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Was ist daran heuchlerisch, wenn man ein Auto hat, und in einer Wohngegend nicht zu viel Verkehrslärm haben will? Man kann sich ja auch als Autofahrer noch rücksichtsvoll verhalten.
Und warum sollte man die Windräder nicht irgendwo hinstellen, wo sie keinen stören? Oute ich mich jetzt als "Spießbürger" wenn ich sage, dass ich keine penetrante Dauergeräuschkulisse im Hintergrund haben will, weil ich mit sowas ernsthafte Probleme habe?
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Wenn man deinen Gedanken zuende denkt bedeutet dass, dass niemand ein Klo benutzen sollte, wenn er nicht auch gerne direkt neben einer Kläranlage wohnen möchte.
"Do you believe in free will?" "I have no choice."
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Ja wenn man es so extrem sieht dann "JA"
Dann muss man mit der stinkenden Kläranlage leben oder man geht zum Scheißen in den Wald und kackt da in ein Loch was man nachher zuschüttet.
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Worum es dir geht habe ich schon verstanden ("Wer A sagt muss auch B sagen"), ich mags nur nicht wenn auf Stammtischniveau irgendwelche stereotypen Feindbilder kreiert werden, gegen die dann gehetzt wird - in deiner Antwort machst du das schon wieder ("reiche Säcke", "Reichenghetto", "reiche Arschlöcher").
Mit einem Atomkraftwerk in meiner Nähe käme ich wesentlich besser klar als mit einer Dauergeräuschquelle, die ich nicht abstellen kann - zumindest wenn ich weiß, dass es gut gewartet wird, und gewisse Sicherheitsstandards erfüllt werden (im Gegensatz zu Tschernobyl). Und extreme Erdbeben wie das was die Kernschmelze in Fukushima ausgelöst hat haben wir hier auch nicht (davon abgesehen dass die Naturkatastrophe selbst vermutlich mehr Schaden als die Kernschmelze verursacht hat).
Edit: Sorry, ich hatte den anderen Thread noch nicht gelesen, war etwas taktlos von mir.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Yog-Sothoth am 30.03.2014 22:54.
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dian unregistriert
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Ich denke schon, dass ein bisschen Kritik an den Wutbürgern, den rebellischen Spießern, durchaus angebracht ist.
Gerade hier bei mir in der Gegend ist es ja total wichtig, ob man für oder gegen den neuen Stuttgarter Bahnhof ist. Das ist (oder war) für viele hier eine Grundsatzfrage, deutlich wichtiger als ob man an Gott glaubt, welche Partei man wählt oder ähnliche Fragen.
Also der Bahnhof (der sicher überteuert ist) wird zum Katalysator für all die aufgestaute Wut, die man über Jahre hinweg einfach runtergeschluckt hat, weil man ja nicht auffallen wollte... aber jetzt gibt es endlich etwas, über das man sich aufregen darf, weil es viele andere ja auch tun.
Und darin sehe ich eben das Problem dieses ganzen Wutbürgertums...
Einerseits finde ich es ja gut, wenn sich Menschen für etwas engagieren und auch mal zivilien Widerstand leisten, wenn sie mit etwas nicht einverstanden sind... aber es sind eben größtenteils Bürgerliche aus den besserverdienenden Schichten, die jahrelang fett im System gelebt haben und die jetzt aus der Midlife-Crisis (oder aufkommender Rentner-Langeweile) heraus anfangen, zu realisieren dass nicht alles so optimal läuft in unserer Welt.
Besser spät als nie, könnte man ja sagen. Doch ich fürchte, die meisten begreifen gar nicht die größeren Zusammenhänge, und das wollen sie auch gar nicht, sonst würden sie ja begreifen, dass ihr scheiß Bahnhof oder die Windmühlen vor der Haustür nicht das eigentliche Problem ist, sondern nur eines der vielen Symptom.
Oder anderes Beispiel, die Gier der Banker...
Gerne regen sie sich darüber auf, wie unverschämt die Banken sind. An eine komplette Abschaffung des Kapitalismus oder des ganzen Geldsystems würden die meisten von ihnen dabei aber nicht mal im Traum denken.
Die wollen schon gern weiter ihren Kapitalismus und ihre Banken haben, aber bitteschön doch ehrlich und anständig. Und sie wollen auch weiter ein hierarchisches Politiksystem haben, aber doch bitteschön mit Politikern, die sich nicht bereichern, sondern ungeigennützig ihrem Volk dienen.
Das ist aber ein Widerspruch in sich. Kapitalismus ohne Gier gibt es nicht, genauso wenig wie ein parlamentarisches System ohne Korruption und Stiefelleckerei möglich ist. (jedenfalls nicht mit den Menschen von heute)
Also man könnte auch sagen, sie haben es satt, dass die Späne vor ihrer Tür liegen bleiben, aber gehobelt werden soll gefälligst weiter. So lang nur andere den Dreck abbekommen und nicht sie selber, ist es ihnen aber vermutlich genauso scheißegal, wie es ihnen egal ist, ob irgendwer am anderen Ende der Welt ziemlich hart schuften muss, damit sie billig einkaufen können.
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Menschen sind gierig (neben vielen anderen Eigenschaften), der Kapitalismus hat die Gier (oder Eigennutz) nicht erfunden (ja, wirklich nicht), noch hat die Kirche oder irgendjemand anderes (inklusive dian
) in der Zeit davor oder danach es geschafft den Menschen ihre ganzen schlechten Eigenschaften auszutreiben.
Kapitalismus ist der Versuch die Gier in Verhalten zu lenken, von dem auch die Gemeinschaft profitiert (effiziente, kundenorientiere Unternehmen, sinkende Unternehmensgewinne durch Konkurrenz, etc).
"Do you believe in free will?" "I have no choice."
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