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Original von dian
Schöner Film aus Schweden, für alle Vampir-Freunde:
"So finster die Nacht"
http://www.youtube.com/watch?v=AOzaafuUcSY
Aber vergesst Blade, Interview mit einem Vampir und sonstige Blockbuster aus Hollywood!
"So finster die Nacht" ist eine ganz andere Art von Vampirfilm. Ganz ohne die üblichen Gothic-Klischees... naja, eigentlich ist es wirklich eher die Geschichte eines Jungen, der sich mit einem Vampir-Mädchen anfreundet, und mit den Komplikationen, die so eine Freundschaft mit sich bringt, als es im klassischen Sinn ein Horrorfilm ist.
Vielleicht auch deshalb war das Teenie-Publikum, mit dem ich leider im Kino sitzen musste, und das wohl eine andere Art Film erwartet hatte, extrem unruhig. Ist eigentlich auch Schwachsinn, so einen Film im Multiplex-Kino zu zeigen... das gehört eigentlich in ein Programmkino, wo auch Leute sitzen, die auch tatsächlich des Filmes wegen ins Kino gehen, und nicht nur, um Popcorn zu mampfen und mit der Freundin rumzufummeln.
Wie gerne hätte ich diese scheiß Teenies abgeschlachtet und ausbluten lassen...
die haben Glück, dass ich kein Vampir bin und leider auch keine Vampir-Freundin habe!
Naja, was solls... der Film ist jedenfalls angenehm anders, romantisch und hat, wie ich finde, auch ein schönes, passendes Ende. Doch man sollte, trotz einiger blutiger Szenen, wirklich keinen Horrorfilm erwarten, wo es ständig irgendwelche Schockeffekte gibt. Das Gruseligste in diesem Film sind angenehmerweise nicht die Andersartigen, die Vampire, sondern die dummen, gewöhnlichen Menschen. |
Hab den grad mal geguckt (das mitaufgezeichnete Publikum in dem Video war zum Glück ziemlich ruhig
), der ist wirklich nicht schlecht
So einen müsste man mal mit älteren Hauptdarstellern (und einer Portion Anarchie und Widerstand, weil das Leben unter Menschen nicht anders möglich ist) drehen
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So, ich habe mir gerade den Film angesehen.
Der Film hat wirklich alles, was ein herovrragender Film erstmal braucht. Eine packende, sich steigernde Handlung, Grusel, einen Spritzer Phantasie, Drama und keine schlechte Schauspielerei. Noch dazu ist er, wie dian schon sagte, alles andere als Meanstream. Ich finde es auch gut, dass es kein Horrorfilm ist, dafür aber immer wieder blutig gemordet wird.
Und ich kann dich, dian, verstehen. Diesen Film will man einfach nur in Ruhe genießen. Mich haben schon die wenigen Lacher an manchen Stellen gestört. Auch bei Stellen, bei denen es gar nichts zu lachen gab, wie etwa am Ende im Schwimmbad.
Nur das Ende ist mir irgendwie zu offen. Es passt zwar zum Film, aber die Szene in der Schwimmhalle, wo sie ihn aus dem Wasser holt, kommt mir mehr vor wie ein Anfang. Und warum sitzt der Junge am Schluss in einem Zug? Ist er auf dem Weg zu seinem Vater und denkt über seine Freundin nach oder was?
"Einige Menschen in diesem Land sind sehr reich, aber die meisten von euch sind sehr, sehr arm. Und wisst ihr wieso? Weil ihr alle faule Säcke seid! Euer Land braucht Geld. Aber ihr könnt leider nicht genug Geld beschaffen. Also sag ich euch, was wir tun müssen: Wir werden die Krankenhäuser zumachen und den Leuten Arbeit geben und mehr Raketen herstellen!!"
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dian unregistriert
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Nur das Ende ist mir irgendwie zu offen. Es passt zwar zum Film, aber die Szene in der Schwimmhalle, wo sie ihn aus dem Wasser holt, kommt mir mehr vor wie ein Anfang. Und warum sitzt der Junge am Schluss in einem Zug? Ist er auf dem Weg zu seinem Vater und denkt über seine Freundin nach oder was? |
Im Nachhinein finde ich das Ende eigentlich ziemlich genial.
Er gibt doch am Ende irgendwelche Klopfzeichen... also habe ich das so interpretiert, dass das Vampirmädchen in seinem großen Koffer sitzt.
Und dann habe ich mir noch überlegt, dass der Alte, der das Mädchen am Anfang beschützt hat, vielleicht auch mal als kleiner Junge mit ihr Freundschaft geschlossen hat... nur dass er eben immer älter wurde, während sie jung geblieben ist. Irgendwann ist er damit nicht mehr klar gekommen, weshalb er dann auch so bereitwillig in den Tod gegangen ist... und nun geht die Geschichte eben wieder von vorne los.
keine Ahnung, vielleicht wird das ja im Buch etwas deutlicher.
Was hatte es eigentlich mit diesem komischen Typ auf sich, der mal ganz kurz zu Besuch gekommen ist, als der Junge bei seinem Vater war? (ich dachte ja schon, das ist jetzt sicher der Obervampir...)
Jedenfalls hatte er in dem Film keinerlei dramaturgische Bedeutung, weshalb ich die Szene im Nachhinein schon etwas seltsam fand.
Aber auch da könnte ich mir gut vorstellen, dass darauf im Buch noch etwas genauer eingegangen wird.
Hmm... vielleicht sollte ich mir das wirklich mal reinziehen...
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dian unregistriert
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Du meinst die Szene, wo er fast sein Messer eingesetzt hätte? Wo das Mädchen in der Badewanne lag? |
Nein... ich sagte doch, als der Junge bei seinem Vater zu Besuch war! Da kam dann so ein langhaariger Typ und hat mit seinem Vater gesoffen, ohne dass es damit irgendeine Bewandnis gehabt hätte.
Zitat: |
Und das mit dem Koffer glaube ich nicht. So groß war der nicht. |
Im Kino war er größer.
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Der ist groß genug. Und ja, da hört man sehr deutlich Klopfzeichen raus.
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Hansi unregistriert
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Alter, was zieht ihr euch für Filme rein?!?
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Hier mal zwei sehr viel versprechende Filme der nächsten Zeit:
http://www.youtube.com/watch?v=nU8VUTims9c
http://www.youtube.com/watch?v=qXXxTjzQvao
Hätte auch in den Thread "Umgang mit der NS-Zeit" gepasst. Zugegeben, den Bildungsgehalt des Tarantino-Streifen kann man wohl eher in Zweifel ziehen
- aber ich finde es sollte viel mehr Filme und Berichte über die Widerständigen und ihre Visionen geben, gerade um ein positives Identifikationspotential jenseits von Täter- und Opferrollen anzubieten.
The Loathsome mask has fallen the man remains
Sceptreless, free, uncircumscribed, but man
Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.
Percy Bysshe Shelley
Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
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dian unregistriert
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Zitat: |
Zugegeben, den Bildungsgehalt des Tarantino-Streifen kann man wohl eher in Zweifel ziehen |
Oh, sag das nicht...
wenn der Film hält, was der Trailer verspricht, dann würde ich das Anschauen dieses Films für alle Schüler ab der fünften Klasse zur Pflicht machen.
Aber nein... an Schulen zeigen die immer nur "Schindlers Liste" und so einen Käse.
Ich meine, "Schindlers Liste", "Sophie Scholl" und Co. haben schon auch ihre Daseinsberechtigung. Aber sie zeigen das Geschehen der Vergangenheit immer nur aus einem starren Blickwinkel... nämlich aus der Perspektive der erschütterten, zutiefst betroffenen Gutmenschen.
Eine solche Perspektive spricht einfach nicht jeden an. (vor allem nicht die Jugendlichen, die es eigentlich ansprechen sollte.)
Sicher, man sieht in solchen Trauer-Filmen auch sehr schön, wie unmenschlich das System der Nazis war... aber wenn man den Leuten ständig nur Opfer zeigt, die sich wehrlos in Güterzüge sperren lassen, dann kann das auch dazu führen, dass den Zuschauern unterbewusst die Message vermittelt wird: "Du darfst dich nicht wehren, wenn Uniformierte kommen und dich abführen, weil du ja doch keine Chance hast!"
Da ist mir eine kämpferische Message, wie sie auch in dem dänischen Film "Tage des Zorns" sehr schön vermittelt wird, deutlich lieber.
Und wer könnte so etwas besser rüberbringen als Quentin Tarantino?
Ich fürchte nur, der Film wird einen fetten "ab 18"-Stempel aufgedrückt bekommen, wenn er es überhaupt ungeschnitten ins Kino schafft.
Und die Schulklassen werden weiterhin lieber in verlogene Filme wie "Operation Walküre" pilgern und sich dort Märchen über heldenhafte deutsche Offiziere erzählen lassen... und sowas gilt dann auch noch als pädagogisch wertvoll...
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Na ja, ich meinte eher die Darstellung der historischen Ereignisse.
Soweit ich weiß dichtet Tarantino das Ende des Zweiten Weltkrieges um, auch ansonsten sehe ich schon die Gefahr einer Trivialisierung.
Aber sonst geb ich dir recht - Geschichten über die Nazi-Zeit sollten mehr wie UNITY-Resistance sein, und auch für Betroffene Auswege aus der reinen Opferrolle zeigen.
The Loathsome mask has fallen the man remains
Sceptreless, free, uncircumscribed, but man
Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.
Percy Bysshe Shelley
Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
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Operation Walküre.
Schlechter Film.
Genauso, wie zuviel Salz eine Suppe unschmackhaft macht, so hat zuviel Hollywood ein interessantes Thema versalzen. Am Anfang explodiert erstmal was. Dann schieben zwei Typen Panik und irgendwas geht schief. Außerdem sieht man in jeder zweiten Szene riesige Hakenkreuze und die Person Adolf Hitler wird so vorgestellt, wie man sie sich in Amerika vorstellt: ein übellauniger, stiller Diktator. Kein Geschrei, kein Gebrülle, kein mörderischer Blick, statt dessen sieht man ihn zu Mittag essen und mit seinen Nazi-Homies Tee trinken.
Immerhin: Die ganze Operation Walküre kommt zur Geltung. Die Berlin-Besetzung, die kurzzeitige Machtübernahme und alle Mitverschwörer haben ihre Rolle.
Achja, dass ausgerechnet Tom Cruise die Hauptrolle gekriegt hat, halte ich für böse Ironie.
"Einige Menschen in diesem Land sind sehr reich, aber die meisten von euch sind sehr, sehr arm. Und wisst ihr wieso? Weil ihr alle faule Säcke seid! Euer Land braucht Geld. Aber ihr könnt leider nicht genug Geld beschaffen. Also sag ich euch, was wir tun müssen: Wir werden die Krankenhäuser zumachen und den Leuten Arbeit geben und mehr Raketen herstellen!!"
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dian unregistriert
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Irgendwie ahnte ich schon, dass mir der Film nichts geben wird, daher habe ich "Freitag der 13." vorgezogen. (Auch wenn der mir ebenfalls nix gegeben hat.)
Aber, um bei der Kriegsthematik zu bleiben...
Folgende Story:
Zwei Deserteure flüchten am Ende des Zweiten Weltkriegs durch ein zerstörtes Land, und treffen schließlich auf eine Gruppe schwerbewaffneter Waisenkinder, die sich in einer Ruine verstecken und von einem alten bärtigen Typen zu Widerstandskämpfern ausgebildet werden.
Als schließlich dutzende deutsche Soldaten das Gebäude umstellen, kommt es zu einem heftigen Kampf.
Ähm, nein, diese Story ist nicht von mir, sondern die Handlung des Low Budget-Films "Straight into darkness" aus dem Jahr 2005, auf den ich neulich durch Zufall gestoßen bin.
Klar, dass ich mir den daraufhin sofort besorgt habe.
Und als die im Film dann auch noch in einer zerbombten Kirche rumstanden und anfingen, sich über Engel zu unterhalten, dachte ich mir schon: "Wow, das wird sicher mein neuer Lieblingsfilm!"
Leider schöpft der Film sein Potential nicht konsequent aus.
Auf gute Dialoge und schöne symbolträchtige Szenen folgt belangloses Geschwätz... auf gut gefilmte, originelle Kamera-Einstellungen folgen billig gemachte C-Movie-Actionszenen...
Die Waisenkinder (die nebenbei bemerkt noch deutlich jünger sind als die Helden in meinen Romanen) sind zwar irgendwie cool, haben aber eigentlich nicht viel mehr zu tun, als mit den Augen zu rollen, ein paar Wehrmachtssoldaten zu killen und dann von denen abgeknallt zu werden.
Da verspricht der Trailer mal wieder mehr, als der Film dann letztlich halten kann.
Irgendwie kann sich der Film auch nicht entscheiden, ob er nun künstlerisches Antikriegsdrama oder doch eher ein spannender Actionfilm sein möchte...
"Straight into darkness" ist kein totaler Reinfall, und ich habe definitiv schon schlechtere Filme gesehen... aber meine Erwartungen, als ich von dieser Story gehört habe, waren wohl einfach zu hoch.
Trailer und mehr Infos zum Film gibt's hier:
http://www.straightintodarkness.com/trailer.html
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dian unregistriert
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Ich weiß, ich habe neulich noch stolz verkündet, mir Slumdog Millionär nicht anschauen zu wollen...
Jetzt ist es aber doch passiert. Und ich finde ihn eigentlich ganz nett.
8 Oscars sind vielleicht ein bisschen zu viel des Guten (denn dann hätte Fight-Club mindestens 20 gewinnen müssen.)
Aber irgendwie hat der Film einen gewissen Charme, den ich so von einem Film, der 8 Oscars gewonnen hat, nicht unbedingt erwartet hätte.
Was mir vor allem gefällt, ist, dass der Film das Leben in den indischen Slums nicht mit den Augen eines westlichen Gutmenschen betrachtet (so nach dem Motto: "Ach, die armen Kinderlein... jetzt müssen wir aber mal eine ganz traurige Geigenmelodie auf die Tonspur legen, damit der Zuschauer auch ja sieht, wie schrecklich und schlimm das Leben dort ist")
Der Film schafft es wirklich, auch den Dreck der Slums und ein paar brutale Dinge zu zeigen, ohne dass es einem als Zuschauer in irgendeiner Weise den Tag versauen würde.
Slumdog Millionär überlässt das Jammern den verlogenen Moralaposteln, und erzählt lieber eine schöne Geschichte über Freundschaft und wahre Liebe.
Irgendwie tut der Film dadurch aber auch keinem so recht weh. In diesem Sinne ist er schon eher Mainstream. Nur, dass sich die breite Masse den Film wohl erst gar nicht anschauen wird, weil eben keine bekannten (westlichen) Stars mitspielen.
Danny Boyle ist zweifellos ein guter Regisseur. Allerdings hätte mich doch noch viel mehr interessiert, was beispielsweise John Woo aus dieser Story gemacht hätte... denn Ansätze für ein großes Heroic-Bloodshed-Epos mit sympathischen Helden und fiesen Bösewichten sind eigentlich mehr als genug vorhanden. Aber es war wohl einfach nicht beabsichtigt, das weiter auszuarbeiten. Slumdog-Millionär ist halt von allem ein bisschen. Ein bisschen Drama, ein bisschen Komödie, ein bisschen Gangsterfilm, ein bisschen Liebesgeschichte, ein bisschen Bollywood-Exotik. Ist wohl einfach die wohldosierte Mischung, die den Film aus der Masse heraushebt.
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dian unregistriert
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Unbeugsam - Defiance
http://www.youtube.com/watch?v=vJQ3av3CLOw
Ein netter, (auf angenehme Art) altmodischer Film, der vom Freiheitskampf jüdischer Partisanen im Zweiten Weltkrieg erzählt.
Das ganze ist vielleicht ein bisschen glatter und hollywoodmäßiger als der weiter oben erwähnte "Tage des Zorns", hat aber durchaus auch seine Existenzberechtigung, weil er einfach eine spannende, menschliche Geschichte erzählt, die außerdem auf Tatsachen basiert.
Tatsachen, von denen man in einschlägigen Dokumentationen über die damalige Zeit zumeist eher wenig erfährt. Es scheint, als wolle man zwar gerne die Erinnerung an die Untaten der Nazis und die Erinnerung an die wehrlosen Opfer des Regimes aufrechterhalten, aber nicht so sehr die Erinnerung an Menschen, die sich mit Gewalt gegen die Zustände gewehrt haben. (Von der Erinnerung an Deserteure ganz zu schweigen...)
So gesehen kann es gar nicht genug Filme dieser Art geben.
Ich denke, gerade wenn man einen solchen unterhaltsamen Film Schulklassen zeigt, könnten die sich auch viel eher damit identifizieren, als etwa mit Schindlers Liste und ähnlichen Betroffenheitsfilmen.
Aber nein... man will die Kids ja nicht zu Fans von Freiheitskämpfern machen, sonst würden die womöglich irgendwann noch anfangen, mit Terroristen zu sympathisieren.
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