und denke, du könntest ganz gut hier in dieses Forum passen.
Einige der Dinge, die du schilderst, kommen mir auch aus meinem eigenen Leben ziemlich vertraut vor. Naja, wahrscheinlich kann sich fast jeder hier mit dem einen oder anderen was du erzählt hast identifizieren, vor allem beim Thema integrationswütige Lehrer und oberflächliche Klassenkameraden.

Ich selbst bin auch so ein Fall, der irgendwie ratlos danebenstand, als die Mitschüler plötzlich alle anfingen, sich wie pubertierende Idio..., äh Teenager aufzuführen, während ich irgendwie gar nicht begriff, was so toll daran sein soll, sich so zu verhalten.
Da ich immer die neuesten Games und Filme besaß, war ich aber trotzdem nicht gänzlich unbeliebt bei den Mitschülern... aber halt auch nie wirklich Teil von dieser Gemeinschaft, eher jemand, zu dem man nett war, der aber nicht dazugehörte. Und als ich es dann eines Tages doch mal wollte (also das dazugehören), da hat es einfach nicht funktioniert und ich hab mich nur zum Deppen gemacht.
Was mich auch ziemlich an meine eigene Jugend erinnert hat, war das hier:

Zitat:
Ich war sehr beliebt bei den "Individualisten", die ich an der Schule in der Zeit näher kennen lernte. Sie hörten andere Musik, lasen Fantasyromane und zockten. Alles schien perfekt von außen, innerlich jedoch hatte ich nichts, was mich mit diesen Leuten verband, denn sie waren nicht so kaputt wie ich

Ich war mal ziemlich desillussioniert, als ich feststellen musste, dass viele Gothics eigentlich nur Sex und Saufen im Kopf haben und gar nicht so viel über den Tod nachdenken wie man gemeinhin annimmt. Augen rollen
Schlimmer noch: Es gibt da draußen Leute, die konsumieren all die Games und Filme nur, die einmal meine Welt waren, ohne sich davon auch nur ein klitzekleinesbisschen zu Herzen zu nehmen.
So kaputte Menschen wie mich hab ich auch nie wirklich viele gefunden. In meiner Schule war wohl keiner so richtig kaputt, jedenfalls nicht kaputt auf die Art, mit der ich mich verbunden fühlen konnte.

Zitat:
Diese Zeit war sehr kritisch, ich verliebte mich unglücklich in einen Jungen aus der Klasse, der anfangs sehr still und geheimnisvoll wirkte, sich hinterher aber seine wie ich fand schöne, schmächtige Figur durch Steroide und Muskelshakes ruinierte.

Mein Beileid. Ich kenne das ganze vor allem umgekehrt mit Mädels, die anfangs tiefgründiger und andersartiger wirkten als der Rest, sich dann aber zu irgendwelchen komischen pseudoalternativen Erwachsenen weiterentwickelten.
Ich glaube, Teenies sind einfach generell zum Kotzen (Anwesende natürlich ausgenommen). In dem Alter ist auf die wenigsten Verlass, weil sie morgen schon das Gegenteil von dem sagen können, was sie heute meinen, weil man ja alle paar Monate meint, sich neu erfinden zu müssen oder sein Herz an eine neue Sache zu verlieren.

Zitat:
), spielte gut Gitarre und Keyboard und hatte öffentliche Auftritte, auf denen ich vor tausend Leuten sang.

Interessant. Und, singst du gut?
Ich kenne da nämlich so eine Band, die für ihr drittes Album nur zu gern eine brauchbare Sängerin haben würde. Ist aber gar nicht so einfach heutzutage, jemanden zu finden, der 1.) halbwegs singen kann, 2.) authentisch alternativ bzw. "anders" drauf ist und 3.) nicht schon komplett ausgebucht ist und einen Freundeskreis von tausend Leuten hat. Ich mein ja nur... Augenzwinkern

dreambot

Leben und leben lassen

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04.01.2016 19:38 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Erstmal willkommen im Forum.
Du studierst Philosophie? Das wären schon mal +10 Sympathiepunkte, das hatte ich ursprünglich auch vor, bis man mir sagte, dass ich damit später keinen vernünftigen Beruf bekomme und ich was anderes gewählt habe. großes Grinsen
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sarius



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04.01.2016 19:51 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Willkommen, Schattenhexe. Dass du vor allem aus Interesse studierst finde ich sehr sympathisch. Ich habe in ein paar Monaten vermutlich etwas ähnliches vor.

lg sarius
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Nemesus



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re: Schattenhexe 04.01.2016 21:14 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Wenn die Vorstellungen mit der Realität in Zukunft sehr auseinander gehen würden, wäre irgendeine eine fruchtbare, unbewohnte Insel im Pazifik nicht schlecht, auf der man sich zurückziehen könnte.^^


Wenn sich meine Vorstellungen mit der Realität deckt, werde ich in Zukunft eher auf einer fruchtbaren, bewohnten Insel leben.Nicht, um mich dorthin zurückzuziehen, sondern um von dort aus das Leben zu erkunden.

Cheers,
nemesus
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Ya2k



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RE: Stell mich mal eben als neues Mitglied vor :D 05.01.2016 03:29 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Hallo und viel Erfolg!
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Shinobi

Erneuerung

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05.01.2016 15:52 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Doch selbst unter den "Außenseitern" schlechthin galt ich irgendwann als Einzelgängerin. Im letzten Jahr im Abitur erkannte ich die schleichenden Zweifel vollends, die mich in meinem Leben immer schon begleitet hatten: Dass nämlich vieles an dieser Welt nicht stimmt und der, der sich das schönredet einfach nicht tief genug gegraben hat. Ich entwickelte mich dank beschissener, verbitterter Lehrer und ebenso verbissenen, wenig spontanen, autoritären Eltern von einem sehr leistungsorientierten Menschen wieder zu einem Menschen, der lieber seinen Gedanken nachgeht und fremde Welten durch seine Hirnwindungen erschaffen kann, statt sich wenig reflektierend der Karriere hinzugeben. Mein Hauptanliegen ist nun Ehrlichkeit zu mir selbst und Ausgleich, als mich noch einmal von meinem Umfeld und von mir selbst am Rande eines Burnouts und kompletten Nervenzusammenbruchs drängen zu lassen.


Den Abschnitt fand ich sehr sympathisch, freut mich dass du noch rechtzeitig den Absprung geschaft hast, viele müssen erst gegen die Wand knallen um zu merken das etwas verkehrt läuft. Diesen Leistungsgedanken hatte ich noch nie so recht verinnerlichen können, musste also auch nie wirklich damit brechen. Aber der Druck soll ja inzwischen auch enorm gestiegen sein, im Vergleich noch zu vor 10 Jahren. Als freiwilliger Leistungsverweigerer und damit unfreiwilliger Hauptschüler zu jener Zeit, bin ich aber auch nicht gerade mit allzu hohen Leistungsanforderungen unter Druck geraten. Was mir wiederum ganz gut gefiel und somit die damit verbundenen Nachteile zu überwiegen schien. Mittlerweile soll es ja immer mehr Schüler geben die sich selbst so sehr unter Druck setzen, dass sie an Burnout leiden und das sogar teilweise ohne großes zutun der Eltern und Lehrer, was mir bis heute ein Rätsel bleibt.
Woher kommen nur diese enorme unsicherheit und diese extremen Zukunftsängste, schon bei kleinen Kindern die eigentlich noch unbeschwert und sorgenfrei sein sollten, an Naivität mangelt es den meisten jedenfalls kaum. Diese ganzen ängstlichen Hamsterradkandidaten, die sich ehrgeizig und voller Eifer im Kampf um die besten Plätze am Futtertrog, versuchen sich gegenseitig zu übertrumpfen und später einander von der Kariereleiter zu stoßen, statt gemeinsam einen Weg zu suchen, bei dem keiner der Verlierer sein muss. Das ist nun wirklich nichts für mich und ich freue mich über jeden Menschen der den Quatsch auch nicht mehr mitmacht. In diesem Sinne sei auch du ganz herzlich von mir hier willkommen geheißen!

Zitat:
Wenn ich jemals einen Platz in dieser Welt einnehmen werde, wird es wohl irgendwo am Rande des öffentlichen Lebens in einem Archiv, einem Künstleratelier, einem Museum oder eine Bibliothek sein. Solche Berufe würden mir wahrscheinlich Freude bereiten.


Ich suche ja nun schon seit geraumer Zeit nach einer Möglichkeit einen Platz in dieser Welt einzunehmen, der mich nicht allzu sehr belastet und der mir nicht total zuwider ist, allerdings mit bisher eher mäßigem Erfolg. Erst vor ein paar Tagen kam mir der Gedanke, in einem Archief oder einer Bibliothek oder etwas ähnlichem zu Arbeiten, der Gedanke erschien mir jedenfalls recht angenehm. In einer Welt in der fast alle irgendwie interessanten oder lockeren Arbeiten und vorallem jene für weniger Kontaktfreudige und gessellige Menschen wie mich, lediglich einer kleinen Elite aus experten und gut ausgebildeten oder studierten Fachkräften vorbehalten zu sein scheint, lebe ich dann doch lieber von Sozialhilfe. Die übrigen Tätigkeiten sind langweilig und machen eh alle keinen Spaß, außerdem bist du da als unqualifizierte Arbeitskraft doch eh nicht mehr als austauschbare und überflüssige Massenware, aus der man versucht zu viel Profit wie möglich zu Quetschen. Schöne neue Welt, darin möchte man eigentlich gar keinen Platz mehr einnehmen!

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Shinobi am 05.01.2016 16:10.



Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.


“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”


„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
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Schuschinus

Üka Nyt pratt Hurdelhabadan

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05.01.2016 18:52 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Sei gegrüßt, Schattenhexe!

Du scheinst die Phantasie zu schätzen und kreativ zu sein, finde ich sehr ansprechend. Ich würde mich freuen, einige deiner Werke zu sehen.

Und den 20 Fragen-Thread mal wieder auszugraben wäre in deinem fall auch ganz interessant:
20 Fragen

Endlich lohnt es sich mal wieder die Tastatur zu verschleißen.
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luc



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06.01.2016 01:01 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Aloha @Schattenhexe.

Auch von mir 'n fettes Willkommen. Schön, dass du her gefunden hast. Wie bist du auf die Unity gestoßen?

(Freut mich übrigens zu lesen, dass ich nicht der einzige gewesen bin, den man damals in der Schule aus der Bibliothek "resozialisiert" (=rausgeschmissen) hat. Zum Glück gabs in sämtlichen Schulen, die ich damals besuchen musste, im 1. UG schöne Leerräume unter den Treppen. Dort konnte man sich in den Pausen super drunter verstecken.)

Achja, eins noch: Lass dich bitte nicht zu schnell vergraueln. Hier sind einige Arschlöcher unterwegs, die es meisterhaft beherrschen neue User instiktiv zu verscheuchen. Wäre schade drum, du bist nämlich einer der wenigen Sympathischen hier. Würde mich jedenfalls freuen, in Zukunft mehr von dir zu lesen.

The only way you can survive is to spread to another area. There is another organism on this planet that follows the same pattern. A virus. Human beings are a disease, a cancer of this planet, you are a plague, and we .. we are the cure.
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Nemesus



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Er Luc 06.01.2016 03:07 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Einige Arschlöcher in der Unity? Schwer zu glauben. Wer schwebt Dir denn aktuell so vor?


N.
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luc



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RE: Er Luc 06.01.2016 20:17 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@SirenNemesus

Verstehe bitte, dass ich darauf keine Antwort geben möchte. Warum? Nunja. Ein Teil dieser Antworten würde die Unityaner verunsichern.

(Und ja, der geht immer.)

The only way you can survive is to spread to another area. There is another organism on this planet that follows the same pattern. A virus. Human beings are a disease, a cancer of this planet, you are a plague, and we .. we are the cure.
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Ya2k



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06.01.2016 20:51 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Tipp an luc als zukünftiger admin :Am forenumzug arbeiten anstatt sinnlos schlechte stimmung verbreiten. Nicht dass noch jemand auf die idee kommt, du könntest dich wie ein arschloch verhalten großes Grinsen
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Eev

farewell

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07.01.2016 01:11 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich habe oft so das Gefühl das die meisten von euch möglichst alles, was einem evtl. Spaß machen könnte bzw. machte, schlecht reden. So als wäre alles nur eine leere Illusion von Ablenkungen und die einzig wahre Bestimmung ist, verbittert und frustriert über diese Welt zu sein, um sich dann wie ein einsamer Steppenwolf zurückzuziehen und so zu tun, als wäre man nun mehr zu dem geworden, was man wirklich ist, obwohl man sich ja eigentlich gar nicht wirklich gut und zufrieden fühlt.

Es gibt kein richtig oder falsch... es gibt nur ein hier und jetzt...

Und wenn ich heute etwas mache, was ich toll finde und es morgen wieder blöd finde, dann ist das so, aber ich weiß, dass das Gestern toll war.

Die Ursachen vieler Probleme haben durchaus ihren Ursprung in der Vergangenheit und unserem Umfeld, müssen aber nichts mit dem heutigem Umfeld zu tun haben.
Diese Gefühle von Leere, Unzufriedenheit (oder anderes) werden nicht weggehen, nur weil man alles hinwirft und sein Leben umkrempelt und somit alles sein lässt was man zuvor getan hat.

Und an Ehrgeiz gibt es auch nichts falsches, denn es bedeutet Motivation, Beweglichkeit, Entwicklung....

Scheint aber immer mehr ein Trend zu werden alles doof und als falsch anzusehen was als "Mainstream" gilt.
"anders sein", nur nicht "wie andere" sein.
Ihr wisst schon, das dies praktisch unmöglich ist, weil es immer einen Menschen geben wird der das selbe denkt, fühlt, macht etc.???
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sarius



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07.01.2016 12:49 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat von Eev:
Ich habe oft so das Gefühl das die meisten von euch möglichst alles, was einem evtl. Spaß machen könnte bzw. machte, schlecht reden.

Diesen Eindruck habe ich mittlerweile auch. Wir werden dann sehen, wer letztendlich ein erfülltes und erfolgreiches Leben gehabt hat. Und nein, mit "erfolgreich" meine ich nicht "Karriere, Familie, Eigenheim, etc.".

Zitat von Eev:
Und wenn ich heute etwas mache, was ich toll finde und es morgen wieder blöd finde, dann ist das so, aber ich weiß, dass das Gestern toll war.

Leider haben Aktionen immer Konsequenzen. Dinge die mir gestern Spaß gemacht haben können mir manchmal auch heute noch Spaß machen. Das ändert aber nichts daran, dass nicht alles was toll ist, auch langfristig hilfreich ist. Außerdem finden nicht alle Menschen das Gleiche toll.

Zitat von Eev:
Scheint aber immer mehr ein Trend zu werden alles doof und als falsch anzusehen was als "Mainstream" gilt.

Ehrlich gesagt denke ich nicht, dass es in diesem Forum auch nur einen einzigen User gibt, der sich komplett anders verhält und überall gegen den Strom schwimmt.
E-Mail an sarius senden
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Shinobi

Erneuerung

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07.01.2016 15:29 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@Eev Ich fühle mich dabei besonders angesprochen und denke du hast mich falsch verstanden. Ich bin nicht dagegen spaß zu haben, schade wenn das so rüber kommt.

Zitat:
Und an Ehrgeiz gibt es auch nichts falsches, denn es bedeutet Motivation, Beweglichkeit, Entwicklung....


Also ich sehe das ganze wesentlich kritischer und halte Ehrgeiz nach wie vor für schädlich. Weniger Ehrgeizig zu sein, bedeutet nicht automatisch stillstand und es gibt auch andere weitaus nachhaltigere, gesündere oder sozialverträglichere Formen der Motivation. Entwicklung muss nicht immer darauf zurück zu fühen sein, dass Menschen miteinander Wetteifern, einander ausstechen und der Beste sein wollen. Bei dem was man tut sein bestes zu geben, halte ich dagegen für eine bessere Methode der Motivation. Das muss nämlich nicht bedeuten sich mit anderen zu messen oder gegen sie zu bestehen/gewinnen, nur um dadurch seine eigene Situation etwas erträglicher/luxuriöser zu machen und dabei in kauf nimmt, das andere dabei zwangsweise das Nachsehen haben werden, sondern lediglich der ''Kampf'' mit sich selbst. Das macht für mich einen enormen Unterschied, aber ich erwarte auch nicht dass jeder hier meine Ansicht teilt.

Nach Möglichkeit sollte die Motivation sein, zum Wohle aller zu handeln und nicht nur um sich selbst besser zu stellen. Aber genau darauf basiert in dieser Gesellschaft alles um uns herum, der Beste zu sein, zu gewinnen und auf der Leiter des Erfolgs empor zu steigen. Aber wie das auf einer Leiter nun mal so ist, muss immer einer einsam an der Spitze sein und wenn ein anderer dort hin will muss er den Forderman irgendwie übergehen oder beseitigen.
An der Spitze der Gesellschaftspyramide ist nun mal nicht genügend Platz für uns alle. Auch wenn wir alle gut wären in dem was wir Täten und stets unser bestes geben würden, würden wir auch dann noch ausselekktiert werden. Auf dieses Modell zu bestehen, bedeutet das wir auf Ewig dazu gezwungen sein werden miteinander zu konkurieren. Und je besser wir darin werden um so schneller und brutaler wird dieser Prozess. Je effizienter und kompetenter wir werden im Kampf um die besten Plätze in diesem Wettrennen, je ehrgeiziger wir werden im Streben nach den besten und höchsten Leistungen, Kompetenzen und Qualifikationen, um so effizienter wird das ''System'' darin uns noch effektiver auszuselektieren und uns die Daumenschrauben noch enger anzulegen. Und um so härter und erbarmungsloser dieser Wettstreit wird, um so größer klafft die Lücke zu all den ''verlierern'' und ''versagern'' am Boden der Pyramide.

Und auch nicht jeder dessen Motivation es ist etwas zu entwickeln was der Allgemeinheit nützt, tut ihr damit leztendlich auch tatsächlich einen Gefallen. Außerdem muss er sich zunächst an diesem Wettstreit beteiligen und so viele Sprossen auf der Leiter empor steigen, bis er dazu überhaupt in der Lage ist. Und seine Entwicklung muss sich dann auch noch vermarten lassen und der Verwertungslogik der Wirtschaft entsprechen, um mit anderen Produkten und Inovationen am Markt konkurieren zu können. Irgendwann geht es dann gar nicht mehr so sehr darum anderen Menschen zu helfen sondern ihnen sein Produkt zu verkaufen und an den globalen Märkten zu bestehen. Der Mensch ist davon nicht ausgenommen den um in der heutigen Arbeitswelt bestehen zu können, muss der Mensch sich selbst zur verwertbaren Ware degradieren lassen und sich gewinnbringend vermarkten, um am immer härter werdenden Arbeitsmarkt noch konkurieren und bestehen zu können und nicht verdrängt oder durch andere ersetzt zu werden.

Ehrgeiz mag nicht per se etwas schlechtes sein, aber innerhalb dieses Rahmens betrachte ich ihn als schädlich.

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Shinobi am 07.01.2016 15:37.



Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.


“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”


„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
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Eev

farewell

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07.01.2016 17:36 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Shinobi, wenn du Ehrgeiz nur im Zusammenhang von Gemeinschaft und wetteifern siehst, stimme ich dir schon zu, das es ziemlich schädlich sein kann, aber mir scheint ja auch, das es irgendwie Trend wird, am besten Fall gar nichts mehr im Leben zu tun als vor sich hin zu Träumen.... weil ja auch jeder persöhnliche Ehrgeiz (ganz für sich alleine) schon irgendwie zu "Mainstream" geworden ist.... Knarre
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Shinobi

Erneuerung

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07.01.2016 18:30 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
aber mir scheint ja auch, das es irgendwie Trend wird, am besten Fall gar nichts mehr im Leben zu tun als vor sich hin zu Träumen.... weil ja auch jeder persöhnliche Ehrgeiz (ganz für sich alleine) schon irgendwie zu "Mainstream" geworden ist.... Knarre


Kann schon sein, aber ich beobachte genauso den gegenteiligen Trend, der von mir beschrieben wurde, vielleicht fehlt vielen auch einfach der Anreiz. Ich selbst bin ja auch der Meinung, dass diese Gesellschaft zu wenig zu bieten hat, wofür es sich lohnen könnte sich mehr anzustrengen. Gesund ist wohl weder das Verhalten welches von mir beschrieben wurde noch das von dir beschriebene Verhalten, beides wirkt auf mich eher wie Symptome einer kollektiven Krankheit, aber was ist heutzutage schon noch gesund. Augen rollen

Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.


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