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Zum Ende der Seite springen Mein Leben in der Anarchie.  
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Anarchist

anarchistische Gemeinschaft

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Fragezeichen Mein Leben in der Anarchie. 18.09.2012 05:17 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich mag hier nur mit einem gewissen Widerwillen schreiben, da ich nicht denke, das ich, also persönliches, in diesem Forum von Interesse wäre.
Aber vielleicht mag der eine oder andere Mensch hier mehr vertrauen schöpfen, wenn dieser sich ein klareres Bild von mir machen kann.

Nun weiß ich nicht, was Euch dazu fehlt, was Ihr gerne wissen mögt.
So stellt mir hier doch einfach Fragen!

Von öffentlichem Interesse wäre vielleicht, wie ich aus meiner Sicht zu einem Anarchist wurde. Oder wie sich für mich ein Leben in der Anarchie gestaltet.

Dabei denke ich, das in meiner Entwicklung einiges ausblieb, welches mich hätte verletzen können. Das die wenigen kleineren Verletzungen leicht von mir durch Bewusstheit überwunden werden konnten.
Das meine Eltern mir stets alles erlaubten, mich lediglich an ihrer Sorge teilhaben ließen, so ich über Nacht oder gar mehrere Tage nicht nach Hause kam.
Meine Mutter war dabei recht selbstvergessen, sehr fürsorglich. Sie war stets bereit alles zu geben! Mein Vater, auch wenn er leichte autoritäre Wesenszüge aufwies, vermittelte viel stärker noch die eigene Hilflosigkeit oder den eigenen Schmerz als jene Autorität, die schlicht verstanden werden wollte, oder besser noch, um Verständnis warb.
Ich bin sehr religiös aufgewachsen. Dabei handelte es sich jedoch nicht um etwas aufgesetztes, um etwas gekünzeltes, sondern um eine Aufrichtigkeit die sich aus den Bedingung ableitete. Es war einerseits möglich, stets die Wahrheit zu sagen, da keine Repressionen drohten und andererseits jene Empathie zu fördern, die den Wunsch nach Aufrichtigkeit nährte.

So ergab sich eine innere Welt, die in sich abgeschlossen einen Kosmos bildete und dabei einen Konflikt mit jener äußeren Welt aufrecht erhielt. So, wie ich heute in der Anarchie lebe, sich damit aber auch äußere Konflikte aufdrängen.
Ein Eremit mit einer Hand voll guten Freunden, der versucht, sein Leben selbst zu gestalten, der versucht in der Anarchie zu Leben!

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Yog-Sothoth




18.09.2012 16:29 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Hey,

schön zu hören, dass das mit der Erziehungsmethode deiner Eltern so gut funktioniert hat. smile

Ich bin auch relativ antiautoritär erzogen worden, aber eben auch nicht komplett. Da war auch eine große Vertrauensbasis vorhanden; wir wussten z.B., wo der Geldbeutel der Eltern lag, den wir dann jederzeit nehmen konnten, um Sachen für den Haushalt einzukaufen.

Was mich interessieren würde: Gab es mal Situationen, in denen deine Eltern mitbekommen haben wie du irgendeine Form von Gewalt gegen einen anderen Menschen (oder ein höher entwickeltes Tier) angewendet hast? Wenn ja, wie haben sie reagiert, und haben sie deiner Meinung nach vernünftig gehandelt?

Ich erinnere mich an eine Situation, in der meine Eltern mich daran gehindert hatten, mit körperlicher Gewalt auf psychische Gewalt zu reagieren. Ich weiß bis heute nicht, ob meine Eltern damals die "richtige" Entscheidung getroffen hatten, aber ich vermute dass mich das stark geprägt hat.
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Anarchist

anarchistische Gemeinschaft

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19.09.2012 05:52 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Wir hatten einen Bauernhof mit Feldern und auch Hühner, Tauben, Schweine, Kühe, ein Pony und ein Lamm zu pflege. Weniger die Hühner und Tauben als die anderen Wesen hatten Namen und ich sah diese als Familienangehörige. Wenn sie geschlachtet wurden, aßen wir diese Wesen in Bewusstheit derer Bekanntschaft.
Zur Gewalt fühlte ich mich jedoch noch nie gedrängt. Auch mit dem verzerr dieser Wesen war nichts ungewöhnliches verbunden. Es war schon eine Art Würdigung beigemischt, die ein klein wenig Unbehagen mit sich führte. Schwer zu beschreiben...
Einst sah ich eine Maus, die meine Aufmerksamkeit erregte. Ich beobachtete ihr treiben und bemerkte dabei jedoch nicht, das sich ein Bauer vom Nachbarhof näherte. Dieser spießte die Maus auf eine Heugabel auf. Das war für mich schon schockierend...
Auf dem Heuboden fragte mich der Nachbarsohn(über 18Jahre alt) einmal, ob er meinen Penis anfassen dürfe, ob ich seinen anfassen wolle. Ich reagierte dabei etwas irritiert aber antwortete selbstbewusst mit einem klaren Nein und ging. Ich war da vielleicht 7 oder 8 Jahre alt und hatte auch noch keinen Bezug zur Sexualität.
Ich glaube nicht an Glück. So war die Kausalität mir wohl positiv zugeneigt, so das ich bis heute relativ unverletzt blieb.

Was mir da jedoch zu denken gibt, das ich auch den Schulbesuch nicht als Zwang empfand, sondern gerne dort hin ging. Ich wurde nie gehänselt, auch war ich nie beliebt. Ich war der ewig Fremde, dem sich die Unterdrückten leicht anschließen konnten, so wie ich mich zu ihnen hingezogen fühlte.
Manchmal drängt sich mir auf, das meine Familie sehr leidensfähig ist, das die Schule eher über eine mir verborgen gebliebene Geste der Unterwerfung hingenommen wurde. Andererseits gab es keine Strafen, kein Schimpfen dafür, das ich in den Fächern, die mich nur beschränkt interessierten, keine so guten Leistungen erbrachte.
Aber es muss doch trotzdem etwas mit mir nicht stimmen, wenn ich gerne zur Schule ging. Ich glaube, das auch die Fächer, die mich nicht so interessierten, trotz dessen einen Reiz in den Mitschülern beinhaltete.
Aber was ist mit der kritiklosen Hingabe? Diese Strukturzwänge? Wieso konnte ich diese nicht empfinden?
Ist da autoritäres Potenzial?

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Anarchist am 19.09.2012 05:55.



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