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Bono ist ein Heuchler
31.01.2008 18:09 |
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Vorherum so tun, als würde er für Afrika und seine armen Menschen kämpfen, aber hintenrum sowas fordern:
ISPs, sperrt Filesharer! Regierungen, setzt das rechtlich durch!
Die Hippies und die ISPs sind schuld, dass Bono und Co. noch weniger Einkünfte haben, die sie am irischen Fiskus vorbeischleusen können. Der Manager der bekannten irischen Steuerflüchtlinge will Provider zum Filtern bzw. Aussperren von Usern zwingen, Regierungen sollen passende Gesetze erlassen, statt die "Diebes-Charta" im Internet zu unterstützen.
"Im Musikbusiness steckt viel Geld, aber es hat aufgehört, bei den Künstlern anzukommen", so U2-Manager Paul McGuinness auf der MIDEM-Konferenz in Frankreich. Womit er möglicherweise recht hat, aber zum einen die falschen "Schuldigen" benennt und darüber hinaus die falschen "Opfer" vertritt. U2 hat große Teile des Bandvermögens ins Ausland verschoben, um in Irland Steuerzahlungen zu vermeiden. Die grüne Insel strich 2006 den Gesamtbetrag des steuerfreien Einkommens um 170.000 Pfund zusammen.
Die selbstherrlichen Steuerflüchtlinge haben indessen noch genügend Geld, um sich beim Finanzmagazin "Forbes" einzukaufen oder Propaganda-Egoshooter aus den USA zu finanzieren, die den Einmarsch in Venezuela propagieren.
Dazu passen natürlich hervorragend die Statements von McGuinness, dass Silicon Valley endlich Abschied nehmen müsse von seinen "Hippie-Werten" und den "wahren Wert von Musik erkennen". Technologie-Unternehmen und Provider müssten stattdessen
"...Verantwortung für den Schutz der Musik übernehmen, die sie verbreiten und weiter ihre enormen Gewinne mit den Contenterstellern und -eigentümern teilen."
Drastische Vergleiche zieht der Manager der Band, die allein 2005 über 110 Millionen Dollar machte, deren über 350 alleine mit der "Vertigo"-Tour, dabei Steuern in Irland elegant umschiffte und nebenher den moralischen Holzhammer schwang, um die Industriestaaten zu mehr Entwicklungshilfe zu nötigen.
"Wenn du eine Zeitschrift machst, die Werbung für geklaute Autos macht, die Kohle für den Kauf gestohlener Autos kassiert und die Lieferung des Diebesgutes unterstützt, dann wäre die Polizei schnell an der Haustür. Das ist dasselbe wie bei einem Provider, nur dass der sagt, nichts dagegen tun zu können."
Da kommen einem natürlich die Tränen. Immerhin, es passiert selten genug, dass die Heuchelei tatsächlich so weit getrieben wird, bis sie wirklich zur Kenntlichkeit entstellt wird. Und dass Reuters dennoch (oder deswegen?) vom "großen Applaus der Musikmanager" zu McGuinness' Statements berichtet, passt natürlich wie die Faust in Bono.
Dieser Typ ist einfach nur zum Kotzen, Typischer Gutmensch, der in Wahrheit nur eigene Interessen im Kopf hat.
Die Arbeit ist etwas Unnatürliches. Die Faulheit allein ist göttlich.
Anatole France
16.04.1844 - 12.10.1924
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"This doesn´t happen to fucking synthesizers." (Midge Ure beim Konzert in Augsburg am 16.10.05 nachdem ihm eine Gitarrensaite gerissen ist).
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dian unregistriert
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Zitat: |
Lol, als ob die Leute die heutzutage noch öfter U2 hören überhaupt einen PC bedienen könnten. |
Wie wahr...
Ich höre mir zwar vieles an, aber um U2 bin ich irgendwie (glücklicherweise) drum herum gekommen. Dürfte eine der wenigen Bands aus den 80ern sein, von denen ich kein einziges Lied besitze. (es sei denn, auf irgendeiner alten Bravo-Hits ist irgendwas von denen drauf.. was ich aber vermutlich immer übersprungen habe beim Hören.)
Naja... Bono fand ich jedenfalls schon immer irgendwie unsympathisch, hatte aber früher auch manchmal ein schlechtes Gewissen deshalb, weil er ja doch angeblich so ein guter Mensch ist.. und so jemanden darf man ja eigentlich nicht hassen.
Ähm... und was ist eigentlich jetzt mit Bob Geldorf? Darf man den hassen?
Darf man zumindest mal fragen, wer heutzutage noch Bob Geldorf kennen würde, wenn der nicht seit 20 Jahren so Charity-Zeugs machen würde?
Vielleicht ist das ja bei dem auch nur ne ganz clevere Masche, um zu vertuschen, dass er außer "I don't like mondays" keinen einzigen Song zu Stande gebracht hat, der im Gedächtnis der Leute hängengeblieben wäre.
Ach, Pop- und Rockstars sind doch alles Heuchler...
Von Xavier Naidoo bis DJ Bobo!
Immer so tun, als wären sie so sozial eingestellt und wollten, dass alle Menschen genug zu Essen haben und in Frieden leben, aber wenn es ums Geldverdienen geht, dann sind diese selbsternannten "Vorbilder" die ersten, die ihren Anwalt auf jeden hetzen, der ihnen ihren Gewinn streitig machen will.
Sie helfen vielleicht ab und zu tatsächlich irgendwelchen Notleidenden mit einer Spende... aber auch diese Spende ist letztlich immer Teil ihrer Show, um noch mehr Geld zu scheffeln.
Der einzige Promi, dem ich es abnehme, dass er es wirklich ernst meint, ist Karl-Heinz Böhm. Der lebt seit Jahren in Afrika und hat seine Karriere an den Nagel gehängt, um zu helfen.
Wenn Bono mal nach Afrika kommt, fliegt der vermutlich immer nur kurz mit seinem Privatjet hin, schüttelt ein paar Hände und grinst sich einen.
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Arne Kroger unregistriert
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Karl-Heinz Böhm hat auch nach Sissy keine Scheißfilme mehr gemacht, die nur auf Kommerz aus waren, sondern hat mit Faßbinder zusammengearbeitet, der ab und an auch ganz gute Sachen gemacht hat. Das kann man sowieso nicht vergleichen.
Bob Geldorf halte ich noch zugute, dass er mal gut aussah und Bono ist erwähnt in "American Psycho". Ansonsten kenne ich außer "I don't like Mondays" auch nix von denen.
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bei wiw hat ein googlebot gerade diesen thread "inspiziert", und wie ich mir den so ansehe, fällt mir das statement vom leadsänger der "ärzte" ein:
"wenn ihr unsere cds brennt, dann brennt sie mit liebe!"
das ist doch mal was..
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