Unity-Forum
RegistrierungTeammitgliederMitgliederlisteHäufig gestellte FragenSucheZur Startseite Texte Homepage chat

Unity-Forum » :: Diskussionen :: » Le café unité » Entwicklung des Menschen zum Arschloch » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag | Druckvorschau | Thema zu Favoriten hinzufügen |
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen Entwicklung des Menschen zum Arschloch  
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
dian
unregistriert
Entwicklung des Menschen zum Arschloch 07.07.2015 17:29 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich frage mich, was das ist, warum Menschen so werden, wie sie sind...

Am Anfang ist der Mensch ein unbeschriebenes Blatt, ein Schwamm, der begierig alles an Informationen in sich aufzusaugt, was er finden kann. Irgendwann ist er dann vollgesaugt mit Informationen, bekommt einen Tunnelblick, kriegt nix mehr mit außer seiner eigenen Person und den paar Leuten in seinem Umfeld, und wenig später sind ihm die Leute in seinem Umfeld dann auch noch scheißegal und er wird zum egoistischen Erwachsenen-Arschloch, das alles auf seinem Weg plattwalzt und allen anderen die eigene Sichtweise aufzwingen will, anstatt sich für die Sichtweise der anderen zu interessieren, die außerhalb seiner begrenzten Wahrnehmung liegen.

Was ist es, was den Menschen so begrenzt?
Mir fällt das aktuell wieder besonders auf, jetzt wo man draußen wieder vielen jungen Menschen begegnet (im Winter sind die ja alle, vom Schulweg mal abgesehen, wie vom Erdboden verschluckt)... wie anders sich Kinder und Jugendliche verhalten, verglichen mit Erwachsenen.

Das typische Kind ist fröhlich, singt irgendwas oder ist laut, was natürlich auch nervig sein kann, aber zumindest wirkt es noch wie eine lebendige Lebensform.
Der typische Jugendliche ist auch noch fröhlich und laut... aber anders als das Kind scheint mir die Neugier und Offenheit deutlich nachzulassen... ich habe den Eindruck, dass viele Jugendliche komplett verpeilt sind. Nicht nur dank Smartphones und Co, sondern generell. Manchmal denke ich, neben denen könnte die Erde aufbrechen und Zombies auftauchen, die würden das nichtmal mitbekommen vor lauter Selbstverliebtheit, oder Verliebtheit in ihre Peergroup, oder wie auch immer man das bezeichnen soll.
Also irgendwie scheinen die mir meist auch schon ziemlich beschränkt zu sein, wenn auch auf eine freundlichere und emotionalere Weise, als es später dann die Erwachsenen sind.
Seltsam finde ich auch, dass sich kleinere Kinder noch allen möglichen Dingen zuwenden... nicht nur ihrer eigenen Altersgruppe... sie interessieren sich auch mindestens genauso sehr für Tiere, ältere Menschen, tote Menschen, Berge, Bäume, Käfer...
Ab der Pubertät scheint dann alles, was außerhalb der eigenen Altersgruppe ist, plötzlich nicht mehr relevant zu sein, als ob da sonst nix interessantes existieren würde. Und im Kontakt zu Erwachsenen zeigen sie sich regelrecht verklemmt und "dicht". Also nicht mehr offen und so. Ich frage mich, ist das anerzogen, ist das die Erfahrung, die sie so macht, oder ist das von der Natur so vorgegeben?
Dann, im Endstadium dieser fiesen Krankheit namens "Erwachsenwerden", bekommen viele Menschen so ein bedrohliches Äußeres. Sie fangen an zu stinken, sie züchten sich Muskeln, Körperbehaarung oder Bierbäuche heran, wie eine künstliche Barriere, um sich dahinter vor anderen Menschen zu verstecken. Sie tragen Kleider, die signalisieren sollen: Ich bin seriös! Und nicht zu vergessen die Maske, die sie im Gesicht tragen, und die, wenn sie nicht gerade aufgrund eines Smalltalks erheitert sind, Grimmigkeit und Unnahbarkeit ausstrahlt, als wollten sie allen Menschen, die ihnen begegnen, schon mal rein präventiv ein herzliches "Komm mir bloß nicht zu nahe, oder ich schlachte dich ab!" zurufen.
Und das jetzt egal, ob es sich um Ghettogangster oder joggende Hausfrauen handelt.
Echte Freundlichkeit und Offenheit sieht man selten. Wenn, dann gekünstelt und bis ins Groteske verzerrt. Erst vielleicht bei den Alten wieder, wenn das Leben gelebt ist und die Senilität wieder Erinnerungen an die Kindheit und das offene Wesen, das man mal war, zum Vorschein bringt. Aber ansonsten wirkt das alles so steif und tot auf mich, ja eigentlich die komplette Erwachsenenwelt, Politik, Medien, Kirche, manchmal ist es zwar auch laut und schrill und irgendwie emotional, aber doch steril und tot, falls ihr versteht was ich meine.

Macht einen das Leben zu solchen Monstern?
Oder ist es das, was wir bestimmt sind zu sein (von ein paar aus der Art geschlagenen Ausnahmen vielleicht mal abgesehen, die es immer gibt und immer geben wird, aber die nie einen größeren Anteil an der Gesamtbevölkerung ausmachen werden)?

Zitterbart

Salzig schmeckt der Wind


08.07.2015 12:41 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Vielleicht ist es so, dass es evolutionär eine erfolgreiche Strategie ist, sich möglichst viel von seiner näheren Umgebung abzuschauen. Ganz besonders ist dies natürlich bei kleineren Kindern der Fall. Denn immerhin haben die Eltern eines Kindes es lange genug geschafft, am Leben zu bleiben, um sich zu vermehren - also kann ihr Verhalten nicht das zum Überleben ungeeigneste Verhalten sein und bildet deshalb erst einmal die Grundlage, an dem sich ein Kind (gemäß seiner durch die Natur vorgeschriebenen Entwicklung) orientiert. Wenn die Eltern also Arschlöcher sind, ist es nicht unwahrscheinlich, dass das Kind auch zum Arschloch wird.

Später (etwa in der Schule oder im Beruf) bilden sich dann Arschloch-Cluster: Gruppen von Arschlöchern, die gemeinsam auf ihre Umgebung durch ihr Verhalten einen starken Evolutionsdruck ausüben. Eine erfolgreiche Strategie zur Schadensminimierung von Außenstehenden kann es hier sein, sich selbst entweder dem gleichen Arschlochcluster anzuschließen oder aber einem anderen, unter Umständen sogar mächtigeren Arschloch-Cluster beizutreten -> Konvertierung zum Arschloch. Cluster von eher ruhigen, besonneren Zeitgenossen treten zwar auch auf, üben auf die soziale Umgebung aber keineswegs den gleichen Druck aus. Arschlöcher pflanzen sich also durch ihr clusterhaftes Auftreten in Verbindung mit der Forderung an ihre soziale Umgebung, eine Überlebensstrategie zu entwickeln, fort.

Soweit erst einmal meine kruden Thesen, die sich sicher noch verbessern und berichtigen lassen. smile
E-Mail an Zitterbart senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Ya2k



images/avatars/avatar-1087.jpg


10.07.2015 03:16 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Dass ein Erwachsener eher andere Ziele als ein Kind hat, ist der normale Lauf der Natur und laut Google eher durch die biologische, psychosoziale Entwicklung bedingt (Stichwort Adoleszenz).
Wenn man das krank findet müsste man konsequenterweise auch das Geborenwerden oder Sonnenaufgänge als krank empfinden, was hier gewiss einige tun ;-)

Zum Arschloch-Erwachsenen kann man werden, wenn man den Kontakt zu seinem inneren Kind verliert. Das ist jedenfalls der Aspekt der mich interessiert. Zum Beispiel weil man zu früh zu viele Pflichten aufgebürdet bekommt anstatt einfach Kind sein zu dürfen. In einer kinder- und familienfeindlichen, also menschenfeindlichen Gesellschaft ist das jedenfalls ein guter Grund weshalb viele Menschen so kaputt sind aus meiner Sicht. Der allgegenwärtige Optimierungswahn und Zwang zum produktiv sein trägt sicher einen großen Teil dazu bei. Da bleibt kaum Gelegenheit für echten Spass, Albernheit oder etwas Natürlichkeit, brrrr was ist das denn. Das war doch noch nie wirklich cool.
Ist aber eigentlich nicht so wichtig, denn prinzipiell gilt:

Jeder zwanzigste ist ein richtiges Arschloch, fertig großes Grinsen

Ein großer Teil unterwirft sich ihm und äfft es nach und ein kleinerer Teil wird zerquetscht oder kann sich eleganter aus der Affäre ziehen.
Achja und auch Kinder können schon echte Arschlöcher sein, da kenn ich keine Gnade.
Ich schaue Naturdokus und deshalb hab ich Recht.
So ist das und so wird es immer bleiben, in Ewigkeit, Amen.
E-Mail an Ya2k senden Fügen Sie Ya2k in Ihre Kontaktliste ein
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Schuschinus

Üka Nyt pratt Hurdelhabadan

images/avatars/avatar-1077.gif


10.07.2015 09:51 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Wenn man das krank findet müsste man konsequenterweise auch das Geborenwerden oder Sonnenaufgänge als krank empfinden, was hier gewiss einige tun ;-)

huld

Dass man sich zu stinkendem Gammelfleisch entwickelt, dem inselweise die borstige, glanzlose Füllung rausquillt, da kann das innere Arschloch auch nichts für. Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist das alles sehr ernüchternd. Da wird selbst das edle, unschuldig müßige Spielen zur zweckmäßig lebensvorbereitenden Maßnahme degradiert. Der Evolutionsvorteil des Arschlochseins wird mit zunehmendem Bevölkerungswachstum nicht mehr zeitgemäß. Das Blöde ist, dass sich nicht die Besinnung durchsetzt, sondern die Arschlöcher uns mit ihrer Rücksichtslosigkeit in die Steinzeit zurückversetzen, sodass einem das Arschlochsein wieder zum Vorteil gereicht.
E-Mail an Schuschinus senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen
Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Unity-Forum » :: Diskussionen :: » Le café unité » Entwicklung des Menschen zum Arschloch

Schnellantwort
Benutzername:
Überschrift:  
Optionen:




Antworten:

Powered by Burning Board 2.2.2 © 2001-2004 WoltLab GmbH | Impressum