dian
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15 Jahre UNITY - Das Forum im Wandel der Zeit
26.02.2015 17:55 |
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Tja, was soll ich sagen?
Wir schreiben das Jahr des Herrn 2015, und damit ist es nun schon stolze 15 Jahre her, dass die Unity-Homepage und das dazugehörige Forum online gingen… für Internetprojekte eine beachtliche Zeitspanne, wenn auch nicht alles immer so gelaufen ist, wie ich mir das in meiner pubertären Naivität damals vorgestellt hatte.
Es kommt eben immer anders, als man denkt.
Dennoch möchte ich das Forum und die damit zusammenhängenden Erfahrungen nicht missen, denn es ist nunmal ein Teil meines Lebens, oder sagen wir besser, dieser Spirit, der ab und zu in den guten Tagen durch das Forum wehte… dieser Spirit ist immer noch in mir und in einigen von euch, und daher kann ich dem Projekt auch nicht so einfach den Rücken zuwenden und davonlaufen, auch wenn es momentan mehr vor sich hin zu faulen scheint als je zuvor.
Ich dachte mir, zum Anlass des Jubiläums ist es mal wieder Zeit, ein wenig die Vergangenheit Revue passieren zu lassen… für all jene, die erst später dazugekommen sind, zum besseren Verständnis, zum Auffrischen der Erinnerung, oder einfach, weil im Lauf der Jahre durch den nötigen Abstand auch von mir manches heute anders wahrgenommen wird als noch zum letzten Jubiläum.
(An dieser Stelle ein kleines Zitat aus dem zehnjährigen Jubiläums-Thread: „2012 wird definitiv etwas passieren, allein schon deshalb, weil viele Menschen vor Enttäuschung darüber, dass eben nichts passiert, wahnsinnig werden dürften.“)
Wie gesagt, es kommt immer anders, als man denkt. Die Amokläufe anlässlich der nicht stattgefundenen Lichtwerdung der Menschheit haben nicht so zahlreich stattgefunden, wie ich es mir erhofft hatte… ich habe immer noch einen Körper in der dritten Dimension, und gefühlte 99,9 Prozent der Menschheit können mich immer noch nicht verstehen. Oder anders formuliert, es hat sich garnix geändert, außer dass hier im Forum noch weniger los ist als anno dazumal.
Kein Grund, die Sektkorken knallen zu lassen. Andererseits ist es nun aber auch keine Selbstverständlichkeit, dass in der heutigen schnellebigen Zeit eine Sache so lange Bestand hat, und dass es da draußen immer noch ein paar Irre gibt, die das hier mitlesen.
Also denke ich, ein kleiner besinnlicher Rückblick auf die Zeit, die hinter uns liegt, ist daher durchaus mal wieder angebracht.
Ich will das jetzt allerdings nicht zu privat werden lassen… viele User von früher sind den meisten anderen nicht mal mehr namentlich bekannt, von daher macht es auch keinen Sinn, jetzt bis ins kleinste Detail zu erzählen, wer sich mit wem gut verstanden hat und warum es irgendwann zum Streit kam. Das interessiert niemanden mehr, und es wäre ohnehin ein wenig unfair, alles nur aus meiner subjektiven Sicht zu schildern.
Daher an dieser Stelle einfach nur ganz allgemein, ohne Namen zu nennen, damit sich auch keiner übergangen fühlen kann, ein kleiner subjektiver Rückblick auf die letzten 15 Jahre Unity:
Die frühen Jahre (2000 – 2004)
Ursprünglich wollte ich mit dem Forum ja garnicht die Gesellschaft verändern oder dergleichen. Ich hatte einfach zwei ganz konkrete Ziele, was ich mir von der Gründung des Forums erhoffte:
1. ) Ich wollte einen Ort haben, um meine Texte zu publizieren, ohne dass mir irgendwer Vorschriften machen konnte.
2. ) Nach Jahren öder Schulzeit ohne Kontakt zu Leuten, die mich wirklich verstanden hätten, sehnte ich mich nach Gleichgesinnten, die meine Art zu denken nachvollziehen konnten. Und da es einen Ort, an dem solche Menschen zusammenkamen, noch nicht gab, musste eben zunächst mal einer gegründet werden.
Und natürlich keimte dann auch der Gedanke in mir auf, dass das ganze ja vielleicht nicht nur mir den Kontakt zu Gleichgesinnten ermöglichen würde, sondern dass dies der Anfang eines größeren, weltumspannenden Netzwerkes werden könnte.
Wobei es mir damals definitiv nicht darum ging, politisch engagierte Aktivisten zusammen zu bringen, die irgendwelche konkreten gesellschaftsverändernden Projekte verwirklichen wollten… (also das klassische "links-alternative" Klientel)
Vielmehr wollte ich einen Ort schaffen für all die Leute, die so tickten wie ich damals. … Die stillen, unverstandenen Außenseiter, die sich unter ihren Mitmenschen fremd fühlten und sich von dem um sie herum stattfindenden Treiben einfach nur abgestoßen fühlten… Die potenziellen Amokläufer, die am liebsten in schwarzen Klamotten rumliefen und sich in Gewaltfantasieren verloren… die Träumer aus der hinteren Reihe, die einfach nur den Schultag überstehen wollten und mit der Welt der Erwachsenen, deren Politik, Traditionen und materiellen Werten, nicht das geringste anfangen konnten.
Ganz am Anfang, nach der Jahrtausendwende, war die Stimmung im Forum auch noch etwas aggressiver als heute. ICH war aggressiver, erzählte von Krieger-Idealen und schrieb emotionale Geschichten über Selbstjustiz, Freundschaft und Gewalt. Ich denke, ich bin damals auch oft übers Ziel hinaus geschossen…. vieles was ich sagte war aus dem Bauch heraus und nicht wirklich durchdacht. An dogmatischen Debatten und politischem Aktivismus hatte ich keinerlei Interesse… ich habe einfach nur abgekotzt über die Dummheit und Verlogenheit der Menschen, hab von einer Welt geträumt, in der man mich und Meinesgleichen verstehen und respektieren würde, und wo die alten Säcke nix mehr zu melden hätten. (das Wort „Anarchie“ fiel in den Anfangstagen auch eher selten, auch wenn viele Gedanken zweifellos anarchistisch waren)
Ein paar User huldigten mir für diese unkonventionelle Herangehensweise, ein paar andere versuchten aus Prinzip allem was ich sagte zu widersprechen, weil sie mich entweder für einen naiven Spinner oder einen jugendgefährdenden Möchtegern-Sektenführer hielten.
Wenn ich heute darüber nachdenke, muss ich sagen, dass sich damals alles noch ein bisschen zu sehr um meine Person drehte… eine Tatsache, die ich anfangs zwar durchaus auch genoss, zumal ich in der realen Welt zu jener Zeit nicht wirklich viel Beachtung und Respekt fand. Da tat es ganz gut, wenigstens im Netz ein bisschen beachtet zu werden. (Heute würde man vielleicht Let’s Plays erstellen, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen)
Aber es gibt eben immer auch Schattenseiten, wenn dich die einen als Vorbild und die anderen als Feindbild betrachten, und du keine von beiden Rollen wirklich ausfüllen kannst.
Und so kam es, wie es kommen musste… einige der Menschen, die ich damals im Netz (und auch im realen Leben) um mich geschart hatte, hatten bald wieder die Schnauze voll von mir, weil sie merkten, dass ich bei genauerem Kennenlernen gar nicht so toll war, wie meine Texte es ihnen scheinbar versprochen hatten, oder weil man im längerfristigen Alltagstest dann einfach doch nicht so gut miteinander harmonierte. Andere, die mich zunächst scheiße fanden, merkten entweder, dass ich gar nicht so bedeutend war oder gar nicht so schlimm, als dass sie noch länger mit mir hätten rumstreiten müssen.
Es trennte sich ein bisschen die Spreu vom Weizen… viele alte User gingen, aber viele neue kamen dafür auch hinzu, weil die Unity-Homepage inzwischen eben doch schon an einigen Stellen im Netz verlinkt und nicht mehr völlig unbekannt war.
Das Forum wurde etwas allgemeiner und offener, die Userschar bunter und vielfältiger, und ich und meine Gedanken rückten ein bisschen mehr in den Hintergrund, auch wenn ich natürlich erstmal der allmächtige Admin blieb.
Die Blütezeit (2005 – 2009)
Das war dann eben gerade jene Phase, in der viele unterschiedliche Individuen zusammenkamen und sich gegenseitig trafen, bestätigten, kritisierten, halfen, verspotteten, befruchteten oder was auch immer… Aber irgendwie war es meistens doch konstruktiv und selten richtig bösartig.
Der eine büxte von Zuhause aus, und User aus der Unity gewährten ihm eine Weile Obdach... andere machten gemeinsam erste Drogenerfahrungen, verbrachten den Urlaub zusammen, gingen auf Konzerte oder verabredeten sich für sonstige (mal mehr, mal weniger sinnvolle) Aktivitäten.
Ich denke, das war im Kleinen schon so ein bisschen das, was ich ursprünglich auch mit dem Forum bezwecken wollte. Einerseits hatte ich eine Plattform, um meine unzensierten Gedanken zu veröffentlichen, aber andererseits gab es da eben auch eine Möglichkeit für andere „ungewöhnliche“ Menschen, sich mit Ähnlichdenkenden und Gleichgesinnten auszutauschen und ganz real Anschluss zu finden.
Es hätte so schön werden können, wenn es so geblieben wäre… es hätte im Stillen wachsen können, die alten User wären miteinander alt geworden, und die Neuankömmlinge hätte man gut integriert, so wie es eine zeitlang auch üblich gewesen ist.
Aber irgendwie kam dann 2007 oder 2008 der Punkt, von dem an es gefühlt bis heute nur noch abwärts ging mit der Unity.
Ich will nicht behaupten, als Admin immer alles richtig gemacht zu haben. Aber ich weigere mich auch, daran zu glauben, dass es allein meine Schuld war, dass es am Ende so kam, wie es kam.
Vielleicht war der größte Fehler, den ich begangen habe, nicht vorbereitet gewesen zu sein auf die Frage, was passiert, wenn unter den Usern ein paar „faule Eier“ dabei waren…
Das war etwas, was in meiner damaligen Gedankenwelt gar nicht denkbar gewesen ist. Dass sich beispielsweise Leute von der Unity-Idee angezogen fühlen könnten, die rassistisch eingestellt waren… oder Psychopathen, die ein Problem mit Frauen hatten… oder Leute, die so mitteilungsbedürftig waren, dass sie einem das komplette Forum zuspammten und bunt anmalten… oder Stalinisten mit kleinen Alkoholproblemchen, die hier im Suff zu Straftaten aufriefen und keinen Gedanken daran verschwendeten, dass sowas ja vielleicht mir oder dem Forum schaden könnte. Oder dass irgendein Spaßvogel auf die Idee kommen würde, die Homepage vom verfickten Landgericht Hannover zu hacken und durch die Unity-Homepage auszutauschen.
Nein, an solche Dinge habe ich nicht einmal im Traum gedacht, bevor sie passiert waren.
Und spätestens als ich dann auf dem Polizeirevier saß und allerlei unangenehme Fragen beantworten musste, war mir klar, dass es so nicht weitergehen konnte. (Ok, das mit dem Revier war meines Wissens schon etwas früher in der Chronologie, aber jedenfalls war ich dadurch schon ordentlich „vorgeschädigt“ und hatte keinen bock mehr, jedem User hier absolute Narrenfreiheit zuzugestehen.)
Auf der anderen Seite gab es aber auch Unityaner, die der Meinung waren, dass es in einem den anarchistischen Idealen gewidmeten Forum auch absolute Meinungsfreiheit zu geben hatte, und keine Admins, die nach persönlichem Gutdünken andere User bannen konnten oder ähnliches.
Ich kann diese Meinung theoretisch ja auch durchaus nachvollziehen… in der Praxis wird sie aber meist nur von denjenigen vertreten, die weder finanziell noch juristisch für ein Projekt die Verantwortung tragen.
Was dann geschah, war dass sich im Forum eine Eigendynamik entwickelte, die das einst harmonische Zusammenleben der User mehr und mehr zu zersetzen begann.
Es bildeten sich inoffizielle Gruppen… die einen waren genervt davon, dass im Forum zu viele Doofköppe und politische Ideologen verkehrten.
Andere waren eher davon genervt, dass der Admin hin und wieder einen dieser Doofköppe verbannte und sich selbst als etwas Besseres darstellte. Und wieder andere waren einfach nur genervt von dem ständigen Gezanke dieser beiden Gruppen.
Die einen flohen dann vor den Ideologen und den Doofköppen in den sogenannten Keller (das damalige Ersatzforum der Unity), wo sie sich aus Protest nur noch möglichst absurden, un-ideologischen Gedankengängen hingaben... die anderen revoltierten irgendwann gegen die elitär-faschistoide Unity-Administration und gründeten Mind Riot. Wieder andere verschwanden einfach ganz oder gründeten gar eine Familie, so richtig altmodisch mit Frau und Kind (ja, sowas hat es in der Unity-Historie auch schon gegeben!! 
)
Dass diese ganzen Spaltungen und Abwanderungen dem Forum nicht gerade gut taten, weil sie erstens unnötig polarisierten und zweitens eben gerade die interessante Vielfalt, die das Forum einst ausmachten, zerstörten, liegt auf der Hand.
Der absolute Tiefpunkt war dann aber wohl der gemeinsame Selbstmord zweier ehemaliger Unityaner aus der Keller-Fraktion.
Ich denke zwar nicht, dass ihr Dahinscheiden besonders viel mit dem Forum zu tun hatte… (dafür war ihnen der Scheiß gar nicht wichtig genug). Aber das Forum hat es eben auch nicht gerade verhindert. Eigentlich war es sogar das Forum bzw. ich, der die beiden überhaupt erst zusammengebracht hatte.
Wie auch immer, das Forum hat dadurch jedenfalls irgendwie seine Unschuld verloren… in gewisser Weise klebte Blut daran, ebenso wie an mir… und wer weiß, vielleicht ist hier ja schon seit diesem Zeitpunkt alles verflucht.
Die Unbeschwertheit von früher kam jedenfalls nicht wieder völlig zurück.
Die einen User kehrten dem Forum den Rücken, um zu vergessen oder weil sie keinen Grund mehr sahen, noch länger hier zu verweilen… andere flüchteten sich in Zynismus oder Besserwisserei… ich fing etwa zu dem Zeitpunkt damit an, Videos zu machen, mir auf Youtube eine neue Fangemeinde aufzubauen, entfernte mich von den verbliebenen alten Usern und war seitdem glaub auf keinem einzigen größeren Treffen mehr. Irgendwann wurde mir dann alles zu blöd und ich gab die Administration ab, weil mir einfach auch das Klima im Forum nicht mehr behagte und ich dafür nicht länger verantwortlich sein wollte.
Der Verfall (2010 – heute)
Durch die Youtube-Videos wurden im Lauf der Zeit zwar noch einige neue User auf das Forum aufmerksam, es gab ein kleines kurzzeitiges Revival und ein paar neue Freundschaften entstanden in den letzten Jahren, es gab ein paar Treffen… aber insgesamt waren es wohl zu wenige neue User, und diese wenigen waren auch etwas zu still, als dass sie den Weggang der mitteilungsbedürftigen Alt-User angemessen hätten kompensieren können. Immerhin ist das Klima unter der neuen Administration heute nicht mehr so vergiftet, wie es früher zu „meiner“ Zeit war… aber es wurde halt auch von Woche zu Woche weniger geschrieben, und irgendwann verloren dann auch die wenigen, die dem Forum noch treu geblieben waren, (verständlicherweise) die Lust daran und ließen sich auch immer nur noch sporadischer hier blicken. Nur wenn ab und zu ein Troll erschien und irgendwas Provokantes postete, flackerte nochmal kurzzeitig ein bisschen Leben auf. Irgendwann waren aber auch die Trolle fast nur noch Spambots, und die die darauf antworteten vermutlich ebenso.
Ich persönlich hatte auf Youtube in der Zwischenzeit zwar jede Menge neuer Freunde (und Feinde) gefunden, und erfreute mich zunächst der wachsenden (und unerwarteten) Beliebtheit meiner Videos. Schon bald darauf musste ich aber auch feststellen, dass nicht jeder, der das System kritisierte, so wie ich es schon seit vielen Jahren tat, auch tatsächlich ähnliche Ideale vertrat wie ich.
Oder sagen wir es, wie es ist: Die ganze „Weltverbesserer“- und Verschwörungsszene ist durchseucht von rechten „aber ich bin doch gar nicht rechts“-Wutbürgern, die genauso angst- und triebgesteuert sind wie alle anderen manipulierten Menschen auch und keine Ahnung von den wahren Zusammenhängen haben, sich aber trotzdem für die größten Genies alles Zeiten halten, nur weil sie begriffen haben, dass irgendwas in dieser Welt gewaltig schiefläuft und sie ein paar Bücher vom Kopp-Verlag gelesen haben, die sie in ihrer Einschätzung der Lage bestätigten, dass der dritte Weltkrieg jetzt aber auch wirklich garantiert im nächsten Jahr passieren wird.
Ich habe öfters mit diesen Leuten rumgestritten und ihnen aufzuzeigen versucht, dass sie immer noch viel zu schwarz-weiß denken, nur dass halt jetzt Putin ihr neuer Heilsbringer ist und nicht mehr die USA... aber es war zwecklos, denn gläubige Menschen sind nunmal völlig beratungsresistent. (Erst recht, wenn die Beratung von Leuten kommt, die nicht ihren Glauben teilen)
In gewisser Weise entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass ich, der einst vermutlich als einer der ersten im deutschsprachigen Internet die Gleichschaltung der „Lemminge“ und die zunehmende Verblödung in der Gesellschaft kritisierte, nun umgeben war von Menschen, die zwar ähnliche Worte gebrauchten wie ich damals, aber die mich dennoch nicht im geringsten verstehen konnten.
Wobei man sagen muss, dass die Sache mit den Videos ja auch nicht völlig sinnlos war…. denn ohne meine Youtube-Videos wäre vermutlich seit Jahren kein einziger neuer User mehr ins Forum gekommen, da man das Forum heutzutage ja auf einem anderen Weg als über Youtube scheinbar überhaupt nicht mehr finden kann.
Es haben sich eben nicht nur hier, sondern vor allem auch im Netz, einige Dinge im Lauf der letzten 15 Jahre ganz grundsätzlich gewandelt.
Ich würde sagen, damals um die Jahrtausendwende ist man noch eher ins Netz gegangen, weil es einem die Möglichkeiten gab, dem Alltag zu entfliehen, illegal Musik zu saugen und neue schräge Leute kennenzulernen, die vielleicht am anderen Ende Deutschlands wohnten. Online zu sein war noch kein Muss, es war tendenziell schon eher den progressiv denkenden, neugierigen Menschen vorbehalten (ok, und zahlreichen Soziopathen und Gammlern).
Das kam einem Forum wie der Unity natürlich zu gute.
Heute ist das Netz weniger Mittel zur Realitätsflucht, als vielmehr gesellschaftlich akzeptierte, ja sogar zwingend notwendige Erweiterung der Realität. Wer heute seine Ruhe von seinen Mitmenschen will, der flüchtet sich nicht mehr ins Netz (denn da sind die auch schon überall), sondern macht wahrscheinlich eher den Computer aus und geht raus in den Wald.
Desweiteren hat die Kommerzialisierung des Internets inzwischen auch noch nie gekannte Ausmaße angenommen.
Es reicht nicht mehr aus, nur ein paar anderen Usern zu gefallen und von denen auf ihrer privaten Homepage verlinkt zu werden, um besser gefunden zu werden. Es ist alles profitorientierter geworden, kälter und letztlich auch anonymer, obwohl man heute doch so viel Möglichkeiten hat, sich selbst auszudrücken, wie nie zuvor… aber was nützt das alles, wenn das Netz nur noch ein Marktplatz der Eitelkeiten und Selbstdarsteller ist, und weniger eine Plattform zum echten zwischenmenschlichen Austausch?
Und die junge Generation der 15 – 20jährigen, die eigentlich früher immer das Herzstück des Forums ausgemacht hat, werden mittlerweile auch in einer ganz anderen Welt groß als früher… Eine Welt, in der man das Internet mit in die Schule nimmt und sich als emotionalen Höhepunkt des Tages gegenseitig „lustige“ Videos zeigt. Eine Welt, in der man mit wildfremden Menschen Clans bildet und virtuelle Kriege führt, ohne auch nur mal das Bedürfnis zu verspüren, diese Verbundenheit auch in die Realität rüberzuziehen (ist eben alles nur ein unverbindliches Spiel). Eine Welt der Analphabeten, die nur noch in der Schule längere Texte verfassen können und sich ansonsten lieber durch Smileys verständigen. Eine Welt mit Millionen von Internet-Seiten, die alle mehr Action bieten und besser verlinkt sind, als unser kleines bescheidenes Forum hier.
Nimmt man all diese Faktoren zusammen, ist das allmähliche Dahinscheiden des Unity-Projekts vielleicht unvermeidlich und letztlich nur konsequent.
Und dennoch… ein Teil von mir weigert sich nach wie vor, loszulassen und einfach so zu tun, als hätte es diese Idee nie gegeben.
Je mehr ich über die Vergangenheit nachdenke… über die guten Momente und die schlechten… über die Menschen, die kamen, ein Stück ihres Lebens (bzw. ihres Erwachsenwerdens) mit anderen teilten, und dann wieder gingen… desto mehr bin ich davon überzeugt, dass die Idee nach wie vor richtig ist. Vielleicht war die Durchführung nicht immer optimal, vielleicht sind die Zeiten heute anders, die Technik hoffnungslos veraltet und die User von damals nicht zu ersetzen…
Aber hey, zwei Dinge sind seit damals gleich geblieben:
Ich bin immer noch fassungslos über den Schwachsinn der heutigen Zeit… (erst vorhin hätte ich wieder einem ADAC-Werbetypen beinahe die Fresse poliert, der mich mit einem unverschämten Grinsen anlaberte, als ob er mir den Zugang zum Paradies verkaufen wollte, dabei hatte er nur eine beschissene Auto-Versicherung im Angebot… WHAT THE FUCK?!?)
Ja, ich bin immer noch angepisst von dieser Zeit, dieser Gesellschaft und der in ihr lebenden Menschen, und brauche hin und wieder einen Ort, an dem ich zumindest verbal Amok laufen kann, und wo man mich auch versteht und ich mich nicht für jeden einzelnen Gedanken rechtfertigen muss.
Und zum anderen denke ich, dass es, auch oder gerade, weil sich alles in eine bestimmte Richtung entwickelt, immer noch ein paar Leute da draußen geben muss, die sich in dieser Zeit genauso fremd und verloren fühlen wie ich… die vielleicht gerne Gleichgesinnte finden würden, und die möglicherweise immer noch denken, dass sie mit ihrer Art des Denkens ganz alleine dastehen.
All denen möchte ich auch weiterhin das Gefühl vermitteln können: Ihr seid nicht allein! Ein oder zwei andere auf dieser Welt ticken schon auch noch so anders wie ihr… oder zumindest so ähnlich anders.
Ich denke daher, dass dieses Forum (oder eine neue Version davon) unbedingt weiter bestehen sollte… auch in den nächsten 5 Jahren, bis… sagen wir mal, bis zum 20jährigen Jubiläum. Und dann können wir ja weitersehen, ob sich nochmal was bewegt hat hier, oder ob man die Sache dann endgültig für tot erklären kann, weil hier niemand mehr mitliest und es keinen mehr kümmert, was mit diesem Forum passiert.
Der letzte Jubiläumsthread hat mich gelehrt, mit Zukunftsprognosen vorsichtiger zu sein. Also lassen wir uns doch einfach mal überraschen.
So, und jetzt dürft ihr dem Forum gratulieren, oder eher zum Dahinscheiden kondolieren... je nach dem, ob ihr die Sache eher optimistisch oder realistisch anzugehen gedenkt. 
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RE: 15 Jahre UNITY - Das Forum im Wandel der Zeit
26.02.2015 19:30 |
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| Zitat von dian: |
Ja, ich bin immer noch angepisst von dieser Zeit, dieser Gesellschaft und der in ihr lebenden Menschen, und brauche hin und wieder einen Ort, an dem ich zumindest verbal Amok laufen kann, und wo man mich auch versteht und ich mich nicht für jeden einzelnen Gedanken rechtfertigen muss. Und zum anderen denke ich, dass es, auch oder gerade, weil sich alles in eine bestimmte Richtung entwickelt, immer noch ein paar Leute da draußen geben muss, die sich in dieser Zeit genauso fremd und verloren fühlen wie ich… die vielleicht gerne Gleichgesinnte finden würden, und die möglicherweise immer noch denken, dass sie mit ihrer Art des Denkens ganz alleine dastehen.
All denen möchte ich auch weiterhin das Gefühl vermitteln können: Ihr seid nicht allein! Ein oder zwei andere auf dieser Welt ticken schon auch noch so anders wie ihr… oder zumindest so ähnlich anders. |
Im echten Leben habe ich bis auf eine handvoll richtiger Freunde leider nicht viel mehr vorzuweisen. Auch in der Schule habe ich nur in den ersten beiden Schuljahren Freunde gefunden, von denen ich auch heute noch sagen kann, dass sie meine Freunde sind. Schule und "Freizeit" nehmen mir neuerdings auch die letzte Lust darauf, erwachsen zu werden und in dieser tollen Welt zu leben. Schulkameraden verwundern mich mit ihrer Haltung von Tag zu Tag aufs Neue und manche Lehrer vergleichen mich mittlerweile schon mit einem Philosophen. Und auch nur deshalb weil ich meistens noch etwas kritischer bin als meine Schulkameraden, die nur auf Kommando kritisch denken.
| Zitat von deldenker: |
| Ich entscheide mich fürs gratulieren, sage HURRA! und Auf die nächsten 15 Jahre! |
Das wäre geil! Aber: Ich habe in den letzen Jahren die Erfahrung gemacht, dass alles was mir ansatzweise gefällt und mit dem ich mich identifizieren kann, kurz nachdem ich es entdeckt habe, wieder vorbei ist oder verschwindet. Leckeres Essen, geile Computerspiele, interessante Seiten im Netz. Sobald ich es für mich entdecke wird es scheiße, zerfällt oder verschwindet ganz. Hoffentlich bleibt dieses Forum in irgendeiner Weise noch für ein paar Jahre bestehen. 
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von sarius am 26.02.2015 19:33.
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Also um hier erstmal etwas rumzumeckern:
| Zitat von dian: |
| Wir schreiben das Jahr des Herrn 2015, und damit ist es nun schon stolze 15 Jahre her, dass die Unity-Homepage und das dazugehörige Forum online gingen |
Warum dann noch so konservativ, Dian? Wieso nicht einfach eine neue Zeitrechnung - 15 Jahre nach Unity Geburt - einführen? Gibt bestimmt ein paar Esos, die das dann auch noch in alle Ecken des Netzes tragen werden, sprich: Mehr Bekanntheit und Reproduktion für uns 
Aber mal im Ernst: Ich möchte die Unity (oder zumindest die Erfahrungen und die Freunde, die ich dadurch gewonnen habe) nicht mehr missen. Und auch wenn es hin und wieder ein paar Durststrecken gab und gibt, glaube ich doch, dass sich vielleicht noch irgendwo einzelne von den Ideen angesprochen fühlen und sich davon inspirieren lassen können.
Wie es mit der Unity weitergeht, kann ich aber leider auch nicht sagen. Bin momentan selbst noch ziemlich durch das sogenannte "reale" Leben verhindert, sodass ich nicht wirklich Kraft und Motivation dafür finde, irgendwas zu reißen.
Aber vielleicht setze ich mich ja - sobald mein Privatleben wieder annehmbare Züge angenommen hat - an das "neue" Forum oder entwerfe wenigstens eine Idee, was ich von meiner Seite aus beitragen kann um die Unity wiederzubeleben.
Bis dahin: na zdrowie muchachos.
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The only way you can survive is to spread to another area. There is another organism on this planet that follows the same pattern. A virus. Human beings are a disease, a cancer of this planet, you are a plague, and we .. we are the cure.
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Nunja, dann ein Happy Birthday Unity! \o/
15 Jahre ist eigentlich schon 'ne Menge. Echt interessant, wie die Seite hier früher aussah.
Bin zwar erst seit ein paar Monaten dabei, aber ich weiß, dass mir ohne die Unity mittlerweile irgendwie was fehlen würde. Und Hochs und Tiefs gibt es immer mal. Ein bisschen Schmetterlingseffekt und der Laden läuft wieder. 
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Sehr interessanter Beitrag, danke dafür.
Nach den Diskussionen der letzten Wochen bzgl. der Forenzukunft, sah Ich eher schwarz. Hörte sich damals so an. Umso mehr finde Ich es gut, das Du noch diesen Drang hast, weiterzumachen. Eine abgespeckte, günstigere Forenversion ist doch völlig in Ordnung. Verständlich, das man wegen diverser Gründe (finanziell zählt auch, Ich kenne das von meiner Site und da frage Ich mich auch manchmal: Wofür das alles?) auf letztere "ausweichen" möchte.
Auch wenn Ich hier nie besonders viel und auch wenig ausführliches geschrieben habe (mein Fehler: Ich hätte mich 2004, als ich das erste mal von der Unity las, anmelden sollen), weil andere Dinge vorrang haben, Ich faul und auch lethargisch war/bin (dieser Drang, etwas zu bewegen, ist bei mir fast gar nicht mehr vorhanden, verblasste in den letzten Jahren immer mehr), bin Ich doch froh, das es diesen Haufen hier gibt. 
Auf weitere 15 Jahre!
https://www.youtube.com/watch?v=cvMw5dNnu6Q
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Hachja, da werde ich fast nostalgisch
Ich kann mich noch gut erinnern, wie beeindruckt ich damals um 2002 von Dians Kundgebungen im einsame Jugendliche-Forum (Parsimony) und bei Oxybrain.de war (das gibt es tatsächlich auch noch xD). Seine Ideale von Freundschaft und freiheitlichem Denken zogen mich an. Das Verdammen andersdenkender als Lemminge stieß mich widerum ab, aber nie ganz denn dazu waren die Themen zu interessant.
Als Aussenseiter in einem kleinen Kaff bot mir das kotzgrüne Forum, bzw. in erster Linie Dians Texte, Gedankenimpulse, die in meinem Umfeld nicht im geringsten anzutreffen waren. Da war eine Menge dämlicher Müll dabei und ich habe das Forum auch selbst gerne als Ventil für meine geistigen Ergüsse missbraucht
, aber vieles gab mir auch ein bischen Hoffnung und Bestätigung bezüglich meiner Ansprüche an die Gesellschaft und die Menschen mit denen ich meine Zeit verbringen wollte.
Die weitere Entwicklung des Forums hat mir nicht besonders gefallen, da mir das Gelaber über Anarchie nicht so wichtig ist. Ein paar Jahre habe ich überhaupt nicht reingeschaut, aber
ich bin froh, dass es das Forum noch gibt und ab und zu verirrt sich ja immernoch jemand hierher, dem es irgendetwas zu bringen scheint.
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dian
unregistriert
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Gut zu wissen, dass es wenigstens noch ein paar Leute interessiert.
@ Admins:
Vielleicht könnte man den Thread mal oben hintackern (Den 10jährigen-Jubiläumsthread darf man hingegen gerne nach unten rutschen lassen, ich glaube nicht, dass der nach fünf Jahren jetzt noch als wichtige Ankündigung durchgeht.
)
@ Ya2k:
Das Forum für einsame Jugendliche... lol... sowas gibt's heut ja leider auch nicht mehr... Sonst könnte ich da mal wieder ein bisschen die Werbetrommel rühren. Aber ja, da waren damals ein paar interessante Gestalten dabei. (Oxybrain war hingegen schon immer ein Ort der Bekloppten, von ein paar Ausnahmen mal abgesehen. Wusste nicht, dass das noch existiert)
Ich weiß ja schon, dass du ein paar Jahre hier dabei bist und dich früher mal Tom nanntest... aber dass du schon sooo lange dabei bist, wusste ich nicht. Verrätst du mir, unter welchem Namen du damals im alten Forum aktiv warst? Du bist nicht zufällilg der Y2k, mit dem ich mich damals in Karlsruhe getroffen habe, und der mir bzw. uns damals sein Liebesleid geklagt hat? 
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von dian am 27.02.2015 13:15.
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Neenee das ist jemand anders. Wenn ich Liebesleid hatte hab ich Rohrbomben gebaut oder auf meiner Homepage seelenstripmäßig geflennt 
Im EJ-Forum müsste ich als Ya82 oder Yasoul unterwegs gewesen sein, ob ich bei der unity früher denselben nick hatte weis ich nicht mehr.
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Du warst auch auf dem Board der einsamen Jugendlichen?
Haha wie geil!
Ich habe damals auch durch dians Werbung und Texte dort zur Unity gefunden.
Damals noch als ich mich Slavemaster nannte.
Boah das ist echt geil mit der Nostalgie
An die Sache wo jemand die Internetseite von der komischen Behörde gehackt hat kann ich mich noch erinnern.
Das war echt eine geile Aktion wo sich sicher ein paar staatlich besoldete Spießer angepisst gefühlt haben.
Musstes dian damals nicht ein zweites mal zur Polizei weil irgend ein Unity-Fan damals die Unity URL als Graffiti auf Hauswände gesprüht hatte oder war das irgend eine andere Sache?
Was man sonst noch bedenken sollte das ist die Sache wie viele Leben die Unity vielleicht positiv beeinflusst hat.
Wer weis wie viele unverstandene junge Menschen sich vielleicht total dem Suff, Drogen, Amoklauf oder Selbstmord hingegeben hätten wenn es diesen Laden hier nicht gegeben hätte.
Mich zumindest hatte die Unity in einigen schwierigen Lebensphasen doch soweit beeinflusst das ich mit dem ganzen Driss im Alltag und dem dummen Lemmingtum der anderen Menschen besser umgehen konnte.
Zumindest war das Geschreibe einiger Leute hier doch etwas was einen inspirieren konnte oder zumindest ein Wegweiser sein konnte wie man es doch noch irgendwie schafft ohne sich von der doofen Mehrheitsgesellschaft assimilieren zu lassen oder sich gleich die Kugel zu geben.
Von daher hat die Existenz der Unity sicher mehr für manche Menschen geleistet als es so manche andere Internetplattform getan hat.
Ich hoffe daher das es die Unity noch lange geben wird, auch wenn es nur die abgespeckte Sparversion sein wird ;-)
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Ich finde das gut, und meine Meinung ist wichtig 
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Denken ist schwer, darum urteilen die Meisten.
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Fast 6 Jahre hören sich auch schon so lange bei mir an....
Als Segen und Fluch empfand ich die Unity...
Einerseits regten mich stets die Personen auf, die sich aufspielten, als hätten sie die Weißheit mit Löffeln gefressen und nur deren Meinung sei die einzig Wahre....
Dennoch schenkte es einem doch mal einen anderen Blickwinkel, auch wenn man seiner eigenen Meinung treu geblieben ist.
Zwar war ich viele Phasen bzw. glaube ich sogar auch mal über ein - bis eineinhalbjahre komplett weg hier, aber irgendwie bliebt die Unity wirklich ein Ort, wo man auch mal seine Gedanken los werden konnte
Ich denke, so nutzlos wie einige diesen Kasten hier finden, ist er gar nicht.
Jedoch habe ich es doch all die Jahre geschafft, mich persönlich von allem hier zu distanzieren. Ich kenne nicht mal einen hier persönlich oder würde ihn als "Freund" bezeichnen können.
Ich scheine nicht so das Talent zu besitzen mich langfristig lange und dauerhaft mit einer Person zu beschäftigen.
Ich lebe sowieso nach dem Motto, lieber wenige, dafür wahre Menschen um einen herum. Ich habe einen Freund, mit den auch mal Funkstille herrscht, aber es geht auch gar nicht darum, wie viel Kontakt man hat, es geht um das wie und was es einem bringt... Kenne zumindest keinen Menschen, der mehr dumme und verrückte Phasen mit mir durch gemacht hat, sich mit mir gestritten hat, und mich dennoch versteht und ergänzt... zu mir steht und immer da ist, wenn man ihn wirklich braucht und mich mittlerweile besser kennt, als ich mich manchmal selber. und umgekehrt.
Früher hatte ich ja die Hoffnung, ein paar mehr dieser Menschen vielleicht hier zu finden, ich denke aber, das es eine kleine Wunschvorstellung von mir war, solche Menschen zu finden. Und es bringt mir auch nichts, mich stets über mein Umfeld zu beschweren, ich kann es sowieso nicht wirklich ändern, höchstens gekonnt ignorieren.
So nimmt man, wie es nunmal liegt...
die Unity ist zumindest ein Ort, an dem man sich mit Menschen auch mal austauschen kann, die größtenteils ähnliche Gedanken haben...
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dian
unregistriert
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@ Eastman:
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| Musstes dian damals nicht ein zweites mal zur Polizei weil irgend ein Unity-Fan damals die Unity URL als Graffiti auf Hauswände gesprüht hatte oder war das irgend eine andere Sache? |
Da war mal was wegen einem Graffiti, ja, aber ich hab deshalb keinen Ärger bekommen. Entweder war das nach meiner Zeit als Admin oder ich hab mir die Erinnerung daran weggekifft.
Mein Gedächtnis ist ohnehin nicht das Beste in solchen Dingen... liegt aber auch daran, dass hier halt schon so viel passiert ist im Lauf der Jahre.
@ Eev:
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| Früher hatte ich ja die Hoffnung, ein paar mehr dieser Menschen vielleicht hier zu finden, ich denke aber, das es eine kleine Wunschvorstellung von mir war, solche Menschen zu finden. |
Ich weiß nicht, ob du damals schon hier warst... aber wir hatten hier ja mal so eine Karte, wo sich die User mit ihrem Wohnort eintragen konnten. Das fand ich immer ganz nett, weil es einem so ein bisschen das Gefühl gab, dass man gefunden werden kann und dass theoretisch überall ein paar Gleichgesinnte wohnen könnten. Ich glaube, nur der Osten und der hohe Norden (also da wo du herkommst) waren seinerzeit ein bisschen unterrepräsentiert. Dafür hatten wir recht viele User aus NRW, dem Süden und Österreich.
Ich würde das mit der Karte auch sofort wieder einführen, wenn wir hier ein paar mehr aktive User hätten. Also etwa drei- oder viermal so viel. Für die paar Leute, die momentan hier aktiv sind, lohnt es sich aber nicht... das wäre schon mehr Realsatire, wenn wir uns da jetzt auf einer großen Deutschlandkarte eintragen würden. Ein paar verlorene kleine Pünktchen in der kalten, endlosen Leere Deutschlands...
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Ja, da unsere Userzahl dann doch sehr beschaulich bzw. überschaubar ist weiß ich auch so, das Niemand hier im Noden wohnt außer ich.
Xoc ist der einzige der mit Hamburg glaube ich, nicht so weit weg ist..
Wobei ich glaube wir hatten auch mal wen aus Lübeck hier.
Gefühlt ist es für mich dennoch eine weite Entfernung.
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dian
unregistriert
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Oh, wusste ich gar nicht, dass es die noch gibt. (Ist aber auch echt gut versteckt)
Übrigens ist das bereits die abgespeckte zweite Karte... die, die ich eigentlich meinte, war irgendwie hübscher und enthielt meines Wissens auch Österreich und die Schweiz. Muss aber dann wohl noch ein paar Jahre davor gewesen sein, vermutlich auf dem alten Board.
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Tja, da war sie meine Jugend ^^
Gott, klinge ich alt..
Nein, mal im Ernst, ich habe hier wirklich viel Zeit verbracht die letzten paar Jahre, meine seelischen Tiefs durchlebt und wohl die so ziemlich prägenste Phase in meinem Leben. Über Morddrohungen, zu Suizidgedanken, bis hin zu richtiger Freundschaft war hier irgendwie alles dabei. Ein Autounfall, mehrere merkwürdige Treffen und einige coole Leute waren auch dabei. Alles in allem ein paar lustige Jahre, wobei ich in dieser Zeit kaum Erinnerungen habe, die nicht mit dem Forum zusammenhängen. Es hat mich geprägt, verändert und einen durchaus positiven Einfluss auf mich gehabt.
In letzter Zeit war allerdings das "reallife" einerseits sehr stressig, andererseits war mir das Glück auch ziemlich hold, sodass sich das Forum etwas aus meinem Aufmerksamkeitsbereich gedrängt hat. Wer hätte das für möglich gehalte? Vor 2 Jahren war es noch ein Großteil meines Lebensinhaltes
Es ist viel zu spät und irgendwie kann ich nicht mehr richtig schreiben, dafür bin ich viel zu müde...
Hooray auf 15 Jahre, hoffentlich bleiben es noch ein paar mehr, auf wenn ich eher zum stillen Mitleser geworden bin, ich glaube das meiste habe ich einfach schon gesagt ^^
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Wie soll man sich selbst finden, wenn dir die Gesellschaft vorschreibt, wer du zu sein hast?
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Ich hatte immer wieder überlegt, was ich hier für sentimentales Zeug reinschreiben könnte, hab es dann sein gelassen und mich ausgeloggt oder den anderen Threads zugewandt...
Also mache ich es kurz: Das Forum ist mir in den letzten Monaten ans Herz gewachsen; auch wenn ich hier nicht besonders regelmäßig hineinstrahle, ist es für mich ein weiteres Zuhause geworden. Herzlichen Glückwunsch, Unity!
PS: Die Unity ist so alt wie ich?
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dian
unregistriert
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Naja, Foren- und Menschenjahre kann man nicht so einfach miteinander vergleichen. Für ein Forum bzw. ein Internetprojekt sind 15 Jahre eine verdammt laaaaange Zeit. (Ist eigentlich so, wie wenn ein Mensch 100 wird oder so. Also kurz vor der Einäscherung eben)
Wohingegen Menschen die so alt sind wie dieses Forum, ja oft noch gar nicht in der Lage sind, den Inhalt zu begreifen, geschweige denn so zu schreiben wie du es tust. Und dann noch Churchill verstehen... ts ts ts, so was macht man noch nicht in dem Alter! (Der letzte, der so früh schon so drauf gewesen ist, liegt inzwischen ersoffen auf dem Grunde der Breitachklamm. Ich hoffe doch mal, dass dich nicht irgendwann ein ähnliches Schicksal ereilen wird 
(Wäre wirklich schade um das Potential, um das mal mit nemis Worten auszudrücken)
Aber schön, dass es noch Leute gibt, die das Forum nicht als etwas betrachten, was irgendwann in der fernen Vergangenheit einmal wichtig gewesen ist. (auch wenn ich natürlich jedem User sein erfolgreiches Real Life gönne... irgendwie...
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