kobin unregistriert
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Neuere Gedichte
16.05.2010 11:26 |
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Aus einer spontanen Laune heraus entstand ein neues Gedicht. Man kann sich natürlich streiten, ob ein Gedicht sich reimen muss; in diesem Falle habe ich darauf verzichtet, weil es sonst sehr schwer gewesen wäre, die Gedanken und Gefühle auszudrücken und der Sinn eines Gedichtes besteht meiner Meinung nach in der Wiedergebung von Leidenschaft. Da ich momentan also etwas melancholisch eingestellt bin, ist dieses Gedicht mal wieder ein typisches Spiegelbild wie damals die "Wege des Lichts", vielleicht nicht ganz so extrem und diesmal in lyrischer Form.
Sternenklar
Donnergleich das schwarze Schiff
wo selbst die Monde flüchten
erreicht die Flut das ewige Meer
und das letzte Schwert zerbricht
wehender Schleier der Vergessenheit
tänzelnd im Nebelmeer
wo alle Sorgen schwinden
alle Tränen im Meer versinken
verneinende Schicksalschwere
fließt das Seelenblut ungebrochen
unaufhaltsam in die letzte Bucht
der Hafen ist zerstört
der Weg stilles Ende
viele Wörter und eine Tat
ein unzerstörbarer Augenblick
der Ruhe, der der Not bedarf
der schwarzen Tinte letztes Blut
dem Spiegel im Spiegel gleich
wo ein letzter Hauch die Luft erfüllt
ist die schwarze Stille sternenklar
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Du magst keine Verben, stimmts?
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kobin unregistriert
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Jeder schreibt seine gedichte auf seiner eigenen individuellen Weise. Obwohl ich mir um die Form eher wenig Gedanken mache, vermeide ich Verben tatsächlich oder verwende sie sehr dürftig Durch Verben werden die Gedichte meist zu episch. Das ist meine eigene persönliche Meinung.
Hier zum Beispiel habe ich die Verben bewusst vermieden und für mich hört sich diese Gedicht besser an, als wenn ich Verben hinzufügen würde.
Ferne
Die alten Eichen ringsum still
der weiten Lichtung fern ein Ring
für die leisen Sterne friedlich
der Wölfe dunkler Flur.
Die hohen Hügel grauer Regen
langer Schmerzen Nächte stumm
der dunklen Berge alter Sinn
der Gottheit frühes Tor.
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Geschmackssache dann eben.
Mir sagt es dann weniger was, wenn es dadurch nur starre Bilder werden. Da würde ich dann lieber zeichnen oder photographieren bzw. filmen können, um das auszudrücken.
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Ich finde beide Geichte gut. Gern gelesen.
@ Arne: ich glaube, es war Gottfried Benn -bin mir aber absolut nicht sicher- der sagte "Gedichte sind die Fotografien der Seele". Daher muss es nicht direkte Fotografie oder Malerei sein, die einen Zustand erfasst und (indirekt) bildlich darstellt.
Mir gefallen die Sachen!
"Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten"
von Götz Alzmann abgewandeltes Zitat eines Tucholski- Spruches
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Auch bei einer Seelenbeschreibung kann ich eher Bilder assoziieren als Worte.
Aber eines stimmt: Es gibt tatsächlich auch Gedichte, die so geschrieben sind, dass man direkt ein Bild vor Augen haben kann, ich müsste mal bei mir mehr nachforschen, welche Gedichte das sind, bei denen mir das gelingt und woran das liegt.
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