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Lebensform




Vom Dürfen zum Müssen 25.08.2008 20:43 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Dort draußen habe ich das Gefühl, jedes mal schräg angeschaut zu werden, wenn ich ansatzweise andeute, dass mir die Kindheit fehlt.

Erinnert ihr euch an die Zeit, in der fast alles neu war? Eine Zeit, in der man frühmorgens aufgewacht ist und den Tag mit Lebensenergie begann?

Die Aufregung, mit der man seinen "Interessen" nachgegangen ist? Die Aufregung, als die Eltern einen mitten in der Nacht (vermutlich war es 20.15 Uhr) aus dem Bett holten und man Winnetou oder Herkules gucken durfte?

Dieses Gefühl ist in den letzten Jahren..vielen Jahren.. immer mehr verloren gegangen. Aber die Erinnerung ist nicht verschwunden. Sie verdeutlicht den Kontrast zum heutigen Dahinvegetieren.

Die meisten Aktivitäten werden von einem "Du musst" angetrieben. Keine Freude, keine Gänsehaut, keine Vorfreude, kaum Neugier.

Dian beschrieb seine Gefühle in einem seiner Beiträge als Lebensmüde. Oh wie gut konnte ich das nachvollziehen... schon vor Jahren habe ich lange strecken meines Daseins so empfunden und beschrieben. Müde vom Leben, nicht suizidgefährdet, einfach nur müde, weil einen nichts mehr lockt.

Zuerst wollte ich zwei Themen beginnen, Kindheit und die Suche nach einem Zuhause. Aber vielleicht hängen sie sehr eng zusammen.

Ich möchte die These aufstellen, dass viele User hier (und im Plateau) unzufrieden sind. Sie gehören zu den Suchenden, denen die Ausdrucksformen ihres Umfeldes kein Glück, keine Erfüllung bescheren. Diese Leere, das Gefühl nicht zu finden, manifestiert sich im Laufe der Zeit als Protest "gegen die Gesellschaft".

Ich möchte nicht darauf hinaus, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist - oder andere Totschlagargumente. Individuum und Gesellschaft harmonieren nicht, ohne Schuldzuweisung.

Weiterhin behaupte ich, dass der Wunsch, die Gesellschaft zu verändern, ein ganzes Stück weit entfernt ist, von der egoistisch motivierten Natur des Menschen. Damit will ich nicht sagen, dass der Mensch nicht bereit wäre, altruistisch zu handeln. Jedoch halte ich das Gebilde der Gesellschaft für zu abstrakt, als Ziel einer Handlung zu sein, die etwas "verbessern" will.

Vielmehr glaube ich, dass diese Kritik gegen die Gesellschaft, die Motivation die Welt zu verbessern, in erster Linie eine Ausdrucksform der eigenen Verlorenheit darstellt.

Wenn dem so ist, so müssen wir uns fragen, ob wir wirklich ein gesellschaftskritisches Forum darstellen, oder eine Sammelstätte von suchenden und verlorenen Seelen.

Beide Themenkomplexe zusammen:

Wie können wir uns in unserem kleinen Umfeld ein zu Hause schaffen, in dem wir wieder Lebensfreude und Geborgenheit empfinden? Denn ich glaube, diese Frage ist für uns alle bedeutend wichtiger als darüber zu grübeln, wie man die Welt rettet... das kann man ja anschließend machen...

Augen rollen

Lebensform

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Lebensform am 25.08.2008 20:45.

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keksguerilla




RE: Vom Dürfen zum Müssen 25.08.2008 23:48 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Müde vom Leben, nicht suizidgefährdet, einfach nur müde, weil einen nichts mehr lockt.


Ich kann leider nur kurz antworten, aber was Du schreibst, berührt mich und ich glaube, genau nachvollziehen zu können, was Du meinst.

Und ich kann nur sagen, dass für mich sehr heilsam war, auszubrechen. Ich bin, zumindest im Vergleich zu diesem Forum, ein ziemlicher Spießer und weil ich wusste, dass ich mal studieren will und es im aktuellen Deutschland nicht so viele Wege dorthin gibt, habe ich die Schule bis zum Abi durchgezogen. Ich habe sehr unschöne Erinnerungen an diese Zeit, Tage, Wochen, die sich schleppen, das Gefühl, morgens aufzuwachen und mit dem Gedanken "Scheiße, schon wieder ein neuer Tag, für den sich das Aufstehen nicht lohnt".
Aber nach der Schule habe ich mir das Recht genommen, mein Ding zu machen. Ich war für ein Jahr im Ausland, ein Jahr, das nur mir gehört, das ich durchgesetzt und mir z.T. erkämpft habe, ohne vorgefertigte Strukturen. Und in diesem Jahr habe ich sie wiedergefunden, die Neugier, die Freude, einfach da zu sein und die banalsten Sachen zu erleben und die Energie, die einen morgens aus dem Bett treibt (ok, gemogelt, ich bin Langschläfer, aber ich bin aufgewacht und habe mich auf den Tag gefreut). Und irgendwie habe ich es geschafft, mir diese Freude zu bewahren und auch wieder mit nach Deutschland zu bringen.

Zitat:
Wie können wir uns in unserem kleinen Umfeld ein zu Hause schaffen, in dem wir wieder Lebensfreude und Geborgenheit empfinden?


Ich denke, viele müssten einfach mal raus aus ihrem kleinen Umfeld. Vielleicht mal was wagen und an ihre Grenzen gehen (und damit meine ich nicht, mal für drei Tage den Computer auszuschalten) oder mal was ganz Neues machen, wo man bei Null anfangen und eben alles wieder neu lernen muss und entdecken kann. Wie ein Kind sozusagen.
Ich musste dafür bis an den Äquator fliegen, Hansi hat das wesentlich gründlicher innerhalb Deutschlands hinbekommen. (Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.)
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Arne Kroger
unregistriert
RE: Vom Dürfen zum Müssen 26.08.2008 03:25 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Lebensform

Ich möchte die These aufstellen, dass viele User hier (und im Plateau) unzufrieden sind. Sie gehören zu den Suchenden, denen die Ausdrucksformen ihres Umfeldes kein Glück, keine Erfüllung bescheren. Diese Leere, das Gefühl nicht zu finden, manifestiert sich im Laufe der Zeit als Protest "gegen die Gesellschaft".

Ich möchte nicht darauf hinaus, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist - oder andere Totschlagargumente. Individuum und Gesellschaft harmonieren nicht, ohne Schuldzuweisung.

...

Vielmehr glaube ich, dass diese Kritik gegen die Gesellschaft, die Motivation die Welt zu verbessern, in erster Linie eine Ausdrucksform der eigenen Verlorenheit darstellt.

Wenn dem so ist, so müssen wir uns fragen, ob wir wirklich ein gesellschaftskritisches Forum darstellen, oder eine Sammelstätte von suchenden und verlorenen Seelen.



Thx, @Lebensform, für das Thema, denn das stellt tatsächlich das dar, was zur Zeit eines der Hauptprobleme der Unity zu sein scheint.

Zum einen haben wir hier wirklich einen großen Teil von Menschen, die sich aus e ntwicklungspsychologischen Gründen gesammelt haben, von denen aber nur ein Teil eben wieder in die Lage versetzt wird, sich aus der Misere zu befreien.
Solange man in den vorefertigten Strukturen bleibt, wie @Keksguerilla richtig anmerkt, wird man an seiner Lage auch nichts ändern können und zumindest nicht die Probleme anpacken können, die einen blockieren.
Ich habe ja auch nochmal vor einen Monat den Sprung in meinem Alter noch gemacht und mit was ganz anderem angefangen, was mir die letzten Monate wirklich ein tolles intensives Leben beschert hat (und auch dazu führte, dass mir das depressive Abkotzen hier immer mehr auf den Sack ging).
Ich habe dabei zum Beispiel festgestellt, dass es da noch eine Baustelle aus meiner Pubertät gab, die ich zwar immer wahrgenommen hatte, aber nie so ganz verarbeitet hatte. Das machte mich zwar nicht unglücklich, aber sie war im Laufe der vielen Jahre verschütt gegangen und das konnte ich jetzt mal nachholen, indem ich mal Kontakt zu einem Menschen bekam, der eben genau nicht diese Defizite aufwies wie ich damals, nämlich eine viel zu puritanische Erziehung, die jede Kriminalität, jedwede körperliche Stärke, jedwede erruptive Sexualität als etwas ansah, dass man ubedingt unter Kontrolle zu halten hatte. Ich sah damals in dem Alter von 14/15 Jahren, als ich mit einer Klassenfahrt in Amsterdam war, die kleinen surinamischen und molukkischen Drogendealer, die da mit ihren Messern rumliefen und sich faktisch im Straßenkampf durchsetzen mussten und nicht älter waren als ich. Damals hatte ich irgendwie das unbedingte Bedürfnis der Freund von jemanden zu sein, der so wild lebt. (Jetzt im Sinne von einem Freund, evtl. war da auch ein bisschen schwules Träumen auch schon mit dabei, aber das war nicht der Hauptgrund, das mich diese Typen damals so faszinierten.)
Okay, ich fuhr mit der Klasse wieder zurück, erlebte viel schönes noch im Leben, bin immer sehr zufrieden gewesen, weil ich mir auch immer das nahm, was ich nehmen wollte. (Nahm aber nie etwas zurück großes Grinsen )

Ich lebte viele Träume noch aus, aber dieser eine blieb lange irgendwie verschütt.
Naja, gut, dann wartete ich eben 32 Jahre und hole das nun nach, werde dafür noch bezahlt und komme in der Welt rum. Und habe jemanden, den ich nicht einseitig erziehen muss und erklären muss, wie die elt läuft, sondern bei dem ich auch noch über mich reflektieren kann und zufrieden werden kann.

Und so ist das eben bei einigen hier gewesen, dass einige hier auch aus der Unity das nahmen, auf was sie meinte, Anspruch zu haben, andere (im Keller z.B.) wussten gar nicht, was sie nehmen sollten, andere träumen weiter von tollen Projekten und finden nix in sich.

Die aktive Front, die ihre eigene Geschichte verarbeitet hat oder dabei ist, zu verarbeiten und nun auch weiter an sich und der Welt arbeiten, ist größer als Du meinst, auch, wenn die sich gerade zurückziehen oder gesperrt werden.

Aber ich glaube, Du hast mit dem Thread das angesprochen, was gerade wirklich ein Problem hier ist, Manche sind evtl. sogar etwas neidisch auf diejenigen, die nicht depressiv sind, sondern noch was machen und nicht nur davon reden. Manchen wird man da noch helfen können, sich auch mal selbstkritisch zu sehen, anderen vielleicht nicht.
Und insofern hat das Forum hier auch dann Berechtigung, wenn beide Gruppen aufeinandertreffen.

Man muss aber der Fainess halber auch dazu noch sagen, dass nicht jeder die gleichen Chancen hat, wie Du selber sagst, dass das mit dem Glückes Schmied, der jeder selber sein soll, natürlich auch ein neoliberaler Blödsinn ist, den man nicht verbreiten sollten, da dies nur von interessierter Seite ausgenutzt wird, wieder auf diejenigen mit weniger Glück oder weniger gut funktionierenden Seretoninrezeptoren, Druck auszuüben in der jetzigen Gesellschaftsform.
nemesus
unregistriert
re: 26.08.2008 16:23 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
..Ich möchte die These aufstellen, dass viele User hier (und im Plateau) unzufrieden sind. Sie gehören zu den Suchenden, denen die Ausdrucksformen ihres Umfeldes kein Glück, keine Erfüllung bescheren...


Und ich möchte die Frage aufstellen, warum Du spekulieren möchtest, wenn wir längst Fakten haben, die eindeutiger nicht sein könnten:

Im verborgenen Forum des Plateaus analysierte ich kürzlich alle dort verfassten Posts, von Leuten aus Keller, Unity und Plateau. Zum damaligen Zeitpunkt waren das immerhin mehr als 250.
Dabei stellte sich heraus, dass der Schwerpunkt von allen Posts auf dem Umfeld lag, und zwar zu 60%
40% davon beschäftigten sich mit der Frage, wie ein Umfeld aussehen müsste, in dem wir uns wohl fühlen, und 20% davon beschäftigten sich mit der Frage, in welcher Art von Umfeld wir uns nicht wohlfühlen würden. Die verbleibenen 40% hatten 5 andere Schwerpunkte.

Zitat:
im idealen Umfeld (40 %)
- wird mit Achtung und Aktivität agiert
- helfen äquivalente Menschen sich gerne
- leben denkende, offene, neugierige, differenzierte, weise, interessante, seelisch ausgeglichene aufrichtige, interessierte Wesen
- können Menschen real agieren und haben große Freiräume
- trainieren Menschen Körper, Verstand und Seele
- empfinden Freunde erlebte Situationen äquivalent
- herrschen Gerechtigkeit, Verbundenheit, Loyalität, Frieden und Harmonie bei hoher und intensiver Emotionalität
- wird Klassenkampf durch sportlichen Wettkampf ersetzt
- sind Überraschungen an der Tagesordnung
- werden Gespräche gesucht, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu finden
- wird TeamWork geschätzt
- werden positive und negative Entwicklungen bemerkt und über angemessen Feedbacks behandelt
- werden Beziehungen zu Menschen verantwortsvoll gepflegt
- wird Sexualität einem gebührenden Stellenwert gegeben
- können sich Menschen schnell erreichen
- herrscht Unkompliziertheit bei großer Komplexität
- werden Interessen geteilt
- ist die Atmopsphäre voller Inspiration und Tatendrang
- hat jeder Mensch nützliche Aufgaben, die ihn erfüllen
- empfinden sich die Menschen untereinander als seelenverwandt
- existieren genügeng Rückzugsmöglichkeiten
- wird bei den Grundlagen begonnen
- werden Diskussionen konstruktiv geführt
- werden aus Unverstandenen Verstandene
- werden komplexe Zusammenhänge mit spielerischer Leichtigkeit und leidenschaftlicher Vorstellungskraft erforscht
- haben Freunde eine hohe Verlässlichkeit aufeinander
- werden Blockaden abgebaut
- wird miteinander und voneinander gelernt
- gibt es viele Freizeitmöglichkeiten
- werden Einigungen erzielt, die auf Verständnis, nicht auf Kompromissen basieren
- befreien sich Individuen, indem sie sich untereinander gegenkonditionieren
- wird Neuem und Fremden mit Aufmerksamkeit begegnet
- werden Konflikte geklärt, Missvertsändnisse ausgeräumt und Probleme gemeinsam und in Eigenverantwortung gelöst
- werden schädliche Masken von den Gesichtern gerissen
- sind Technik und Natur im Einlang - Überlegende Technik hält sich im Hintergrund und ist da, wenn sie gebraucht wird
- wird auf Menschlichkeit und Emphatie besonders geachtet
- herrschen die selben dynamischen Grundwerte
- wird gemeinsam gelebt, trainiert und gearbeitet
- werden blinde Flecken entfernt und eigenständiges Denken und Wahrnehmen gefordert
- wird kritisch hinterfragt



Zitat:
im nicht edealen Umfeld (20 %)
- machen sich Menschen etwas vor und unterstützen sich dabei gegenseitig
- existieren Regeln und Normen
- wachsen Müdigkeit und Empfinden von Ohnmacht
- werden Zustände hingenommen, die nicht vertretbar und auf Dauer für die Seele ungesund sind
- werden aufrichtige Wünsche entwertet
- fühlen sich Menschen verloren
- schränken Beziehungen die individuelle Freiheit ein
- werden Menschen in Schubladen und Schablonen gesperrt
- werden Menschen auf frühere Meinungen festgenagelt und Würde aberkannt
- wird Eigenverantwortung abgelegt
- wird die Außenwelt als nervend, frustrierend und überlebensfeindlich empfunden
- herrschen mangelnde Empathie und gesteigerte Gleichgültigkeit
- führt ein feindliches Klima zum Schweigen
- führt genormtes Denken zum "Fachidiotentum"
- diktiert die Politik immer mehr Gesetze, die die persönlichen Freiheiten beschneiden
- herrscht ein bissiger und kontraproduktiver Diskussionsstil
- nehmen blinde Flecken, Unreflektiertheit und Ungerechtigkeit zu
- herrscht starke, unerkannte und manipulierende Gruppendynamik
- tritt das Selbst hinter Masken und Profilneurosen zurück
- siegen Ignoranz, Überheblichkeit, Selbstgerechtigkeit und Kritikunfähigkeit

(die vollständige Statistik findest Du im aktuellen Forum des Plateaus unter dem Thread:
>>Reduktion - oder wie aus Ragout eine Brühe wird PartII<<)

Du schreibst:
Zitat:
Wie können wir uns in unserem kleinen Umfeld ein zu Hause schaffen, in dem wir wieder Lebensfreude und Geborgenheit empfinden? Denn ich glaube, diese Frage ist für uns alle bedeutend wichtiger als darüber zu grübeln, wie man die Welt rettet... das kann man ja anschließend machen...

Stimmt. Mit vorgeschlagenen, nach Außen gerichteten Aktivitäten und Anliegen beschäftigten sich nur 8 % des GesamtInhalts. Der Wunsch, sich selbst zu verbessern dagegen, ging zu 15% in die Statistik ein, was ich beruhigend fand.

Und nun zur Beantwortung Deiner Frage ohne Statistiken:

Zitat:
Wie können wir uns in unserem kleinen Umfeld ein zu Hause schaffen, in dem wir wieder Lebensfreude und Geborgenheit empfinden?


Aus meiner Sicht: Gar nicht.
Die Ergebnisse, die Du in Deinem bisherigen, kleinen Umfeld erzielen könntest, werden immer zu klein bleiben, als dass sie Dich erfüllen werden.

Ich habe im letzten Jahr einige Reisen unternommen, die jüngste liegt gerade einige Tage zurück. Manchmal waren die Menschen, die ich besuchte, 600 km von mir entfernt, manchmal nur 300. Aber es waren immer zuviele Kilometer. Menschen brauchen Zeit um einander zu verstehen. Das wird niemals funktionieren, wenn man immer und immer wieder nur einige Tage Zeit hat.

Und genau deshalb brauchen wir einen gemeinsamen Treffpunkt, und Mittel, die uns stupide Arbeit vom Hals halten, damit wir Zeit finden, unsere Fähigkeiten, andere zu verstehen, zu vergrößern und auch Zeit finden, um wirklich zu hören, was die anderen zu sagen haben.

Nocheinmal: Alles, was einen kleineren Rahmen hat, wird nicht funktionieren.

Abschließend zu meinem persönlichen Freund Arne:

Zitat:
Die aktive Front, die ihre eigene Geschichte verarbeitet hat oder dabei ist, zu verarbeiten und nun auch weiter an sich und der Welt arbeiten, ist größer als Du meinst, auch, wenn die sich gerade zurückziehen oder gesperrt werden.


Das kling ja fast zu schön, um wahr zu sein, findest Du nicht?
Ich sage Dir ehrlich, dass ich von Deiner offensichtlichen, pseudounterschwelligen Art langsam genug habe.
Merke:
Nicht jeder, der nichts zu sagen hat, beschäftigt sich gerade damit, an sich und der Welt zu arbeiten.
Und nicht jeder, der sich die Hucke zusäuft ist subversiv und/oder sozialkritisch.

Was soll der Krampf?

N.

deep7




28.08.2008 00:57 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich hab zu dem Thema einmal einen Text geschrieben:

Früher

Die Spielewiese, die Faszination für die Schnecken an Regentagen am Wegrand, der sonnendurchstrahlte Himmel, wie er in seinem reinsten und vollsten Blau erscheint, womöglich von einem prächtigen Regenbogen durchsstreift, die Kinderurlaube auf dem Bauernhof, in denen man mit Katz und Pferd und anderm spielte, durch Felder rannte und sich gegenseitig küsste ...

Kaum fünf Jahre trennen mich von dieser wundervollen Zeit und doch ist sie mir so fremd, so fern, wo ich sie doch so überaus lieb hatte. Damals konnte mir nicht klar sein, was für einen Wert diese Kindheitserlebnisse in ihrer einmaligen Intensität hatten. In einer Welt, die so vor Schönheit, Spaß und Farben strotzte, in der man sich selbst noch nicht begriff, da lebte man die Einheit des Seins, da war eine Urvertrautheit, eine göttliche Unbeflecktheit vor der rauhen Welt der Sorgen, der Aufgaben. Die Welt ist einst eine ganz andere gewesen, sie war ein Teil des Glückes und der Freude, die man jeden Tag in sich trug und mit allem teilte, außerstande, die Kostbarkeit dieser Phase zu erahnen, die damals so endlos schien – und längst geendet hatte, als das Begreifen erst einsetze.

So war es und lief es und es sponn das Rad der Zeit am Faden der Vergänglichkeit, bis all die Wunderwelten bald zerflossen, Vernunft an ihre Stelle trat und das Denken, sich unbedingt zu beschränken auf das, was von andern so gewollt, erwartet wird.

Ich kann mich nicht mehr freuen, wie es damals war. Ich habe den kindhaften Blick für die Welt verloren, ohne dass ich es wollte. Ja, man nahm den Zauber uns aus den Augen und es war Distanz zwischen dir und mir, wo wir doch derselben Quelle der Schöpfung entspringen.

Was bringt Erwachsenwerden bloß, wenn es die Gabe der Faszination, das kindliche Erleben eines heute ach so trost- und friedenlos erscheinenden Lebens ungewarnt verdrängt?

Was nützt der größte Denker dann, wenn Dichter, Sänger und Beschenker die Welt so sorglos machen könnten wie in Kinderzeit?
___________

Ja, auch Hesse hat sich oft damit auseinandergesetzt:

Aus Kinderzeiten

Und wenn die Stunde es gönnt und mein Herz guter Dinge ist, leg ich mich lang ins feuchte Gras oder klettere den nächsten tüchtigen Stamm hinan, wiege mich im Geäste, rieche den Knospenduft und das frische Harz, sehe Zweigenetz und Grün und Blau sich über mir verwirren und trete traumwandelnd als ein stiller Gast in den seligen Garten meiner Knabenzeit. Das gelingt so selten und ist so köstlich, einmal wieder sich dort hinüberzuschwingen und die klare Morgenluft der ersten Jugend zu atmen und noch einmal, für Augenblicke, die Welt so zu sehen, wie sie aus Gottes Händen kam und wie wir alle sie in Kinderzeiten gesehen haben, da in uns selber das Wunder der Kraft und der Schönheit sich entfaltete.
Da stiegen die Bäume so freudig und trotzig in die Lüfte, da sproß im Garten Narziß und Hyanzinth so glanzvoll schön; und die Menschen, die wir noch so wenig kannten, begegneten uns zart und gütig, weil sie auf unserer glatten Stirn noch den Hauch das Göttlichen fühlten, von dem wir nicht wußten und das uns ungewollt und ungewußt im Drang des Wachsens abhanden kam.

[...]

Das ist eine kleine Erinnerung oder zwei und drei; aber wer will die Erlebnisse, Erregungen und Freuden zählen, die ein Kind zwischen einem Stundenschlag und dem andern an Steinen, Pflanzen, Vögeln, Lüften, Farben und Schatten findet und sogleich wieder vergißt und doch mit hinübernimmt in die Schicksale und Veränderungen der Jahre? Eine besondere Färbung der Luft am Horizont, ein winziges Geräusch im Haus oder Garten oder Wald, der Anblick eines Schmetterlings oder irgendein flüchtig herwehender Geruch rührt oft für Augenblicke ganze Wolken von Erinnerungen an jene frühen Zeiten in mir auf. Sie sind nicht klar und einzeln erkennbar, aber sie tragen alle denselben köstlichen Duft von damals, da zwischen mir und jedem Stein und Vogel und Bach ein inniges Leben und Verbundensein vorhanden war, dessen Rest ich eifersüchtig zu bewahren bemüht bin.
___________

Eine Lösung für das Problem gibt es bis heute nicht.

Da gibt's aber einen Spruch, der geht so:
60 % der Jugendlichen schauen optimistisch in die Zukunft, 40 % haben einfach nicht das Geld für Drogen.

Ironischerweise durfte ich den kindhaften, zauberhaften Blick auf die Welt das letzte mal auf halluzinogenen Pilzen genießen.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von deep7 am 28.08.2008 00:59.



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nemesus
unregistriert
re: deep7 28.08.2008 19:31 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Schöner Post, deep7!

Du schreibst:

Zitat:
Eine Lösung für das Problem gibt es bis heute nicht.


Aber vielleicht morgen?
Deinem Namen nach könntest Du StarTrek mögen. In dem Film >>Der Aufstand<< existiert eine Szene, in der eine Frau für den Captain der Enterprise die Zeit für ihn anhält.
Ich glaube, dieser Moment ist >>magisch<<, ähnlich der Magie, an der sich Kinder erfreuen.

Okay, okay, klingt nicht realistisch. Aber vielleicht würde es uns helfen, zu analysieren, was die Kindesjahre von unserer Zeit unterscheidet.
In meinen Augen ist hauptsächlich der eXistenZ-Kampf. Die Sorge, die Angst um das Überleben, einen geliebten Menschen zu verlieren, oder vielleicht die Angst, in seinem Leben nicht mehr zu erleben, wovon wir als Kinder träumten.

Meine Antwort auf das Problem kann nur eine Teillösung sein. Aber ich glaube fest daran, dass, wenn wir es in Zukunft schafften, uns aus finanziellen Zwängen zu lösen, die Wurzeln dieser Gesellschaft in Hinblick auf konventionelle Familienstrukturen zu durchschneiden, und einen Raum (vielleicht eine Wiese) zur Verfügung hätten, wo wir uns wieder der Umwelt bewusster werden könnten...
wir ziemlich nahe an DAMALS herankommen könnten. Viel näher vielleicht sogar als sämtliche Generationen vor uns.

(auch ganz ohne Drogen!)

Gruß,
N.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von nemesus am 28.08.2008 19:32.

zanthia
unregistriert
RE: deep7 29.08.2008 15:37 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von nemesus
Aber vielleicht würde es uns helfen, zu analysieren, was die Kindesjahre von unserer Zeit unterscheidet.
In meinen Augen ist hauptsächlich der eXistenZ-Kampf. Die Sorge, die Angst um das Überleben, einen geliebten Menschen zu verlieren, oder vielleicht die Angst, in seinem Leben nicht mehr zu erleben, wovon wir als Kinder träumten.


der existenzkampf beschäftigt zwar gut und lenkt vom leben ab, doch wer muss schon um seine existenz kämpfen? klar, es kann recht schnell gehen, obdachlos zu werden , doch das, worum die meisten "kämpfen" ist nicht die existenz, sondern stets die illusionen für die zukunft.
und die haben viel mehr damit zu tun, "jemand sein zu wollen" und genug geld zu haben. berufswünsche von kindern orientieren sich wesentlich mehr am spaß, als an ansehen. verkäuferin, kfz-mechaniker, müllmann, tierpflegerin ,krankenschwester und polizist sind nicht gerade berufe, die viel geld und prestige versprechen. aber sie erscheinen kindern als spaßig.

eines der größten übel, was kinder verdirbt und abscheulich "erwachsen" macht, ist m.e., dass man ihnen erzählt, dass
sie nichts sind. das wird zwar nicht unbedingt offen gemacht, aber z.b. die angst der eltern, ihr kind könne in der schule negativ auffallen, reicht da schon.
die verderbenden botschaften, die rüberkommen sind:
- du musst was beweisen, sonst bist du nichts
- du musst besser oder mindestens gleich gut sein, wie andere, sonst gehst du unter
- du muss alleine für dich kämpfen und das beste für dich rausholen, wenns sein muss auch gegen andere
sandu mehta
unregistriert
29.08.2008 15:58 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

ja, nemi, deine loesung ist sicher nur eine teilloesung, und marginal. beruecksichtigend, was zanthia sagt, klingt doch der schluss einleuchtender, den du in letzter zeit auch oefter mal an anderen stellen ziehst: nicht die umwelt ist das hauptproblem, sondern man selbst, mit der eigenen wahrnehmung, dem eigenen denken, fuehlen und verhalten.
ich glaube auch daran, dass man das aendern kann. ich weiss, ihr analysiert gerne probleme, aber ich glaube, man sollte sich darin nicht verstricken - denn gerade das staendige gruebeln ist auch eine eigenschaft, die das spontane und unmittelbare erleben, das wir mit kindlihckeit assoziieren moegen, verhindert. ein teil davon ist, wie zanthia ja schon schreibt, die sorge um die zukunft oder um das ansehen. um solche sorgen zu ueberwinden, muss man sie "einfach" sein lassen.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von sandu mehta am 29.08.2008 16:00.

nemesus
unregistriert
re: zanthia / sandu 29.08.2008 16:47 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@ zanthia:
Zitat:
der existenzkampf beschäftigt zwar gut und lenkt vom leben ab, doch wer muss schon um seine existenz kämpfen? klar, es kann recht schnell gehen, obdachlos zu werden , doch das, worum die meisten "kämpfen" ist nicht die existenz, sondern stets die illusionen für die zukunft.


Okay:
Der Existenzkampf hat sehr viel mit Angst zu tun. Angst vor dunklen Ecken kann einem Kind genauso lähmen, wie mich das öffentliche Fernsehen.

Insofern hielt ich es ausgerechnet in diesem Kontext für unnötig, zu differenzieren. - Sorry, habe mich geirrt.

Beim restlichen Post stimme ich Dir vollkommen zu.
Da ich aber davon ausgehe, dass diese "MEME" in allen von uns schlummern, wiederspreche ich sandu allerdings mit ALLEM Nachdruck.

@sandu
Meine Lösung halte ich für eine Teillösung aber für alles andere als marginal.
Die Aussage:
Zitat:
nicht die umwelt ist das hauptproblem, sondern man selbst, mit der eigenen wahrnehmung, dem eigenen denken, fuehlen und verhalten.

stimmt - aber nur im extrem kleinen Kontext. Du unterschlägst vollkommen, dass Menschen einander brauchen, um sich ineinander zu spiegeln. Und nebenbei: In der nächsten Generation nicht wieder den selben Scheiss zu machen, wie unsere Eltern und deren Eltern und deren Eltern.

Deinen Ansatz, weniger zu grübeln, halte ich für äusserst unelegant und den Preis für viel zu hoch. Das Hirn muss im Training bleiben.

Gruß,
N.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von nemesus am 29.08.2008 17:06.

sandu mehta
unregistriert
29.08.2008 17:10 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

schade, du hast mich missverstanden.
ich wollte keineswegs sagen, dass das "hirn" nicht trainiert werden soll. mit "gruebeln" meine ich eine ueberbewertung und ueberbelastung des intellekts, vor allem in hinsichten, wo er kaum etwas zu sagen hat. es erscheint mir wie ein zwang zu sein, staendig analysieren und planen zu wollen, und doch nie zu einem endgueltigen und auch ueberzeugenden ergebnis zu kommen. wenn es ergebnisse gibt, dann sind sie wiederum intellektuell, aber nicht emotional verinnerlicht oder mit direktem gesamtueberblick.

wie gesagt habe ich nichts gegen intellekt, und auch nichts dagegen, sich andere lebensumstaende zu planen. aber das ist insofern marginal, dass es, wie ich glaube, nichts nutzt, solange man psychisch noch nicht "kind" ist. all die schoenen ideen fuer eine bessere welt verlagern das problem nur in die zukunft - um davor fluechten zu koennen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. sollten sie einmal verwirklicht werden, wird das paradies nicht lange halten, wie ich glaube. solange nicht dein geist befreit ist.

auf der anderen seite: wenn dein geist in einer "schlechten welt" befreit ist, wirst du auch in dieser welt viel schoenheit und faszination entdecken koennen. und das bedeutet noch nicht, dass man dann aufhoeren wuerde, etwas an der welt aendern zu wollen.
ja, ich glaube, es geht auch in der schlechtesten aller welten. spiegel findest du ueberall. (praeziser: in allem)

ich stimme dir also darin ueberein, dass die schaedlichen "meme" abgebaut werden sollten. aber ich glaube, wie dargelegt, dass das intellektuell nur sehr mangelhaft zu leisten sein wird, ebensowenig auch durch eine veraenderung der lebensumstaende. es muss unmittelbar jetzt passieren.
um die lebensumstaende und die anderen menschen und um die zukunft der menschheit usw. kann man sich dann umso besser kuemmern. das ist ganz einfach ein anderes problem (oder vielleicht gar keins mehr, sondern eine art neigung. nichts essenzielles fuer das eigene empfinden oder fuer das schicksal der welt. aber auch nichts beliebiges.)


ich weiss, mein posting wird vermutlich wieder viel zu wenig begriffsanalyse enthalten, um dir (und vermutlich auch den anderen hier) voellig verstaendlich zu machen, was ich meine. bzw. warum ich es so meine. ich werde es weiterhin versuchen.. fragmentarisch..


lieb gemeinte grueße

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von sandu mehta am 29.08.2008 17:36.

zanthia
unregistriert
29.08.2008 18:10 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von sandu mehta
ja, nemi, deine loesung ist sicher nur eine teilloesung, und marginal. beruecksichtigend, was zanthia sagt, klingt doch der schluss einleuchtender, den du in letzter zeit auch oefter mal an anderen stellen ziehst: nicht die umwelt ist das hauptproblem, sondern man selbst, mit der eigenen wahrnehmung, dem eigenen denken, fuehlen und verhalten.


ich habe gerade das gefühl, nicht richtig rübergekommen zu sein.
1. natürlich ist das, was als existenzkampf bezeichnet wird, das problem.
und
2. schuld daran IST das umfeld von kindern.

wichtig ist hier wohl die zeitliche abfolge.

und zudem das wort "EXISTENZKAMPF" , was ich für einen Fnord (mystifizierende desinformation , die beunruhigt und verwirrt) halte .
für menschen , die ihr leben in hunger und elend verbringen eignet sich das wort existenzkampf. das, was wir hier mit existenzkampf bezeichnen, ist nicht mehr als der versuch, scheinziele wie ansehen und geld zu erweben...und ABSICHERNG , auch ein schöner Fnord....
die folge: die menschen kämpfen ihr leben lang darum und glauben dann am ende des lebens gut schlafen zu können ,wenn sie wer geworden sind und abgesichert sind. in der regel werden die meisten darüber schwer krank (oder versterben nicht selten noch vor der rente )und wundern sich, warum sie mit ihrem ganzen ansehen und ihrer tollen ellenbogentaktik jetzt doch nicht beliebt und im kreis von freunden glück empfinden dürfen, sondern scheisse einsam sind.

um kinder zu sonem bullshit-leben hinzubiegen, belohnen und feiern eltern und lehrer kinder, die mit ihren leistungen andere übertreffen, und bestrafen gutmütige als aussenseiter...zum beispiel.
der gedanke, dass man ganz für sich alleine das beste rausholen muss und dass man sich geltung verschaffen muss, pflanzt sich dann als selbstläufer unter den kindern weiter fort.

das alles "einfach sein lassen" ist leichter gesagt, als getan. wer kein problem in seinem eigenen verhalten erkennt, wird auch nichts einfach sein lassen.

NACHDEM man dann als mensch vom umfeld so vermurkst wurde (und das umfeld hört auch nicht damit auf!) kann man natürlich erkennen, dass man selber das problem ist, nur schafft das leider kaum einer und wer es denn schafft, ist dann tatsächlich unfreiwillig das, wovon er weiß, dass er es nicht sein sollte: ein einzelkämpfer.

(ich sehe gerade, dass du mir mit dem posten zuvorgekommen bist, darum schreib ich jetzt nochwas zum nächsten:
Zitat:
ich stimme dir also darin ueberein, dass die schaedlichen "meme" abgebaut werden sollten. aber ich glaube, wie dargelegt, dass das intellektuell nur sehr mangelhaft zu leisten sein wird, ebensowenig auch durch eine veraenderung der lebensumstaende. es muss unmittelbar jetzt passieren.

wie? angenommen du bekommst dein eigenes bewusstsein so weit hin, die meme unwirksam zu machen. dann bist du doch ziemlich alleine mit deiner wahrnehmung. wie kriegst du dann andere auf deine seite, wenn nicht intellektuell oder durch eine art anderem leben?)
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