Unity-Forum
RegistrierungTeammitgliederMitgliederlisteHäufig gestellte FragenSucheZur Startseite Texte Homepage chat

Unity-Forum » :: Kunst & Aufklärung :: » Texte & Lyrics » Die Pracht des Entsetzlichen » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag | Druckvorschau | Thema zu Favoriten hinzufügen |
Seiten (2): [1] 2 nächste » Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen Die Pracht des Entsetzlichen  
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »

DonBaron



images/avatars/avatar-293.jpg


Die Pracht des Entsetzlichen 24.12.2009 02:46 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Eine Allegorie zu Fritz Haarman, gepaart mit der Intension zu schocken, made by me. Leute mit schwachem Magen sollten das Gedicht besser meiden.

Die Pracht des Entsetzlichen

Sehr, sehr spät, tief in der Nacht, wenn lange kein Schelm mehr lacht,
wenn die Menschen zu Bette gehen, soll etwas Fürchterliches geschehen.
In die Finsternis der Nacht gehüllt, mit großem Frohlocken erfüllt,
ging eine Gestalt in den düsteren Wald und machte vor einer Eiche halt.
Vor seinen Füßen legt er ihn ab, den gigantischen schwarzen Sack,
er rieb sich die Hände und freute sich bereits auf den Geschmack.

Die Sterne am Himmel, so erhaben und wunderschön,
Von da oben werden sie es sehen, was wird geschehen?
Welch entsetzliches Grauen in seiner vollen Pracht,
Beschienen vom Mond aus weißem Saum in jener Nacht,
Es wurde alles still, nicht eine Eule die mehr schreit,
es stand jetzt alles zum Festmahl des Teufels bereit.

Er schnürte den Sack auf und Oh Schreck was sah man da?
Die Gestalt eines Kindes, ein Gräuel - auf immerdar!
Das Monster betrachtete es sehr begierig,
und wetzte sein Messer äußerst vergnüglich
Und dann stach er rein, mehr als zwei Dutzend Mal!
Die oberen Extremitäten waren ihm wirklich egal.

Er bahnte sich den Weg durch Sehnen, Fleisch und Knochen,
sie waren kein Hindernis, denn er hat sie zerbrochen,
denn er hatte Appetit auf hauchzartes Fleisch und Gedärme,
sie quollen hervor und ihn erfüllte innerliche Wärme,
Genüsslich biss er rein, und das Blut spritzte durch die Gegend,
das Schauspiel das sich da bot war wirklich ekelerregend!

Drum sei stets gewarnt, die scheußliche Bestie lauert überall,
es kann dich erwischen, niemand ist geschützt vor Befall.
Wenn wieder das Böse die Hand nach dir streckt,
und der Funke Gutes in dir jämmerlich verreckt,
Denn der menschliche Abgrund ist tiefer als der Höllenschlund,
und er ist geneigt das auch klar zu stellen, aus gutem Grund.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von DonBaron am 24.12.2009 02:56.



"Most people are so ungrateful to be alive, but not you, not any more... "
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“
"Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden. "
E-Mail an DonBaron senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Arne Reload



images/avatars/avatar-376.gif


24.12.2009 20:32 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Wenn man das nicht aus der Perspektive des Handelnden macht, geht so ein bisschen der Schockeffekt verloren, denke ich.
Man merkt irgendwie dem Gedicht an, dass der Autor sich von den Taten distanziert.
E-Mail an Arne Reload senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Shinobi

Erneuerung

images/avatars/avatar-1053.gif


24.12.2009 22:12 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Man merkt irgendwie dem Gedicht an, dass der Autor sich von den Taten distanziert.


Was man von Ron sicherlich nicht sagen kann. Zunge raus

@Illumatrix

Mir gefällt es, also ich muss schon sagen, das hat mich beeindruckt. Mein Freund an dir ist echt ein dichter verloren gegangen gigahuld

Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.


“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”


„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
E-Mail an Shinobi senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

derSkeptiker



images/avatars/avatar-381.jpg


25.12.2009 13:05 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Trotz schlechtem Magen, weil Gastritis, hab ich es gelesen und mir gehts nun nicht schlimmer als vorher... abgesehen von... aber lieber nicht, dann bin ich wieder der Böse. Der Vergleich mit Ron war schon ganz gut, vor allem, was den Ausdruck angeht. Den Dichter, der da an dir verloren gegangen sein soll, sehe ich da leider nicht, nix für ungut.

"Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten"
von Götz Alzmann abgewandeltes Zitat eines Tucholski- Spruches
E-Mail an derSkeptiker senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

DonBaron



images/avatars/avatar-293.jpg


25.12.2009 16:16 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@derSkeptiker @Shinobi180

Ich hab hier einen der es super findet und einen der es zum kotzen findet. Ist doch alles super!
Genau darauf habe abgezielt. Gedichte wecken bei jedem Mensch andere Emotionen und solch ein großer Unterschied zwischen den Meinungen ist mir definitiv lieber als nur ein fades "Ja, ist ok".

Jetzt fehlt nur noch dass beide ihre Meinung begründen. Nur zu, bloß keine Scheu. smile

Her mit der Kritik.

Und warum mein Gedicht irgendetwas mit Ron zu tun haben sollte wüsste ich jetzt mal gerne. Es gibt grade mal in einem Absatz eine Metzelszene. Ich hab viel mehr versucht Horror im Kopf zu erzeugen. Also, wer kann mich aufklären? Wieso ist mein Gedicht wie dem Ron seins?

Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zum letzten Mal von DonBaron am 25.12.2009 16:27.



"Most people are so ungrateful to be alive, but not you, not any more... "
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“
"Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden. "
E-Mail an DonBaron senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

derSkeptiker



images/avatars/avatar-381.jpg


25.12.2009 18:21 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Von "zum Kotzen" war nicht die Rede. Wer meine Posts kennt, weiß, dass wenn ich etwas "zum Kotzen" finde, ich das auch sage, respektive schreibe.
Ich halte es schlicht, und da bin ich gleichsam bei deiner zweiten Frage, was das mit Ron zu tun haben soll, für lyrisch mißlungen. Es holpert, liest sich gar nicht und klingt nach nichts. Ebenso sind Rons "Sachen". Der Ausdruck ist schlecht. Über den Inhalt lasse ich mich nicht aus. Scheinbar gibt es eine "Szene" in welcher derartige Sachen gefragt sind, mir persönlich ist das nichts. Nicht, dass ich etwas gegen ... ich sag mal "Horrorlyrik" habe, oder dagegen, den Versuch zu unternehmen, zu schocken, dann will ich jedoch nicht so etwas oberflächliches (für meine Verhältnisse).
Ein Gedicht, egal welchen Genres, muss fließen, es muss sich lesen lassen, dies hier, verwehrt dem Leser, "reinzukommen".

"Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten"
von Götz Alzmann abgewandeltes Zitat eines Tucholski- Spruches
E-Mail an derSkeptiker senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen
owen
unregistriert
26.12.2009 06:33 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Der Inhalt ist wirklich Geschmackssache, wie man so schön sagt aber der Autor bestimmt das Thema und Gedichte sind dazu geschrieben um Leidenschaft zu erwecken, um Gefühle zu vermitteln, die wir nicht immer sehen können, auf die wir bewusst aufmerksam gemacht werden. Ich hoffe, das stimmt so vom Satzbau.

In diesem Fall verspür ich allerdings kaum Emotionen, was wohl daran liegt, dass ich von verdichtetem Grauem mehr als genug kenne und auch gelesen habe.

Ich schließe mich Skeptikers Meinung ein wenig an. Die Rhythmik des Reimes kommt nicht so sehr zum Tragen, was mit dem Bilden der Reime das schwierigste ist.

Vielleicht wäre dir mit einem Kreuzreim eher geholfen, das kannst nur du beantworten. Für mich personlich klingt dieses klassische Volksliedschema, zumindest was die erste Strophe betrifft, nicht harmonisch, was angsichts des Inhaltes des Textes auch gewollt sein kann.

So kommt der Eindruck bei mir hoch, dass es weniger ein Gedicht ist, sondern eher ein Liedtext, wenn nicht sogar einem Rap gleichkommt.
Versteh mich wie gesagt nicht falsch, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du es nicht gerade einfach gehabt haben musstest, die richtigen Worte zu finden und genügend Zeit investiert hast.

Meine ganz eigene persönliche Einschätzung des Gedichtes, um der Wahrheit die Ehre zu geben, ist, dass mir es nicht gefällt. Mir gefällt es nicht, nicht weil es so in seinem Aufbau nicht ganz stimmig ist, sondern weil der vermittelte Inhalt einfach nicht mein Fall ist. Für mich ist absoluter Horror zum Beispiel, wie der Protagonist im Buch The Shining von Stephen King an der Hotelbar sitzt und sich wie shizophren mit einem unsichtbaren Barmann unterhält. Das sind einfach Momente, wo mein Herz höher schlägt, weil ich den Moment, die Szene nachempfinden kann und mich selbst in ihr reinversetze, weil mich die Abgründe ebenfalls erschüttern. Das ist meiner bescheidenen Meinung nach, für mich jedenfalls hier nicht der Fall.
Aber an diese Stelle wollen wir alle hinkommen und ich behaupte nicht, dass es mir schon richtig gelungen ist obwohl ich seit einigen Jahren schreibe. Von daher werte ich dein Gedicht als Versuch so wie auch meine Gedichte nur Versuche sind Bilder zu vermitteln.

Aber vielleicht stehe ich meiner Argumentation auch ganz alleine dar, denn eins darfst du nicht außer Acht lassen, wie du es selbst schon formuliert hast: Jeder entwickelt seine eigene Meinung und die muss keineswegs mit anderen übereinstimmen.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von owen am 26.12.2009 06:35.


Yog-Sothoth




27.12.2009 02:15 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Mein Eindruck von dem Gedicht war ähnlich wie der von Arne: Es wird keinerlei Beziehung zu irgendwelchen Personen aufgebaut, und man weiß nichts über das Opfer: Weder äußerlich, emotional, noch was die Beziehung zu anderen Personen anbelangt.

Weiterhin soll es in dem Gedicht ja um die Angst gehen, im Schlaf entführt und anschließend zerstückelt zu werden - aber diese Furcht kann nicht vernünftig aufgebaut werden, wenn sogar die Stelle fehlt, wo der Mörder in das Haus eindringt und das Opfer mitnimmt.

Ich würde auch das Gedicht von einer Person erzählen lassen, die den Täter beobachtet; am Besten ein Angehöriger, der verzweifelt ist und nicht weiß was er tun soll, oder so etwas in der Art. Ein unpersonifizierter Erzähler klingt meist bloß wie ein Autor, der sich eine Geschichte ausgedacht hat, aber wenn man eine Person erfindet die die Geschichte erzählt wirkt alles direkt authentischer. Augenzwinkern
E-Mail an Yog-Sothoth senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

derSkeptiker



images/avatars/avatar-381.jpg


29.12.2009 01:53 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Obs ihm/ihr die Sprache verschlagen hat?

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von derSkeptiker am 29.12.2009 01:54.



"Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten"
von Götz Alzmann abgewandeltes Zitat eines Tucholski- Spruches
E-Mail an derSkeptiker senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

DonBaron



images/avatars/avatar-293.jpg


29.12.2009 02:14 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@derSkeptiker
Zitat:
Obs ihm/ihr die Sprache verschlagen hat?

Ja, aber im positiven Sinne. Soll ich jetzt die Kritik kritisieren? Über Geschmack lässt sich eben nicht streiten. Ich werde sie mir definitiv zu Herzen nehmen, vielleicht war es auch ein Fehler es hier zu veröffentlichen. Ich hab es eigentlich eher für mich getan, und ich selbst finde das Gedicht in Ordnung was unter anderem vielleicht daran liegt dass meine Ansprüche nicht so hoch sind. Ich bin ja auch kein Dichter und habe nie den Anspruch gestellt. Außerdem ich bin ein "Er". Das sollte doch aus meinem Profil ersichtlich sein.

Ich werde mich sicher nicht auf Knien und Brechen den Idealvorstellungen eines Gedichts anpassen. Es hat alleine mir zu gefallen was ich fabriziere, und nur mir. Denn ich tu es für keinen von euch. Für mich ist jedoch negative Kritik genauso gleichwertig wie positive und ich nehme sie dankbar an, jedoch verwässert auch negative Kritik nie meine eigene Meinung darüber, deshalb sind solche Kommentare "Na hat es dir die Sprache verschlagen" völlig sinnlos.

Ich wäre nicht in diesem Forum wenn ich mich ständig der Meinung anderer unterwerfen würde, die Kritik ist lediglich Mittel zum Zweck für "Feintuning" für meine eigenen Ansprüche aber sie ist nicht der ausschlaggebende Punkt!

Und ich habe nicht geantwortet weil eben zuviele Leute in diesem Thread meinen dass für mich ihre Meinung der ausschlaggebende Punkt wäre ala: "Dann rümpfen wir mal alle schön die Nase und der Autor entschuldigt sich noch dafür." Falsch. Es ist mein erstes Gedicht und ich brauche mich für nichts zu schämen. Und wenn du es für lyrisch misslungen hälst: Gut, deine Sache. Liegt im Auge des Betrachters. Aber denk nicht dass ich mich dadurch kleiner mache als ich bin.

Ich bleibe mir selbst und meinem "Gedicht" treu, auch wenn es misslungen ist. Denn allein der Versuch zählt. Und niemand aber auch niemand kann daran etwas ändern.

@Owen

Danke, das ist ein Beispiel für gute Kritik, die mich wirklich weiterbringt. Ich werde sie verinnerlichen und später hier näher darauf eingehen. Du hast Recht dass es mir mehr auf das Transportieren von Bildern als auf wahre Poesie ankam. Liegt aber zuletzt auch daran dass ich wie gesagt kein Dichter bin und mich auf dem Gebiet selbst kaum auskenne. Ich hab mir einfach nur gedacht: "Okay es muss sich reimen, Bilder im Kopf entstehen lassen und möglichst eine Geschichte darstellen."

Selbstverständlich gehört zu einem Gedicht wesentlich mehr dazu. Aber ich persönlich habe auch nie erwähnt dass es eins ist und dann auch nur in Anführungszeichen, da die Sparte Texte & Lyrics ja wesentlich mehr vertritt als reine Gedichte. Vielleicht ist es einfach nur eine Ballade. Horror ist was in den Tiefen der Seele des Menschen lauert und ich klatsche mir jetzt an die Stirn das ich das nicht ausreichend genug betont und thematisiert zu haben und auf den Charakter weiter eingegangen bin. Von daher ist deine Kritik absolut berechtigt, aber du siehst ja schon, der Ton macht die Musik.

PS. Du hast mich eben mit Stephen King unfreiwillig zum Schmunzeln gebracht. Ich denke kein Sterblicher ist dazu fähig die Gefühle und den Horror zu vermitteln den der große Meister vermittelt. Wenn dass dein Anspruch an mich ist... Na dann gute Nacht Johanna. großes Grinsen

Dieser Beitrag wurde 18 mal editiert, zum letzten Mal von DonBaron am 29.12.2009 03:39.



"Most people are so ungrateful to be alive, but not you, not any more... "
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“
"Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden. "
E-Mail an DonBaron senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

derSkeptiker



images/avatars/avatar-381.jpg


29.12.2009 05:01 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

...und weil eben der Ton die Musik macht, und ich kein Keksesser bin, dachte ich, doch hier mal zu sehen, wie es mit der Selbstkritik steht, wenn du mir schon ans Bein pinkelst (zugegeben, in einem anderen Thread). Und eben weil du dein Keksarument brachtest, dachte ich, du bist des härteren Wortes empfänglich, wennschon dies keineswegs harte Töne waren, wie ich sie eigentlich spucke.
Wenn du meine Kommantare eher als destruktive Kritik verstehst, dann sei dem so, allerdings bin ich der Typ Mensch, der aufs Geradewohl sagt, was ihm nicht passt, das ist oft ein Hieb in anderer Leute Ohren, der als solcher gar keiner sein soll, aber bitte: du sprachst von Wahrheit, ehrlicher Kritik und ich habe das geschrieben, was ich dachte. Dass ich das dann nicht in rosa Wattebausche packe, naja, ich sage immer: die Wahrheit kommt selten im Filzpantoffel...
Keiner sagte, dass du dich kleiner machen sollst, keiner sagte, dass du dir nun untreu werden oder dich schämen sollst. Es wurden schlicht Meinungen dargelegt und ich dachte, dass wir alle reif genug sind, auch "harte" Worte nicht als Werkzeug der Beleidigung zu verstehen.

Mein "sinnloser" Kommentar war im Grunde eine Frage durch die Blume, ob du dich nun der Kritik wegen getrollt hast, aus dem Thema, oder ob eventuell mit einem Fazit deinerseits zu rechnen ist. Mal sehen, vielleicht finde ich irgendwo meine Samthandschuhe, und vielleicht stülpe ich sie das nächste Mal über meine schmutzigen Finger, bevor ich einen Kommentar verfasse.

Nachtrag: Du sagst, dass du nie erwähnt hast, dass dein "Werk" ein Gedicht ist, schreibst aber immer wieder von diesem, dass es eins ist. Ja was denn nun?

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von derSkeptiker am 29.12.2009 05:20.



"Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten"
von Götz Alzmann abgewandeltes Zitat eines Tucholski- Spruches
E-Mail an derSkeptiker senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Yog-Sothoth




29.12.2009 05:52 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Oje, ich hätte über meinen Beitrag noch mal drüberlesen sollen, der sollte eigentlich nicht so negativ rüberkommen. Das Gedicht an sich finde ich eigentlich gar nicht so schlecht, und ich weiß nicht ob ich so etwas überhaupt auf die Reihe kriegen würde.

Meine Kritik betrifft nur die "Intention, zu schocken", und da fehlt mir persönlich einfach noch etwas; insbesondere der Schlussteil gibt mir nicht wirklich das Gefühl, dass ich mich bedroht fühlen sollte, der ist mir dafür etwas zu allgemein / abstrakt gehalten. Naja, nur meine persönliche Meinung. Augenzwinkern
E-Mail an Yog-Sothoth senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

DonBaron



images/avatars/avatar-293.jpg


29.12.2009 06:12 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@derSkeptiker

Zitat:
Dass ich das dann nicht in rosa Wattebausche packe

Irgendwie habe ich damit gerechnet dass die Benennung der Dinge die mir beim Lesen deiner Kritik sauer aufstießen, als Apell zu mehr Wischi-Waschi und Samthandschuhetragen ausgewertet wird. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Mir geht es darum dass Kritik nur und allein nur durch die gesunde Gabe der Beobachtung und der objektiven Auswertung von statten geht, und nicht aus einer Laune heraus. Aus diesem Grund habe ich ja Shinobi auch gebeten zu benennen was ihm gut gefällt. Beschönigte Worte allein bringen mir nämlich gar nichts, genau wie das Gegenteil.

Ich weiß nicht ob mein Gedicht gut oder schlecht ist. Was ich allerdings definitiv weiß ist dass man Dinge für die Zeit und Mühe aufgewendet wurde nicht einfach routinemäßig niedermacht, sondern seine Kritik vernünftig und den Umständen entsprechend formuliert. Und ganz wichtig: Sagen was man hätte besser machen können oder was gut war, anstatt einfach nur blindlings die negativen Dinge aufzustellen und das Werk in einem schlechteren Licht darstellen lassen als es ist. Denn was bringt die allerschärfste Kritik wenn einem keine alternativen Lösungswege angeboten werden und präzise und konkrete Details wie man es besser macht.

Zitat:
Mein "sinnloser" Kommentar war im Grunde eine Frage durch die Blume, ob du dich nun der Kritik wegen getrollt hast, aus dem Thema, oder ob eventuell mit einem Fazit deinerseits zu rechnen ist.

Ich habe ein paar Male den Versuch unternommen vernünftig zu antworten, der Versuch wurde jedoch vom Returnbutton vereitelt weil mir die Lust fehlte zu skepulieren wie deine Kritik jetzt auszulegen ist.

Und das bringt uns nahtlos zu...

Zitat:
...und weil eben der Ton die Musik macht, und ich kein Keksesser bin, dachte ich, doch hier mal zu sehen, wie es mit der Selbstkritik steht, wenn du mir schon ans Bein pinkelst (zugegeben, in einem anderen Thread). Und eben weil du dein Keksarument brachtest,

Also, jetzt muss ich grinsen, war das Keksbild doch nur ein harmloser Spaß und als solcher auch so gedacht. Tut mir Leid wenn ich dich damit auf den falschen Fuß erwischt habe. Ich wollte die Stimmung auflockern und das Gegenteil ist eingetroffen, so ein Mist aber auch.

Zitat:
Nachtrag: Du sagst, dass du nie erwähnt hast, dass dein "Werk" ein Gedicht ist, schreibst aber immer wieder von diesem, dass es eins ist. Ja was denn nun?

Stimmt, ist mir gar nicht bewusst aufgefallen. Es lässt sich leichter sagen als einfach nur "Text". Und zum Zeitpunkt der Verfassung dachte ich ja auch dass es ein Gedicht ist, bis mir wieder einfiel dass Reime allein noch kein Gedicht machen. Nach meiner Auffassung kommt es einer Ballade am nächsten.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von DonBaron am 29.12.2009 06:13.



"Most people are so ungrateful to be alive, but not you, not any more... "
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“
"Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden. "
E-Mail an DonBaron senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen
dian
unregistriert
29.12.2009 12:59 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Also zunächst mal, @ Illumatrix:
Du solltest besser auf den Skeptiker hören. Alle, die hier Gedichte veröffentlichen, sollten das tun, denn er ist ein echter Fachmann auf dem Gebiet... und noch dazu ist er einer der wenigen Leute, die wirklich noch ehrlich sagen, was sie denken. Wäre es dir lieber, zwanzig Leute würden sagen: "Gutes Gedicht, mach weiter so!", und sich dann aber heimlich denken: "Mein Gott, was für ein infantiler Scheiß..."?

Ich habe wirklich Mitleid mit Skeptiker, weil er sich mit Lyrik wesentlich besser auskennt als ich.. und weil ihm echt das Herz bluten muss, wenn er sieht, was für dilletantisches Geschreibsel im Internet zuweilen als Gedicht angeboten wird.
Natürlich, in jedem Werk steckt vermutlich Mühe und der gute Wille des Autors, etwas künstlerisch Wertvolles zu schaffen... von daher bin ich ja auch eigentlich immer versucht, niemanden vor den Kopf zu stoßen und jeden noch so großen Analphabeten in dem Glauben zu lassen, dass er eine große Zukunft als Schriftsteller vor sich hat.
Ich rede jetzt nicht explizit von deinem Werk, @ Illumatrix... dazu komme ich später noch.
Es geht mir eher mal ganz allgemein darum, dass geschätzt jeder zweite depressive Jugendliche im Internet Gedichte schreibt, weil das irgendwie angesagt ist, oder weil ihm irgendjemand mal gesagt hat, dass man so gut seine Gefühle ausdrücken kann... (schön zu beobachten etwa in Selbstmord- und Emoforen, die voll sind mit tollen künstlerischen Ergüssen a la "Das Blut ist rot, bald bin ich tot")
ok, ist ja auch nichts dagegen einzuwenden. Aber ich beobachte bei sehr vielen, dass ihnen völlig die Fähigkeit fehlt, ihr eigenes Werk dann hinterher nach einigermaßen objektiven Gesichtspunkten zu beurteilen... vermutlich, weil sie größtenteils einfach keine Ahnung von Lyrik haben.
Wenn dann mal jemand kommt und ein bemüht objektives Urteil dazu abgibt, wollen sie nicht glauben, dass das wirklich objektiv ist... vielmehr fühlen sie sich dann vom Kritiker beleidigt und glauben, der würde ihnen nur aus irgendwelchen Gründen ans Bein pissen wollen.

Ich bin ja nun nicht so der Lyrik-Experte... ich habe einfach nur ein paar Gedichte geschrieben, die teilweise wohl ganz gut funktionieren.. unter anderem deshalb, weil ich auf bestimmte Dinge geachtet habe, die viele andere Dichter und Möchtegerndichter leider völlig vernachlässigen...
Ich denke, wenn man beim Dichten auf ein paar kleine Regeln achtet, kann man schon deutlich besser klingen als jemand, der davon noch nie etwas gehört hat.
Das Dumme ist nur, ich habe von diesen Regeln keine Ahnung und mache das wohl eher instinktiv richtig... vielleicht kann es dir jemand anders besser erklären als ich.
Aber versuchen will ich's dennoch mal.
Ich nehme ein paar Zeilen aus deinem Gedicht:

Zitat:
Sehr, sehr spät, tief in der Nacht, wenn lange kein Schelm mehr lacht,
wenn die Menschen zu Bette gehen, soll etwas Fürchterliches geschehen.
In die Finsternis der Nacht gehüllt, mit großem Frohlocken erfüllt,
ging eine Gestalt in den düsteren Wald und machte vor einer Eiche halt.


Das liest sich, wenn man's laut vorliest, doch recht holprig.
Nun verändere ich mal ein paar Worte:

Zitat:
Sehr sehr spät, tief in der Nacht, wenn lange schon kein Schelm mehr lacht,
und alle Menschen schlafen gehen, soll etwas Schreckliches geschehen.
In schwarze Finsternis gehüllt, von großem Tatendrang erfüllt
geht ein Mörder in den Wald, und macht vor einer Eiche halt


Ich finde, so liest es sich flüssiger.
Warum genau, kann ich dir wie gesagt nicht erklären. Ist mehr so eine Gefühlssache bei mir.
Das Wort "Fürchterliches" etwa klingt viel zu sperrig... ich denke, Worte die vier oder fünf Silben enthalten, sollten wirklich nur eingesetzt werden, wenn man im anderen Satzteil ein passendes Gegenstück hat, das sich vom Takt her ähnlich liest.
Das Wort "Frohlocken" hingegen besteht genauso aus drei Silben wie das Wort "Tatendrang"... trotzdem passt Frohlocken hier irgendwie überhaupt nicht in den Rhythmus.
Ich denke, das hat was mit der unterschiedlichen Betonung der Worte zu tun. (Hätte ich nur mal besser aufgepasst, als uns unser Lehrer damals Gedichte von Hölderlin vorgelesen hat und dazu komische Symbole auf die Silben malte...)
Jedenfalls passt es so, wie ich es oben habe, vom Rhythmus her schonmal besser. Jetzt muss man als guter Dichter natürlich noch treffendere (und möglichst originelle) Worte finden, die zu diesem Rhythmus passen... "schwarze Finsternis" etwa, wie ich oben spontan geschrieben habe, ist natürlich schwach, da müsste man sich noch was Stimmungsvolleres einfallen lassen.

Also soweit mal meine konkreten Verbesserungsvorschläge. Vielleicht findet der Skeptiker ja die Zeit, das, was ich hier oben geschrieben habe noch etwas allgemeiner zu erklären.

derSkeptiker



images/avatars/avatar-381.jpg


29.12.2009 14:46 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@ Illumatrix:

Ich kritisiere nicht, um einem Lehramt nachzugehen. Das machen Kritiker im Allgemeinen nicht. Zumindest ist mir bei noch keiner Kritik aufgefallen, dass da Verbesserungsvorschläge gemacht werden. Nun will ich mich weder Kritiker nennen, noch mich mit solchen vergleichen, aber du wolltest Meinungen hören und nicht, wie es besser zu machen geht.
Freut mich, wenn ich dich zum Lachen bringen konnte, da sind die Gemüter ja vielleicht doch wieder etwas abgeregt, aber vergleich doch mal bitte deine Keksgeschichte mit meiner Kritik. Sehen wir da eventuell Parallelen im Fundament? Wie du mich nicht, so wollte ich dich nicht beleidigen, denn ausschließlich meiner Meinung Raum geben und es ist nun einmal so, dass mir dein "Gedicht" oder was auch immer (eine Ballade ist eine Form des Gedichts) Gänsehaut auf den ranzigen Kadaver zauberte und nicht, weil es achso gruselig und horribel, sondern MEINER PESÖNLICHEN Auffassung nach schlichtweg Schund ist.
Sei es dein erstes Werk, ich sagte nicht, lass das Schreiben, du bist fern jeglichen Talents, sondern ich bewertete einzig dieses Schriftstück und wie Dian schon sagt, auch, wenn er mich als etwas "Größeres" sieht, als ich es bin, so ist es Fakt, dass ich tagtäglich mit Lyrik zu tun habe, nicht nur, weil ich selber schreibe, sondern auch, weil ich lese, und zwar recht viel Lyrik, weil ich mich auf musikalischem Wege mit Lyrik befasse und Gedichte vertone.
Mag sein, dass mein Anspruch für so manches, das hier als Gedicht betitelt wird, einfach zu hoch ist, jedoch entwertet mich das mit Nichten zum arroganten Nörgler. Das sollte doch eindlich einmal festegelegt sein. Wenn man seine Sachen irgendwo postet, dann muss man damit rechnen, derartige Kritik zu bekommen. Das habe auch ich lernen müssen.

Und ich werde an dieser Stelle nicht dein Gedicht auseinander nehmen und sagen, was du besser machen kannst, denn Schreiben, gerade Lyrik, ist kein Handwerk, das man einfach so erlernen kann, wenn man sich nur an alle Vorgaben hält, sondern vielmehr etwas, das einem inneren Trieb, aber eben auch einem gewissen Talent obliegt. Ein Gedicht wird vom Gefühl geschrieben, von einer Art innerem, unbekannten Wesen und ist eben nicht hauptsächlich eine Kopfsache.
Das einzige, was ich dir hier als Empfehlung mitgeben kann ist: viel lesen. Vor allem, wenn du weiterhin Gedichte schreiben willst, viel Lyrik lesen, denn dann entwickelt sich, so du Talent hast, auch das Gefühl.

@Dian:

Ich danke dir für deine Worte und fürwahr, du triffst den Nagel auf dem Kopf, wenn du sagst, dass mir oft das Herz blutet. Nicht, dass ich mich wirklich als Auskenner, oder gar "Fachmann" betrachte, oder gar darstellen will, ich habe absolut keinen Schimmer von den literarischen Regeln und Gesetzen, ein Gedicht zu verfassen, ich halte es ebenso, wie du, nämlich, wie ich oben schon sagte, nach einem Gefühl zu schreiben, aber es ist einfach so, wie du sagst, dass neunzig Prozent aller im Netz veröffentlichten Sachen den Titel Gedicht nicht verdienen und eben durch den Begriff Schund ersetzt werden sollten. Ebenso geht es mir mit einigen "Autoren", die ich hin und wieder auf Lesungen kennen lerne.
Und wie du ebenfalls richtig feststellst, geht es mir nicht darum, irgendwen zu beleidigen, oder ihn mitsamt seinem Werk an den Haaren durch den Kakao zu ziehen, sondern darum, meine Meinung freiweg und ehrlich zu sagen. Diese Untugend der Ehrlichkeit habe ich mir trotz meiner Erfahrungen, dass die Welt zwar immer ehrlich die Meinung hören will, dann aber ausrastet, "aufs Maul haun" will, oder einfach gekränkt reagiert, wenn man ehrlich ist, bewahrt. Und das wird auch weiterhin so bleiben.

Sei es, wie es wolle und an dieser Stelle mein diplomatisches: "Sollte ich dich verletzt haben, Illumatrix, dann sei dir gesagt, dass das nicht meine primäre Absicht war, vielmehr unterlag ich eben dieser Untugend, ehrlich zu sein."

"Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten"
von Götz Alzmann abgewandeltes Zitat eines Tucholski- Spruches
E-Mail an derSkeptiker senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Shinobi

Erneuerung

images/avatars/avatar-1053.gif


29.12.2009 15:18 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Also ich muss sagen mir gefällt es nach wie vor, vielleicht gerade deshalb da ich keinen Schimmer von Lyrik habe und mir diese lockere leicht lustige Erzählungsart irgendwie gefällt. Sicherlich schocken tut es mich nicht wirklich außer die Tatsache, das da jetzt ein Kind in dem Sack steckt und ich das trotzdem dank der Erzählungsart irgendwie lustig finde. Mir kommt es eher vor wie eine dieser Geschichten die man kleinen Kindern erzählt um ihnen Angst einzujagen und sie auf den rechten Weg der Tugend zu führen, so wie in Märchen oder Geschichten mit dem schwarzen man.

Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.


“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”


„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
E-Mail an Shinobi senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Yog-Sothoth




29.12.2009 19:17 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich würde schon sagen dass mir dians Verbesserungsvorschlag "qualitativ" besser gefällt. Auf der anderen Seite ändert er aber - wie Shinobi schon meinte - den allgemeinen Erzählstil, und da geht es dann nicht mehr bloß um Qualität, sondern auch um Geschmack / Art der Wirkung.

Ich habe auch mal den Wikipedia-Artikel zum 24-fachen Kindermörder Franz Haarmann überflogen, gar nicht mal so uninteressant. Der Schlussteil (letzter Absatz) deckt sich inhaltlich allerdings kaum mit diesem Hintergrund, den würde ich noch mal komplett neu schreiben, wenn dir der Bezug zu Franz Haarmann wichtig ist. Statt jedem sollten sich Kinder und Jugendliche bedroht fühlen, wenn sie alleine unterwegs sind, oder Eltern sollten sich Sorgen machen, ihre Kinder alleine zu lassen. Mit diesem gut / böse-Kram kann ich überhaupt nichts anfangen, so wie er hier formuliert ist, und auch der Rest trägt m.M.n. nicht viel zur Wirkung des Gedichts bei. Evtl. könnte man noch Bezug auf seinen Gehilfen nehmen, der die Kinder zu Haarmann gelockt haben soll. Ich denke abgesehen vom Schlussteil kann man das Gedicht aber so lassen, wie es ist, und ich finde das "etwas holprige" Versmaß auch irgendwie ein bisschen erfrischend, und es passt auch m.M.n. zum mögl. Geisteszustand des Täters, der ja irgendwann mal eine Hirnhautentzündung hatte.
E-Mail an Yog-Sothoth senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

Arne Reload



images/avatars/avatar-376.gif


30.12.2009 12:09 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Also, mit Hamann hat das nun gar nix zu tun, darauf wollte ich auch gar nicht eingehen, weil die künstlerische Freiheit einem das wohl auch erlaubt, dass völlig umzudichten. Hamann hat keine kleinen Kinder umgebracht im Wald, sondern hat zumeist schon relativ reife Stricher in seiner Wohnung zu Wirst verarbeitte u.ä. Der Fall Hamann ist auch in "Der Totmacher" ausreichend und hervoragend künsterlisch verarbeitet worden, und die haben sich auch eine Menge Freiheiten erlaubt (den Freund haben die da ganz weggelassen z.B.).
Das Thema an sich mit wirklich gutem unheimlichen Nervenkitzel ist afaik auch nie irgendwo lyrisch gut bearbeitet worden, sondern tatsächlich eher filmisch, am besten in "Nachruf auf eine Bestie", weil da der Täter Jürgen Bartsch mal selber erzählen darf, was er tat und was ihn bewegte.
Der Film schockt und ist zugleich sinnvoll, weil man dann was von dem versteht, was ihn bewegte, so zu handeln. (Das sind btw alles Motive, die hier auch noch nie irgendwo in irgendwelchen Schocker-Lyrics mal aufgenommen wirden.)

Ja, ansonsten:
Also, ich gehöre zu den Leuten, die eben, wenn sie mal wenig Lust auf Deutscharbeiten hatten, immer einmal im Jahr auf das Lyrikthema warteten, das hatte ich nunmal immer sehr gut bzw 15 oder 14 Punkte. Das reichte dann für das Halbjahr gut aus, egal, was noch kam.
Ich kann auch noch kurz erklären, warum das Dir so erscheint, dass das besser klinkt in Deiner Version, Dian.
Dass mit "Fürchterlich/Schrecklich" hast Du richtig erkannt, aber auch Du versaust Dir die korrekte Zeilenlänge, weil Du "die Menschen" durch "alle Menschen" ersetzt, dann kommt das mit einem Wort, dass eine Silbe weniger hat, auch nicht mehr hundertprozentig hin.
Bei der Sache mit "Frohlocken/Tatendrang" muss man einfach auf die Synkope achten, welche Silbe da betont wird, dann weißt Du warum "Tatendrang" (Betonung klar auf der ersten Silbe) besser kommt als "Frohlocken" (Sehr selten gebräuchliches Wort, ausgenommen im Zusammen hang mit den Engeln, die im Himmel frohlocken und Betonung hier dann auf der zweiten Silbe und ungebräuchlich auch da wegen dem gleichen Vokal in Silbe eins und zwei).
So, aber ich kann das alles bis ins kleinste auseinandernehmen, hätte bestimmt auch, wenn man statt Germanistik nur Lyrik studieren könnte das auch gemacht, wenn ich ein Studium gesucht hätte, in dem man nix machen muss.
Aber ich habe noch nie in meinem Leben ein Gedicht geschrieben.
Warum auch? Es gibt tausender schöner Gedichte und wenn man weiß, wie die funzen müssen, ist es nur blöde Arbeit, was ansich schönes auch noch selber mühsam herzustellen. (Dann ist es btw auch manchmal interessantener, wenn dann einem sog. "Schund" vorgesetzt wird, der sich von den alltäglichen Mustern abhebt und den ich dann, wie bei Ron z.B. zum eher beruflich interpretieren kann als nach Grundsätzen der Germanistik.)
Du hast btw auch noch die Zeit geändert, Dian, das erhöht den Effekt des Miterlebens, Illumatrix hat die Vergangenheit gewählt, das macht auch das unmittelbare Mitfühlen immer kompliezierter als wenn man im Präsens schreibt.

Aber mir fällt zu der Thematik was anderes auf.
Wir haben hier Threads zu Musik, zu Filmen und hier auch zu Lyrik, zu Geschichten.
Während im Musikthread niemand auf die Idee kommt, mal selber seine Musik vorzustellen (das hat nur einmal vor Jahren der Untermstrichfred gemacht, bevor die Gevelsberger irgendwie sich in Luft auflösten). Auch die Anzahl selbstproduzierter Filme hält sich sehr in Grenzen, wenn man mal seine Kreativität zum Aussruck bringen möchte. Glücklicherweise sind dank shai und quiad wenigstens noch ein paar Sachen zum Zeichnen gekommen und atreju bemüht(e) sich, auch mal vernünftige photographische Ergebnisse vorzustellen.
Filme und Musik sind offenbar weniger beliebt für kreative Eigenarbeit (Und Yog könnte das z.B. bestimmt, was mit Musik selber machen.)
Aber Noten lesen und ein paar Grundkenntnisse in Harmonielehre sind eben etwas komplizierter zu lernen als ein paar Buchstaben aneinanderzureihen.

Okay, die Anzahl an musikalisch, darstellerisch, bildhauerisch, malerisch oder flimisch begabten Menschen wird sich auch weiter im Rahmen halten (ungefähr so wie sich ja auch eigentlich die Anzahl der literarisch begabten im Rahmen hält), aber warum haben wir hier eigentlich nicht genau wie den Thread "Was hört Ihr gerade" einen Thread "Welcher Text gefällt Euch gerade"? Für Filme haben wir das ja auch. Hier ist auch selten mal ein kunstkritische Diskussion aufgekommen.
Da muss ich ja mal fast glatt an Waldgänger erinnern. Es gibt dermaßen viele gute Lyrik, dass man kaum selber noch welche schreiben müsste. Ich habe immer, wenn ich mich zu irgendetwas mitteilen will, eigentlich irgendwelche Gedichte parat im Kopf. Da muss ich nicht selber schreiben.
Es gibt sehr viele phantastische Lyrik, die man nur mal vorstellen müsste. Aber irgendwie glaube ich kaum, dass da so viel Interesse dran besteht, als sich selber irgendwie mal schnell was von der Seele zu schreiben.
Ist btw auch psychologisch ein interessantes Phänomen. Man sucht heute nicht mehr etwas, mit dem man sich identifizieren könnte, irgendjemanden, der einen evtl. theoretisch verstehen könnte, man macht sein eigenes Ding.
E-Mail an Arne Reload senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen

derSkeptiker



images/avatars/avatar-381.jpg


30.12.2009 14:31 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Also jetzt pass mal auf Arne, ich habe ja lange viel von dir gehalten, aber eine Form der Kunst lachs mit dem Satz "einfach nur Worte aneinanderzureihen" darzustellen, ist schlichtweg der dümmste Scheiß, den ich in diesem Thread bislang gehört habe. Also du hast es gerade mehr als andere hier geschafft, dass mir der Kragen so richtig platzt. Das ist ja schon mehr als arrogant!
Einfach Worte aneinanderreihen, das machen hier gar einige und das trifft dann wohl auch deine Beschreibung, aber die eine Form der Kunst an anderen zum messen und sie deshalb herunterzuspielen, ist nicht nur vermessen, sondern affig! Wieviele, der heute praktizierenden musikalischen "Künstler" können das Wort Harmonielehre nicht einmal buchstabieren??? Wie viele derer, können eben keine Noten lesen???
So ein Schwachsinn!...

Und nun stelle mal bitte dieses Gedicht, oder die Machwerke Rons, Brecht gegenüber, oder Benn, Villon, Wecker, Morisson, Donne, Fried, Tanner, Borchert, Kästner, und so weiter ... wo bitte ist da die Relation???

Im Übrigen ist Lyrik ein Studienfach am DLL... man kann sie also studieren!

"Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten"
von Götz Alzmann abgewandeltes Zitat eines Tucholski- Spruches
E-Mail an derSkeptiker senden
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen
dian
unregistriert
30.12.2009 21:50 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@ Arne:
Zitat:
Bei der Sache mit "Frohlocken/Tatendrang" muss man einfach auf die Synkope achten

Danke. "Synkope" war das Wort, das ich irgendwann mal in der Schule gehört und seitdem nie wieder gebraucht habe... daher hab ich's wohl vergessen, wie so vieles...

Zitat:
Filme und Musik sind offenbar weniger beliebt für kreative Eigenarbeit (Und Yog könnte das z.B. bestimmt, was mit Musik selber machen.)
Aber Noten lesen und ein paar Grundkenntnisse in Harmonielehre sind eben etwas komplizierter zu lernen als ein paar Buchstaben aneinanderzureihen.

Naja, wenn ein Lied scheiße geworden ist, hört man das halt auch dummerweise gleich selber... da ist die Motivation, das anderen vorzustellen, dann nicht mehr so groß, weil man Angst hat, sich zu blamieren.
Ich denke, die Leute kennen ein paar tausend oder gar zehntausend Lieder... da ist das Ohr diesbezüglich schon ganz gut geschult, ab wann ein Lied "professionell" klingt. Aber wie viele Gedichte haben die meisten von denen, die im Internet dichten, denn schon gelesen?
Ich glaube, dass sich viele gar nicht so intensiv damit befassen, dass sie da selber erkennen könnten, ob ihr Gedicht nun gut geworden ist oder nicht, weil ihnen die Vergleichsmöglichkeiten fehlen... und weil sie der Vergleich wohl auch gar nicht wirklich interessiert.

Zitat:
Ist btw auch psychologisch ein interessantes Phänomen. Man sucht heute nicht mehr etwas, mit dem man sich identifizieren könnte, irgendjemanden, der einen evtl. theoretisch verstehen könnte, man macht sein eigenes Ding.

Einerseits ist es natürlich positiv, wenn die Leute den Arsch hochkriegen und selber was machen, anstatt Kunst bloß zu konsumieren.
Aber irgendwie habe ich auch ein wenig Angst vor einer Gesellschaft, in der jeder ein Singstar ist, jeder Gedichte schreibt und jeder fotografiert und die Fotos dann ins Netz stellt... und jeder so sehr mit seiner eigenen künstlerischen Selbstverwirklichung (oder dem, was er dafür hält) beschäftigt ist, dass er gar keine Augen mehr dafür hat, wie andere Menschen die Welt sehen.

Und, @ Skeptiker:
Warum regst du dich so auf? Arne hat doch sogar selbst gesagt, dass es eine Menge großartiger Dichtkunst da draußen gibt... ich denke nicht, dass er die Lyrik abwerten wollte. Er hat lediglich festgestellt, dass es nunmal einfacher ist, ein paar Worte auf ein Papier zu schreiben, als ein Lied zu spielen oder einen Film zu drehen. Und das ist doch wohl auch so... oder etwa nicht?
Seiten (2): [1] 2 nächste » Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Unity-Forum » :: Kunst & Aufklärung :: » Texte & Lyrics » Die Pracht des Entsetzlichen

Schnellantwort
Benutzername:
Überschrift:  
Optionen:




Antworten:

Powered by Burning Board 2.2.2 © 2001-2004 WoltLab GmbH | Impressum