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Zum Ende der Seite springen Wutbürger, die neue Speerspitze des Spießertums?  
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Sevenskaja




Fragezeichen Wutbürger, die neue Speerspitze des Spießertums? 30.03.2014 14:57 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Hi!

Heute ist mir mal wieder eine Zeitung in die Hände gefallen und schon am Titelblatt war Roland Düringer drauf.
Für alle die ihn nicht kennen:
Das ist ein österreichischer Kabarettist der seit ca. 1 Jahr einen auf Wutbürger und Aussteiger macht aber mir so vorkommt als sei das nur ein geschickter Marketingtrick von ihm.
Hier könnt ihr euch selber mal eine Meinung bilden: http://www.gueltigestimme.at/
Oben rechts könnt ihr auch sein Videotagebuch anklicken.

Im Zeitungsartikel war jedenfalls ein Statement von ihm drinnen das er den Bankenskandal um die "Hypo Alpe Adria" Bank scheiße findet und auch irgend eine Petition oder sowas ähnliches wegen der Sache ins Rollen gebracht hat.

Soweit so gut könnte man sagen aber ich finde sowas irgendwie komisch.
Dieses Phänomen der Wutbürger scheint immer mehr salonfähig zu werden wobei ich unter Wutbürgertum etwas anderes verstehe als bequem von der gemütlichen Wohnzimmer aus abzulästern und mal auf Facebook irgend einem virtuellen Protestmist ein "like" zu geben oder eine Petition zu unterschreiben die im Parlament nach 5 Minuten Diskussion in der Rundablage landet.

Ist es das was der normale Mittelschicht-Durchschnittsspießer unter Protest versteht?

Also ich finde das total verlogen wenn Menschen die eigentlich von gewissen gesellschaftlichen Dingen profitieren sich dann hinstellen und rummaulen wenn sie von den negativen Seiten die viele Sachen haben dann betroffen sind.

Als ich dann vorhin im Internet nachgesehen habe was es mit solchen Leuten auf sich hat stieß ich auf den Begriff "N.I.M.B" oder Nimby.
Not
In
My
Backyard

Diese Bilder treffen das ziemlich gut:



Zum Beispiel tauchen solche Leute dann auf wenn man in ihrer Nähe eine neue Straße, Windräder oder ein anderes Bauprojekt realisieren will.
Da wird dann dagegen protestiert weil man ja Angst vor Verkehrslärm hat oder bei den Windrädern das Geräusch der Windrotoren nicht ertragen könnte.
Aber mit dem fetten 2 Tonnen schweren Familienpanzer fährt man gerne auf den Straßen herum und den Ökostrom von den Windrädern würde man gerne für seine Playstation oder den 2 Meter großen Ultra-Super-Hyper-Fat-Screen TV nutzen.

Also sowas von heuchlerisch da könnte ich kotzen. smilie19

Wenn ich etwas nicht will oder die negativen Folgen von irgendetwas nicht mittragen möchte dann muss ich auch auf die Vorteile verzichten und nicht die negativen Folgen aus meinem Umfeld irgendwo anders hinverschieben.
Ist ja auch das selbe mit dem Atommüll, Elektroschrott oder Schwerindustrie.
Da holt man sich in Mitteleuropa einen runter während man ein Ökogesetz nach den anderen beschließt und verlagert dann diese Sachen nach China oder Afrika wo die Leute dort dann mit Smog, Umweltkatastrophen und der Verseuchung ihres Lebensraumes zu kämpfen haben.

Das ist doch echt zum Schreien diese verlogene Heuchelei oder?

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Sevenskaja am 30.03.2014 15:06.

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Yog-Sothoth




30.03.2014 17:23 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Was ist daran heuchlerisch, wenn man ein Auto hat, und in einer Wohngegend nicht zu viel Verkehrslärm haben will? Man kann sich ja auch als Autofahrer noch rücksichtsvoll verhalten.

Und warum sollte man die Windräder nicht irgendwo hinstellen, wo sie keinen stören? Oute ich mich jetzt als "Spießbürger" wenn ich sage, dass ich keine penetrante Dauergeräuschkulisse im Hintergrund haben will, weil ich mit sowas ernsthafte Probleme habe?
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Sevenskaja




30.03.2014 19:24 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Du hast nicht verstanden hat worum es da geht!
Da gehts darum das sich immer irgendwer gestört fühlen wird und das die meisten kacke Menschen nur die Vorteile von irgendwas abgreifen wollen und die negativen Seiten auf andere Leute abschieben wollen.
Was würdest du sagen wenn irgendwo in Deutschland ein paar reiche Säcke sagen das sie kein Atomkraftwerk neben ihrem Reichengetto haben wollen und man das Teil dann genau bei dir in der Nachbarschaft hinbaut weil die Leute bei euch nicht die richtigen Leute kennen und die Kohle dazu haben um das Ganze zu verhindern?
Den Strom vom AKW kiegen dann zwar alle aber wenns kracht dann bist du im Arsch und nicht die reichen Arschlöcher die am anderen Ende von Deutschland wohnen.

Boah ey sind meine Gedanken echt so wirr das sie außer mir keiner mehr versteht? traurig

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Sevenskaja am 30.03.2014 19:45.

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Xoc

lol

images/avatars/avatar-508.jpg


30.03.2014 19:55 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Wenn man deinen Gedanken zuende denkt bedeutet dass, dass niemand ein Klo benutzen sollte, wenn er nicht auch gerne direkt neben einer Kläranlage wohnen möchte.

"Do you believe in free will?" "I have no choice."
E-Mail an Xoc senden
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Sevenskaja




30.03.2014 19:59 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ja wenn man es so extrem sieht dann "JA"
Dann muss man mit der stinkenden Kläranlage leben oder man geht zum Scheißen in den Wald und kackt da in ein Loch was man nachher zuschüttet.
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Yog-Sothoth




30.03.2014 22:41 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Worum es dir geht habe ich schon verstanden ("Wer A sagt muss auch B sagen"), ich mags nur nicht wenn auf Stammtischniveau irgendwelche stereotypen Feindbilder kreiert werden, gegen die dann gehetzt wird - in deiner Antwort machst du das schon wieder ("reiche Säcke", "Reichenghetto", "reiche Arschlöcher").

Mit einem Atomkraftwerk in meiner Nähe käme ich wesentlich besser klar als mit einer Dauergeräuschquelle, die ich nicht abstellen kann - zumindest wenn ich weiß, dass es gut gewartet wird, und gewisse Sicherheitsstandards erfüllt werden (im Gegensatz zu Tschernobyl). Und extreme Erdbeben wie das was die Kernschmelze in Fukushima ausgelöst hat haben wir hier auch nicht (davon abgesehen dass die Naturkatastrophe selbst vermutlich mehr Schaden als die Kernschmelze verursacht hat).

Edit: Sorry, ich hatte den anderen Thread noch nicht gelesen, war etwas taktlos von mir.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Yog-Sothoth am 30.03.2014 22:54.

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Sevenskaja




31.03.2014 04:37 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Sorry, ich hatte den anderen Thread noch nicht gelesen, war etwas taktlos von mir


Nee passt schon.
Hast irgendwie recht mit dem Argument der Hetze und des Stammtischniveaus.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Sevenskaja am 31.03.2014 04:38.

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dian
unregistriert
31.03.2014 12:34 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich denke schon, dass ein bisschen Kritik an den Wutbürgern, den rebellischen Spießern, durchaus angebracht ist. Augenzwinkern
Gerade hier bei mir in der Gegend ist es ja total wichtig, ob man für oder gegen den neuen Stuttgarter Bahnhof ist. Das ist (oder war) für viele hier eine Grundsatzfrage, deutlich wichtiger als ob man an Gott glaubt, welche Partei man wählt oder ähnliche Fragen.
Also der Bahnhof (der sicher überteuert ist) wird zum Katalysator für all die aufgestaute Wut, die man über Jahre hinweg einfach runtergeschluckt hat, weil man ja nicht auffallen wollte... aber jetzt gibt es endlich etwas, über das man sich aufregen darf, weil es viele andere ja auch tun.
Und darin sehe ich eben das Problem dieses ganzen Wutbürgertums...
Einerseits finde ich es ja gut, wenn sich Menschen für etwas engagieren und auch mal zivilien Widerstand leisten, wenn sie mit etwas nicht einverstanden sind... aber es sind eben größtenteils Bürgerliche aus den besserverdienenden Schichten, die jahrelang fett im System gelebt haben und die jetzt aus der Midlife-Crisis (oder aufkommender Rentner-Langeweile) heraus anfangen, zu realisieren dass nicht alles so optimal läuft in unserer Welt.
Besser spät als nie, könnte man ja sagen. Doch ich fürchte, die meisten begreifen gar nicht die größeren Zusammenhänge, und das wollen sie auch gar nicht, sonst würden sie ja begreifen, dass ihr scheiß Bahnhof oder die Windmühlen vor der Haustür nicht das eigentliche Problem ist, sondern nur eines der vielen Symptom.

Oder anderes Beispiel, die Gier der Banker...
Gerne regen sie sich darüber auf, wie unverschämt die Banken sind. An eine komplette Abschaffung des Kapitalismus oder des ganzen Geldsystems würden die meisten von ihnen dabei aber nicht mal im Traum denken.
Die wollen schon gern weiter ihren Kapitalismus und ihre Banken haben, aber bitteschön doch ehrlich und anständig. Und sie wollen auch weiter ein hierarchisches Politiksystem haben, aber doch bitteschön mit Politikern, die sich nicht bereichern, sondern ungeigennützig ihrem Volk dienen.
Das ist aber ein Widerspruch in sich. Kapitalismus ohne Gier gibt es nicht, genauso wenig wie ein parlamentarisches System ohne Korruption und Stiefelleckerei möglich ist. (jedenfalls nicht mit den Menschen von heute)
Also man könnte auch sagen, sie haben es satt, dass die Späne vor ihrer Tür liegen bleiben, aber gehobelt werden soll gefälligst weiter. So lang nur andere den Dreck abbekommen und nicht sie selber, ist es ihnen aber vermutlich genauso scheißegal, wie es ihnen egal ist, ob irgendwer am anderen Ende der Welt ziemlich hart schuften muss, damit sie billig einkaufen können.

Xoc

lol

images/avatars/avatar-508.jpg


31.03.2014 23:14 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Menschen sind gierig (neben vielen anderen Eigenschaften), der Kapitalismus hat die Gier (oder Eigennutz) nicht erfunden (ja, wirklich nicht), noch hat die Kirche oder irgendjemand anderes (inklusive dian Augenzwinkern ) in der Zeit davor oder danach es geschafft den Menschen ihre ganzen schlechten Eigenschaften auszutreiben.
Kapitalismus ist der Versuch die Gier in Verhalten zu lenken, von dem auch die Gemeinschaft profitiert (effiziente, kundenorientiere Unternehmen, sinkende Unternehmensgewinne durch Konkurrenz, etc).

"Do you believe in free will?" "I have no choice."
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