|
"Stimmung"
23.11.2008 02:21 |
|
Ich schreibs mal hier rein, da es eigentlich ein etwas subjektiver Gedanke- auch ein wenig aus spontanem Gefühl, das wiederum auf verschiedenen Ursachen basiert- ist.
Stimmung- Ich war gerade noch auf dem, was die Majorität der Menschen mit dem neu-deutschen Wort "Party" titulieren. An sich ein netter Grundgedanke- man trifft sich, ist gesellig, wenn da nur nicht dieses eine wäre: Stimmungsmusik.
Genau, die Art von stupidem Text, uninteressantem Instrumentalen, die jeder auswendig zu kennen scheint, als ob er/sie nur darauf gewartet hätte. Irgendwannn bemerkt man, dass man selbst seine Arme ein wenig im Takte schwingt- bis man auf sie einhaut und versucht seinen Gedanken durch diese reißenden Wellen zu retten.
Meine Frage: Was ist eigentlich "Stimmung"? Gibt es verschiedene Kathegorien von Stimmung, worunter unter anderem die "ich gebe mich stupiden Texten mit noch stupiderer Hintergrundmusik hin um mein beschissenes Leben zu vergessen"- Kathegorie fällt?
Habt ihr schon einmal Stimmung erlebt, die nicht gekünstelt war und wo ihr nicht den Eindruck hattet, die Mensche wollen ihr Leben verdrängen? Wie sieht "Stimmung" in anderen Ländern und Kulturen aus?
Und- zu Stimmung in weiterem Sinne- kennt ihr eine (für euch) typische Situation z.B. für melancholischer/nachdenklicher/ romantischer Stimmung?
Um das nochmal klar zu stellen, bin kein Miesmacher und hab auch wirklich nichts gegen Stimmung, bei der ich den Eindruck habe, die Menschen stehen dahinter- aber alkoholisierte Menschen die bei "völlig losgelöst" und dem "roten Pferd" mitgröhlen, kann ich wirklich nichts wahres abgewinnen...
Vielleicht bin ich auch zu blind oder zu dumm- man belehre mich eines besseren.
Bis dahin: Fuck German Karnevalsmusic (and love to Leonard Cohen^^)
Seien wir realistisch- versuchen wir das Unmögliche!
|
|
|
|
|
|
|
stimmung gehört zur laune, kann in beide richtungen gehen.
karneval gehört dann wohl zu den riten, die man praktiziert um vorübergehend mit wohlwollendem lächeln oder vergesslichkeit über der ernsthaftigkeit des lebens erhaben zu sein.
|
|
|
|
|
|
Ich denke das Partys, wie vieles im Leben, eine gute Sache sein können.
Wie der gesunde Körper seine Ruhephasen im Schlaf braucht, braucht auch der gesunde Geist seine Ruhephasen in der Zerstreuung.
Das temporere Abschalten der Ernsthaftigkeit ist als solches nicht verwerflich, sonder gar notwendig.
Wie man das macht ist dann wieder sehr individeuell - Partys, Meditation, Drogen.
"Stimmung" gehört natürlich immer dazu. Sie ist die Summe der Energien und Gestaltungsmöglichkeiten der Gruppe, die sich da versammelt hat.
Im "Normalfall" spiegelt sie die Wünsche der Leute, die sich dort zur Zerstreuung versammelt haben.
Viele vergessen allerdings, das sie selber ein Teil der Stimmung sind oder sein können.
Wichtig für "gute" Stimmung ist halt das man sich mit den Leuten versammelt, die die gleiche Form der Zerstreuung wünschen. Was sich dann in der Musik und in den Riten wiederspiegelt.
Partys eignen sich allerdings auch hervorragend zur Beobachtung von versteckten Wünschen. Zum Beispiel das Mitsingen von : "Völlig losgelöst- Major Tom" zeigt schon das der Wunsch besteht sich aus dem Alltagsknast zu befreien. Und je lauter jemand mitsingt, desto mehr schreit sein Unterbewußtsein, aber das erzählt man lieber nicht dem Sänger
, oft glaubt und weiß er es gar nicht.
Die schlimmste Form von Party finde ich die zwanghafte "Wir haben jetzt Spass"-Geschichten, die immer öfter auftauchen. Eine Gruppe von scheinbar fröhlichen, freudestrahlenden Menschen, die scheinbar ausgelassen und relaxt feiern. Jedoch sobald ein Nichtmitglied der Gruppe mitfeiern möchte sich abschotten, nach dem Motto - Geh weg, wir haben hier Spass. Da brauchen wir niemanden bei.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Meine Posts erheben keinen Anspruch auf universelles Wissen.
Nimm Dir was Du brauchst,
verwerfe was Du willst.
Finde Deine eigenes Bild und lebe wie DU es willst.
|
|
|
|
|
|
dian unregistriert
|
|
Ich habe nie so das Bedürfnis nach Partys und ähnlichem gehabt.
Mit ein paar wenigen Menschen, die mir sympathisch sind, zu zechen und Spaß zu haben, ist natürlich ok... aber womit ich mich überhaupt nicht anfreunden kann, sind solche Partys, die halbe Massenveranstaltungen sind, wo dann zwanzig Leute rumlaufen und jeder der Witzigste und Auffälligste sein möchte.
Generell habe ich den Eindruck, dass die meisten Leute nicht der Party Willen auf Partys gehen, sondern weil sie was zum Ficken suchen, ihre Freundin rumzeigen wollen oder sich sonst irgendwie beachtet und wertgeschätzt fühlen möchten.
Letztlich sind doch fast alle Egoisten, und jeder möchte Spaß vor allem für sich selbst.
Partys sind daher oft nur Gelegenheiten, sich zur Schau zu stellen und Freundschaft zu konsumieren.
"Stimmung" empfinde ich schnell als lästig... also wenn es zu laut wird, überall um einen herum irgendjemand rumgröhlt und sich alle gegenseitig ins Wort fallen, weil sie im Überschwang der Gefühle alle auf einmal eine witzige Bemerkung machen wollen...
das ist nicht meine Welt.
Vielleicht würde ich mich auf einer Taubstummen-Party etwas wohler fühlen. (Sollte ich mal ausprobieren.)
Meine "Stimmung" ist die Stille. Ein im Nebel liegender Wald bei Vollmond, ein alter Friedhof, eine Schnee-Landschaft ohne Skifahrer und lärmende Kinder, etc. ...
|
|
|
|
|
|
Stimmung ist ein spezifisches Gemisch aus Emotionen, das mit bestimmten Situationen verknüpft ist. Das können Erinnerungen, Sinneseindrücke oder Erwartungen sein.
Ich versuche mal eine Einteilung, die ganz sicher noch verbesserungsbedürftig ist.
Vergangenheit
positiv: gute Erinnerung (mit Wiederholbarkeit)
negativ: schlechte Erinnerung (ohne Wiederholbarkeit)
misch: Wehmut
Gegenwart
positiv: Erleichterung/Bestätigung
negativ: Enttäuschung
misch: Scheißegalstimmung
Zukunft
positiv: Vorfreude
negativ: bedrohliche Stimmung
misch: Lampenfieber
Die besten Stimmungen hatte ich bisher im Traum. Das ist, als ob man die vorgestellte Stimmung einer verklärten Erinnerung erlebt, gemischt mit einem selbstverständlichem Zustand des Staunens und der Kurzweile.
Auf Partys stehe ich immer teilnahmslos daneben. Irgendwann gehe ich dann spazieren und empfinde die Stille und Dunkelheit als wesentlich authentischer.
Zitat: |
Ein im Nebel liegender Wald bei Vollmond, ein alter Friedhof, eine Schnee-Landschaft ohne Skifahrer und lärmende Kinder, etc. ... |
Das klingt gut. Die Stimmung wird oft von ordnungswütigen Menshcen beeinträchtigt. Wälder werden aufgeräumt, Friedhöfe gepflegt und in der Stadt wird Schnee sofort mit Salz und Kies in Dreckmatsche verwandelt, was sich auch negativ auf die Geräuschkulisse auswirkt.
|
|
|
|
|
|
Ich gehe wenn überhaupt nur zu Metal Partys, da geht aber kaum jemand hin im gegensatz zu jazz , techno und pop-musik, die ich absolut nicht mag. saufen tue ich auch nicht aus gesundheitlichen Gründen, ohne Alkohol würde mit mir aber kaum jemand feiern wollen.
Ich würde aber auch zu solchen Veranstaltungen gehen, weiss aber nicht ob sie auch im Ruhrgebiet auftreten: https://www.youtube.com/watch?v=P_rThlgqp30
|
|
|
|
|
|
Chiptunes habe Ich nie besonders gehört, aber Mikron 64 war ganz cool. Kennst Du den? Lief damals auf Viva (Berlin House). Drum 'n Bass rockt sowieso (und viiiiiiiieeeeles mehr).
|
|
|
|
|
|
Wenn ihr auf Chiptune steht, solltet ihr euch mal IAYD (i am your destruction) reinziehen.
Fetzt ordentlich (gerade, wenn man in L4D2 ein paar Zombies die Köppe wegballert
)
Zum Thema:
Zitat von Schuschinus: |
Die besten Stimmungen hatte ich bisher im Traum. Das ist, als ob man die vorgestellte Stimmung einer verklärten Erinnerung erlebt, gemischt mit einem selbstverständlichem Zustand des Staunens und der Kurzweile. |
Kann mich dem eigentlich nur anschließen. Gerade im Traum erlebe ich es oft, dass es ein krasses Zusammenspiel von einer einfachen und einer weitaus komplexeren Wahrnehmung gibt. Durch diese Mischung entsteht ein wahrlich intensives Gefühl, dass ich bisher so noch nicht erlebt habe.
Was die "Stimmung" an sich angeht, denke ich mal, dass die meisten hier in der Unity einen gewissen Stimmungswechsel kennen. Manchmal fühle ich mich persönlich z.B. danach einen Marathon zu laufen .. einfach nur .. um irgendwie in Bewegung zu sein. Und im nächsten Augenblick dann den Drang danach zu verspüren sturzbesoffen in irgendeiner Ecke über die Welt .. "nachzudenken". Vielleicht hängt das ja mit den ganzen Einflüssen zusammen, die uns tagtäglich widerfahren.
The only way you can survive is to spread to another area. There is another organism on this planet that follows the same pattern. A virus. Human beings are a disease, a cancer of this planet, you are a plague, and we .. we are the cure.
|
|
|
|
|
|
|
Beim Konsumieren einer besonders ansprechenden Geschichte, in welchem Medium auch immer, kann es passieren, dass ich mich da so sehr hineinversetze, dass ich hinterher schwer den Bezug zur Realität (nicht weiter schlimm), oder zur eigenen Phantasiewelt (ganz schlimm) wiederfinde. Das muss erstmal verarbeitet werden und drückt die Stimmung, anders als eine Inspiration, die sich sofort in die eigene Phantasie integrieren lässt. Auch wenn einen die Geschichte in Hochstimmung versetzte, fühlt man sich hinterher ganz furchtbar. Das passiert eher in Bezug auf sympathische Charaktere, weniger auf Handlung oder gestalterische Qualitäten.
Musik finde ich generell einem Gemeinschaftsgefühl abträglich. Sie lenkt die Konzentration auf das Gegenüber ab, erschwert bei entsprechender Lautstärke die Kommunikation. Das gemeinsame Hampeln oder Gröhlen zur Musik ist für nur Selbstdarstellung mit Unterstützung.
|
|
|
|
|
|
Dann warst Du noch nie auf guten Partys. Es gibt nichts besseres als gute Musik und gute Leute. Wenn's läuft, wird alles eins. Von Ballermannpartys usw. rede Ich natürlich nicht.
|
|
|
|
|
|