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suturegu




hej 24.01.2012 22:30 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

na dann mach ich hier wohl auch mal nen thread auf - muss ja sozusagen, wenn ich hier für meine verhältnisse inzwischen eigentlich relativ oft poste smile

aaaalso... ich bin momentan körperlich 20 jahre jung (zumindest noch für einen monat), und habe mir mit 17 geschworen, für immer 17 zu bleiben (unter anderem haben mich zu dieser überlegung folgende 2 lieder inspiriert: no1 und no2 )
prinzipiell bin ich von meinem zehnten lebensjahr an mit punkrock großgeworden, wollte mich damals nach außenhin mal so "cool" geben, wie das die anderen damals 4-5 jahre älteren mitschüler, die ich oft aufm schulhof begeistert beobachtete, gemacht haben. ich wollte wege finden, anders zu sein, eben wegen diesem schon damals altbekannten trotzgefühl, welches sich aus dem gedanken, nicht in diese gesellschaft zu passen, weil andere einen eben anders behandeln als andere gleichaltrige menschen, entfaltete.

parallel dazu war ich seit meiner kindheit musikalisch, und bekam, obwohl ich immer schlagzeug spielen wollte, mit 8 eine gitarre inklusive unterricht geschenkt. mit 10 war das spielen dann aber doch irgendwie nicht mehr "cool" für mich, da ich damit langweilige noten spielen bzw. üben und im musikunterricht zu sitzen verband. irgendwie, würde ich heute sagen, hatte ich damals einfach viel zu wenig "platz", mich zu entfalten, und kramte meine gitarre bis zu meinem 12. lebensjahr wieder in den schrank.
ich war dann damals, eben mit 12, mal alleine zuhause, in der badewanne, und hab in klassischer, von mir damals für mich alleine gelebten punkrockmanier irgendwelche "scheiß bullen"-phrasen geschrien und gegröhlt, bis ich dann mittendrin merkte, dass ich aus den aus heutiger sicht mehr als stumpfen deutschpunk-floskeln doch mein erstes punkrocklied formen könnte. ich hatte mich damals nicht einmal abgetrocknet und bin dank der unglaublichen euphorie und "freiheit", die ich damals fühlte, sozusagen klatschnass und 3-akkorde runterklopfend wieder in mein musikerdasein gerutscht.
lange hatte es nicht gedauert, bis ich und ein anderer freund planten, eine band zu gründen, was dann aber erst 3 jahre später wirkliche formen annahm. da unser drummer damals nicht unseren ansprüchen genügte, beschloss ich kurzerhand, selbst drummen zu lernen - wollte ich ja schließlich auch schon seitdem ich ein kind war. glücklicherweise hatte meine tante ein altes, schrammeliges schlagzeug zuhause rumstehen, was sie mir dann auch prompt schenkte, und mir somit die möglichkeit gab, mir selbst den klassischen "punkrock-ufta-beat" in der gartenhütte meiner großeltern anzueignen. diese eine band wich gute 2 jahre drauf einer anderen, mit der wir es dann auch endlich schafften, konzerte zu spielen (link).

parallel dazu hatte ich zu dieser zeit als 17-jähriger selbsternannter "chaos- crustpunk" auch ein ordentliches emotionales tief, weil meine damalige freundin und meine erste große liebe aus hannover mit mir schluss gemacht hat - ich muss anmerken, dass ich selbst österreicher bin und aus der steiermark komme, und dass wir über beinahe 2 jahre hinweg eine virtuelle fernbeziehung führten, in der wir uns alle paar monate mal sahen. objektiv betrachtet war diese ganze sache ohnehin zum scheitern verurteilt, jedoch traute ich mich nicht mir dies bewusst zu machen, da ich subjektiv gefühlt selbst nach 2 jahren noch immer so unglaublich verliebt wie noch nie ein individuum in der kompletten geschichte der menschheit war, und für diese frau alles getan hätte.
irgendwie schickte mich dieses gebrochene herz in eine phase, in der ich mich (wie schon in den 20 fragen erwähnt) selbst sozusagen komplett abschrieb, um im bezug auf meine neue lieblingsbeschäftigung, die aus freeteknoparties im wald feiern bestand, kein schlechtes gewissen haben zu müssen. diverse erfahrungen, die ich auf solchen parties gemacht habe und hier momentan nicht näher spezifizieren möchte, haben in mir dann eine sinnsuche unglaublichen ausmaßes gestartet - zu diesem zeitpunkt war ich 18, und der meinung, in die psychatrie zu müssen, da meine gedanken nur mehr aus einem wirren trümmerhaufen bestanden, und ich nicht mit ihnen zurechtkam.

jedoch war da bereits damals eine stimme in mir, die mir immer wieder sagte, dass ich das nicht tun kann, und allein der gedanke, dass ich das meiner mutter niemals antun könnte, brachte mich dazu, weiterzukämpfen und mein zerstörtes inneres zu erforschen. gedanklich durchs leben "rennen" bzw. nie mehr ein gebrochenes herz haben zu wollen wurde damals langsam zu meinem noch heute existenten grundsatz, egal wie schmerzhaft sich das für mich anfühlte- nicht zuletzt weil ich mir bewusst machte, dass sich nichts ändern würde, wenn ich mich nicht an meine "metamorphose" gewöhnte und anfing, mit ihr leben zu lernen.

ohne wirklich bewusst in diese richtung hingearbeitet zu haben, wurde mir erst monate später richtig bewusst, dass ich eigentlich mitten in einem selbstfindungsprozess drinsteckte, der aus meiner immer mehr keimenden interesse im bezug auf spiritualität bzw. das thema 2012 begann. bekräftigt durch einen artikel, zu dem damals noch nicht erschienenen film "(r)evolution 2012" hatte ich mir zum ziel gesetzt, die "wahrheit" im bezug auf dieses thema herausfinden zu wollen, da mich kein einziger im internet gefundener artikel, sowie keine doku über dieses thema wirklich zufrieden stellen konnte. ich bin dadurch durch die wirrsten new-age bzw. anderwertigen religiösen ansichten gestolpert, nur um mir etwaige relevante dinge, egal wie nichtig sie nach außen schienen, rauszupicken und sie intuitiv und wie automatisch in mein eigenes gedankliches "puzzle" zu packen. aufgrund diesem unstoppbaren drang kam es jedoch nicht selten vor, dass mich mein bester freund von einigen nach außen gezeigten "höhenflügen" mti nem ordentlichen verbalen schlag in die fresse wieder runterholte, nur um mich wieder zum aufstehen und weitergehen zu bringen, nachdem ich einige meiner standpunkte überdachte.

das resultat aus diesem 2008 begonnenen inneren, oft schmerzhaften reifeprozess ist, dass ich heute ein mensch bin, der versucht, ausschließlich intuitiv zu handeln, und dass ich auch immer wieder die bestätigung bekomme, dass mein herz und mein bauchgefühl aka selbst immer weiß, in welche richtung ich weitergehen soll, und sich nur mein kopf aka ego gegen diese einsichten wehrt. frei nachm motto, dass die "wahrheit" (oder der weg aus der höhle, frei nach platon) ja immer da ist, wenn mensch sie sehen möchte und bereit dafür ist, sich ins unbekannte fallen zu lassen, und situationsbedingt handelt. weiteres habe ich (wie anderwertig schon erwähnt) für mich entdeckt, dass ich meiner person durch meine rap-texte, die ich seit 2009 in etwa schreibe, eine form gegeben habe, was mich erheblich auf meiner selbstsuche unterstützt hat, da ich mich in meinen texten in mir verständlichen metaphern selbst reflektierte bzw. das immer noch mache.

ich habe gestern beim einschlafen dann auch noch über meine 20 beantworteten fragen nachdenken müssen - vor allem über die tatsache, dass ich sie einfach postete, da ich seit einer gefühlten ewigkeit versuche, aus meiner in einem post kritisierten isolation auszubrechen, und nach außenhin endlich zu zeigen, was ich denke und fühle. nach meinem indienurlaub im august 2011 strotzte ich so vor energie, da ich einfach das gefühl habe, mich in bodhgaya (der ort, an dem buddha die erleuchtung erlangt haben soll) selbst gefunden zu haben. wieder zurück zuhause wich dieses hochgefühl jedoch über die monate hinweg langsam aber sicher wieder dem begonnenen alltag, und mit ihm kam meine in meiner kindheit entstandene angst, mich gegenüber anderen zu öffnen, wieder hervor - wie ein schutzmantel, den ich mir unterbewusst wieder gebaut hatte, und aus dem ich seit einigen wochen wieder bewusst ausbrechen möchte.

irgendwie wurde mir eben gestern nacht so richtig bewusst, dass es ein wirklich schöner zufall ist, hierhergefunden zu haben, da ich hier in dieser community anscheinend wirklich einen platz gefunden habe, der mir die möglichkeit gibt, ich selbst zu sein, und mich allein dadurch bereits in dieser kurzen zeit sehr dabei unterstützt hat (und ziemlich sicher auch weiterhin wird), ängste, die ich in mir verwurzelt trage, ein stück mehr zu überwinden. ich sollt ja schließlich auch mal wieder aus mir raus smile

in diesem sinne wünsch ich uns allen hier noch eine gute zeit, und hoff, mir nimmt mal keiner den halben roman, den ich geschrieben habe, übel ^^

haut rein!
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Nikita95



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RE: hej 25.01.2012 13:51 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Hey und noch einmal ein herzliches Willkommen hier smile

Und ach, solche Romane lesen ist doch schön. Nur blöd, mir fällt dann nie etwas ein was ich in diesem Umfang erwidern könnte ^_^

However schön das du da bist, und hoffentlich auch bleibst smile

- "Denn Vodka ist die wärmste Flasche!" -
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WerBinIch

Dorfkind

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25.01.2012 16:21 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Obwohl ich selbst neu bin heiße auch ich dich mal herzlich willkommen großes Grinsen

Ich trage den mir gegebenen Rat mal an dich weiter: schau mal im Chat vorbei Augenzwinkern
Dort ist öfter mal was los und dort kann man sich auch besser kennen lernen smile

Ich hoffe auf eine gute gemeinsame Zeit smile

Wie soll man sich selbst finden, wenn dir die Gesellschaft vorschreibt, wer du zu sein hast?
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