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Die Sondermülldeponie
26.09.2015 18:15 |
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Hallo...
Nun ja, ich bin, wie es wohl unschwer zu erraten ist, neu hier. Aus dem Müllcontainer ausgegraben...
Im Allgemeinen bin ich wohl eine Art geistig rebellischer Jugendlicher. Aufständisch bin ich aber nur am Computer, der seit Jahren meine einzige Freizeitbeschäftigung ist...
Meine Persönlichkeit ist eigentlich sehr vielfältig.
Zum einen bin ich ziemlich introvertiert und suche gezielt den Abstand zu anderen Menschen, doch das ist nur in der realen Welt so. Andererseits interessieren mich schon seit ein paar Jahren Politik, Geschichte, Geografie und die Absurdität der Gesellschaft. So habe ich ziemlich genau um die Jahreswende 2014/15 zur Anarchie gefunden. Davor war ich sogar eher nationalistisch eingestellt...
Aber auch sonst gibt es bei mir viele Widersprüchlichkeiten. Zum Beispiel verabscheue ich Gewalt in der Realität, einen Atomkrieg würde ich hingegen begrüßen - sofern er denn die gesamte Menschheit auslöscht, da ich Misanthrop bin. Die Hoffnung auf eine funktionierende Anarchie besteht in mir trotzdem weiter.
Waffen sehe ich ebenfalls kritisch, trotzdem interessieren sie mich sehr. Aber nur virtuell.
Auch sonst komme ich mir selbst teilweise paradox vor. Ja, ich finde die Gesellschaft und den Staat scheiße, trotzdem halte ich mich so gut ich es kann an die mir aufgezwungenen Gesetze, wohl noch eher als die meisten "staatsbejahenden Bürger". Aus Angst... Gleichzeitig ist mir bewusst, das die Menschheit noch viel schlimmer dran wäre, wenn jeder so denken würde.
Trotz allem werde ich das Hamsterrad hoffentlich in ein paar Jahren verlassen können, da ich vorhabe, mit einer kleinen Kommune nach Kanada oder Russland in den Wald zu flüchten. Während ich in den letzten Jahren fast nie im Wald war...
In meinem Kopf herrscht einfach Krieg, ich habe auch so eine Art Blockade durch .
Und da ist ein weiterer Widerspruch: Ich bin Anarcho-Individualist und Anarcho-Primitivist in gewissen Belagen zugleich.
Hier in Deutschland würde ich jedoch spätestens, wenn ich ins "arbeitsfähige Alter" komme psychisch komplett eingehen. Nein, ich kann und will verdammt nochmal nicht für irgendwelche egoistischen Idioten meine Arbeitskraft verschwenden!
Die Schule ist schon schlimm genug...
Und an dieser Stelle fällt mir ein... Ein Großteil der User hier dürfte ja nach gesetzlicher Definition schon lange erwachsen sein, während ich mich noch mit der Jugend rumplagen muss. Wenn also jemand Fragen bezüglich der heutigen Generation hat oder Vermutungen überprüfen will, ich kann helfen...
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Warum wollen eigentlich immer so viele junge Leute in den Wald ziehen? Gibt es keine schöneren Orte?
Wie würde denn Dein Traum-Ort aussehen?
nemi-Gruß
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Ich würde vorschlagen, wir abstrahieren das Ganze ´mal. Ein Endergebnis hat zwar den Vorteil, konkreter zu sein, aber es ist auch leichter, sich in etwas zu verlieren, was eigentlich gar nicht von einem selbst kommt.
Was steckt dahinter, wenn Du von einer Kommune träumst? Freundschaft, Zwanglosigkeit, Freiraum, Zeit, Tiefe, Geborgenheit, sich gut aufgehoben fühlen, nicht beschnitten werden, Freiheit, Orientierung, die Möglichkeit, bei sich zu sein, gemeinsam neue Wege zu erkunden, weil die alten, vorgefertigten eigentlich sehr unattraktiv sind?
Das wäre doch ´mal ein Startpunkt. Oder nicht?
Nemi-Gruß
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Ja...
Eigentlich würde ich das am liebsten alleine durchziehen, aber mit anderen ist man etwas besser abgesichert, wenn man z.B. krank wird. Und selbst ich habe ein kleines Bedürfnis nach sozialen Kontakten. Arbeitsteilung ist meiner Meinung nach auch sinnvoll, solange dadurch keine Hierarchien entstehen. Das Problem wäre eher, "die richtigen Leute" zu finden. Bis jetzt wissen 3-4 gleichaltrige Bekannte genaueres über meinem Plan, und 2 davon würden sogar mitmachen. Wobei ich beide weder anarchistisch noch aus meiner Sicht langfristig daran interessiert sind, denen fehlt einfach (noch?) der Abstand.
Konflikte sind natürlich sowieso vorprogrammiert, aber im Wald, wo jeder auf jeden angewiesen ist...
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Ich finde Dein kleines Interesse an sozialen Kontakten ziemlich interessant. Wie müssten denn Leute sein beschaffen sein, um daraus ein größeres oder vielleicht sogar ein sehr großes Interesse zu machen?
Ich zum Beispiel finde es sehr wichtig, dass enge Freunde mich gut verstehen können. Im Extremfall müssten diese Freunde sogar die Fähigkeit haben, mich von Dummheiten abzubringen, wenn ich mir ´mal etwas in den Kopf gesetzt habe, was ich eigentlich gar nicht will. - Was tatsächlich ab und an vorgekommen sein soll. Aber natürlich sollten gute Freunde auch verdammt unterhaltsam sein. - Sonst sind die gemeinsamen Treffen ja ganz schön langweilig.
Letztendlich müssten mich gute Freunde tief berühren können.
Übrigens: Schon ´mal den Film "The Beach" gesehen? Wenn nicht: Sieh ihn Dir an. Da gibt es ziemlich viel zu verwerten.
Nemi-Gruß
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Ich gehöre zu den sogenannten Autisten, wobei ich nicht an "geistige Behinderungen" glaube. Blöderweise tue ich tatsächlich oft Dinge, die ich selbst für bescheuert halte. Und anders als die meisten Menschen nicht erst nach, sondern auch vor und während der Tat. Und deswegen kommen viele Menschen in der Realität auch nicht wirklich mit mir klar.
Mein Gehirn spricht leider oft eine andere Sprache als meine Stimme.
Ich hatte nie wirklich jemanden, den ich als Freund bezeichnen würde. Aber was den Humor angeht... Ich mag "künstliche Komik" im Allgemeinen nicht, vor allem die "Comedy" von YouTube, die stark auf die Jugend abfärbt ist mir zuwider.
Den Film kenne ich nicht, vielleicht sehe ich ihn mir irgendwann mal an. Wobei ich mir sowieso sehr selten Filme anschaue...
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Zum Thema Autismus sollte man wissen, dass das menschliche Hirn evolutionär betrachtet als Filter gesehen werden kann. Es gibt also viel mehr Sinneseindrücke, die wir kaum mitbekommen, da sie herausgefiltert wurden. Das hat Vor- und Nachteile. Wenn mehr gefiltert wird, können wir uns besser zurecht finden. - Aber uns entgeht auch mehr. Manche Menschen filtern mehr als andere. Hochbegabung basiert darauf, dass weniger gefiltert und schneller verarbeitet wird. Autismus geht in die selbe Richtung, nur dass noch mehr durchgelassen wird und dementsprechend eine Überforderung einsetzen kann, weil die Sinneseindrücke zu viel werden. Autisten können jedoch "schneller" werde, so dass die Vorteile ihrer Eigenart bleiben, während die Nachteile verblassen. Letztendlich könnten auch momentane "Normalos" den Filter durchlässiger machen. - Was sie aus meiner Perspektive unbedingt auch tun sollten. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Chemisch und leider auch illigal: Durch Einnahme von LSD. Elektromagnetisch: Durch setzen eines Impulses, der die Filterfunktion des Hirns für ca. 15 Minuten außer Gefecht setzt, oder einfach durch Training, was ich bevorzuge.
Umgekehrt können Sinneseindrücke in Meditation verlangsamt werden, um sie dann nach und nach "abzuarbeiten", oder zu verwerten, um Dein Vokabular zu treffen.
Mit Behinderung hat das alles recht wenig zu tun, wenn Du mich fragst.
Nemi-Gruß
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Interessante Sichtweise. Ich habe auch das Gefühl, etwas... Umsichtiger und unfreiwillig weitsichtiger zu sein als die "Normalos". Ich sehe den Autismus nicht wirklich als Einschränkung an, da ich auch mit weniger sozialen Kontakten als der "Durchschnittsmensch" überleben kann. Meine "Erziehungsberechtigten" sehen das leider anders und beklagen, dass ich mich von der Außenwelt abkapseln würde. Aber die scheinen gar nicht zu wissen, was sie überhaupt kritisieren.
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Ich bin ein Freund von Ursache und Wirkung. Wenn Menschen sich zurückziehen hat dies genau so einen Grund, als wenn Menschen sich in einem Forum treffen und sich schreiben. Ich zum Beispiel finde das Schreiben in einem Thread tatsächlich als meditativ, weil einige Sinneskanäle gerade nicht verfügbar sind, zum Beispiel das Aussehen des Gesprächspartner, Geschlecht, Geruch, Stimme, Kleidung, Bewegung, Bewegung um uns herum, Geräuschkulisse um uns herum, usw.
Gute Freunde, die Du in Zukunft haben könntest, könnten zum Beispiel eine Atmosphäre um Dich herum schaffen, die die Kommunikation unter Euch begünstigt. Zum Beispiel könnten sie weniger gestikulieren und einen Raum wählen, in dem Musik und Licht gedämpft sind. Daraus ergibt sich übrigens auch, wie man das Beherrschen des "Sinnesflut" trainieren kann.
Ich zum Beispiel hasse konventionelles Radio. Aber ich hatte eine Zeit, in der mich freiwillig dem Schwachsinn aussetzte. Es hat mich sehr viel nerven gekostet und ich bin noch immer zum Zuhören verdonnert, wenn irgendwer das Radio anmacht. - Aber ich kann mich jetzt trotzdem besser konzentrieren, wenn es nötig ist. - Ironischer Weise lebe ich heute in einem Umfeld, in dem ich eher die Regeln mache und deshalb das Radio ausschalten kann, wenn es mir in den Kram passt. - Dies durchzusetzen hat allerdings auch mit einer Art von Training zu tun.
Zurück zu Deinem Thema: Was genau stört Dich denn an dem, wie Du im Moment lebst?
Nemi-Gruß
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Mit dem ersten Absatz geht es mir ähnlich.
Auf welchen Bereich ist deine Frage denn bezogen? Mein unmittelbares Umfeld, mein Gehirn oder gar meine gesamte Ansicht der Welt?
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Die Frage ist auf das bezogen, was für Dich relevant ist.
Nemi-Gruß
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Hm...
Mich stört eine ganze Menge. Ich nenne mal, was mir gerade einfällt...
Allgemein:
- die Psychologie des Menschen...
- die Existenz der Menschheit
- die Dummheit des M... Ach, ich lege dafür lieber eine eigene Kategorie an, zuviel Wortwiederholung.
Gesellschaft und Psychologie des Menschen:
- Moral
- Religion
- Hierarchie
- Leistungswahn
- "freiwilliger Stress"
- Konservatismus/Tradition
- Hedonismus
- Unfähigkeit zur Selbstkritik
- Patriotismus
- Technikwahn (vor allem Smartphones...)
- Gruppenzwang
- Realitätsverweigerung (wobei die Endung -verweigerung wohl kontrovers ist)
- Autoritätsglaube
- gegenseitige Ausnutzung nach dem Prinzip der "nützlichen Idioten"
- massive Unterschätzung der Psychologie durch die meisten Menschen
- Emotionen und deren massiver Missbrauch
- Vertrauen in Staat und Regierung
- "Genuss" von Kleinkinderunterhaltung (Musik, Humor, Filme, manche Spiele...)
- Oberflächlichkeit
- Überbewertung der Karriere
- Zukünftig: "Selbstoptimierung"
- Ignoranz gegenüber nicht-menschlichen Spezies
- "Erziehung"
- Reproduktion (= Zeugen von Kindern)
Staat, bezogen auf die gesamte westliche Welt:
- Zwang
- massive Einschränkung der Freiheit
- "Recht und Ordnung"
- Heuchelei, vor allem bezüglich "Demokratie und Freiheit"
- Zynismus
- Intoleranz gegenüber Andersdenkenden
- Ameisenleben
- Selbstbereicherung der Elite
- Ideologie statt Hirn, siehe Ukraine, Syrien, Libyen...
- Gruppenzwang unter Staaten
- Militarismus
- massive Manipulation der Menschen
- Unterdrückung
- Schulzwang (siehe unten)
- Kapitalismus
- Ideologien allgemein
- Missbrauch der Untertanen
---> Im Grunde ist meine Ansicht: Staat = Mafia
- Schule:
- Schulzwang (eher als-pflicht bekannt)
- idiotische Lehrer
- Manipulation
- Konditionierung auf die "Norm"
- Lügen über Politik, Religionen und Psychologie
- Religionsunterricht allgemein
- Missbildung der Schüler, was sich z.B. in "Mobbing" äußert, ich bin zum Glück mittlerweile nicht mehr davon betroffen
- Apathie
- gezieltes "Lehren" von irrelevanten und besonders langweiligen Themen
- Einprügelung von Werten
- Bestrafungen
- massiver Zeit-Raub
- Vernichtung von Individualität
- Bewertung
- Leistungsdenken
Das war alles, was mir in 10 Minuten einfiel... Die Listen sind trotzdem sehr unvollständig.
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Eine sehr hübsche Liste, die Du da erstellt hast. Genau deshalb mag ich Leute, die in Richtung Autismus gehen. - Ihr Verstand ist oft hübsch aufgeräumt.
Allerdings sehe ich einige Punkte auch kritisch. So ist zum Beispiel weiter oben "Technikwahn" auf Deiner Liste, weiter unten finde ich dann den "massiven Zeitraub".
Ich sehe es mittlerweile als eine meiner selbst ausgesuchten Aufgaben, Menschen Zeit zu sparen, was daran liegt, dass ich Zeit für sehr kostbar halte. Und es ist meine Überzeugung, dass alle um uns herum einen Wahnsinns-Anteil ihrer LEBENSZEIT nicht so nutzen können, wie sie es eigentlich tun können sollten.
Mein Wunsch, mir und anderen Zeit zu sparen, bedeutet natürlich nicht zwingend, dass es mir immer gelingt. - Aber ich arbeite daran. Ich benutze dafür in einem so großen Umfang Technik, dass mich gerade oft User der Unity für technikfanatisch halten.
Meine Antwort darauf ist, dass Technik wirkt. Und alles was wirkt, kann für oder gegen Menschen eingesetzt werden. Im Moment benutzen wir beide Technik, um uns miteinander zu unterhalten, was mir sehr gut gefällt.
Im letzten Monat hatte ich mit (selbst für meine Verhältnisse) extrem viel Arbeit zu kämpfen, die darauf basierte, noch bessere Technik in meinem eigenen kleinen Netzwerk "einzubauen". (Ich bastel gerade an einem Internet-Radio-Projekt).
Ich hätte wirklich sehr gerne auf den Stress des letzten Monats verzichtet. - Aber wer hätte dann die Arbeiten ausgeführt, die ich für notwendig halte, meine interaktive Cross-Media-Sendung zu pushen?
Mit anderen Worten: Was auch immer Du erreichen möchtest, in welcher Form auch immer Du Dich verwirklichen willst, Arbeit wird Dir nicht erspart bleiben. - Wo setzt Du die Grenze zwischen "gesunder Arbeit" und "Leistungszwang"?
Nemi-Gruß
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Ich habe durchaus bewusst beide Punkte geschrieben. Denn gerade das Smartphone sehe ich als einen weiteren Schritt zum totalen Entzug von "Zeit für sich selbst" bzw. "Zeit zum nachdenken". Wobei viele natürlich beides trotzdem nichts nutzen würden, wenn es ihnen zur Verfügung stünde.
Nun, mit einem Smartphone ist man ständig erreichbar und - meiner Ansicht nach noch fataler - man kann sich immer beschäftigen, wenn man will.
Ja, ich halte Zeit auch für kostbar, aber lohnt es sich denn, für ein paar vermeintliche Erleichterungen des Lebens ein weiteres Stück Freiheit aufzugeben und zu einer Art Zombie zu verkommen?
Ungefähr 2011 begann an meiner Schule die Smartphone-Welle. Jeder wollte unbedingt eines dieser Geräte haben, sogar ich. Das ging so weit, dass meine Mutter mir tatsächlich auch eines kaufte, mit dem - aus meiner heutigen Sicht glücklicherweise - keine Internetverbindung möglich war. Ich habe dann also nach ein paar Wochen das Interesse daran verloren und durfte es sowieso nicht mit in die Schule nehmen. So konnte ich als Außenstehender mit ansehen, wie meine Mitschüler ihr Smartphone schnell als ein Grundbedürfnis, auf das man keinesfalls verzichten kann wahrnahmen.
Ständig hingen sie daran! Selbst heute ist es noch so, dass so ziemlich jeder in den Pausen sich kaum noch mit anderen verbal unterhält, sondern lieber auf seinem Handy dabei zusieht, wie ein Strichmännchen eine Treppe herunterfällt und dabei möglichst stark verletzt wird. Oder ein Spiel, bei dem man nichts anderes macht, als so oft wie möglich auf eine Schaltfläche zu klicken. In Jugendsprache ausgedrückt: What the fuck?
"Mein" Gerät wird heute übrigens immer noch benutzt - von meiner Mutter, die von Technik sowieso keine Ahnung an.
An meinen Computer bin ich trotzdem gefesselt... Aber ich kann wenigstens in der Schulzeit darauf verzichten und habe keine Entzugserscheinungen.
Zitat: |
Wo setzt Du die Grenze zwischen "gesunder Arbeit" und "Leistungszwang"? |
Für mich ist Arbeit nur akzeptabel, wenn ich selbst sie einerseits für sinnvoll und richtig betrachte, andererseits auch, wenn die durch die Arbeit entstehenden Probleme die Vorteile noch lange nicht überschreiten.
Leistungszwang oder "ungesunde" Arbeit besteht m.M.n. immer dann, wenn die Arbeit...
1. ...übertrieben viel Zeit beansprucht (mag verrückt klingen, aber ich setze ungefähr 10h/Woche als Grenze)
2. ...dem "Leister" oder der Gemeinschaft zu wenig nutzt (Hierarchie...)
3. ...ein schlechtes Aufwand-Nutzenverhältnis aufweist. (Geld...)
4. Wenn man arbeiten muss, um zu überleben.
Einfach gesagt, wenn man "dank" der Arbeit sein Hamsterdasein noch stark verstärkt. Dian hatte das mal ziemlich gut erklärt...
Wenn ich wirklich im Wald leben würde, hätte ich kein Problem damit, am Anfang für einige Wochen oder Monate täglich 10-12h zu arbeiten, da diese Art von Arbeit aus meiner Sicht einen Sinn erfüllt. Aber wöchentlich 40-50h für irgendeinen Chef verschwenden, damit man Geld bekommt, mit dem man sich von der gleichen Arbeit erholen kann? Ein Zirkelschluss...
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Dein letzter Post gliedert sich in zwei Themenbereiche.
a) Smartphone
b) Arbeit.
Zum Thema Smartphone möchte ich Dich anregen, Deine Phantasie zu nutzen. Stelle Dir vor, irgendwer würde den Verlauf der Geschichte ändern können, indem er in die Zeit zurück reist, in der Deine beobachteten Mitschüler noch nicht geboren und die zukünftigen Eltern noch Kinder waren.
In dieser Zeit stellt unser Unbekannter nun Smartphones vor und sorgt dafür, dass sie ähnlich Verbreitung finden, wie ungefähr 2011 nach unserer Erinnerung verbreitet waren.
Mit anderen Worten: Stelle Dir vor: Die Eltern derer, die Du beobachtet hast, hätten in ihrer Jugend Smartphones gehabt. Glaubst Du tatsächlich, dass sie sich anders verhalten hätten?
Ich möchte behaupten, dass diese Eltern der Zukunft schon ziellos waren. - Und deren Eltern. Und somit finde ich es nicht verwunderlich, dass die Generation, die Du beobachtet hast, ebenfalls orientierungslos ist. Die Technik, die dieser Generation zur Verfügung stand, ist aber nicht der Grund, sondern das, was uns ermöglicht, diese Orientierungslosigkeit zu sehen.
Ich schrieb einmal in meinem Blog, Eltern sollten so früh wie möglich damit beginnen, ihre Kinder mit Smartphones zu beschenken. Wenn diese Kinder dann tatsächlich das Smartphone der Konversation mit den Eltern vorziehen, wissen die Eltern, dass sie soooo langweilig sind, dass das Beschäftigen mit dem Smartphone offensichtlich attraktiver ist.
Zum Thema Arbeit:
Ich finde, Menschen sollten überhaupt nicht arbeiten müssen, um ihre ExisTEnZ zu sichern. - Aber da sind wir noch nicht. - Vielmehr ist es so, dass viele Menschen sich in einer solchen Welt gar nicht wohlfühlen würden.
Was wäre Dein Plan für diese Menschen?
nemi-Gruß
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Zu den Smartphones bzw. dem Vergleich: Ich halte die heutige Generation auch nicht für schlechter oder besser als frühere, nur hat sie eben komplett neue Möglichkeiten. So etwas wie eine wirkliche Jugendkultur gab es meiner Meinung nach nie, da jede Jugend trotzdem stark von ihrer Umwelt beeinflusst wird.
Mit der Arbeit sehe ich es ähnlich, aber mein Verstand ist natürlich der Ansicht, dass so etwas nur in der Theorie funktionieren würde.
Sinnvoll fände ich es, wenn zwar keiner zur Arbeit gezwungen wird, aber jeder die Möglichkeit hätte, freiwillig für seine Mitmenschen zu rackern.
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Coole Sache.
Es kommt wirklich ausgesprochen selten vor, dass ich mit einem Menschen vollkommen einer Meinung bin. Aber Dein letzter Post hätte tatsächlich auch Wort für Wort von mir sein können.
Die Frage ist, was machen wir daraus?
Ende des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der Industrialisierung, warfen französische Arbeiter ihre Holzschuhe (franz: Sabots) in die Fabrik-Maschinen, um gegen ihre veränderten Arbeitsbedingungen zu protestieren. Daraus hat sich der Begriff Sabotage abgeleitet.
In einer anderen Epoche erblühten Radiosender, die irgendwann den Begriff "Priatensender" verliehen bekamen. Sie spielten gute Musik, hatten unkonventionelle oder nicht erwünschte Inhalte und erreichten die Jugend.
Zurück zu dieser Zeit. - Mir geht es nicht mehr um "Revolution". - Mir geht es um Evolution. Und mir geht es auch nicht mehr um "Meinungs-" und/oder "Kunstfreiheit", wie in in anderen Zeiten Lenny Bruce (der es geschafft hat, ein Auftrittsverbot in den USA zu kassieren), oder Allen Ginsberg, dessen wundervolles Gedicht "Das Geheul" zunächst verboten werden sollte.
Es geht mir um Gedankenfreiheit. Nach meiner Analyse ist es nicht nötig, irgendwelche Menschen "wachzurütteln" oder "aufzuklären". Aber es gibt eine innere Stimme, die oft unter sehr viel Lärm untergegangen ist. Und ich finde es sinnvoll, zu versuchen, das Gerümpel ein wenig zur Seite zu schieben und den Kern eines Menschen wieder in den Vordergrund zu rücken, damit er seine eigene Stimme wieder hören kann.
Natürlich ist dies auch ohne Technik möglich, sofern die Menschen nicht zu sehr verstrahlt sind. - Und wenn Du darin geschult bist oder Dich selbst darin geschult hast, dann kannst Du Menschen innerhalb eines Gespräches soweit aus dem Konzept bringen, dass deren innere Stimme wieder in den Vordergrund rückt. - Zumindest für einen kurzen Moment.
Aber warum solltest Du das bei einem Menschen tun, wenn Du, Dank Technik, es in der selben Zeit mit vielen Menschen tun kannst? Es mag nicht illegal sein. - Aber die Technik für etwas zu nutzen, was auch sinnvoll ist.. - Wäre das nicht echte Piraterie?
http://www.plateau-trivial.de/wiki/index.php?title=Radio_Depressivo
nemi-Gruß
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Nemesus am 27.09.2015 17:16.
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Dann will ich dich mal willkommen heißen, ich kann einige deine Aussagen sehr gut nachempfinden.
Ich befinde mich ja derzeit in einer sogenannten BvB-Maßnahme vom Jobcenter, für arbeitslose unter 25... Jedenfalls saß ich vor kurzem mit rund 30 anderen Teilnehmern und einigen Betreuern in einem Raum, als uns einer der Betreuer fragte, wer den alles ein Smartphone besäße oder besser gefragt wer nicht. Ich hätte es mir natürlich auch verkneifen können, allerdings hob ich dann doch als einziger dafür die Hand, keines zu besitzen. Das war doch schon irgendwie ein seltsames Gefühl, so vom sozialen und gesellschaftlichen Leben abgeschnitten zu sein, nur weil man sich keines dieser teuren Endgeräte zulegen möchte.
Klar gibt es schon für 80 Euro solche Geräte, es muss ja nicht gleich ein I-Phone sein. Allerdings glaube ich zu wissen, dass man ein solches Gerät, nicht ohne laufende monatliche kosten verwenden kann. Ich würde mit dem Ding nicht mal telefonieren wollen, ich würde es nur wegen nützlicher Apps haben wollen. Aber ich möchte keine laufenden Kosten haben, keine Verträge, Flatrates und Tarife für Telefonate und Datenvolumen oder ähnliches. Denn das würde mich nur in eine zusätzliche finanzielle Abhängigkeit treiben. Was ich mir jedoch vorstellen könnte, wäre so etwas wie ein Tablett im Hosentaschenformat und einfach nur irgendwelches gratis WLAN zu nutzen.
Ich muss sagen, dass ich mich mit den ganzen neuen sozialen Medien und Endgeräten rein gar nicht auskenne. Ich habe noch nie ein Tablett oder Smartphone besessen und mein PC ist nun auch schon über 6 Jahre alt. Ich verstehe einfach nicht warum man jeden scheiß Trend mitmachen muss oder immer das neueste besitzen muss. Ich habe auch nicht wirklich viel Interesse an Games und schlage damit noch mehr aus der Art als ohnehin schon. Nahezu jeder dem ich begegne, ist mittlerweile total vernarrt in irgendwelche Rollenspiele, Minecraft, Ego-Shooter oder irgendein x Beliebiges anderes Spiele Genre.
Fuck, gerade jetzt in dem Moment poppt hier so ein Gelber scheiß Balken auf, noch während ich diesen Beitrag schreibe und erzählt mir irgendwas davon, dass diese Webseite ein Plug-in von Java verwendet und das dieses Bald nicht mehr unterstützt wird. Dabei wird mir fast mein ganzer Beitrag gelöscht. Was interessiert mich der scheiß, ich weiß nicht mal ob ich ein aktuelles Java verwende oder nicht, ist mir auch scheiß egal. Warum muss jeder Mist ständig geupdatet werden? Kann man nicht alles lassen wie es ist, sobald es mal funktioniert. Warum muss alles immer weiter optimiert werden. Und genau dieser Optimierungswahn raubt Zeit statt sie zu sparen. Wenn ich jedes scheiß update machen würde welches mir empfohlen wird, würde ich den ganzen scheiß Tag nur damit zubringen neue Updates zu machen. Andererseits wenn ich es nicht mache und mich verweigere, funktioniert nachher gar nichts mehr und alles dauert noch länger. Alles Bullshit!
Wo war ich nun stehengeblieben. Ah ja, bei der scheiß Technik... Selbst meine Mutter zockt mehr als ich, auch wenn es sich dabei mehr um such sammel- und Aufbauspiele oder ähnliches handelt. Jedenfalls fühle ich mich wie ein ausgestoßener, ein abtrünniger, in einer zeit in der Jeder auf sein Smartphone glotzt, sich lustige Pannenvideos reinzieht über Minecraft, LoL oder andere Games quatscht oder Youtubern zuschaut wie sie solche games zocken... Und eigentlich keiner mehr etwas macht was nicht in einer dieser Kategorien fällt. Nichts gegen das zocken von Games, das halte ich noch für dies sinnvollste dieser Beschäftigungen.
Jedenfalls leben sie alle in so einer Art virtuellen Blase, die eigentlich nur die Erweiterung ihres eigenen Egos ist und daraus besteht besonders witzig, aufgedreht, unterhaltsam und spaßig zu sein. Es ist für mich eine Qual von diesen Menschen nonstop umgeben zu sein. Deren leben sich nur um sich selbst und ihren kleinen microkosmos dreht und darum sich permanent zu präsentieren und darzustellen. Und die Erwachsenen fordern dieses Verhalten auch noch wenn auch mehr auf den Beruf bezogen. ''Stellt eure stärken in den Vordergrund, wenn ihr keine habt dann erfindet halt welche und präsentiert euch und wenn es am Ende rein gar nichts mehr mit euch und eurem wahren Seelenleben zu tun hat, dann ist das halt so.'' Fertig ist dann das vollendete Produkt für den Arbeitsmarkt, dass nur noch richtig vermarktet und an den Meistbietenden verkauft werden muss. Damit ihm eine strahlende Zukunft als seelenloses abgeschliffenes Ding, als austauschbare Ware Mensch und eine schillernde Karriere, als sich abnutzender Gebrauchsgegenstand für die Wirtschaft bevorsteht! Aber solange man seine virtuelle blase hat, in der man sich durch Selbstdartstellung und Konsum ein freies und perfektes Leben vorgaukeln kann, ist ja alles in Ordnung...
Schöne neue Welt...
Ich denke das wird sich in den kommenden Jahren zunehmend verschärfen. Jene die sich dem Wandel nicht anpassen und mit der Entwicklung der Masse nicht schritthalten können oder wollen, werden dann immer stärker benachteiligt werden und auf's soziale Abstellgleis gestellt. Die Flüchtlinge aufzunehmen scheint zwar auf den ersten blick Menschlich und sozial, wird aber nur dazu führen, dass der Kampf am unteren Ende des Futtertrog's zu noch unmenschlicheren Verhältnissen innerhalb der Gesellschaft führen wird. Passend dazu werden TTIP und die bevorstehende Singularität ihr übriges erledigen. Die Gesellschaft wird sich immer stärker in Gewinner und Verlierer aufspalten und in jene die von der Zivilisation profitieren und jene die vor ihr und ihren auswüchsen, an immer kleiner werdende Rückzugsorte flüchten werden.
Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.
“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
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Manchmal komme ich mir selbst ein wenig wie ein Autist vor. Es fällt mir z.b. schwer meine Gedanken zu ordnen und meinen Alltag zu strukturieren, zudem fühle ich mich schnell von reizen überflutet und lasse mich zu schnell ablenken. Auch bin ich weitestgehend von meinen Emotionen abgetrennt und bin stark introvertiert. Ich brauche sehr viel ruhe und zeit für mich allein um zu funktionieren. Ich bevorzuge zudem ein minimalistisch geprägtes Leben, damit mir der Alltag nicht über den Kopf wächst und mich nicht überfordert. Je einfacher und überschaubarer alles gehalten ist, desto besser blicke ich durch und das Chaos in meinem Kopf beruhigt sich. Deswegen kann ich auch mit der modernen hektischen und schnelllebigen Zeit nicht viel anfangen. Die Zivilisation überfordert mich mehr als dass sie mir nutzt.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Shinobi am 27.09.2015 17:54.
Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.
“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
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