dian
unregistriert
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@ sarius:
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| Lachen musste ich vor Allem in der zehnten Klasse. Jemand schrieb glaube ich zum Tribute-Von-Panem-Film: "The father died six years in a mine" und "they were hounting in the forest..." |
Echt, sowas schaut man sich heutzutage im Englisch-Unterricht an?? Zu meiner Zeit gab es da nur so stinklangweilige Verfilmungen von The Great Gatsby oder so ne Scheiße zu sehen, wenn überhaupt.
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@dian
Wir haben dazu auch eine Klassenarbeit geschrieben und sehr viel gesellschaftskritisch interpretiert. Ich weiß aber nicht mehr ob mir nur das Thema so gut gefallen hat oder ich einfach nur meine damalige Lehrerin sexy fand. Im Deutschunterricht haben wir sogar zweimal Metropolis gesehen. Wobei mir da eigentlich alles gefehlt hat (also anschließende Analyse und so), was ich gerne zu dem Film besprochen hätte. Aber meine Deutschtutorin ist sowieso cool. Sie hat uns Filme wie Alien als Kulturgut angepriesen und gemeint, dass wir den auch mal im Unterricht ansehen müssten.
@Abfallverwertung
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| Ich lerne den größten Teil meines Englisch' im Internet bzw. beim Chatten mit englischsprachigen Freunden. Damit könnte ich theoretisch auch eine 1 erreichen, praktisch scheitere ich aber meist daran, dass im Unterricht ein ganz anderes Vokabular verwendet wird. |
Inwiefern unterscheidet sich das Vokabular denn? Ich habe sogar ganz praktische Wörter im Chat gelernt. Diese Wörter machen sich ganz gut in Englischklausuren.
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| Wow. Bei mir geben die meisten Lehrer nach 3 "Vorfällen", also entweder "vergessenen" Hausaufgaben oder Unterrichtsmaterial bereits eine 6. Und für Leute wie mich ohne WhatsApp, die Hausaufgaben eh nur mit Anarchonauten-Liedern als Beruhigungsmittel absolvieren können... |
In der Kursstufe lockert sich das denke ich auch etwas. Und Noten von 1-6 gibt es ja dann eh nicht mehr.
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Meine Meinung dazu ist zwiespältig. Einerseits akzeptiere ich es, dass sie sich vom System nicht bedingungslos Vorschriften machen lässt, andererseits liegt sie aber noch weit unter dem geistigen Niveau der restlichen Lemminge und ist vom Verhalten her ebenfalls sehr "pubertär-frech", allerdings gegenüber Gleichaltrigen und nicht Lehrern, sie hat auch in keinem Fall eine negative Meinung über das Schulsystem.. Ihre Intention dafür kann ich also nicht nachvollziehen. Allgemein ist in meiner Klasse aber ein massives Absterben der bedrohten Art "Logik" zu verzeichnen. So ziemlich keiner würde sich über das Ergebnis wundern, wenn er errechnet, dass ein PKW, der mit 75km/h fährt nach meinetwegen 934,3km abgebremst wäre. Derartiges passiert in jedem Physik-Test wenigstens 3 Mal. Und gerade vor einem halben Jahr nahm eine Schülerin an, dass 5 Liter 0,005 Milliliter entsprächen. Noch schlimmer ist es beim Recherchieren in Internet.
Norwegen ist 385km² groß? Klar.
Alle Russen wohnen in 12-stöckigen Blockhütten in Dörfern? Selbstverständlich.
Die Sonne heißt Milchstraße? Natürlich.
British Columbia liegt am Aquätor und ist ein Bananenanbaugebiet? Das Internet ist für uns alle Neuland... |
Was für eine Art von Schule besuchst du? Gymnasium, Real- bzw. "Werkrealschule", Hauptschule, Waldorfschule oder etwas ganz anderes? Sorry weil ich nachfrage, aber du hast ja auch von deinem Authismus erzählt.
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"Ich geh Gümasiun"
Bezüglich der "Alternative" zum stumpfen Gehorchen wollte ich noch einmal sagen: Ich sehe die Situation der Schüler heute ähnlich wie die der Fabrikarbeiter im 19. Jahrhundert. Mit den zwei "kleinen" Unterschieden, dass die Schüler ihre Unmündigkeit weder hinterfragen noch kritisch sehen und dazu einerseits noch weitaus stärker von ihren Autoritäten abhängig sind, gleichzeitig gibt es aber praktisch keinen Widerstand gegenüber denen oder gar so etwas wie einen rebellische Bewegung.
Die "Schülerbefreiung" (im Grunde eine soziale Revolution) könnte ein perfekter Auftakt für ein neues Zeitalter sein.
Nur blöderweise ist die heutige Jugend tatsächlich einfach zu degeneriert und ahnungslos über ihr Hamsterdasein, als das sich überhaupt mal einzelne Schüler Gedanken machen könnten. Ironischerweise ist diese Generation besser vernetzt als alle anderen Menschengruppen zuvor. Die Arbeiterbewegung wurde zwar mit der Zeit kritisch, konnte sich aber nicht vernetzen. Heutzutage ist die Situation genau umgekehrt.
Meine Utopie dafür ist also, dass die wenigen intellektuellen Schüler es schaffen, zumindest ihre Mithäftlinge "aufzuklären". Und dank der von mir sonst so oft kritisierten Smartphones könnte sich die Vernunft verbreiten wie früher die sozialistischen Ideale. Problematisch wäre, dass selbst, wenn ein Großteil der Schüler "aufgeklärt" wäre, einerseits die Gesellschaft, vor allem Lehrer und Eltern mit Gegenpropaganda und Repression antworten würden, andererseits würden die "revolutionären Gedanken" sehr verschieden sein, so dass es schwer wäre, eine einheitliche Bewegung aufzustellen. Es müsste kollektiven "zivilen Ungehorsam" geben, um echte Veränderungen zu erreichen. Das bringt aber alles nichts, wenn die Menschen dahinter weiter Idioten sind.
1968 war man fast soweit, um dann doch wieder rückfällig zu werden...
Und bezüglich des englischen Vokabulars: Im Unterricht benutzt man Standardvokabular bis leicht formale Sprache, während im Chat zumindest bei mir Vulgär- und Jugendsprache sowie Jargon überwiegen.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Abfallverwertung am 03.10.2015 09:52.
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dian
unregistriert
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| Zitat: |
| Die "Schülerbefreiung" (im Grunde eine soziale Revolution) könnte ein perfekter Auftakt für ein neues Zeitalter sein. |
Genaugenommen glaube ich sogar, die Revolution kann NUR von Schülern und Kindern/Jugendlichen ausgehen... denn das wäre vermutlich die einzige Gruppe, die man nicht einfach massenhaft wegsperren oder von der Straße prügeln könnte, ohne dass es einen großen Aufschrei in der Gesellschaft geben würde. (ok, in Stuttgart haben sie auch mal mit dem Wasserwerfer auf Kinder und Jugendliche gefeuert, aber das Medienecho war dementsprechend vernichtend, das hätten die sich auch kein zweites Mal getraut. Die meisten Demonstranten damals aber leider auch nicht. 
)
Es dürften aber keine Einzelfälle sein, die streiken und Veränderungen fordern, denn Einzelfälle kann man immer leicht unter sozialen Druck setzen. Es müsste schon mindestens die Hälfte sein. Sobald eine bestimmte kritische Masse erreicht wäre, würde das System ohnehin kollabieren. Die sind ja schon überfordert von ein paar hunderttausend Flüchtlingen, so dass sie jetzt beispielsweise auf ihre bundesweite Blitz-Aktion verzichten wollen, weil ihnen dafür das Personal ausgeht. Hihi. Wie wäre das dann erst, wenn ein paar Millionen Schüler plötzlich den Spotttölpel-Gruß machen, ihre Distrikte verlassen und aufs Kapitol zumarschieren?
Der Haken an der Sache ist nur, dass in unserer Gesellschaft niemand hungert. Geistig schon, aber geistigen Hunger spürt man selber am allerwenigsten.
Und ohne Hunger keine Hungerspiele. Ohne Hungerspiele keine Helden, die sich widersetzen. Oder zumindest keine, die man öffentlich wahrnehmen würde.
Und an diesem Punkt zerplatzt unsere schöne Utopie dann auch gleich wieder wie eine Seifenblase. Eine Sklavenbefreiung, bei der du die Sklaven erstmal mühevoll davon überzeugen musst, dass sie Sklaven sind, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, allen technologischen Möglichkeiten zum Trotz. Wenn die Sklaven wüssten, dass sie Sklaven sind, aber sich nur nicht getrauen würden, etwas zu unternehmen, dann wäre es vielleicht was anderes. Aber so, wie es ist, so subtil und perfide... das ist, wie wenn du die Revolution nicht in den hungernden Distrikten anzetteln wolltest, sondern in der dekadenten Haupstadt.
Ist nach dem Film wenigstens auch darüber diskutiert worden, dass es gewisse Ähnlichkeiten zwischen unserer heutigen Medienlandschaft und den hirnlosen Propaganda-Shows im Film gibt? Oder hat sich die Diskussion darauf beschränkt, die Handlung in halbwegs korrektem Englisch nachzuerzählen?
Ich denke ja immer noch, dass Filme, die zum Widerstand aufrufen, doch irgendwann auch mal etwas bei den Betrachtern auslösen müssen... zumal wenn sie sich, so wie einige Filme heutzutage, speziell an ein jugendliches Publikum richten. Ich meine, wir haben die "Tribute von Panem", "Divergent - Die Bestimmung", "Hüter der Erinnerung"... und neulich hab ich "Maze Runner 2" gesehen. Das ist ja alles durchaus systemkritisch und voller guter Ansätze. Nur ist es eben alles in eine so weit entfernte Zukunft verlagert, dass scheinbar kaum jemand auf die Idee kommt, die darin steckenden Botschaften auf sein eigenes Leben zu beziehen...
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| Wow. Bei mir geben die meisten Lehrer nach 3 "Vorfällen", also entweder "vergessenen" Hausaufgaben oder Unterrichtsmaterial bereits eine 6. Und für Leute wie mich ohne WhatsApp, die Hausaufgaben eh nur mit Anarchonauten-Liedern als Beruhigungsmittel absolvieren können... |
Sooo, nun möchte ich mich als "Fachmann" auch mal einschalten.
Strafen für nicht gemachte Hausaufgaben sind spätestens ab Klasse 10 vollkommen lächerlich. Wenn jemand seine Übungsaufgaben für zuhause nicht macht, dann kann er sich das notenmäßig entweder leisten, dann gibt es kein Problem oder er bekommt die Quittung ohnehin in der nächsten Klassenarbeit...
Was die lästige "Schulpflicht" angeht: In Baden-Württemberg kann man sich nach Klasse 9 abmelden und ist dann frei. Und wer mit dem Argument "Eltern erlauben es nicht" kommt, dem sage ich: Wer derart unreif ist, dass seine Eltern da ein Problem sind, der sollte lieber mal noch ein bisschen "eingesperrt" bleiben und wie ein Kind behandelt werden.
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| Eine Sklavenbefreiung, bei der du die Sklaven erstmal mühevoll davon überzeugen musst, dass sie Sklaven sind, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, allen technologischen Möglichkeiten zum Trotz. |
Exakt. Bei der Jugend ist die Hemmschwelle zu Rebellion sogar eher geringer als bei Erwachsenen - aus rein biologischen Gründen... Wenn mal also eine "aufgeklärte" Jugend hätte, würde ich einen Aufstand für relativ wahrscheinlich halten.
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dian
unregistriert
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@ Weinhaus:
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| Was die lästige "Schulpflicht" angeht: In Baden-Württemberg kann man sich nach Klasse 9 abmelden und ist dann frei. |
Ist das so? Soweit ich weiß, muss man bis 18 zur Schule gehen... nach der regulären Schule dann eben auf eine Berufschule oder dergleichen...
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@dian
| Zitat von dian: |
| Ist nach dem Film wenigstens auch darüber diskutiert worden, dass es gewisse Ähnlichkeiten zwischen unserer heutigen Medienlandschaft und den hirnlosen Propaganda-Shows im Film gibt? Oder hat sich die Diskussion darauf beschränkt, die Handlung in halbwegs korrektem Englisch nachzuerzählen? |
Der Film (bzw. das Buch) war ja Thema im Englischunterricht damals. Also lag der Schwerpunkt natürlich bei der englischen Sprache, der Wiedergabe des Inhalts und Charakterbeschreibungen... Aber wir haben auch über den Inhalt, also die zukunftsnahe Dystopie (grausamer Überwachungsstaat) gesprochen. Wir haben sogar die Medien (die eine heile Welt vorgaukeln und ablenken sollen) durchleuchtet. Aber der Vergleich zur heutigen Situation hat völlig gefehlt. Die Lehrerin war aber auch noch ganz jung. Als Referendar-Lehrer steht man wahrscheinlich auf sehr dünnem Eis. Sie hätte also auch gar nicht wirklich gesellschaftskritisch unterichten können/dürfen.
| Zitat von dian: |
| Ich denke ja immer noch, dass Filme, die zum Widerstand aufrufen, doch irgendwann auch mal etwas bei den Betrachtern auslösen müssen... zumal wenn sie sich, so wie einige Filme heutzutage, speziell an ein jugendliches Publikum richten. Ich meine, wir haben die "Tribute von Panem", "Divergent - Die Bestimmung", "Hüter der Erinnerung"... und neulich hab ich "Maze Runner 2" gesehen. Das ist ja alles durchaus systemkritisch und voller guter Ansätze. Nur ist es eben alles in eine so weit entfernte Zukunft verlagert, dass scheinbar kaum jemand auf die Idee kommt, die darin steckenden Botschaften auf sein eigenes Leben zu beziehen... |
Im Deutschunterricht hatten wir gerade erst neulich einen Text über die heutige Jugend. Dass sie eben nicht mehr rebellisch und kritisch ist, sondern sich mehr denn je anpasst und die "Traditionen" bereitwillig übernimmt. Leider gehen solche Texte natürlich als langweiliges Unterrichtsmaterial zum einen Ohr rein und dann beim anderen Ohr wieder raus. Niemand meiner Mitschüler macht sich wirklich ernsthaft Gedanken. Ich muss aber zugeben, dass auch mein Interesse Grenzen aufwies. Vor Allem als ich auf der Rückseite des Textblattes etwas wie "Ordnung ODER Anarchie" lesen musste.
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von sarius am 03.10.2015 11:35.
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| Ist das so? Soweit ich weiß, muss man bis 18 zur Schule gehen... nach der regulären Schule dann eben auf eine Berufschule oder dergleichen... |
Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt: Man darf mit unter 18 noch nicht in den Wald gehen und da rumhängen. Man ist also nicht völlig "frei". Wobei diese Diskussion ohnehin immer sehr theoretisch ist, denn rein praktisch will auch kaum ein Jugendlicher einfach ohne Geld und Unterstützung wild durch die Lande ziehen.
Man darf sich aber zumindest (mit Hilfe der Arge
) eine Berufsausbildung seiner Wahl suchen etc. Man ist also eben gerade nicht verpflichtet die ganze Woche in der Schule zu sitzen, was ja angeblich so super schrecklich ist.
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Muss man den wirklich als Datei downloaden?
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Hm... Was kann ich dazu sagen? Da die Jugend m.M.n. wohl erst während der Pubertät gesellschaftlich und politisch "aufgeklärt" werden würde, ist die Ursache für die Rebellionswahrscheinlichkeit ziemlich irrelevant, bis dahin konnte die Kultur sie ja aufweichen.
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"Wenn einem soviel Gutes widerfährt, das ist schon einen neuen Nemi wert." Anscheinend bekomme ich wieder mal nicht alles mit ...
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Tja, bist du denn noch nicht im Plateau angemeldet ?
Da steppt bald der Bär !
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Ich warte lieber, bis ich Musik und Gejohle höre.
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