Traditionelle deutsche Gesellschaftskritik mit Adolf
16.08.2014 02:57
Mich würde mal interessieren, wer den hier von Adolf vorgestellten Thesen zustimmt, eine kurze Zusammenfassung:
-Die meisten Menschen sind Lemminge der Mainstream-Medien
-Die "freie Presse" wiederrum wird vom Kapital kontrolliert
-"freie Wirtschaft" ist etwas schlechtes, die Wirtschaft sollte durch staatliche Aufsicht mehr dem Volk dienen
-Die Parteien unterscheiden sich so wenig voneinander, dass es gleichgültig wird, was man wählt
-Der Kapitalismus ist schlechter geeignet die breite Masse gut zu versorgen und erzeugt Armut und Arbeitslosigkeit
-letzten Endes herrscht unter dem Mantel der Demokratie der Egoismus einer verhältnismäßig ganz kleinen Schicht
(Ich stimme da zum überwiegenden Teil nicht zu)
"Do you believe in free will?" "I have no choice."
RE: Traditionelle deutsche Gesellschaftskritik mit Adolf
16.08.2014 20:38
@Xoc: darf ich fragen, was du mit diesem Thread bezwecken willst?
Zitat:
-Die meisten Menschen sind Lemminge der Mainstream-Medien
Nein.
Medien beeinflussen nicht nur die Gesellschaft, sondern sind auch Spiegel dieser. Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten ist da nicht so einfach.
Zitat:
-Die "freie Presse" wiederrum wird vom Kapital kontrolliert
Nein.
Sie hat es sich in den bestehenden Verhältnissen aber sehr bequem gemacht.
Zitat:
-"freie Wirtschaft" ist etwas schlechtes, die Wirtschaft sollte durch staatliche Aufsicht mehr dem Volk dienen
Ein Übel durch ein größeres Übel ersetzen? Nein.
Zitat:
-Die Parteien unterscheiden sich so wenig voneinander, dass es gleichgültig wird, was man wählt
Nein.
Spaßfakt: Diese Aussage war in der Weimarer Republik (auf die Hitler anspielt) sogar deutlich falscher als in der heutigen BRD.
Zitat:
-Der Kapitalismus ist schlechter geeignet die breite Masse gut zu versorgen und erzeugt Armut und Arbeitslosigkeit
Komparative ohne Vergleich sind schlechter.
Zitat:
-letzten Endes herrscht unter dem Mantel der Demokratie der Egoismus einer verhältnismäßig ganz kleinen Schicht
Nein.
tl;dr:
Unterm Strich ist das Leben gar nicht so schlecht.
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-"freie Wirtschaft" ist etwas schlechtes, die Wirtschaft sollte durch staatliche Aufsicht mehr dem Volk dienen
da stimm ich zu , mit der einschränkung dass es allgemeingültige regeln für alle staaten geben sollte, bezüglich mindestlohn, arbeitsschutz, umweltschutz usw.
Wenn ich so drüber nachdenke komme ich zu dem Schluss, dass ich eine Weltregierung haben will.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Ya2k am 16.08.2014 10:13.
Ich stimme den meisten von den oben genannten Sachen schon zu.
Aber wenn ich da in dem Youtube Video höre das Hitler die selben Ansichten verbreitet hat da wird mir das schon ein wenig unheimlich.
Wäre ich dann anfällig für faschistisches Gedankengut?
Ja, bereits deine Zustimmung hat dich als "Nazi" geoutet. Du hättest besser schweigen sollen. Augenzwinkern Augenzwinkern
Heil! Hallo!
Ah Mist jetzt hab ich mich verraten.
Na gut, ich setze mich mit dem Text genauer auseinander damit ihr wisst was ich genau damit meine.
Zitat:
-Die meisten Menschen sind Lemminge der Mainstream-Medien
Ich denke schon das sehr viele Leute gutgläubig sind was Zeitungen und TV angeht. Zumindest in meinem Umfeld wird da vieles unkritisch übernommen.
Zitat:
-Die "freie Presse" wiederrum wird vom Kapital kontrolliert
Irgendwer muss die Journalisten dort ja bezahlen und dieser jemand möchte eine gute Auflage seiner Zeitschrift haben, deshalb wird in den Zeitungen eher das stehen was von einer breiten Leserschaft oder einer gewissen Zielgruppe dieses Printmediums gerne gelesen wird.
Das der Geldgeber und Inhaber dieser Zeitung gerne auch Geld von Lobbyisten und Politikern annehmen und dafür denen ein paar wohlwollende Zeilen widmen oder deren Gegner medial schlecht machen hat glaube ich auch schon jeder von euch bemerkt.
Zitat:
-"freie Wirtschaft" ist etwas schlechtes, die Wirtschaft sollte durch staatliche Aufsicht mehr dem Volk dienen
Das kommt in der Rede vom Adolf etwas veraltet rüber.
Anstatt dem Begriff "freie Wirtschaft" sollte man eher von Globalisierung reden die ja nicht nur Vorteile hat.
Teilweise sind ja auch in Europa schon Tendenzen erkennbar das man versucht manche Wirtschaftszweige auf nationalen Bereich abzuschotten.
Das könnte man auch als stattliche Kontrolle bezeichnen um Arbeitsplätze im eigenen Land zu halten obwohl es wirtschaftlich ungünstig wäre.
Zitat:
-Die Parteien unterscheiden sich so wenig voneinander, dass es gleichgültig wird, was man wählt
Zumindest bei mir in Österreich ist es so das die großen Volksparteien immer profilloser und populistischer werden.
Vor 10 oder 15 Jahren waren die Grünen noch die alternative Öko und Friedenspartei schlecht hin.
Heute setzt sich jede Partei zumindest auf dem Papier für Umweltschutz und Toleranz ein.
Na okay die FPÖ und diverse rechtskonservative Splittergruppen wahrscheinlich nicht aber die anderen Parteien sind schon beliebig austauschbar was deren Parteiprogramm betrifft.
Zitat:
-Der Kapitalismus ist schlechter geeignet die breite Masse gut zu versorgen und erzeugt Armut und Arbeitslosigkeit
Ich denke der Kapitalismus in der Form wie er jetzt existiert ist auch nicht gerade das gelbe vom Ei und wird sich glaube ich selber gegen die Wand fahren.
Zitat:
-letzten Endes herrscht unter dem Mantel der Demokratie der Egoismus einer verhältnismäßig ganz kleinen Schicht
Eigentlich schon.
Wer reich ist oder politische Macht hat der kann bestimmen wie es ihm passt.
Der Rest muss sich anpassen oder geht unter.
Wahrscheinlich bin ich jetzt in euren Augen so braun wie Adolfs Unterhose zu Kriegsende aber ich bin weder ein Nazi noch finde ich rechte Themen ansprechend.
Aber der Adolf war auch nur ein Demagoge der sich diese Themen so ausgesucht hat damit ihm viele Leute zustimmen.
Wer hat den oft nicht das Gefühl das Wahlen sinnlos sind und Politiker alternativlos erscheinen?
Wer glaubt nicht das sich reiche Leute oder Politiker alles so richten können wie sie es gerade brauchen?
Wer glaubt nicht das in den Medien manchmal nur Mist und Schleichwerbung betrieben wird?
Ich denke der Adolf hat sich da eher eines massenpsychologischen Tricks bedient hat.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Eastman am 16.08.2014 20:43.
Die meisten Menschen sind Lemminge der Mainstream-Medien
Nein, kann ich auch nur vermuten oder behaupten, ich kenne die meisten Menschen schließlich nicht.
Zitat:
Die "freie Presse" wiederrum wird vom Kapital kontrolliert
Die ''freie Presse'' wird zwar nicht vom ''Kapital'' (was auch immer damit gemeint ist) kontrolliert, aber ohne Kapital kannst du nicht überleben, also kann man auch nicht sagen, dass die ''freie Presse'' auch frei vom Kapital ist.
Zitat:
"freie Wirtschaft" ist etwas schlechtes, die Wirtschaft sollte durch staatliche Aufsicht mehr dem Volk dienen
Da zitiere ich einfach Remus:
Ein Übel durch ein größeres Übel ersetzen? Nein.
Zitat:
Die Parteien unterscheiden sich so wenig voneinander, dass es gleichgültig wird, was man wählt
Ja
Zitat:
Der Kapitalismus ist schlechter geeignet die breite Masse gut zu versorgen und erzeugt Armut und Arbeitslosigkeit
Er ist zumindest ein nicht ganz unbedeutender Mitverursacher von Armut und Arbeitslosigkeit und als solcher auch nicht besonders gut geeignet, um Armut und Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.
Zitat:
letzten Endes herrscht unter dem Mantel der Demokratie der Egoismus einer verhältnismäßig ganz kleinen Schicht
Ja. Wirtschaftliche Interessen zählen mehr als die der normalen Bevölkerung. Soll nicht heißen, dass die große Schicht der kleinen Leute weniger egoistisch wäre und es anders machen würde, wenn sie in der gleichen Position wären wie der Geldadel.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Shinobi am 16.08.2014 21:11.
Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.
“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
Ich bin zufällig über das Video gestolpert und mir schien, dass das vom Inhalt her auch als eins von dians Videos durchgehen könnte. Das fand ich ein Interessantes Spannungsfeld, was vielleicht auch mal zum Nachdenken anregt.
Ich möchte weder behauten, dass Dian ein Nazi ist (ist er sicher nicht), noch möchte ich Hitler als toll darstellen.
Aber vielleicht erklärt es ja ein bischen, wieso so viele Verschwörungsnazis sich von dians Videos angesprochen fühlen.
Und ich denke, dass das Bild, was viele von Hitler habe, falsch ist. Hitler wird als leicht zu erkennendes, unsympathisches, ewiggestrigers Monster dargestellt. Wenn die Welt so einfach wäre, hätte es nie ein 3. Reich geben.
Hitler war zu grossen Teilen ziemlich sympathisch und seine Ideen auch. Es war einfache, verständlich, populäre Kritik an den Misständen. Man braucht keinerlei Verständnis von Wirtschaft, um Hitlers Kapitalismuskritik zu verstehen. Es ist eine Kritik, die intuitiv als plausibel erscheint.
Seine Kritiken am Kapitalismus hat viel mehr gemeinsam mit moderner, populärer Kapitalismus- und Gesellschaftskritik, als den meisten Menschen bekannt und genehm ist.
Wer nimmt sich schon die Zeit, wirklich die Statistiken rauszusuchen, wie der Kapitalismus im Vergleich mit anderen System abschneidet? Oder wie freie Wirtschaft mit Wohlstand für die breite Masse korreliert?
"Do you believe in free will?" "I have no choice."
Auch wenn das Video nicht mehr vorhanden ist: interessantes Thema, wieso habe ich das noch nicht vorher entdeckt?
Zu den Fragen:
-Die meisten Menschen sind Lemminge der Mainstream-Medien Ich schließe mich hier zum Teil Remus Punkt an. Natürlich lassen sich einige Menschen auch von ihnen manipulieren, aber ihnen eine derartig große Kontrolle zuzuschreiben, halte ich für unsinnig. Sie repräsentieren einfach auch die Majorität der Gesellschaft.
-Die "freie Presse" wiederrum wird vom Kapital kontrolliert Das kommt ganz darauf an, wie man Kapital definiert. Wenn man bedenkt, dass diese These von Hitler aufgestellt wurde, kann man sich ja denken, was oder eher wen er mit "Kapital" meinte.
Wenn man diese These jedoch aus der Perspektive nach Marx Buch "Das Kapital" betrachtet, also das Kapital als abstraktes System definiert, so ist sie durchaus richtig.
-"freie Wirtschaft" ist etwas schlechtes, die Wirtschaft sollte durch staatliche Aufsicht mehr dem Volk dienen Ui, ich denke, da wurde einiges durcheinandergeworfen. Nein.
-Die Parteien unterscheiden sich so wenig voneinander, dass es gleichgültig wird, was man wählt Die Parteien unterscheiden sich schon ziemlich voneinander, aber nicht in den meiner Meinung nach entscheidenden Punkten. Zumal ich dies sowieso als irrelevant befinde, da ich sowieso nicht wählen gehe. Und wie bereits gesagt: die Parteien von damals haben sich viel mehr voneinander Unterschieden als heute.
-Der Kapitalismus ist schlechter geeignet die breite Masse gut zu versorgen und erzeugt Armut und Arbeitslosigkeit Er erzeugt Armut, das ist richtig, aber was ist an Arbeitslosigkeit ganz nüchtern betrachtet so schlimm? Im Grunde genommen ist dieses Fetischisieren von Arbeit auch nur ein kapitalistischer Standpunkt. Die Arbeitslosigkeit wird im Kapitalismus als etwas Schlechtes betrachtet, da der Kapitalismus das Verwerten von Arbeit in Kapital zu seinem höchsten Prinzip gemacht hat. Nur können einige Leute eben nicht arbeiten, weil sie dem im Kapitalismus herrschenden Leistungs- und Konkurrenzdruck nicht gewachsen sind und so die Anforderungen nicht erfüllen. Ich würde mal sagen, dass "natürliche" Arbeitslosigkeit, also die Arbeitslosigkeit, die sich einstellt, nachdem alle Bedürfnisse befriedigt wurden, etwas absolut Positives und Erstrebenswertes ist.
-letzten Endes herrscht unter dem Mantel der Demokratie der Egoismus einer verhältnismäßig ganz kleinen Schicht Das klassische Gut-Böse-Prinzip. Meistens wird den Herrschenden immer eine böse Absicht unterstellt und man selber gehört immer zu den Guten. Das Problem: die Herrschenden sehen sich selbst ebenfalls immer als die Guten oder die Unschuldigen, weil sie das tun, was in ihrer Position alle tun würden: sie festigen. Warum? Weil Herrschaft meist ein Produkt aus Angst und Misstrauen gegenüber den Mitmenschen ist. Man unterstellt den Mitmenschen böse Absichten (sie wollen einen unterwerfen etc.) und sieht es deswegen als legitim an, diese selber zu unterwerfen bevor man selber unterworfen wird. Dass diese Denkweise in sich selbst jedoch absolut paradox ist, sollte klar sein. Es ist doch immer das gleiche: die Leute in der unteren Schicht meckern über die Mächtigen und die Reichen, was ja so aus ihrer Position betrachtet auch verständlich ist. Aber anstatt die Positionen an sich zu Hinterfragen, denken sie sich dann heimlich doch immer: "Wenn ich reich wäre.", "Wenn ich mächtig wäre." oder "Wenn diese Person an der Macht wäre." Besonders im Kapitalismus wird dieser Effekt noch verstärkt.
So viel zu meinem Standpunkt.
Zitat von Xoc:
Und ich denke, dass das Bild, was viele von Hitler habe, falsch ist. Hitler wird als leicht zu erkennendes, unsympathisches, ewiggestrigers Monster dargestellt. Wenn die Welt so einfach wäre, hätte es nie ein 3. Reich geben.
Hitler war zu grossen Teilen ziemlich sympathisch und seine Ideen auch. Es war einfache, verständlich, populäre Kritik an den Misständen. Man braucht keinerlei Verständnis von Wirtschaft, um Hitlers Kapitalismuskritik zu verstehen. Es ist eine Kritik, die intuitiv als plausibel erscheint.
Seine Kritiken am Kapitalismus hat viel mehr gemeinsam mit moderner, populärer Kapitalismus- und Gesellschaftskritik, als den meisten Menschen bekannt und genehm ist.
Absolut richtig, danke dafür! Und genau das hat Hitler auch so gefährlich gemacht. Man könnte glatt denken, die wenigsten Leute haben wirklich etwas daraus gelernt. :/
Sucht euch bei den Antworten einfach aus ob das jetzt als "ja", "nein" oder "jein" durchgeht.
1) Die meisten Menschen sind Lemminge der Mainstream-Medien
Wie Remus schon gesagt hat handelt es sich nicht um eine rein kausale Beziehung, sondern es gibt eine Wechselwirkung. Was allerdings nichts daran ändert, dass Medien sehr stark viele Menschen manipulieren. Keine Ahnung ob ich da jetzt von "Lemmingen" sprechen würde.
2) Die "freie Presse" wiederrum wird vom Kapital kontrolliert
Wenn die Presse vom Kapital kontrolliert wird ist sie nicht mehr wirklich frei.
Wenn man das ignoriert gibt es einen klaren Einfluss, der insbesondere bei Boulevardzeitungen stark ist, aber von "Kontrolle" zu sprechen ist wohl übertrieben.
Wie auch immer, besser "freie" (und potentiell kapitalistisch beeinflusste) Presse, als staatlich kontrollierte Presse.
3) "freie Wirtschaft" ist etwas schlechtes, die Wirtschaft sollte durch staatliche Aufsicht mehr dem Volk dienen
Auf die Gefahr hin dass ich hier ein paar Definitionen durcheinanderwerfe:
Eine (annähernd) freie Wirtschaft könnte eine gute Grundlage für autonome Strukturen sein, da die staatliche Regulierung wegfällt.
Auf der anderen Seite halte ich ein (realistisch angesetztes) BGE für sinnvoll, das man über diverse Steuermodelle ("staatliche Aufsicht") finanzieren könnte.
Ich denke man könnte aus beidem was machen.
4) Die Parteien unterscheiden sich so wenig voneinander, dass es gleichgültig wird, was man wählt
Wie Remus schon meinte: Damals hat es einen bedeutenden Unterschied gemacht, was gewählt wurde.
Ich denke heute würde es einen Unterschied machen, wenn die breite Masse anders wählen würde, aber in der Praxis hat man nur leichte Varianten von Koalitionen der etablierten Parteien.
Was ich nicht schlecht fände wäre, wenn mehr auf lokaler Ebene entschieden wird: Man kann dahin ziehen, wo am angenehmsten gewählt wird, und wenn irgendein lokales Konzept gut funktioniert wird es hoffentlich auch woanders irgendwann übernommen.
5) Der Kapitalismus ist schlechter geeignet die breite Masse gut zu versorgen und erzeugt Armut und Arbeitslosigkeit
Welche Form von Kapitalismus? Und schlechter als was?
6) letzten Endes herrscht unter dem Mantel der Demokratie der Egoismus einer verhältnismäßig ganz kleinen Schicht
Wäre mir nicht bekannt dass irgendwer tatsächlich herrscht. Aber z.B. die großen Parteien und Lobbys stellen durchaus eine kleine Schicht dar, die von den Verhältnissen ganz gut profitiert.
Wenn ich irgendwo Bullshit rede korrigiert mich, Politik und Wirtschaft sind nicht so mein Ding, und sich auf Stammtischparolen einlassen ist sowieso so eine Sache.
dian unregistriert
04.09.2014 19:11
Interessantes Thema.
Es sollte aber auch vorher schon klar gewesen sein, dass der Adolf ein bisschen mehr Programm hatte als nur "wir müssen die Juden vernichten".
Im Grunde spult er da das kleine 1 mal 1 der Weltverbesserer ab, was von Kommunisten über Nazis bis zu Islamisten fast jeder zu großen Teilen unterschreiben kann, der mit der modernen westlichen "Zivilisation" auf dem Kriegsfuß steht.
Noch interessanter hätte ich es gefunden, wenn du nicht das Video gepostet hättest sondern nur den Text der Rede... ob da jeder gleich auf Hitler gekommen wäre, oder ob nicht auch irgendwer gedacht hätte, dass der Text von Karl Marx stammt, oder irgendeinem 68er.
@ Xoc:
Zitat:
Ich bin zufällig über das Video gestolpert und mir schien, dass das vom Inhalt her auch als eins von dians Videos durchgehen könnte.
Ich möchte weder behauten, dass Dian ein Nazi ist (ist er sicher nicht), noch möchte ich Hitler als toll darstellen.
Aber vielleicht erklärt es ja ein bischen, wieso so viele Verschwörungsnazis sich von dians Videos angesprochen fühlen.
Ich denke dass die Grundaussage schon bisschen anders ist...
Grundaussage meiner Videos: "Die Menschen sind dumme Lemminge, und daher müssen die Menschen das erkennen und sich dann aus eigener Kraft ihrer Fesseln entledigen"
Grundaussage von Adolf: "Die Menschen sind dumme Lemminge, deshalb brauchen sie die richtigen Führer, die ihnen den Weg weisen und für sie die neue Welt errichtet."
Gemeinsamkeit ist sicherlich, dass ich genau wie Adolf sagen würde, dass die Menschen ziemlich manipuliert werden, dass die parlamentarische Demokratie eine Farce ist und dass die Besitztümer nicht gerecht verteilt sind.
Und vielleicht kommt noch hinzu, dass ich bisschen misanthropisch und politisch unkorrekter drauf bin, und dass ich dadurch eventuell auf rechtsgesinnte Internet-Soziopathen sympathischer wirke als der durchschnittliche linke Gutmensch.
Ansonsten weise ich aber jede Gemeinsamkeit zwischen mir und denen strikt von mir.
Mal abgesehen davon dass ich mit meinem glorreichen Intellekt und meinem Charisma in der rechten Szene längst ein großer Star sein könnte, während man von den meisten Linken noch mit Dreck beworfen wird, selbst wenn man fast das selbe sagt wie die. Allein schon aus Prinzip, weil das ja nicht sein kann, dass da einer kommt und nicht in einer linken Organisation ist oder einer Partei und nichtmal Rockmusik hört, und es dann trotzdem wagt die Gesellschaft zu kritisieren.
Ach, alles Gesindel, rechts wie links! Die Rechten sind geistig verkrüppelt, und viele Linken charakterlich. Aber ich schweife vom Thema ab.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von dian am 04.09.2014 19:17.
Ansonsten ist diese Herangehensweise ziemlich irreführend. Jedes faschistische System (egal ob in Deutschland, Spanien, Griechenland ect.), das zur Macht gelangt ist, war tatsächlich vielmehr von einem extremen Antikommunismus getragen (und daher auch von vielen Fraktionen des Kapitals gestützt und mitfinanziert), während der vermeintliche "Antikapitalismus" nichts als der theoretische Versuch war, in Form einer Querfrontstrategie Teile der Arbeiterschaft an sich zu binden (obwohl der Faschismus die Auslöschung jeder Arbeiterbewegung bedeutete).
Man kann natürlich sagen, dass oberflächliche und beliebige Floskeln, die gesellschaftskritisch erscheinen, es aber nicht sind, natürlich damals wie heute zum rhetorischen Repertoire von Populisten gehören. Das hat allerdings eher etwas mit dem gezielten Ausnutzen von Vorurteilen, Ängsten und Ressentiments zu tun, und nichts mit dem Anspruch einer tiefer gehenden Kritik am Bestehenden.
Und was die "Verschwörungsnazis" an den genannten Videos gefällt, ist vielleicht einfach die Tatsache, dass sie einem die Möglichkeit geben, sich zu einem kleinen Kreise der Erleuchteten zu zählen, die letztlich kein Interesse an einer wirklichen Veränderung der Welt haben, weil dies möglicherweise aktives Handeln in einer Welt voller Widersprüche bedeuten würde.
The Loathsome mask has fallen the man remains
Sceptreless, free, uncircumscribed, but man
Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.
Percy Bysshe Shelley
Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
Wir haben der Führerin Merkel die Wiedergeburt des Nationalsozialismus zu verdanken! Sie unterstützt die Nazis in Osteuropa und das ist ihr erster Schritt zur Errichtung des Vierten Reichs! 2017! Statt der EU, das Reich aus 43 Bundesländern!