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Führerschein?
25.01.2015 20:39 |
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Vorab: Ich bitte um Entschuldigung falls dieser Thread schon in irgendeiner Weise existiert oder er im falschen Bereich ist. Ich habe dazu aber nichts dergleichen im Forum gefunden.
Ich bekomme seit einiger Zeit von Verwandten, "Freunden" und Klassenkameraden immer wieder vorgebetet, dass man in meinem Alter als Jugendlicher ja schon einen Führerschein machen sollte. Er würde mir Freiheit (im Job, beim Umziehen, allgemein) in meinem späteren Leben geben. Und meine Verwandten schieben mir Geld in den Rachen, damit ich jetzt endlich mal mit den theoretischen Stunden oder so anfange und dann die Prüfung mache etc. Mir persönlich käm ein Führerschein nie in den Sinn. Ich will die Umwelt nicht verdrecken. Ich will meine wenige Freizeit nicht für "sinnlose?" Unterrichtsstunden verschwenden und ich will mein Ansehen nicht an dem Besitz einer Papierkarte, genannt Führerschein, definieren.
Gleichzeitg will ich mein Leben aber auch angenehm gestalten und nicht aus Protest gegen die Gesellschaft schlecht leben müssen (Wenn die Nachteile, die meine Bekannten immer aufzählen, wirklich stimmen). Mich würde interessieren, ob vielleicht einige theunity.de User ohne den sogenannten Lappen leben und ob man auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln/Fahrrad/zufuß zufrieden leben kann (das glaube ich nähmlich).
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von sarius am 25.01.2015 20:44.
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Tjoa, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, ob sich ein Führerschein lohnt:
Wenn man mitten in einer größeren Stadt wohnt kommt man recht gut mit ÖPNV irgendwo hin, und wenn mehr Menschen in der Nähe wohnen lässt sich auch oft leichter jemand finden, wenn man mal auf ein Auto angewiesen ist.
Wenn man dagegen mitten in der Walachei wohnt ist ein Auto schon recht praktisch.
Falls du Familienpläne hast würde ich dir auf jeden Fall zum Führerschein raten, insbesondere wenn beide Partner berufstätig sind (müssen deswegen ja nicht auch beide ein eigenes Auto haben).
Wenn du dagegen Single bleiben willst und flexibel bist, in Job-Nähe zu ziehen, oder lieber "auf Staatskosten" lebst und niemanden zu versorgen hast, dann ist ein Führerschein weniger relevant. In Studium oder Ausbildung ist ein Führerschein auch nicht so wichtig, und man kann auch oft umsonst mit ÖPNV fahren.
Ist auch die Frage, wie groß der Freundes- und Bekanntenkreis ist, wenn man auf ein Auto angewiesen ist. Zur Not kann man aber auch im Internet nach einmaligen Mitfahrgelegenheiten, oder regelmäßigen Fahrgemeinschaften schauen.
Man kann natürlich auch einen Führerschein machen ohne sich ein Auto zuzulegen, und sich eins von Bekannten leihen wenn man's mal braucht. Man weiß ja auch oft nicht so genau, wie sich die späteren Lebenspläne ändern, von daher ist es nicht unbedingt verkehrt den Führerschein in der Tasche zu haben, falls man ihn später mal braucht.
Wer oft berauschende oder bewusstseinsverändernde Drogen nimmt hat einen geringeren Nutzen vom Führerschein als jemand, der clean ist.
Naja, letztendlich musst du das natürlich selbst entscheiden. Also ich bin bis jetzt noch relativ gut ohne Führerschein ausgekommen, allerdings könnte der bald evtl. schon nützlich sein, wer weiß?
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Wenn du den Lappen bezahlt bekommst, bist du in meinen Augen schön doof wenn du ihn nicht machst.
Mir hat das ganze Spass gemacht. Das Gefühl der Unabhängigkeit in der ersten eigenen Karre war auch toll. Abgesehen vom Leben in einer Großstadt, kann man nen FS immer gut gebrauchen, in sämtlichen Lebenslagen.
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Ging mir in der Schule genau so, immer hat man mich genervt von wegen Führerschein und so. Die meisten aus meinem Dorf sind dann einfach immer mit dem Auto zur Schule gefahren, um anzugeben, obwohl sie als Schüler immer 'ne Monatskarte von der Busgemeinschaft für 'nen Spottpreis bekommen haben. Bis jetzt vermisse ich einen Führerschein kein bisschen.
Habe trotzdem vor, demnächst einen zu machen, weil ich da mal endlich frei habe, aber wahrscheinlich werde ich ihn dann immer noch nicht brauchen. Liegt auch daran, dass ich nicht so oft unterwegs bin und wenn doch, dann sind öffentliche Verkehrsmittel vollkommen in Ordnung, wenn auch manchmal teuer wegen der Ticketpreise. Aber ich glaube nicht, dass die Spritkosten da groß billiger sind.
Ich habe mir von einigen Leuten sagen lassen, dass es bei manchen Arbeitgebern schlecht ankommt, wenn man keinen Lappen hat. Das zu erwähnen, kotzt einige Leute hier (mich eingeschlossen) zwar an, aber egal, wollt's nur erwähnt haben. ¬_¬
Also wenn du nicht total wahnsinnig danach bist, endlich ein Auto fahren zu dürfen und nicht wirklich flexibel sein brauchst, was das Reisen angeht, brauchst du erst mal keinen würde ich sagen.
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dian unregistriert
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Ich finde das sehr löblich, dass du keinen Führerschein machen willst... also rein vom ethischen Standpunkt aus betrachtet. Dass man auch ohne Auto gut leben kann, haben genug andere Menschen schon bewiesen. Also wenn du so fühlst und denkst, warum nicht?
Ich persönlich empfinde allerdings die Möglichkeit, mich schnell, individuell und unabhängig fortbewegen zu können, als einen wichtigen Bestandteil meiner Lebensqualität.
Ich kann fahren, wann und wohin ich will, und ohne dass das halbe Dorf mitbekommt, dass ich jetzt gerade mal wieder unterwegs bin oder zum Bahnhof laufe. Ich muss mich nicht in bazillenverseuchte, dreckige öffentliche Verkehrsmittel zwängen, die noch dazu nicht dahin fahren, wo ich möchte, sondern nur zu irgendwelchen Sammelstellen, wo ich dann wieder aussteigen und erst mit dem Menschenstrom kilometerweit mitschwimmen muss, bis ich mal endlich irgendwo bin wo ich meine Ruhe habe.
Nein, ich steig einfach in die Karre, werde auf der Fahrt vom fetten Bass meiner Anlage beschallt, und fahr direkt in den Wald wo keine Menschen sind und ich ganz für mich allein bin. Und ich muss auch nicht jeden Tag einzeln die Getränke holen, die ich brauche, sondern ich fahre einmal im Monat und pack das ganze Auto mit Flaschen voll.
Ich muss nicht ständig auf die Uhr schauen, wenn ich irgendwo auf nem Konzert bin, damit ich noch den letzten Bus nach Hause erwische.
Also ich kann dir tausend gute Gründe nennen, warum ICH einen Führerschein auf jeden Fall wieder machen würde. Auch wenn ich es eigentlich unverschämt finde, dass man für sowas so verdammt viel Geld zahlen muss... wenn der Staat will, dass wir erst gründlich üben, bevor wir die Straßen unsicher machen, dann soll er gefälligst dafür die Möglichkeiten zur Verfügung stellen, und nicht die Menschen auch noch abzocken, was ja dann wiederum zu ner Zweiklassen-Gesellschaft führt...
die einen (vor allem hier auf dem Land) bekommen den Führerschein von ihren Eltern oder Großeltern regelrecht in den Arsch geschoben, kaum dass sie 16 sind, und kriegen dann noch von Daddy ein Auto geschenkt. Andere können sich sowas nichtmal leisten, geschweige denn das zugehörige Gefährt, weil sie sich auch noch um ne Wohnung und sonstwas kümmern müssen.
Es ist einfach nicht gerecht, so wie es ist. Und man kann davon ausgehen, das es mit jedem Jahr, wo man länger wartet, teurer wird, weil der Staat die Gesetze immer noch weiter verschärft, damit die Fahrschul-Lobby noch mehr Geld verdienen kann. So gesehen besser jetzt machen, in zwanzig Jahren darf man vielleicht nur noch Führerschein machen wenn man dem Staat beweisen kann, dass man beruflich unbedingt ein Auto braucht oder sowas.
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Ich werde mir eh nie ein Auto leisten können, von daher ist es mir ziemlich egal. Natürlich kann man sich wenn man einen Führerschein hat, auch einfach mal ein Auto für ne Woche mieten und irgendwo hinfahren, aber ob sich der Führerschein dafür wirklich lohnt wage ich zu bezweifeln. Außerdem hätte ich keinen Bock auf die Stunden wo ich dann dort Theorie büffeln muss, das Leben ist auch so schon stressig und zeitraubend genug. Auch wenn man dann rein Theoretisch irgendwann mal, sofern man ein eigenes Auto besitzen würde, ein wenig Zeit sparen könnte, die dann aber wiederum in Staus oder für die Parkplatzsuche drauf geht. Wenn du ein Auto hast kommen noch zusätzliche Kosten auf einen zu für Versicherung, Reparaturen, Tüv, Bußgelder, Reifen etc. und natürlich Spritkosten. Man schafft sich mit samt dem Auto also auch lauter zusätzliche Verpflichtungen an und wird eventuell dadurch sogar noch unfreier, weil die monatlichen Kosten für so eine Blechkiste ja auch irgendwie gedeckt werden müssen und da das Geld dafür in der Regel nicht an den Bäumen wächst, bedeutet das natürlich auch Auto nur als Gegenleistung für Arbeit.
Anders gesagt:
Auto = Mehr arbeiten müssen
Bedeutet mehr Stress, weniger Freizeit und abhängiger von seinem Chef, der Arbeit und der Wirtschaftslage zu sein... Man befindet sich auf dem besten Weg zum Spießer.
Arbeit weg = Auto weg
Das bedeutet natürlich auch Angst vor Verlust der Arbeit.
Gleiches gilt natürlich auch für teure Handyverträge, Kredite und andere laufende Kosten sowie teure Hobbys. Ich versuche mich von solchen zwanghaften und einengenden Dingen daher weitestgehend fern zu halten, denn alles was du hast hat ja bekanntlich irgendwann dich. Gibt für mich nur zwei Gründe aus welchen ich dir raten würde, dir ein Auto zuzulegen. Der eine wäre, wenn du auf dem Land lebst und ohne Auto nicht mal zum nächsten Supermarkt kommst, wenn du in einer größeren Stadt wohnst sehe ich dagegen keinen wirklichen Nutzen für ein Automobil. Zum anderen wäre es natürlich die zusätzliche Qualifikation für einen Beruf der einen Führerschein voraussetzt oder um überhaupt zur Arbeit zu gelangen, vorausgesetzt so etwas wie eine Arbeit ist einem überhaupt wichtig.
Also ich würde es nicht machen, aber da du den Führerschein eh in den Arsch gesteckt bekommst und falls du sonst nichts besseres vorhaben solltest, kannst du ihn auch einfach machen.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Shinobi am 26.01.2015 20:15.
Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.
“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
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Oh ja, das kenne ich. Die Verwandtschaft versucht einen zu bestechen, einen Führerschein zu machen, weil das ja soooooo wichtig ist für den Beruf. Denn ein ruhiges Leben wird einem ja nicht mehr gegönnt. Man muss der Arbeit immer hinterherhetzen. Und dann machen sie einem so Angebote, Geld und Autos, gerne auch zeitlich begrenzt. Lässt man sich diese "Gelegenheit" entgehen, ist man "schön doof", denn das ist antikapitalistisch, ein Frevel, dann gucken dich alle nur noch mit gerümpfter Nase an. Glaub bloß nicht, dass die Ruhe geben, wenn du den Lappen erst mal hast. Dann darfst du für alle den Boten und Chauffeur machen.
Lass dir kein schlechtes Gewissen von den Anderen einreden. Falls es Nachteile bringt, keinen Führerschein zu haben, ist das nicht deine Schuld. Und es ist auch völlig egal, ab welchem Alter du den machst. Das ist wieder dieses angeberische Konkurrenzverhalten.
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Ich finde wie anscheinend auch andere in diesem Thread: Lass dich nicht aus fadenscheinigen Gründen überreden. Überlege dir einfach, ob du gerne einen Führerschein hättest bzw. wo dir dieser nützlich sein könnte. Sorry, wenn das trivial klingt, aber für mich persönlich wäre es das nicht und ich müsste mich erst wieder daran erinnern, bevor ich wieder wie ein Zombie Dinge tue, die ich eigentlich nicht will.
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