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Diskussionsansatz: Wahrheit - Gerechtigkeit
11.03.2009 01:46 |
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Nun da ja der allgemeine Wunsch besteht etwas konstruktives zu tun
habe ich mich entschlossen zwei Aussagen in den Raum zu stellen.
Es geht mir nicht um Bestätigung oder Ablehnung, sondern um eure Gedanken zu diesen Aussagen. Wenn ihr den Inhalt so nicht teilt, interessiert mich eure Interpretation, damit ich schauen kann ob es da noch etwas gibt was mir gefällt und ich es für mich einbauen kann.
Zur besseren Darstellung in den Antworten habe ich die Aussagen mit 1 und 2 gekennzeichnet.
1. zum Thema Wahrheit
Die Wahrheit die liegt im Auge des Betrachters,
ich erzähle nie die Wahrheit, weil ich der Ansicht bin, dass die Wahrheit nicht existiert.
Aber ich brauche sie auch gar nicht zu sagen, man muss nur die Details sehen,
genauso zerstreut wie die Gegenstände auf einem Tisch an dem man sich des öfteren trifft.
Alles ist da, die ganze Zeit.
2. zum Thema Gerechtigkeit
Niemand hat mir jemals den "Gerechtigkeits-Trick" beibringen müssen.
Das ist etwas, was ich schon immer hatte, denn es vererbt sich bei meiner Art.
Es ist tatsächlich das einzige was ich habe, das mich erkennen lässt was für Personen es sind, mit denen ich es zu tun habe.
Das Recht hat keinen Platz für Loyalität oder Freundschaft oder Liebe. Die Menschen sagen, dass Justizia blind ist. Das habe ich auch immer geglaubt. Aber ich bin nicht sicher, ob ich das noch kann.
Viel Spass und Dank für die Analyse und Diskussion
edith verbessert Fehler
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Engel des Süden am 11.03.2009 01:53.
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Meine Posts erheben keinen Anspruch auf universelles Wissen.
Nimm Dir was Du brauchst,
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zu punkt 1 zitiere ich mich mal aus folgendem thread:
4 Formen der Wahrheit
Zitat: |
klingt alles plausibel.
wobei der punkt 2-4 recht fundamental erscheinen für mich, während die mathematik ein werk ist, das erst mit der evolution des menschen hinzu kam.
ausserdem kann man u.u. diverse formen der wahrheit zusammenfassen. wobei es je nach situation auch sinnvoll ist, stets zu unterscheiden. in kriminalfällen zum beispiel, wo die psychische wahrheit ("ich habe einen geist gesehen!") ganz der wahrheit der logik widerspricht.
glaube und psyche können auch sehr eng verknüpft sein.
genauso wie realität und logik |
punkt 2:
was meinst du genau mit "gerechtigkeits-trick"? ist es einfach nur der sinn für gerechtigkeit?
das die justiz blind ist (ich erinnere mich an die goldene figur mit verbundenen augen und einer waage in der hand) soll zwar so sein, aber letztendlich liegt es immer in der (überredungs-)fertigkeit des anwalts oder der abwägung des richters. insofern kann man wohl nur zustimmen.
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Zu 1 (Wahrheit):
Sagen wir mal so: Ich glaube an zwei Formen der Wahrheit, nämlich an die physikalische Wahrheit (es gibt klare Fakten und Lügen über die Realität), und die logische Wahrheit (die Möglichkeit sichere Schlussfolgerungen aus Aussagen zu schließen, falls diese Aussagen entweder wahr oder falsch sind). Natürlich glaube ich das nur und weiß es nicht tatsächlich, bin mir bei meiner Vermutung allerdings ziehmlich sicher. Dass Wahrheit subjektiv ist möchte ich (auf meinen Vermutungen basierend) bestreiten, denn unter 'Wahrheit' verstehe ich etwas absolut gültiges. Weiterhin behaupte ich, dass keine rein subjektive Meinung wahr ist, es mag nur sein dass es wahr ist dass jemand während einer bestimmten Zeitspanne eine bestimmte Meinung vertritt (wobei es immer schwierig ist, Aussagen über Prozesse im Gehirn klar mit 'wahr' oder 'falsch' zu bewerten).
(ich distanziere mich dabei von Aussagen in meinem oben von quaid verlinkten Thread, die mit den eben genannten im Widerspruch stehen - hehe ^^)
...und ja, das klingt alles ziehmlich geschwollen, aber mir fällt gerade nicht ein wie ich das ändern könnte, ohne unpräzise zu werden oder den Inhalt zu reduzieren, was ich dem Thema mMn. schuldig bin.
Zu 2 (Gerechtigkeit):
Ich denke dass das was ich als gerecht oder ungerecht empfinde stark von meiner Erziehung beeinflusst wurde, und dass das auch bei jedem so ist ('Erziehung' im weiteren Sinne, mit Einschluss des sozialen Umfeldes). Es liegt allerdings auch klar in der Natur des Menschen, sich und liebgewonnene Menschen vor ungewolltem Schaden zu beschützen, wenn es eine bessere Alternative gibt. Bleibt nur noch die Frage, ob der Schritt von hier zum Gerechtigkeitsempfinden (schließt Menschen ein, die einem eigentlich egal sind) im Menschen verankert ist, und was genau eigentlich "gerecht" ist.
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Zitat: |
Original von Engel des Süden
Yog damit hast du bei 1) im Endeffekt nichst anderes gesgat nur mit anderen Worten
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Wie darf ich deine Aussage (und überhaupt alle deine Aussagen) unter der Prämisse...
Zitat: |
ich erzähle nie die Wahrheit, weil ich der Ansicht bin, dass die Wahrheit nicht existiert. |
...verstehen? Zumindest wohl nicht unbedingt als wahre Aussage(n)...
Was das mit dem Gerechtigkeitssinn anbelangt: Den kann man schon mal gar nicht von Geburt an haben, da es überhaupt erst eine Weile dauert bis man sich seiner eigenen Identität bewusst ist, und bis man weiß dass auch andere Lebewesen Schmerzen etc. empfinden. Da ist für so ein kompliziertes Konzept wie Gerechtigkeit einfach noch kein Platz.
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Ich sage nicht die Wahrheit weil ich davon überzeugt bin das sie nicht existiert
Das heisst nicht das durch betrachtung der Fakten jemand zu dem selben Ergebnis kommen kann und damit die gleiche individuelle "Wahr"nehmung hat
Und sich einer Sache nicht bewusst sein heisst nicht, dass sie nicht da sein muss
Aber zur Verdeutlichung, ich meine nicht das Gesellschaftliche Unrechtsbewusstsein, sondern das innere Gefühl was man hat, wenn man etwas tut - vielleicht kennt es jeder, ich weiss es nicht, aber genau das Gefühl was einen sagt: Es ist nicht gut was man macht, obwohl alles Recht dieser Gesellschaft sagt das es so ist und einen womöglich sogar auffordert es zu tun.
Und ich hatte Situationen ,wo ich zumindest bewusst, keinen Impuls vorher von aussen bekommen hatte.
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Zitat: |
Original von Engel des Süden
Ich sage nicht die Wahrheit weil ich davon überzeugt bin das sie nicht existiert
Das heisst nicht das durch betrachtung der Fakten jemand zu dem selben Ergebnis kommen kann und damit die gleiche individuelle "Wahr"nehmung hat
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Wenn du überzeugt davon bist dass die Wahrheit nicht existiert, was sind dann für dich "Fakten"?
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