Unity-Forum
RegistrierungTeammitgliederMitgliederlisteHäufig gestellte FragenSucheZur Startseite Texte Homepage chat

Unity-Forum » :: off topic :: » Sonstiges » Stalin Huldingungsthread! » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag | Druckvorschau | Thema zu Favoriten hinzufügen |
Seiten (2): « vorherige 1 [2] Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen Stalin Huldingungsthread!  
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »

quaid

their law


16.10.2009 00:16 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

merkwürdig..steht ja hier sonst nirgendwo verwirrt
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

deldenker

Freund der Nacht

images/avatars/avatar-826.png


16.10.2009 02:09 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von M.F
Ich wollte eben seine menschliche Seite hervorheben und wie er so geworden ist wie er war.


Okay, aber dann hättest du auch schreiben können, wie er nun war.

Zitat:
Original von M.F
Wenn die nicht freiwillig ihren Reichtum hergeben wollen, gibt es nun mal keine friedliche Lösung.


Doch. Man kann sie meinetwegen vertreiben. Aber weg sperren, Entwürdigungen aussetzen und sie einfach sterben lassen muss man sie nicht. Ich finde, wenn man den Reichen ihren Reichtum nimmt, sollte man ihnen allen die Chance geben, sich in die neue, hoffentlich bessere Gesellschaft zu integrieren, in der jeder gleich ist oder man lässt sie eben ihre eigenen Wege ziehen.

"Einige Menschen in diesem Land sind sehr reich, aber die meisten von euch sind sehr, sehr arm. Und wisst ihr wieso? Weil ihr alle faule Säcke seid! Euer Land braucht Geld. Aber ihr könnt leider nicht genug Geld beschaffen. Also sag ich euch, was wir tun müssen: Wir werden die Krankenhäuser zumachen und den Leuten Arbeit geben und mehr Raketen herstellen!!"
E-Mail an deldenker senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Arne Reload



images/avatars/avatar-376.gif


16.10.2009 06:05 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

An sich könnte man den Thread ja mal zu einer Diskussion nutzen, wäre allerdings dann auch mal fein, wenn die anderen, die Massenmörder sich als Avatare nehmen wie Tentative das auch mal machen würden und sich der Kritik aussetzen würden.

Um mal mit einer Debatte über die Stalinzeit einzusteigen, fange ich mal ganz oben an und gehe dann nach unten weiter von deldenkers Text:
Zitat:

Nach Lenins Tod zerfiel das Triumvirat, das die politische Macht der UdSSR innehatte. 1926 verließen die beiden Mitglieder Kamenew und Sinowjew, innerparteiliche Feinde Stalins, die Partei. Ende 1927 musste Trotzki die Partei verlassen. Seit seinem fünfzigsten Geburtstag (1929) ließ sich Stalin mit "Führer" anreden; er war nun Oberhaupt der Kommunistischen Partei und somit Alleinherrscher in Russland.


Hier würde mich mal interessieren, wieso Trotzki die Partei verlassen "musste".
Und was versteht man unter einem Oberhaupt einer Partei?
Kann man sagen, z.B. Jens Seitenbusch ist das Oberhaupt der Piratenpartei?
Gibt es das "Oberhaupt der KPdSU" satzungsgemäß?
Und wie wird man als Chef der KPdSU Alleinherscher über Rußland?
Ich kann mich zumindest noch an eine Szene erinnern, die ich im Fernsehen damals sah, wie neben einem Nachfolger von Stzalin, Gorbatschow, dem damaligen "Oberhaupt der KPdSU", ein Boris Jelzin die Dekrete unterschrieb, die zu einer Auflösung der UdSSR führten und Gorbatschow sah dabei nicht wie der Alleinherscher aus, also irgendwie ist das "somit" in dem letzten Satz irgendwie sonderbar?

Zu allen weiteren Fragen aus dem Text später dann mal, wenn das geklärt ist.

Aber zwei Sachen möchte ich noch loswerden:
Zitat:

Eventuell waren Gulag sogar schlimmer, denn dort wurden Insassen öfter auch mal zu Wachen, die gnadenlos gegen Mithäftlinge vorgingen.

Sonst geht es Dir gut?
Überlege mal, wenn Du die Wahl hättest, wo Du landen könntest. In einem Konzentrationslager der Nazis oder in einem Gulag?
Das überhaupt in einem Zusammenhang zu nennen, ist schon idiotisch. Die Konzentrationslager hatten in erster Linie das Ziel, Menschen zu vernichten. In den Gulag gab es in den schlimmsten Zeiten, also im Krieg, von 176 Toten auf 1000 Überlebende, in den KZs war es eher andersrum. Um in einem Gulag zu landen, musste man irgendetwas getan haben, oder hast Du Quellen über Babys und Kinder, die in Gulags zu hundertausenden ermordet wurden?
Ich glaube manchmal wirklich, dass irgendwie über Konzentrationslager und wie die Nazis darin vorgingen noch zu wenig bekannt ist.

Und dies mal an deldenker, Shai und Lonewolf gefragt:
Wen haben wohl die paar Überlende von Birkenau und Auschwitz, als die Rote Armee kam und dies einnahm, wohl eher für Massenmörder gehalten: Eure Vorfahren oder Stalin?
E-Mail an Arne Reload senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

deldenker

Freund der Nacht

images/avatars/avatar-826.png


16.10.2009 12:58 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Trotzki war Stalins innerparteilicher Kontrahent.
Stalin spann ein Netz aus Kontakten gegen Trotzki.
Ich darf zitieren:

Zitat:

Gleichzeitig festigt er seine Seischaften. 1925 beherrscht er nicht nur das Sekretariat und das Orgbüro, die sich mit Personalfragen beschäftigen und die regionalen Parteiorganisationen koordinieren, sondern, gemeinsam mit seinem Verbündeten Nikolaj Bucharin, auch das Politbüro, das die politische Linie vorgibt und alle wichtigen Entscheidungen fällt.
Gegen dieses Spinnennetz aus persönlichen Beziehungen hat der Einzelgänger Trotzki keine Chance. Stlain befördert loyale Provinz-Apparatschicks an die Stellen, wo er sie braucht, schwächt die Opposition, deren Einflussbasis ständig schwindet. Der "Apparat", navigiert von Stalins Generalsekretariat, entledigt sich seiner Gegner auf dem Dienstweg, drängt Anhänger der Opposition aus Partei, Armee und Polizei.
Nach jeder Sitzung des Politbüros fällt Trotzki mit Fieber ins Bett. Er meidet die geselligen Trinkgelage, stellt fest, dass bei seinem Eintreten in die Gespräche verstummen: "Dies bedeutet", wird er sich später erinnern, "dass ich begann, die Macht zu verlieren."
Jetzt gerät der Einzelgänger auch zum Außenseiter
(...)
1925 verliert Trotzki seine wichtigste Machtbasis als Chef der Roten Armee. Aber inzwischen haben Kamenew und Trotzkis Intimfeind Sinojew die Seiten gewechselt und sich mit Trotzki zur "Vereinigten Opposition" zusammengeschlossen. Auch ihnen ist der Generalsekretär [Stalin] zu mächtig geworden.
Der zieht nun gegen alle drei die Strippen - und treibt seine Gegner in den Untergrund. Im ganzen LAnd versammeln sich bald Unzufriedene, treffen sich illegal in Privatwohnungen.
Sie fordern innerparteiliche Demokratie und ein radikales Industrialisierungsprogramm.
(...)
Die Weltrevolution halten viele [Mitglieder des Zentralkomitees] für utopisch und innerparteiliche Demokratie könnte ihren Posten gefährden. Deren Garant ist nämlich: Stalin.
Am Tag darauf [im Oktober 1926 verliert Trotzki die Nerven] wird Trotzki aus dem Politbüro ausgeschlossen.
Am 7. November 1927, zum zehnten Jahrestag der Revolution, schmuggeln sich Oppositionelle mit Plakaten in die Menge der Jubilanten: "Wir wollen das Feuer gegen rechts richten" und "Wir wollen das Testament Lenins erfüllen".
Einsatzkommandos reißen den Protestlern die Plakate aus den Händen; ein Milizsoldat schießt auf Trotzkis Auto.
Eine Woche später schließt das Plenum des Zentralkomitees Trotzki und Sinowjew aus (die Zusammensetzung des Gremiums hat Stalin, Herr über die Patreibürokratie, zuvor sorgsam vorbereitet); bis auf zwei stimmen alle Delegierten für den Ausschluss.
Auf dem Parteitag im Dezember stellt Stalin ein Ultimatum: "Die Opposition muss die Waffen strecken, oder sie verlässt die Partei." Sinowjew und Kamenew kapitulieren. Ihnen wird eine Bewährungsfrist eingeräumt. Trotzki bleibt bei seiner Meinung.

Am 16. Januar 1628 wird er in das kasachische Alma-Ara verbannt, 250 Kilometer vom nächsten Eisenbahngleis und 3000 Kilometer von Moskau entfernt. Die Anklage lautet: konterrevolutionäre Aktivitäten.


"Einige Menschen in diesem Land sind sehr reich, aber die meisten von euch sind sehr, sehr arm. Und wisst ihr wieso? Weil ihr alle faule Säcke seid! Euer Land braucht Geld. Aber ihr könnt leider nicht genug Geld beschaffen. Also sag ich euch, was wir tun müssen: Wir werden die Krankenhäuser zumachen und den Leuten Arbeit geben und mehr Raketen herstellen!!"
E-Mail an deldenker senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

deldenker

Freund der Nacht

images/avatars/avatar-826.png


16.10.2009 13:39 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Überlege mal, wenn Du die Wahl hättest, wo Du landen könntest. In einem Konzentrationslager der Nazis oder in einem Gulag?


Ich weiß nicht, ob ich lieber in ein KZ oder in ein Gulag gehen würde. Und in Gulags wurden, wie Lonewolf schon sagte, nicht nur Verbrecher gesteckt; es sei denn, du bezeichnest unkonformes Denken als Verbrechen.
KZs hatten das Ziel, Menschen zu vernichten. Gulag hatten das Ziel, Menschen als Arbeitssklaven zu missbrauchen. Wenn da von 1000 Sklaven 176 starben, war denen das auch recht.
Wo würdest du lieber inhaftiert werden, Arne?

Zitat:
Und dies mal an deldenker, Shai und Lonewolf gefragt:
Wen haben wohl die paar Überlende von Birkenau und Auschwitz, als die Rote Armee kam und dies einnahm, wohl eher für Massenmörder gehalten: Eure Vorfahren oder Stalin?


Also war Stalin kein Massenmörder?
Ich definiere: Hat Stalin nicht den Mord an vielen Genossen und Andersdenken befohlen?
Wieviel Menschen er während seiner Zeit als Gangster und Berufsrevolutionär umgebracht hat, lässt sich wahrscheinlich nicht mehr zurück verfolgen.
(Ich würde aber auch gerne Shais und Lonewolfs Antwort lesen)

Zitat:
Zu allen weiteren Fragen aus dem Text später dann mal, wenn das geklärt ist.


Arne, wenn du so an meinen Antworten interessiert bist, bitte ich dich, einfach das Heft http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geo_epoche/61495.html zu kaufen.

"Einige Menschen in diesem Land sind sehr reich, aber die meisten von euch sind sehr, sehr arm. Und wisst ihr wieso? Weil ihr alle faule Säcke seid! Euer Land braucht Geld. Aber ihr könnt leider nicht genug Geld beschaffen. Also sag ich euch, was wir tun müssen: Wir werden die Krankenhäuser zumachen und den Leuten Arbeit geben und mehr Raketen herstellen!!"
E-Mail an deldenker senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Lonewolf



images/avatars/avatar-360.jpg


16.10.2009 14:37 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich habe vor einiger Zeit mal eine interessante Auseinandersetzung mit dem Stalisnismus aus linksradikaler Perspektive gepostet, tue es aber gerne nochmal: phase2.nadir.org/index.php?ausgabe=24/2007

Und die Frage, inwiefern es einer "Verteufelung" gleichkommt, Stalin ebenso wie Hitler objektiv einen Massenmörder zu nennen, stelle ich mal in den Raum. Das Aufzeigen der menschlichen Seite von vermeintlich absolut gefühlskalten Persönlichkeiten ist tatsächlich psychologisch recht interessant - es kommt einem das Bild des KZ-Wärters in den Sinn, der tagsüber jüdische Kinder in die Gaskammer treibt und Abend liebevoll mit seinen eigenen Kindern spielt. Man kann vielleicht auch hier die Begrifflichkeit der "Banalität des Bösen" gebrauchen, wenn man die Tat als solche auf reine Befehlshörigkeit herunterbrechen möchte - interessanter ist es aber, hier vielleicht eines der Merkmale nicht nur faschistischer Ideologie auszumachen: DIe völlige Ent-Menschlichung des Gegenübers, die tatsächlich auf einer bestimmten Überzeugung bzw. einem bestimmten Menschenideal fußen muss.
So gesehen ist die Dämonisierung von Einzelpersonen oder das Herunterbrechen auf grausame Charaktereigenschaften tatsächlich ziemlich verkürzt, wenn man erklären will was in den Köpfen der Architekten der totalen Vernichtung vorging.
Wohlgemerkt, die Darstellung dass es sich bei den Protagonisten eines bestimmten Projekts auch "nur um Menschen" gehandelt, bleibt dabei doch nur eine magere Feststellung, die weder die Schuld des Einzelnen relativieren noch einen großen Erkenntnisgewinn über die Struktur liefern kann, die das Ganze möglich gemacht hat.

@Arne: Wollen wir ein sinnloses Zahlenspiel anfangen, wieviele Leben Stalin (oder besser gesagt die Rote Armee) gerettet und wieviele vernichtet hat? Oder was genau bezweckst du mit deinen Fragen?

@MF. Ich bin wohl der letzte, der bürgerlichen Totalitarismustheorien irgendetwas abgewinnen könnte. Bloß habe ich keine Probleme damit, zumindest Parallelen zu ziehen wenn jemand anfängt, vom Lager für andere zu träumen und Verbrechen zu relativieren, die sogar in eher orthodox linken Parteistrukturen Gegenstand einer kritischen Aufarbeitung geworden sind.
Und um darüber zu diskutieren, wer es "verdient" hat, in Lagern eingesperrt und zu Tode gschunden zu werden, und wer nicht, ist mir meine Zeit ehrlich gesagt zu schade. Vermutlich wären wir alle hier schneller in entsprechenden Einrichtungen gelandet als der obrigkeitshörige Durchschnitt, der sich auch unter bürgerlich-kapitalistischen Bedingungen opportun ins System einfügen könnte.
Die Geschichte der Revolutionen ist leider auch die Geschichte ihres Scheiterns , ihres Verrats und ihrer Pervertierungen. Wem es als Kommunist oder radikalem Linken nicht gelingt, die Tradition revolutionärer Denker gegen ihre Vereinnahmung zu retten (und eben gerade nicht, wie es bürgerlicher Antikommunismus praktiziert, mit Stalin, Mao und Co. GEGEN Marx zu argumentieren) , der gehört vermutlich gemeinsam mit dem Faschismus auf den Müllhaufen der Geschichte.

The Loathsome mask has fallen the man remains
Sceptreless, free, uncircumscribed, but man
Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.

Percy Bysshe Shelley


Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
E-Mail an Lonewolf senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen
M.F
unregistriert
17.10.2009 02:26 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von deldenkerArne, wenn du so an meinen Antworten interessiert bist, bitte ich dich, einfach das Heft

Wirst du dafür bezahlt, dass du in Foren für GEO Hefte wirbst?
verwirrt
Zitat:
Original von deldenker
Ich weiß nicht, ob ich lieber in ein KZ oder in ein Gulag gehen würde.

Jeden Menschen der Leben will, dürfte die Entscheidung nicht schwer fallen.

Ich will jetzt nicht Gulags zu sehr verharmlosen, aber 176 von 1000, da kann ich mir vorstellen, dass die normale Sterblichkeit in Russland zu der Zeit außerhalb der Lager auch nicht viel niedriger war.
Hansi
unregistriert
17.10.2009 03:02 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Ich will jetzt nicht Gulags zu sehr verharmlosen, aber 176 von 1000, da kann ich mir vorstellen, dass die normale Sterblichkeit in Russland zu der Zeit außerhalb der Lager auch nicht viel niedriger war.


Was ist das denn fürn Quatsch?!? Aber sonst bist du noch ganz gesund, oder?

Arne Reload



images/avatars/avatar-376.gif


17.10.2009 07:39 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von deldenker

Arne, wenn du so an meinen Antworten interessiert bist, bitte ich dich, einfach das Heft http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geo_epoche/61495.html zu kaufen.


Okay, deldenker, dann sage doch direkt Deine Quellen, dann weiß man auch, was einem daran sonderbar vorkommt. Wenn ich jetzt weiß, dass Du die aus einer kapitalistischen antikommunistischen Zeitung beziehst, kann man diese Infos auch besser einordnen. Dann sind die gewählten Ausdrücke, die immer mit dem Bewusstsein auftreten, dass Stalin eben ein besonders böser Mensch wäre, nicht so verwunderlich. Z.B. in Deiner weiteren Erläuterung heißt es da:
Zitat:

Gleichzeitig festigt er seine Seischaften. 1925 beherrscht er nicht nur das Sekretariat und das Orgbüro, die sich mit Personalfragen beschäftigen und die regionalen Parteiorganisationen koordinieren, sondern, gemeinsam mit seinem Verbündeten Nikolaj Bucharin, auch das Politbüro, das die politische Linie vorgibt und alle wichtigen Entscheidungen fällt.
Gegen dieses Spinnennetz aus persönlichen Beziehungen hat der Einzelgänger Trotzki keine Chance. Stlain befördert loyale Provinz-Apparatschicks an die Stellen, wo er sie braucht, schwächt die Opposition, deren Einflussbasis ständig schwindet. Der "Apparat", navigiert von Stalins Generalsekretariat, entledigt sich seiner Gegner auf dem Dienstweg, drängt Anhänger der Opposition aus Partei, Armee und Polizei.
Nach jeder Sitzung des Politbüros fällt Trotzki mit Fieber ins Bett. Er meidet die geselligen Trinkgelage, stellt fest, dass bei seinem Eintreten in die Gespräche verstummen: "Dies bedeutet", wird er sich später erinnern, "dass ich begann, die Macht zu verlieren."
Jetzt gerät der Einzelgänger auch zum Außenseiter...

Ist also nichts anderes als das, was man über jeden Parteivorsitzenden von der CDU bis zur Piratenpartei sagen kann. Stalin nutze seine etwas wohl höher ausgebildete soziale Intelligenz eben dazu, informelle Gruppen zu etablieren, die ihm Einflußbereiche in der Organisation der Partei versprachen.
Dann kann man, um mal wenigstens den Fall Trotzki mal abzuschließen sagen, dass eben im damaligen Rußland noch nicht so viele Aufsichtsratsposten zur Verfügung standen, dass Stalin Trotzki beruhigt in diese abschieben konnte, wo er sich dann wie heute Freidrich Merz, nachdem Merkel den abservierte, dumm und duselig verdient und die politische Macht bei Stalin (bzw. Merkel, das ist hier das gleiche) blieb.

Dass es denn heute in Rußland eben eine Industrie gibt, die Aufischtsratsposten hat, nach denen auch ehemalige deutsche Bundeskanzler streben, ist ja letztendlich auch ein Ergebnis der Politik von Stalin. Unter ihm hat die Sowjetunion sich extrem verbessert und trotz Krieg den Lebensstandard erheblich verbessert. In den ersten Jahren nach der Revolution hatte nämlich Lenin noch ganz andere Probleme. Der hatte den Großgrundbesitzern das Land weggenommen und es den damligen Knechten der früheren zaristischen Oligarchen gegeben. Diese hatten aber, nachdem sie selber auf einmal was besaßen, überhaupt keinen Bock mehr, die von ihnen angebauten Lebensmittel auch einfach abzugeben, sondern wollten damit fett Knete machen. Da Lenin da eben nicht so einschritt wie Stalin und dann wieder auf Kolchosierung drängte, starben unter Lenin alleine in der Hungersnot zwischen 10 und 14 Mio Menschen. Solche Erlebnisse, die Stalin damals machen musste, als er selber noch nicht in der Lage war, da einzugreifen, sollten auch irgendwie berücksichtigt werden.

In dem Zusammenhang dann zu den Gulags:
Und diese Gulags waren ja eben damals dazu da, um auch für Arbeiten, die man in einem sozialistischen System, in dem Geld nicht der Anreiz sein sollte, Arbeiten deswegen zu verrichten, ein durchaus brauchbares Mittel. Auf die Idee mit den 1 €-Jobbern ist er eben nicht gekommen.
Das war ja eben der völlig verkorkste Mist, den schon Lenin nicht ordentlich bedacht hatte. Marx hatte niemals in Erwägung gezogen, dass eine kommunistische Gesellschaft aus einem zurückgebliebenen Agrarstaat entstehen konnte wie es das zaristische Rußland war. Die Gulags waren oft in Sibirien, da gab es Bodenschätze, von deren Abbau wahrscheinlich alle, die mit Gas oder Öl heizen, auch profitieren. Das war alles unerschlossen und sollte, um den Wohlstand der sowjetischen Bevölkerung zu verbessern, erstmal alles gemacht werden. Genau wie die industrielle Produktion usw.
Stalin hat sich da erstmal mit seinen Vorstellungen durchgesetzt, weil er eben insofern kapitalistisch dachte, was ja auch eigentlich erstmal in Rußland überhaupt nötig gewesen wäre vor der Revolution, dass er den Profit der Bevölkerung erhöhen wollte: In gleichem Maße erhöhte er seinen eigenen Profit dadurch, dass er sich allmächtig machte und auch mit als ziemlich kriminell zu bezeichnenden seine beginnende Paranoia zu bekämpfen wollte.
Problem ist dabei btw nicht mal Stalin selbst, sondern eben die fehlenden Kontrollmechanismen in der Partei, die es eben nicht mehr zuließen, ihn dann, wenn er eine Gefährdung wurde, mal abzuwählen.

Ist natürlich für jeden Reaktionär einfacher, Stalin als Bösewicht darzustellen als das mal zu analysieren, weil das eigentlich immer noch für Parteien und andere Organsiationen gilt. Wer Organisation sagt, meint meistens Oligarchie. Jede innerparteiliche Demokratie ist irgendwann an Funktionäre abgetreten und hat keinen Bezug mehr zur Basis oder überhaupt noch irgendwelche groartigen Korrekturmöglichkeiten, auch nicht über das vorsitzende Personal.
Es gibt daher auch z.B. bei Pannekoek, einem niederländischen Astronom und Marxisten, die Theorien, dass auch eine Partei ist, die das Scheitern einer Revolution mit herbeiführt. Lenin sah in der Partei eben das Führungsorgan der Arbeiterklasse.
Das wäre z.B. mal eine Sache, die man untersuchen kann, wenn man Stalins Zeit mal reflektiert.

Lonewolf:
Zitat:

Wollen wir ein sinnloses Zahlenspiel anfangen, wieviele Leben Stalin (oder besser gesagt die Rote Armee) gerettet und wieviele vernichtet hat? Oder was genau bezweckst du mit deinen Fragen?


Ich weiß nicht, ob diejenigen, die am Schluß noch in Birkenau saßen, das noch als Spiel ansahen, ob sie gleich vergast würden oder ob eher die Russen kommen. Ich hätte das Eintreffen von Stalins Armee aber in dem Moment, als die auftauchten als mehr als wie einen 6er im Lotto aufgenommen.
Mir geht es mal darum:
Es gibt hier oftmals die naive Vorstellung, man könne leben oder dabei sogar noch was gesellschaftlich verbessern ohen dass man selber irgendwie mitschuldig an Opfern ist, die andere bringen müssen für einen.
Bei unserem Lebensstandard ist es nachvollziehbar, dass wir auch, alleine schon, wenn wir auf noch etwas Luxus verzichten würden, wir Millionen von Menschen im Trikont das Leben retten können. Ich habe bestimmt schon in meinem Leben das Geld für die Impfstoffe von tausenden von Kindern sinnlos in Zigaretten gesteckt. Man kann ja nicht mal leben, ohne Opfer zu produzieren im Kapitalismus.
Umso weniger kann man das dann, wenn man auch noch was verändern will.

Das ist mal so der Punkt, über den ich nachgedacht haben will. Das Nichtausüben von Gewalt kann auch nicht die einzigste Prämisse sein, wenn man gesellschaftliche Veränderungen haben will.
E-Mail an Arne Reload senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Shinobi

Erneuerung

images/avatars/avatar-1053.gif


01.11.2009 16:44 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Stalinator the Man of Steel. großes Grinsen

http://www.youtube.com/watch?v=PdrEb4xIgv8

Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.


“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”


„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
E-Mail an Shinobi senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Arne Reload



images/avatars/avatar-376.gif


02.11.2009 03:37 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ist natürlich auch völliger Schwachsinn, dass Stalin was mit Nationalismus zu tun hatte.

In dem Konflikt Stalin - Trotzki ging es nur darum, was man ZUERST machen muss. Entweder erst das Land revolutionieren und durch Indutrialisierung stabilisieren oder erst die Weltrevolution vorantreiben.
Stalin war sich da sicher, dass nach dem Kapitalismus, insbesondere nach dem Faschismus wie in Deutschland als logische Folge der Sozialismus kommen muss. Deshalb hat er eben dem inneren Aufbau der UdSSR mehr Bedeutung geschenkt.

Und das nach dem Faschismus der Sozialismus kommen muss, war ja auch richtig in Deutschland. Zumindest zur Hälfte und für 40 Jahre.
E-Mail an Arne Reload senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen
M.F
unregistriert
14.11.2009 00:17 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

The People's Mario
http://www.youtube.com/watch?v=Q_xQ-ns5whw
cool

Makss Damage - Sowjetmacht
http://video.google.com/videoplay?docid=2294634493690396493#

Krusch



images/avatars/avatar-479.jpeg


Und das nach dem Faschismus d 14.11.2009 10:35 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

das ware 40 jahre diktatur als sozialismus getarnt.Sozialismus gibts wohl erst wenn die menschen ihren geist befreit haben...
E-Mail an Krusch senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen
Hansi
unregistriert
14.11.2009 14:28 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
das ware 40 jahre diktatur als sozialismus getarnt.Sozialismus gibts wohl erst wenn die menschen ihren geist befreit haben...


Genau so siehts aus. Bzw. nicht nur ihren Geist sondern auch sich ganz allegemein von Herrschaft und Angst befreit.
M.F
unregistriert
RE: Und das nach dem Faschismus d 14.11.2009 22:02 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Krusch
das ware 40 jahre diktatur als sozialismus getarnt.Sozialismus gibts wohl erst wenn die menschen ihren geist befreit haben...

Verstehe ich nicht.
Es wäre für mein Verständnis von Vorteil, wenn du mir definieren würdest was du mit "das" meinst.
Außerdem wäre eine Definition und Diktatur und Sozialismus hilfreich, denn unter diesen Begriffen verstehen Menschen stark unterschiedliche Dinge.
Mir ist auch nicht klar, was du speziell mit " die menschen ihren geist befreit haben" meinst, ich denke da kann es stark abweichend Vorstellungen darüber geben, weshalb eine kurze Erklärung hilfreich wäre.
Ich hoffe du fühlst dich jetzt nicht angekackt von mir oder so, es ist nur so, dass bei so kurzen Beiträgen schnell Missverständnisse entstehen können, da ich dich ja noch nicht so gut kenne und ich deshalb lieber Nachfrage, auch auf die Gefahr hin, dass ich dich damit nerve.

Arne Reload



images/avatars/avatar-376.gif


15.11.2009 05:40 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich verstehe da auch die Gegensätzlichkeit nicht ganz, bzw. wieso man eine Diktatur tarnen soll.

Soweit ich weiß sind viele Sozialismusversuche eben auch ganz korrekt als "Diktatur des Proletariats" bezeichnet worden.
Ein allzu ausgeprägtes Mitspracherecht von privaten Großgrund- und Produktionsmittelbesitzern oder von korrumpierten Kleinbürgern ist eigentlich nicht unbedingt bei den Marxen Vorstellungen des Sozialismus vorgesehen gewesen. Aus durchaus nachvollziehbaren Gründen.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Arne Reload am 15.11.2009 05:41.

E-Mail an Arne Reload senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen
Seiten (2): « vorherige 1 [2] Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Unity-Forum » :: off topic :: » Sonstiges » Stalin Huldingungsthread!

Schnellantwort
Benutzername:
Überschrift:  
Optionen:




Antworten:

Powered by Burning Board 2.2.2 © 2001-2004 WoltLab GmbH | Impressum