kobin unregistriert
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Zwei Engel
28.11.2010 16:46 |
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Zwei Engel
Berlin. Winter 1945. Szene im Mondenschein.
Zwei Engel wandern durch die Gruft der Träume
Der Erste
Lang habe ich gesucht, lang habe ich vermisst
Geschlafen auf kaltem Stein, die deutsche Flagge gehisst
In den Trümmern der Stadt, die Lieben verlorn
Im Bombenregen zum Aschemädchen erkorn
Der Zweite
Des Führers Gebot, war unser Gesetz
Des Fischers Angel, gefangen im Netz
Suchten wir die Ehre,...
Der Erste
Und in der Treue gebunden, gefangen sogar
Kam zu uns der Tod, die düstere Mahr...
Der Zweite
Wohin gingen die Lieben, dem Kampfe entflohn,
dem Satan gehuldigt, auf eisernem Thron,
Die Waffe, so schnell, in der zitternden Hand,
der Durst zu bluten, für’s eigene Land
Der Erste
Im stillen Licht der tanzenden Sterne,
gefangen im Rad der Zeit,
Der Zweite
suchen wir den Frieden, in weiter Ferne
hinein ins Reich der Ewigkeit.
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Wenn es metaphysische Wesen gibt, die dafür sorgen, dass ehemalige Nazis schon 1945 wieder als Engel durch Berlin marschieren dürfen (und die dabei immer noch nach ihrem Frieden im Reich der Ewigkeit suchen wie ehedem die Nazis), dann will ich doch lieber erstmal atheistisch bleiben.
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