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Hansi
unregistriert
30.04.2008 01:22 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@Arne, wenn du meinst hier aus dem Nähkästchen plaudern zu müssen, dann tu das bitte nich auf so eine plumpe Art und Weise bzw. verbreite hier keine Unwahrheiten. Is ja nich so das es hier Strom, Telefon, Heizung und Mittagessen umsonst gibt. Dafür arbeitet man schließlich. Und was das mit dem Durchleuchten bedeuten soll versteh ich auch nich. Und das mit der "Aufgabe der individuellen Freiheit" bzw. dem "Durchleuchten" ist ja wohl auch lächerlich. Wer soll denn hier durchleuchten? Hier gibts ja keine Vorgesetzten oder sowas, es handelt sich hier lediglich um gegenseitige Absprache und Einigung (was nicht immer so gut funktioniert). Der Rest ist @Arnesch-theatralische Schmierendramatik mit bitterem Zynismus gepaart.

Und nein, ich will hier nicht raus und es ist auch noch lange nicht so schlimm, dass ich mit @Leberkrebs tauschen würde wollen. Ich wollte lediglich anmerken, dass ich es etwas lachhaft finde, wenn man sich darüber aufregen kann, dass zum Wochenende hin die Geschäfte überlaufen sind. Wenn einem das nich passt, dann geht man halt an nem anderen Tag einkaufen, oder so wie ich, zu Uhrzeiten kurz vor Ladenschluss wo das Gröbste vorbei ist.
Arne Kroger
unregistriert
30.04.2008 02:03 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Es freut mich sehr, dass ich da etwas falsch verstanden habe und bei bei Euch jeder aufgenommen wird und niemand ausgegrenzt wird.
Das wird sicherlich auch noch andere freuen, dass man nicht mehr über sie lästert dort hinter der Hand wie eine Else Kling in der Lindenstraße.
Und wieso müsst Ihr für kostenfreie Lieferungen der Kölner Tafel arbeiten???

Lies' mal die aktuellen Diskussionen über kollektives Leben, die gerade auf die Einschränkung der Freiheiten hinweisen, die man auf sich nimmt, wenn man sich für sowas entscheidet.

Mal ein Zitat aus der vorletzten jungle world dazu:
Zitat:

»Papa, wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden«, sagt das Mädchen vom Bauwagenplatz im Werbeclip einer Bausparkasse zu ihrem Hippie-Vater. Der Clip war enorm erfolgreich, obwohl der Witz eigentlich gar nicht funktioniert. Als »spießig« und attraktiv erscheint dem Kind der Traum vom »eigenen Haus«, dabei ist es ja in einem »Freiraum« groß geworden, in dem die Heimstätten den Bewohnern so sehr eigen sind, wie es sich ein normaler LBS-Spießer in seinem Reihenhaus niemals vorstellen kann. Gleichzeitig gleicht so mancher Bauwagenplatz dem spießigsten Schrebergartenidyll, inklusive der dort herrschenden Vereinsmeierei. Das ist der eigentliche Witz, oder er wäre es, wenn die Erkenntnis dahinter nicht so ernüchternd wäre.
...
Um »Freiräume«, um den Kampf gegen Gentrifizierung der Stadt, Kommerzialisierung und Wohnraumspekulation, um ein »selbstbestimmtes Leben«, um Kollektivität, um »Gegenkultur«, um Politik in der ersten Person, um das richtige Leben im Falschen, um den Ausbruch aus autoritären Verhältnissen in Schule und Elternhaus.

Zahlreiche Motive, über die man allesamt bei Marx nicht viel finden wird. Traditions- und Parteilinke, Kommunisten konnten deshalb noch nie viel mit diesem Politikansatz anfangen. Zum Glück! Man konnte – im Westen – daher prima linksradikal sein, ohne je mit Mao, Marx und Manifest in Berührung gekommen zu sein. In der anarchistischen Bewegung hingegen gab es von Beginn an zahlreiche Traditionen des kollektiven Zusammenlebens und alternativer Kulturformen – manche davon waren allerdings reichlich antizivilisatorisch. So ist die Squatter-Bewegung denn auch größtenteils eher anarchistisch als autoritär, zumindest nominell, im Grunde ist sie der letzte verbliebene Teil der Autonomen.

Der libertär-antiautoritäre Ansatz der Squatter-Szene ist auch ihr am meisten emanzipatorisches Potenzial, darin unterscheidet sie sich sehr wohl tuend von autoritären Staatskommunisten. Allerdings, das hat Joachim Bruhn in der Jungle World (05/08 ) treffend beschrieben, kann auch die Vorstellung vom »Staat an sich« und die dem entgegengestellte »antiautoritäre Politik in der ersten Person« ohne große Brüche in die Rezeption des Staates und in die Karriere des Berufspolitikers führen, »dem nichts über sich selber geht«. Und was der Hausbesetzer mit »Selbstbestimmung« umschreibt, nennt er oft genug später als Kleinunternehmer dann »Selbständigkeit«. Wenn »Selbstbestimmung« wie so oft kulturell definiert und mit der Überzeugung verbunden wird, die eigene Kultur sei eine unterdrückte, der zu ihrem Recht verholfen werden müsse, liegt sie zudem nicht fern von völkischen Befreiungsideologien. Es verwundert deshalb nicht, dass gerade katalanischer und baskischer Nationalismus in dieser Szene gut verwurzelt sind – und andersrum.

Ein Prinzip des Squattens ist die Illegalität. Es ist illegal, ein Haus zu besetzen, und es bringt jeden, der das tut, automatisch in Konflikt mit »dem Staat« und dessen Autorität. Während die Alternativ- und Aussteigerszene ihre Nische im System suchte und fand, stehen Hausbesetzer quasi mit ihrer ganzen Person gegen den Staat, der diesen Gesetzesverstoß wieder zu negieren versucht. Feindbild Nummer eins des Hausbesetzers ist daher meist die Polizei. Das ist zwar keine wirklich radikale Gesellschaftskritik, aber eine antitotalitäre und staatskritische Einstellung.

Über das Prinzip der Staatskritik mittels Gesetzesverstoß ließe sich eine interessante Debatte führen. Darauf soll an dieser Stelle jedoch verzichtet werden, schließlich thematisiert auch die Squatter-Bewegung dies nur selten. Denn so sehr es eines der Grundprinzipien ihrer Politik ist, so sehr geht es dann doch bei jeder Besetzung schnell darum, das Haus oder Projekt zu legalisieren und Verträge abzuschließen. So liefert das Netzwerk der europäischen Hausbesetzer auch keine Aufklärung darüber, welche Hausprojekte nun tatsächlich noch besetzt, also illegal sind und welche bereits legalisiert. Lieber spricht man über die entstandenen und zu verteidigenden »Freiräume«.

Wovon sind diese Freiräume frei? Vor allem frei von Raum. Die Zimmertür hinter sich abzuschließen, ist in besetzten Häusern nicht üblich. Wer morgens eine neue Liebschaft an den Frühstückstisch mitbringt, hat das allgemeine Gesprächsthema des Tages geliefert. Die oft beschworene Selbstbestimmung, die in einem Hausprojekt herrscht, ist die des Kollektivs, nicht die des Individuums. Die wunderbare Freiheit, nicht mit vierzig Leuten über Nicaragua-Kaffee, Mülltrennung, Neueinzüge, Gebäudeschäden und das richtige Transparent am Fenster bis zum bitteren Konsens diskutieren zu müssen, lernt der ehemalige Bewohner eines Hausprojekts in seiner ersten Mietwohnung kennen. Eine der schönsten Hymnen auf die Privatsphäre (»Ich brauch’ meine vier Wände für mich«) stammt von einem langjährigen Kollektivwohner und Ikone der Hausbesetzerbewegung, Rio Reiser, und entstand, als er längst zurückgezogen in einem Landhaus in Nordfriesland wohnte, wo ihn nur zwei Schafe gelegentlich durchs Fenster beäugten....
Leberkrebs
unregistriert
30.04.2008 02:55 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Im Moment ist es bei mir mal prima ruhig. Seit Anfang Februar ist das Jobcenter totenruhig. Gerüchte aus der Essener presse besagen, daß es da wegen allerlei Verstössen und Fehlbehandlungen im Moment so richtig gut mit mehreren Anwälten vor Gericht abgeht. Die haben wohl gerade fast ein Dutzend Prozesse an der Backe wegen unzulässigen Sanktionen und sogar Unterschlagung von Sozialleistungen. Möglicherweise ist auch meine Sachbearbeiterin betroffen, die ist für sowas schon länger Kandidat. Daher läuft im Moment völlige Ruhe, nichts passiert außer Geldauszahlung.
Leider muss ich aber Ende Juni wieder den Antrag verlängern und dann werden die wieder aufmerksam auf mich. Dann kommt als erstes wieder der Gesprächstermin zum Rundmachen, mit Quengelei wo ich mich denn beworben hätte, wie oft...alles wieder Richtung Sanktionsgrund abzielend.
Hansi
unregistriert
30.04.2008 12:47 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Zahlreiche Motive, über die man allesamt bei Marx nicht viel finden wird. Traditions- und Parteilinke, Kommunisten konnten deshalb noch nie viel mit diesem Politikansatz anfangen. Zum Glück!


Jupp, dass is die Stelle an dem ich dem Artikel recht gebe, denn wer will schon was mit verstaubten Kommunisten die den ganzen Tag Marx zitieren zu tun haben? großes Grinsen Es gibt hier tatsächlich einen, der immer mal wieder zu Besuch oder auf diverse Veranstaltungen kommt, alle mit irgendwelcher Pampe volllabert, sich ohne Ende selbst darstellt wie intelligent er doch ist und allen damit auf den Sack geht. Nee mein lieber @Arne, Kommunismus ist ja bekanntlich auch keine Lösung.

Und @Tafel: Als ob man davon ne ganze Woche lang satt wird. Das reicht wenn überhaupt für ein Wochenende, eben wenn hier auch nich gekocht wird. Und bitte spar dir jetzt auch weitere "Argumente", da wir das Thema schon x-mal durchgekaut haben und ich hab wenig Lust mich ständig zu wiederholen, danke!
Arne Kroger
unregistriert
01.05.2008 00:32 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Einen Scheißdreck werde ich tun. Wir haben maximal darüber gesprochen, dass das SSK ein kapitalistischer Betrieb wie jeder andere ist, der Mehrwert produzieren muss und bislang hast Du noch niemanden überzeugt, dass das was anderes wäre.

Aber, wir haben bislang selten darüber geredet, ob eben ein Kollektiv eine Einschränkung der Freiheit ist. Okay, wir wissen, dass es keinen qualitativen Unterschied zwischen einem Kohllzäntär und dem SSK als Wirtschaftbetrieb gibt, aber hat ein Kollektiv überhaupt Ansätze, mehr Freiheit als das andere Leben zu bieten?

Ich zitiere den Artikel aus der jungle world mal weiter, weil ja letztendlich auch @nemesus in solchen Gedanken schwelgt, dass ein Kollektiv mehr Perspektiven bringt als ein einzelnes Individuum bringen kann und ich glaube auch, zu erkennen, dass da vieles im Argen liegt, was z.B. Du zur Zeit auch nicht gelöst hast, was eigentlich jetzt so viel besser ist als es früher in Cottbus war.

Zitat:

Die meisten dieser »Freiräume« in den besetzten Häusern und auf den Bauwagenplätzen sind vor allem frei von Menschen, die eine andere als die in der Szene gerade beliebte Kultur pflegen, frei von Senioren, frei von Rollstuhl- und Harley-Davidson-Fahrern, frei von Fabrikarbeitern, Büro angestellten, Bennetton-Verkäuferinnen, Goethe-Verehrern und Apothekern. In diesen »Projekten« versammeln sich vor allem jene, auf die die Stadt ansonsten nicht gerade zugeschnitten ist. Für Punks, Hippies, Globetrotter, Sprayer, Jung-Bohemiens, Veganer u.a. stellen diese »Freiräume« tatsächlich einen Raum dar, einen unkommer ziellen, den sie woanders in der Stadt vergeblich suchen. Das fragwürdige Verhältnis von Indi vidualität und Identität einmal beiseite gelassen, kann man immerhin feststellen, dass, ganz wertfrei gesprochen, besetzte Häuser einer bestimmten Kultur einen Raum verschaffen, den sie sonst nicht hätte.

Mit »Freiraum« ist in der politischen Argumen tation dieser Szene aber eher die Freiheit vom Staat gemeint. Allerdings: In der Mietwohnung steht definitiv seltener die Polizei neben dem Bett als im besetzten Haus. Die Tatsache, dass man sich »dem Staat« mit einer Enteignung in Form einer Hausbesetzung entgegenstellt, bedeutet nicht, dass man selbst mehr Freiraum gegen über dem Staat und seinen Institutionen erlangt, sondern im Gegenteil, dass »der Staat« fortan ohne Unterlass bedrohlich über einem schwebt.

Der »Freiraum« soll jedoch auch Freiheit vom Kapital sein. In der Tat entzieht sich der Hausbesetzer der Kommerzialisierung des Wohnens und stellt die Eigentumsfrage neu (»Die Häuser denen, die drin wohnen«). Nicht wer wie sonst üblich die beste soziale Absicherung vorweisen kann, erhält einen Mietvertrag, sondern einziehen darf, wer besonders gut zu den anderen Bewohnern passt – politisch, kulturell, sexuell, bezüglich des Alters und der Essgewohnheiten. Kurz: Wer in ein besetztes Haus ziehen möchte, wird durchleuchtet wie jemand, der sich um einen Job als Sicherheitsbeamter auf dem Flughafen bewirbt.

Dass Hausbesetzungen per se der Privatisierung des öffentlichen Raums entgegenstehen, ist nicht wahr. Es entstehen neue, exklusive Privaträume einer bestimmten Szene. Nicht die Abschaffung der Rollen des Hauseigentümers und des Hausmeisters ist das Ergebnis, sondern deren Aneignung. Sich einfach zu nehmen, was einem zusteht, ist ein zentrales Motiv für jeden Besetzer. Man kann das als vorzivilisatorisch oder animalisch denunzieren, oder man kann es als Befreiung aus der zugewiesenen Ohnmacht bejubeln, beides ist richtig.

Zu Recht steht hinter einer Hausbesetzung die antikapitalistische Forderung, die das Recht auf Wohnraum beinhaltet und das Wohnen dem Markt entziehen will. Allerdings führt sie leicht zu einem personalisierten, strukturell antisemitischen Kapitalismusverständnis, das den Speku lanten selbst als Anfang allen Übels sieht (»Miethaie zu Fischstäbchen«)...

Der LBS-Werbespot zeigt jedenfalls, wie attraktiv der Traum vom eigenen Haus ist. Letztlich träumen der LBS-Spießer und der Hausbesetzer denselben Traum. Die Hausbesetzer investieren zu dessen Verwirklichung Stress mit der Polizei – der Spießer investiert in den Bausparvertrag. Wie uncool!
Leberkrebs
unregistriert
01.05.2008 00:45 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Bei nemesus als bekennender Star-Trek Fan, dürfte das Kollektiv wohl dem Kollektiv der "Borg" entsprechen... Augen rollen Er ist genau der Typ, sowas geil zu finden. Assimiliert eben! großes Grinsen
Hansi
unregistriert
01.05.2008 03:19 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ok, schreib ich halt zum ich weiß nich wievieltem mal, dass wir KEIN Unternehmen sondern ein Verein sind, der am Jahresende auf +/- 0 kommen muss und eben keine Mehreinnahmen haben darf. Und dein komischer Zeitungsartikel sagt lediglich aus, dass in Kollektiven Gleichgesinnte leben und es wird eben vorher geguckt ob jemand ins Kollektiv passt oder nicht. Daran ist überhaupt nix verwerflich. Weil wenn jemand nich rein passt, dann ist das weder förderlich für das Kollektiv, noch für den, der einziehen möchte. Wenn es anders wäre und in Kollektiven alle möglichen Menschen leben die überhaupt nicht kompatibel sind, dann wird sich das Kollektiv sehr schnell selber vernichten, weil es eben nur aus den Leuten besteht, die in ihm Leben und wenn die überhaupt nicht zueinander passen, dann bricht halt alles auseinander.

Und auch gebe ich dir Recht, dass man sich in sonem Leben auch mal selbst einschränken muss, wenn es dem Wohl der Gemeinschaft dient. Das ist aber in jeder Gemeinschaft so und das nennt man Kompromisse schließen.
Arne Kroger
unregistriert
01.05.2008 03:31 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Borgs finde ich ja okay, 7of9 hat was an sich.

Okay, das ist eben das, was in dem Artikel ausgesagt wird, @Hansi. Es ist nix anderes, als wie jeder einfache Mieter, der irgendwo in ein Privathaus einziehen will, zu erdulden hat, wenn Frau Pohl nur eben ältere kinderlose Ehepaare aufnehmen will. Für den einzelnen Individualisten bringen solche Kollektive gar nix.
Hansi
unregistriert
01.05.2008 04:07 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Doch, der Individualist muss sich nur ein Kollektiv suchen, mit dem er kompatibel ist. Ist ja nicht so, dass ein Individuum so krass eigen und individuell ist, dass er niemanden findet, mit dem er seine Grundansichten teilen kann. Menschen haben eben Unterschiede, aber eben auch Gemeinsamkeiten. Und eben auf den Gemeinsamkeiten kann man dann weiter aufbauen.
Leberkrebs
unregistriert
01.05.2008 15:39 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Wenn die den Arbeitsmarkt weiter so schön ausgestalten, dann sind in Deutschland bald alle Arbeitnehmer Borgs. Du wirst nämlich vom Chef nichtmehr als Angestellter und Mensch wahrgenommen, sondern als Kosten/Profit Gleichung und meinetwegen dann als "Fünfter von Acht" oder so...
Hansi
unregistriert
01.05.2008 17:36 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Jo und genau das ist ein weiterer großer Vorteil von Kollektiven. Sowas wie nen Chef gibts da nämlich nicht.
Arne Kroger
unregistriert
02.05.2008 00:12 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ah, Ihr habt keinen Chef? Kein Kollektiv, was beschließt, was ihr machen sollt?
Ihr könnt jederzeit Nebentätigkeiten annehmen?
Und steht nicht unter Überwachung?
Komisch, ich hatte immer den Eindruck, wenn ich mal was erzählen will, was mit Deinem Arbeitgeber zu tun hat, bekämst Du Panikattacken, als würdet Ihr Los Alamos überwachen und unter striktester Geheimhaltung nur arbeiten können.
Kurzum:
Der Chef ist die Gruppe, statt einem Chef, dem man evtl. wiederwillig gehorchen müsste, wird das Kollektiv gesetzt, was den gleichen Druck erzeugt, sogar noch mehr, da man ja meint, mit dem Kollektiv solidarisch sein zu müssen, was man bei einem einzelnen Chef in keinster Weise sein muss. Da macht man das, weil man dafür bezahlt wird und kann seine Bedenken wenigstens noch aufrecht erhalten, auch, wenn man aufgrund einer Anweisung anders handeln muss.
Nicht umsonst werden die meisten neoliberalen Betriebe mittlerweile "kooperativ" geführt, d.h., nicht ein Chef entscheidet, sondern eine Gruppe von Mitarbeitern wird in diese Entscheidungen, die sie betreffen miteinbezogen. Toll, also das ist eben der Vorteil von neoliberalen Unternehmen, dass man sich dem kapitalistischen Druck beugt, weil man ja als Kollektiv entscheidet anstatt jemand anderen entscheiden lässt???


Zitat:
Original von Hansi
Doch, der Individualist muss sich nur ein Kollektiv suchen, mit dem er kompatibel ist. Ist ja nicht so, dass ein Individuum so krass eigen und individuell ist, dass er niemanden findet, mit dem er seine Grundansichten teilen kann. Menschen haben eben Unterschiede, aber eben auch Gemeinsamkeiten. Und eben auf den Gemeinsamkeiten kann man dann weiter aufbauen.


"Ja, Frau Pohl, sie nehmen keine Türken als Mieter, weil sie die nicht mögen. Wenn alle Vermieter das so machen, dann finden die türkischen Mitbürger ja nie Wohnraum."
"Doch, der Türke muss sich nur ein Haus suchen, mit dem er kompatibel ist. Ist ja nicht so, dass ein Individuum so krass eigen und individuell ist, dass er niemanden findet, mit dem er seine Grundansichten teilen kann. Menschen haben eben Unterschiede, aber eben auch Gemeinsamkeiten. Und eben auf den Gemeinsamkeiten kann man dann weiter aufbauen."

Ja, klingt einleuchtend.

http://de.youtube.com/watch?v=Yj9Jl-QTO4I&feature=related
Hansi
unregistriert
02.05.2008 00:33 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ja der Chef ist man hier gemeinsam. Und Überwachung steht man hier überhaupt nicht. Das ist Bullshit, allerdings herrscht hier Solidarität mit dem Kollektiv, dass ist richtig. Und die bringe ich auch gerne auf. Wenn das jemand nicht tun möchte, dann ist er hier a) völlig falsch am Platz und b) kann jederzeit ohne Probleme gehen wenn ihm was nich passt. Und natürlich gibt es auch hier wie überall Differenzen und Konflikte, aber wo gibts die nicht? Und das ich nicht will, dass du hier all zu viel schreibst liegt schlicht und ergreifend daran, dass ich nicht will, dass all zu persönliche Dinge aus meinem RL im Internet auftauchen. Das geht einfach keinen was an, ausser ich ziehe ihn in mein Vertrauen. Es geht halt einfach nicht jeden x-beliebigen Internet nutzter was an, was privat in meinem RL so abläuft. Nich mehr und nich weniger.

Zitat:
"Ja, Frau Pohl, sie nehmen keine Türken als Mieter, weil sie die nicht mögen. Wenn alle Vermieter das so machen, dann finden die türkischen Mitbürger ja nie Wohnraum."
"Doch, der Türke muss sich nur ein Haus suchen, mit dem er kompatibel ist. Ist ja nicht so, dass ein Individuum so krass eigen und individuell ist, dass er niemanden findet, mit dem er seine Grundansichten teilen kann. Menschen haben eben Unterschiede, aber eben auch Gemeinsamkeiten. Und eben auf den Gemeinsamkeiten kann man dann weiter aufbauen."

Ja, klingt einleuchtend.


Das ist ja wohl völlig absurd und an den Haaren herbei gezogen. Eigentlich solltest du soviel Horizont besitzen und unterscheiden können, dass es einmal Eigenschaft des Menschen gibt, für die der Mensch nix kann das er sie hat (Geschlecht, Nationalität etc.), und es gibt Eigenschaften und Ansichten die man im Laufe seines Lebens "erlernt" z. B. politische Orientierung etc. Und das ich mit meiner Aussage die zweite Gruppe meine dürfte auch klar sein. Einfach weil die erste von mir beschriebene Eigenschaftsgruppe völlig irrelevant für irgendwelches gemeinsames Leben und arbeiten ist. Die zweite jedoch nicht. Sonst könnten hier ja z. B. auch Nazis einziehen, weil wir die ja dann nicht ausgrenzen dürfen und hier jeder einziehen sollen dürfte, laut deiner Aussage.
Arne Kroger
unregistriert
02.05.2008 00:49 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Nur regst Du Dich ja schon auf, wenn ich etwas über den SSK schreiben will.

Warum?
Weil es bei Euch keine Trennung mehr zwischen privatem und beruflichem Leben gibt.
Der Traum aller Unternehmer, der Arbeiter lebt nur noch für seinen Betrieb, ist Bestandteil, wird nicht nur arbeitslos bei Arbeitsverweigerung, sondern auch gleich obdachlos. So hat sich das Krupp mit seinen Arbeitersiedlungen auch im Manchesterkapitalismus vorgestellt.

Also, mir ist das egal, ob Du Dich gerne ausbeuten lässt oder nicht, nur mich stört, wenn Du hier Menschen, die aus gutem Grund eben noch Beruf und Privatleben trennen wollen, deswegen anpflaumst. Ich kann die Motivation von @Leberkrebs sehr gut verstehen, lieber nichts "Richtiges" im "Falschen" zu machen und die Arbeit solange zu verweigern, bis es ein vernünftiges System gibt, in dem man wieder gerne arbeiten geht.

Zu dem zweiten Punkt:
Ja, toll. Und was hat derjenige, der eben nicht von Geburt aus, sondern eben aus freien Stücken sich entschließt, dass er keinen Bock hat, stundenlang über das richtige Transparent vor der Hauswand, das nächste Mittagessen oder den Spülplan für nächste Woche zu diskutieren, davon, dass ihm das gleiche gesagt wird wie dem Türken???,
Hansi
unregistriert
02.05.2008 01:14 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Nein. Weil man lebt hier ja nicht für die Arbeit sondern arbeitet für das Leben. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Daher fällt ja hier das wöchentliche Arbeitspensum auch auf ne Stundenzahl von der ein "normaler" Arbeitnehmer nur träumen kann. Nix mit 40 h Woche und nix mit Überstunden etc. Noch dazu macht die Arbeit hier viel mehr Spaß, weil man eben nicht mit Kollegen zusammenarbeitet sondern vielmehr mit guten Bekannten und Freunden. Du stellst das hier so dar, als wäre das Kollektiv ansich eine unantastbare Instanz die uns ausbeutet, was völliger Blödsinn ist, da ein Kollektiv nur das ist, was seine Bewohner sind. Und wenn es eben Bewohner gibt, die gerne mal den Chef spielen, dann muss man daran halt was machen.

Zum zweiten Thema: Nix hat er davon. Aber das hier ist ja auch keine Wohlfahrt für alle und jeden. Und wenn hier jemand halt nicht reinpasst, dann passt er eben nicht rein und muss sich was anderes suchen. So wie überall und immer im Leben.
Arne Kroger
unregistriert
03.05.2008 01:19 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Letztendlich ist die Argumentation, dass Arbeit Spaß machen soll und man doch die Arbeit auf die notwendigsten Dinge reduziert auch nix anderes, wie jeder kapitalistische Betrieb argumentieren würde, wenn er eben ein positives Image bekommen will. "Bei uns macht Arbeit Spaß!"
In Zusammenhang mit der zweiten Äußerung, dass man ja auch schließlich kein Wohlfahrtsverein sei, kann man das SSK auch als Ausbildungsbetrieb für zukünftige Führungsmanager der Deutschen Bank betrachten.
Hansi
unregistriert
03.05.2008 14:53 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Der Unterschied hierbei ist letztendlich nur: Die Verlogenheit den Wirtschaftsunternehmen.

Ich meine klar, auch bei denen kann die Arbeit tatsächlich Spaß machen, aber das ist wohl nur bei einem ganz kleinen Prozentanteil der Unternehmen so UND man bedenke, im Kollektiv wird nie jemand auf die Idee kommen groß die Werbetrommel zu rühren wie toll doch hier alles ist und wieviel Spaß es macht. Entweder hier kommen neue Leute die eben auch Lust auf so eine Art von Leben und Arbeit haben und mitmachen wollen, oder eben nicht. Wenn ich sage die Arbeit macht hier wesentlich mehr Spaß als in nem "normalen" Wirtschaftsunternehmen, dann ist das meine ganz persönliche Meinung die auf meinen bisherigen Erfahrungen basiert. Und das ist bei mir Fakt. Noch hinzu kommt das bereits schoneinmal von mir angesprochene entsprechend geringe Arbeitspensum. Man hat hier einfach viel mehr Freizeit für Dinge die einem Spaß machen und einen ausfüllen. Da nimmt man es gerne in Kauf an ein paar Vormittagen in der Woche mal Möbel zu schleppen oder zu kochen etc. Und dann machen diese wenigen Stunden Arbeit auch noch mehr Spaß als in nem Unternehmen wo mir den ganzen Tag Chef und Kollegen auf die Nerven gehen, eben weil man hier mit guten Bekannten und Freunden zusammen arbeitet.
Arne Kroger
unregistriert
04.05.2008 02:50 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ja, stimmt, gut, dass für Kollektive nie jemand die Werbetrommel rühren muss und kein @Hansi immer einem die neuesten Vorzüge von Kollektiven darstellen würde. banghead
Hansi
unregistriert
04.05.2008 18:28 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@Arne ich mach das hier nich um euch zu überzeugen wie toll Kollektive doch sind, sondern einfach deshalb weil du immer wieder Angriffspunkte suchst die schlichtweg nicht wahr sind und entschuldige das ich hier nich so da stehen will wie du es beschreibst.
Leberkrebs
unregistriert
05.05.2008 03:22 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Also wenn überhaupt, dann vernünftig organisiert. Da wäre mir eine Kolchose lieber. großes Grinsen
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