Unity-Forum
RegistrierungTeammitgliederMitgliederlisteHäufig gestellte FragenSucheZur Startseite Texte Homepage chat

Unity-Forum » :: Die Unity im real life :: » My story » Lake of fire » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag | Druckvorschau | Thema zu Favoriten hinzufügen |
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen Lake of fire  
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »

Harley Quinn




Lake of fire 09.05.2012 21:04 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Mir ist mein Passwort wieder eingefallen großes Grinsen Ist schon ne Weile her, seitdem ich das letzte mal hier war und auch damals hab ich nur so wenig geschrieben, dass sich hier niemand an mich erinnern wird.

Bin kurz nach meiner Anmeldung in ne Depression geschliddert und konnte mich nicht dazu aufraffen, Beiträge zu verfassen oder überhaupt irgendwas zu machen. Außerdem hatte ich ne Menge damit zu tun, mit dem ganzen Hass in mir klarzukommen. Hab ich bis heute allerdings nicht geschafft. Wenn man jeden einzigen Moment daran denken muss, möglichst viele wertlose Menschenleben auszulöschen und Leid zu verursachen, nimmt einen das irgendwann vollkommen ein.

Das wahre Wesen einer Person wird jahrelang mühsam von außen zerstört und durch etwas ersetzt, das du von jetzt an “ich“ nennst. Aber man vermisst sich halt schon selber.

Und “ich“ will Rache, ich will raus aus dieser Hölle. Jede gelebte Sekunde ist eine zu viel und doch bin ich noch hier, weil ich nicht mal nen ordentlichen Abfang hinlegen kann.

Sie selbst sind die Antwort auf ihr verdummtes, ignorantes, scheinheiliges “warum?“ am Ende jeder Tat. Jedes Verbrechen ist nur die Reflekion dieser Welt, die von “Freiheit“ und “Frieden“ spricht, aber jeden mundtot macht und sich für Profit prostituiert. Freiheit existiert nicht.

In mir lebt so viel, so viel Hass, den ich nicht mal stillen könnte, wenn ich die ganze Erde verbrennen würde. Der Gedanke ans Töten rafft mich jeden Tag hin und erhält mich parallel dazu am Leben. Ich will kein Teil dieser Gesellschaft sein, aber weil ich es nicht schaffe, einen Job länger als ein halbes Jahr zu behalten, muss ich mir anhören, ich verschwendete mein Potential. Du gehst durch die Hölle und sie schauen dir dabei zu. Aber das hier ist keine Show, das ist Zugrundegehen.

Ich bring mich selbst immerzu in scheinbar auswegslose Situationen, die mir eigentlich den Schritt zum Suizid erleichtern sollen, stehe sie letztlich aber doch alle durch. Ich versuche einfach alles, um die Leere und den Hass zu kompensieren, ich fülle meine Strafakte, schmeiß mein ganzes Geld für Gerichtsverhandlungen raus, wache mit Brandblasen auf ohne mich an irgendwas zu erinnern, brech mir paar Knochen, trinke und drog mich durch den Tag. Manchmal verbringe ich aber auch einfach ne Nacht am Bahnhof, nur um zu frieren und mir selbst die Lüge zu erzählen, in solchen Momenten wenigstens irgendetwas zu fühlen. Du kannst noch so vieles haben, das dich rational ans Leben bindet, das ist aber weitgehend wertlos, wenn du es nicht mehr fühlen kannst. Das ist so falsch.

Ich muss alles in mir und um mich herum zerstören. Es hört einfach niemals auf, weil ich gedanklich kein Stück weiterziehe, an der Umsetzung meiner Pläne jedoch scheitere. In dieser Welt und mit dem Leben nicht klarzukommen, ist nur solange erträglich, wie man mit sich selbst zurechtkommt. Ich will nicht leben müssen, nur weil mir die Courage fehlt, endlich zu verschwinden.

Ich glaube nicht, dass ich meinen Weg finden werde, aber wahrscheinlich bin ich auch deshalb hier. Um mich nicht immer ganz so allein und unverstanden in dieser verkorxten Welt zu fühlen.

Vielleicht nicht die beste Vorlage, auf die ihr was antworten könnt, aber ich brauche auch gar keine Reaktion und keinen Trost. Dass ich mit meinen Aussagen auch hier nicht nur auf Verständnis stoßen werde, ist mir bewusst. Ich wüsste nur auch niemanden, dem ich sowas sonst erzählen könnte.

Liebe Grüße
E-Mail an Harley Quinn senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

luc



images/avatars/avatar-1060.jpeg


09.05.2012 22:01 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Moin Harley Quinn,
verstehen, was du mit deinen Aussagen meinst, können wir nicht. Wir haben ja nicht das erlebt oder durchgemacht, wie du es getan hast. Aber wir können miteinander und untereinander reden und vielleicht Ideen austauschen..

Du sagst, dass du nichts mehr fühlst, außer diese Wut in dir auf die gesamte Menschheit. Mir ging es mal ähnlich. Ich habe dieses Welt nur noch als grauen Ort gesehen, wo tagtäglich die Zombies ihre Schlafplätze verlassen um zur Arbeit zu gehen und einfach zu funktionieren.
Mir hat es damals geholfen, Abstand von der Welt zu nehmen im geistigen Sinne. Dir bewusst zu werden, dass dich diese Welt eigentlich einen Dreck scheren kann und du dein eigenes Ding machst. Du kannst diese Welt nicht retten und sie hat es auch nicht verdient, gerettet zu werden.
Aber du kannst dein eigenes Leben retten indem du es dir lebenswert machst..Such dir eine Beschäftigung, die dir Spaß macht oder begeb dich auf der Suche nach deiner "großen Liebe". (*ba dum tss*).
Nein, ehrlich: Versuch dein eigenes Ding zu machen um wieder das Leben in deinen Adern zu fühlen. Vielleicht findest du auf deinem Weg ja auch ein paar Leidensgenossen, die den Weg mit dir gehen..

Solidarische Grüße, der luc

The only way you can survive is to spread to another area. There is another organism on this planet that follows the same pattern. A virus. Human beings are a disease, a cancer of this planet, you are a plague, and we .. we are the cure.
E-Mail an luc senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen
dian
unregistriert
10.05.2012 13:05 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich weiß nicht so recht, was ich darauf antworten könnte. Ich habe zwar das Bedürfnis, dir etwas zu antworten, aber ich weiß auch, dass einen da, wo du momentan bist, Worte eh nicht mehr großartig erreichen können.
Wenn man schon so lange Zeit von der Dunkelheit umgeben ist, dann nimmt man für gewöhnlich ohnehin nur noch die Worte wahr, die einen darin bestätigen, dass die Welt ein grausamer, dunkler Ort ist... die Worte hingegen, die von Licht und positiven Erfahrungen erzählen, die prallen an einem ab, weil sie sich nicht mit der eigenen Lebensrealität und den eigenen Erfahrungen in Einklang bringen lassen.
Naja, ich versuchs trotzdem mal... ist ja schließlich mein Job hier. Das erwarten die Leute einfach von mir. Augenzwinkern

Ich denke, an dem, was luc sagt, ist schon was dran, auch wenn es in deinen Augen vielleicht naiv klingen mag.
Zitat:
Aber du kannst dein eigenes Leben retten indem du es dir lebenswert machst..Such dir eine Beschäftigung, die dir Spaß macht oder begeb dich auf der Suche nach deiner "großen Liebe".

Es kann in der Tat von einer Sekunde auf die andere alles verändern, wenn du etwas finden würdest, was dir wertvoll erscheint. Das kann eine bestimmte Aufgabe sein, aber natürlich auch ein anderer Mensch. Ein Mensch, der dir wertvoller erscheint als der ganze dreckige Rest, und den du unbedingt glücklich machen willst, weil du findest, dass er es einfach verdient hat...
Ich habe es an mir selbst erlebt, wie plötzlich alles andere total in den Hintergrund rückt, wenn man sich plötzlich einem echten Seelenverwandten gegenübersieht.
Naja, andererseits, die Geschichte von Ina und Benway hat gezeigt, dass es nicht zwangsläufig immer zu einem guten Ende führen muss, wenn suizidal veranlagte Misanthropen auf ihren Seelenverwandten treffen...
Ach, keine Ahnung. Vielleicht muss alles so kommen, wie es kommt, weil es längst vorherbestimmt ist, und wir kleine Menschlein können noch so sehr zappeln und uns abstrampeln, am Ende werden wir ja doch unserer Bestimmung zugeführt... wie immer die auch aussehen mag.

Zitat:
Das wahre Wesen einer Person wird jahrelang mühsam von außen zerstört und durch etwas ersetzt, das du von jetzt an “ich“ nennst. Aber man vermisst sich halt schon selber.

Das hast du schön ausgedrückt. Ich denke, dass das viele hier bestens nachvollziehen können.
Was mich interessieren würde: Was genau ist das für eine Person, die du vermisst? Was ist das für ein Wesen, das du mal gewesen bist und jetzt nicht mehr sein kannst? Was, würdest du sagen, ist bzw. war dein "wahres Ich"?
In deinem Post kommen irgendwie nur negative Dinge rüber...
ich meine, ok, diese Negativität ist natürlich ein wichtiger Bestandteil deiner Persönlichkeit. Aber, wenn du dich zur Abwechslung einmal positiv definieren müsstest...
Wenn du dich nicht definieren könntest durch das, was du hasst und verachtest, sondern durch die Träume und Werte, die dir einmal etwas bedeutet haben... was würdest du sagen?
Manchmal hilft es schon, sich nicht immer nur auf das zu konzentrieren, was man verabscheut, sondern auch mal ein paar Gedanken daran zu verschwenden, was man sich für eine Ideal-Welt bauen würde, wenn man beispielsweise Gott wäre und niemandem gegenüber verantwortlich wäre außer seinem eigenen Gewissen.
Wahrscheinlich denkst du jetzt, wenn du Gott wärst würdest du eine große Flutwelle schicken und alles vernichten...
aber mal angenommen, du hast die Flutwelle geschickt und alles ist vernichtet, und dann wird dir irgendwann langweilig... was würdest du DANN machen? Wie müsste eine Schöpfung bzw. eine Gemeinschaft aussehen, damit du dich darin wohlfühlen könntest?

WerBinIch

Dorfkind

images/avatars/avatar-853.jpg


10.05.2012 14:10 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@Harley Quinn
wie schon dian und luc vor mir geschrieben habe, habe auch ich das Bedürfnis dir zu antworten. Nicht, weil ich die ultimative Lösung in meiner Jackentasche mit mir rumtrage, sondern weil ich gewisse Dinge und Gefühle kenne, die du geschildert hast, wenn sich der Hass ins Unendliche steigert und auf alle Menschen überzuspringen scheint. Wenn man nur noch vernichten will.
Allerdings musste ich bei diesem Gedanken an unsere alten griechischen Freunde denken. "Jeder Mensch strebt nach Glückseligkeit, sie ist das höchste Gut". Dem stimme ich einfach zu sehr zu und deshalb will ich nicht Leid verbreiten, sondern mich abkapseln. Ich habe das Glück Menschen gefunden zu haben, die jeden deiner Gedanken akzeptieren, egal wie er auch aussehen mag und die immer hinter dir stehen.
So lange man von solchen Menschen umgeben ist, kann man der Glückseligkeit ziemlich nahe kommen, lass doch die anderen armseligen Menschen in ihrer kleinen Fantasiewelt leben, mittlerweile kann ich über sie lachen.
wie dian schon treffend gesagt hat, wenn man "Seelenverwandte" o.ä. (wie auch immer man das nennen mag) trifft, dann kann das dein Leben von einer Sekunde zur nächsten ändern. Diese Akzeptanz zu spüren ist einfach so ziemlich das wunderbarste Gefühl, das es gibt. Es gibt meienr Meinung nach nur ein Gefühl, dass noch schöner ist, und das ist das Gefühl, wenn die Akzeptanz zu inniger Liebe wird.
Aber ich schweife ab. Ich wollte dir nur damit sagen, dass man nie ganz allein ist und dass jeder mensch, dem du irgendwo begegnest, jemand sein könnte wie du.

Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen das geben, wonach du eventuell gesucht hast?
Grüße smile

Wie soll man sich selbst finden, wenn dir die Gesellschaft vorschreibt, wer du zu sein hast?
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Daniel Roth




RE: Lake of fire 10.05.2012 17:52 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

mh, ist recht selten, dass ich mir nen langen text durchlese. aber deiner ist recht gut geschrieben und interessant zugleich.

ein wenig kann ich das nachvollziehen, nur eben nicht in solchen dimensionen.
wer weiß, vielleicht kann die welt dir nichts bieten, oder es ist zu weit weg bzw. unerreichbar.
die frage, die sich mir jetzt stellt ist diese: was glaubst du, was nach dem tod passiert? einfach nichts, oder wird man wiedergeboren, oder wandert die seele auf eine andere bewusstseinsebene.. was denkst du?

into the darkened sky once more, and ever onwards
E-Mail an Daniel Roth senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Harley Quinn




11.05.2012 01:22 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Uh, danke für eure Beiträge :3

Ich komm nur übers Handy online, geb mir aber Mühe, meine Antwort übersichtlich zu halten.

An Liebe glaube ich nicht, aber der Sache mit der Beschäftigung geb ich ne Chance, wenn ihr meint, das könnte nen positiven Effekt haben. Ich hab zwar schon versucht, mich den Sachen zu widmen, die mir Spaß machen, aber es ist einfach nicht mehr das selbe. Es tut nur noch mehr weh, zu erkennen, dass mir meine liebsten “Hobbies“ nichts mehr bedeuten. Alles haben sie kaputt gemacht. Ich will meinen Hund wieder lieb haben und ich will aufhören, diese Sachen zu denken, ich will wieder nach Hause.. Dass vieles allein durch Gleichgesinnte einfacher wird, bezweifel ich gar nicht mal. Es ist nur so, ich hab noch so gut wie nie länger als ein Jahr in der selben Stadt gewohnt, das erschwert den Aufbau bzw. Erhalt eines Bekanntenkreises ein bisschen.

Zitat von dian:
Was genau ist das für eine Person, die du vermisst?

Ich hab mal unheimlich viel von mir erwartet, konnte jeden an die Wand reden und dachte, ich würde irgendwann einmal etwas wertvolles, irgendwas bedeutendes schaffen. Ich hatte so viel Herz und nen Gerechtigkeitssinn, der sich nicht nur darauf beschränkte, die Gerechtigkeit durch ne Schießerei wiederherzustellen. Ich hatte viel Fantasie, hab mich zwar schon immer von allem abgekapselt, war damit aber zufrieden. Ich hab lange darunter gelitten, keine Leidenschaft zu haben, aber wenn ich jetzt zurückblicke, habe ich für Musik gelebt, snowboarden geliebt und immer an kleinen Geschichten und Texten geschrieben.

Zitat von dian:
Wahrscheinlich denkst du jetzt, wenn du Gott wärst würdest du eine große Flutwelle schicken und alles vernichten...

Jetzt hast du mich zum Lächeln gebracht Augenzwinkern Genau das hab ich gedacht ...

Ich glaube, manche Menschen können einfach nicht glücklich sein und ich glaube, dass ich einer von denen bin. Eine Idealwelt würde mir also nichts bringen. Wenn ich sie dennoch erbauen müsste, dann mit höchstens 10 Menschen, die sich der Natur anpassen müssen und untereinander gesetzlos leben. Ich würde versuchen, sowas wie Freiheit zu erschaffen. Aber mal angenommen, ich ließe einige am Leben, würde die Menschheit irgendwann wieder Überhand nehmen. Da dreh ich mich auch in meiner Traumwelt im Kreis.
Die Welt selbst kann von mir aus weiter ihre Kreise drehen, aber alles menschliche muss ausgelöscht werden. Meine Idealwelt würde also ohne mich existieren.

Zitat von Daniel Roth:
was glaubst du, was nach dem tod passiert?

Nichts, gar nichts. Keine Gefühle, kein Bewusstsein.
Es ist nicht so, dass ich unbedingt sterben will, ich will nur nicht mehr leben. Ich würde mich z.B. auch gern psychisch ganz weit weg schießen, dahin, wo alles von Magie umgeben ist. ...

Nochmal danke für eure Gedanken hierzu, das bedeutet mir schon was
E-Mail an Harley Quinn senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen
dian
unregistriert
15.05.2012 19:56 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Ich glaube, manche Menschen können einfach nicht glücklich sein

Vielleicht wollen sie es auch nur nicht stark genug. Augenzwinkern
Man kann sein Glück zwar leider nicht erzwingen (wenn man es zu fanatisch versucht und mit dem Kopf durch die Wand will, wird es meist erst recht nichts)... aber ich glaube schon, dass man sein Glück zumindest bis zu einem gewissen Grad beeinflussen und unterstützen kann, indem man die Situationen, Gedanken und Gefühle, die einem gut tun, ganz bewusst sucht, und andere Situationen, Gedanken und Gefühle, die einem nicht gut tun, so gut es eben möglich ist meidet.

Wenn man beispielsweise ständig nur darüber nachdenkt, wie scheiße diese Welt ist, und wie mies die gesellschaftlichen Umstände sind, dann gibt man damit der Gesellschaft und den in ihr lebenden Menschen in gewisser Weise Macht über einen. Sie sind es, deren Gesetze und Lebensart dich gebrochen haben.
Und weil sie das getan haben, denkst du nur noch mehr darüber nach, und gibst ihnen dadurch noch mehr Macht über dich.
Ich meine, natürlich ist diese Welt scheiße und natürlich sollte man darüber nachdenken... nur irgendwann kommt man eben an einen Punkt (an dem du vermutlich schon längst bist), wo man sich nur noch im Kreis dreht und sich ständig die selbe Scheiße immer und immer wieder aufs Neue durch den Kopf zieht.

Die bessere Alternative ist meiner Meinung nach, den miserablen Zustand der Welt und der Menschheit zu akzeptieren und mit diesen Geschöpfen abzuschließen.
Wenn man hingegen jemanden umbringen möchte, hat man noch nicht wirklich damit abgeschlossen, sondern lässt ja eigentlich zu, dass diese beschissenen Menschen einen unglaublich hohen Stellenwert in den eigenen Gedanken einnehmen.
Diesen Stellenwert haben die aber eigentlich überhaupt nicht verdient... das solltest du dir immer wieder klarmachen.
Es gibt aber sehr wohl Dinge auf dieser Welt, die deine Aufmerksamkeit verdient haben. Besondere Menschen und Tiere, oder ganz allgemein die Schönheit der Natur, diese besonderen Momente, die es überall zu beobachten gibt...
Manchmal kann es sogar richtig Spaß machen, den Lemmingen bei ihrem primitiven Leben zuzusehen, wenn man sich nur nicht mehr als deren Opfer begreift, sondern als unbeteiligter Beobachter, der ihre wahnsinnige Welt studiert, ohne deshalb gleich daran zu verzweifeln.

Ich persönlich kann jedenfalls von mir sagen, dass ich, obwohl ich deine Einstellung den Menschen gegenüber teile und auch gerne mal ein paar von denen abknallen würde, trotzdem meinen Frieden mit der Situation gemacht habe und längst nicht mehr so intensiv hasse wie früher.
Klar verachte ich vieles noch, aber nicht in dem Maße, dass es für mich selbst ungesund wird.
Was ich dafür richtig intensiv empfinde, ist das gute Gefühl wenn ich meine Freunde um mich habe, oder wenn ich draußen in der Natur bin, oder wenn ich mich ganz intensiv in irgendein Videospiel reinversetze und die Umwelt um mich herum komplett vergesse.
Natürlich musst du nicht die selben Dinge mögen wie ich. Kann auch was ganz anderes sein. Schönheit gibt es überall... sogar in der Betonwüste einer Großstadt kann es magische Momente geben, wenn man sich nur darauf einlässt und nicht immer nur Augen für das Negative hat.

Vermutlich komm ich jetzt gerade optimistischer rüber, als es eigentlich meiner Natur entspricht. Der Ratschlag mit dem "Positiv denken" könnte vermutlich auch von Joyce Meyer oder sonstigen Kreaturen stammen.
Aber es geht mir ja nicht darum, mit Scheuklappen durch die Gegend zu laufen und alles nur noch durch die rosarote Brille zu sehen.
Mir geht es um etwas mehr Objektivität, und um die richtige Gewichtung der Gedanken.
Natürlich ist es wichtig, das Elend der Welt beim Namen zu nennen. Aber mindestens genauso wichtig ist es doch, in seinem persönlichen Umfeld, wo man selbst etwas ausrichten kann, dafür zu sorgen, dass es dort besser gemacht wird als in der Welt da draußen.
Und diese Macht hast du... die hat ein jeder von uns. Wir, die wir uns beispielsweise von Gruppenzwängen, der Abhängigkeit von Statussymbolen und dieser ganzen Lemming-Scheiße weitestgehend losgelöst haben... wir haben in Wirklichkeit doch viel mehr Macht als die Lemminge, denn WIR können, im Gegensatz zu denen, frei über unseren Geist verfügen.
Auch wenn wir nicht viel Kohle haben und keinen gesellschaftlichen Einfluss... wir haben immer noch unsere Gedanken und unsere Fantasie... und die Kraft der Gedanken und der Fantasie ist stärker als alles Geld der Welt.

Harley Quinn




16.05.2012 20:12 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Man kann sich noch so sehr von den Menschen fernhalten, irgendwann holen sie dich mit ihrem Gelächter und ihren Seifenblasen und Gesetzen ja doch wieder ein. Ich kann die und ihre Lebensführung nicht belächeln und mich daran freuen, dass ich mein Hirn mehr benutze als sie, im Gegenzug dafür gehts mir ja auch miserabel.

Wahrscheinlich hast du recht, ich will gar nicht glücklich sein. Ich will kein erfülltes Leben. Wenn ich denen vergebe und mir nen Platz in dieser Welt suche, betrüg ich mich doch selber um meine Erfahrungen. Ich wüsste auch gar nicht wie ich das anstellen sollte, es ist alles so furchtbar schwarz und schon so lange nicht mehr zu ertragen...

Im Moment tummeln sich in meiner Fantasie nur Leichen und alles, was Lebendige dazu macht. Um ehrlich zu sein nehmen diese Menschen nicht nur nen hohen, sondern den einzigen Stellenwert ein. Das ist mir ja selbst zu viel, aber ich kann sie nicht auf einen kleineren Stellenwert reduzieren.
Ich weiß ja, dass meine Tat genauso wenig bewirken wird wie all die anderen vorher. Dass ich als verrückt abgestempelt werde, die Tat grausam genannt wird und sich dann alle wieder ihren Fernsehern und Familien und Jobs zuwenden und beruhigt sind, weil der Täter ja verrückt und somit keiner von ihnen war. Wenns hoch kommt, lesen sie dein Manifest oder die Tagebücher, die voll von Gründen sind, und murmeln hinterher trotzdem nur “Psychopath“. Die leben einfach weiter in ihrer Blümchenwelt, flechten sich die Haare und feiern ihre Ignoranz.
Naja und ich wach immer noch mit Bauchschmerzen auf und weiß nicht, wie ich den Tag nur durchstehen soll. Ich seh das Licht ja nicht. Das hier ist so viel mehr ihre Welt und nicht meine, aber mein Selbsterhaltungstrieb rennt mir immer noch hinterher.

...hey, ich weiß deine Antwort wirklich zu schätzen und dass ich daraufhin nur so negativ zurückschreibe, kommt bestimmt ziemlich doof an, aber ich bin auch nur ehrlich. Ich nehm eure Gedanken schon auf und schaue, dass ich was draus mitnehme, aber das ist gar nicht so leicht..
E-Mail an Harley Quinn senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen
Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Unity-Forum » :: Die Unity im real life :: » My story » Lake of fire

Schnellantwort
Benutzername:
Überschrift:  
Optionen:




Antworten:

Powered by Burning Board 2.2.2 © 2001-2004 WoltLab GmbH | Impressum