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Zum Ende der Seite springen Der Weg der völligen Gewaltlosigkeit  
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Shinobi

Erneuerung

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20.08.2012 16:17 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Gewaltlosigkeit hat meiner Auffassung nach, rein gar nichts mit Machtlosigkeit zu tun und kann auch nicht mit aufgeben und ähnlichem passivem Handeln gleichgesetzt werden. Im Gegenteil, in gewaltsames Handeln zu verfallen ist m.E. viel eher ein Zeichen von Machtlosigkeit, weil man es nicht vermag mit einem Sachverhalt anders umzugehen, als durch Gewalt. Man entscheidet sich doch bewusst für ein gewaltfreies handeln, weil man erkannt hat, wie zerstörerisch sich gewaltsames handeln und seine Folgen auswirken, man trifft also eine bewusste Wahl, das hat jedoch rein gar nichts mit Machtlosigkeit oder Ohnmacht zu tun. Gewalt im Denken, Sprechen und Handeln zeugt m.M.n vom Unvermögen auf eine Situation, einen Gedanken, eine Emotion oder seine Gefühle angemessen und umsichtig zu Reagieren. Dabei geht es mir nicht darum Gewalt zu verurteilen oder sie zu unterdrücken, sie existiert als Natürliche Neigung in jedem von uns, genauso wie Hass und Angst, aber eben auch Liebe und Mitgefühl, es liegt an uns welche wir davon Kultivieren möchten, wollen wir lieber ein Leben voller Gewalt und ihrer zerstörerischen auswüchse führen, oder eines welches frei von Konflikten ist?

Ich sehe das so, In unserem Kern sind bereits verschiedene Verhaltensweisen angelegt, du entscheidest ob du lieber den Hass in dir Kultivierst oder die Liebe und das Mitgefühl. Dieser Kern ist aber bei vielen nicht mehr freigelegt, er wird verdeckt von den vielen Schichten unserer Prägung, aus der unsere Vorstellungen und Verhaltensweisen resultieren, die wir dann fälschlicherweise für uns selbst halten.
Der Versuch diese Gewalttätigen Neigungen in uns zu unterdrücken, wäre nur eine weitere Form der Gewalt, vielmehr müssen wir uns dieser Neigungen stärker bewusst werden, weder dürfen wir sie leugnen und verurteilen noch sie rechtfertigen oder hinnehmen. Um uns von ihr zu befreien müssen wir zunächst lernen, sie ohne jede Wertung zu beobachten, um sie so verstehen zu können. Wenn wir erst mal verstehen, können wir auch handeln, ohne durch unser Handeln neue Gewalt zu erzeugen, daraus erwächst eine große Verantwortung. Nur wer sich seiner Neigungen nicht bewusst ist, kann auch schlecht gegensteuern.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Shinobi am 20.08.2012 16:21.



Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.


“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”


„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
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Melonenkürbis



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21.08.2012 22:16 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Mit der Gewalt ist das so eine Sache.
Wie willst du in einer Welt in der körperliche und psychische Gewalt an der Tagesordnung stehen überleben wenn man sich der Gewaltlosigkeit hingibt und sich nicht wehrt wenn man von anderen angegriffen wird?

Auch ich spüre oft aggressive Tendenzen in mir was an der dunklen Seite liegt die jeder Mensch in sich trägt aber deshalb werde ich niemanden grundlos Schlagen oder jemanden seelisch kaputt machen.
Aber wenn man mich angreift dann wehre ich mich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.
Meist ist es ja so das Leute die gewaltlos leben wollen die ersten sind die zu Opfern werden weil sie diese Geisteshaltung unbewusst kommunizieren (Körpersprache und anderem unterbewussten Zeug).
Da weis ein Täter gleich wem er vor sich hat und wo er leichtes Spiel hat.
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WerBinIch

Dorfkind

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21.08.2012 23:23 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ja, leider... Ist es nicht traurig, dass gewaltlose Menschen eine Art "Beschützer" bräuchten um in dieser Welt zu überleben?

Wie soll man sich selbst finden, wenn dir die Gesellschaft vorschreibt, wer du zu sein hast?
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curioscitec




22.08.2012 02:42 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat von WerBinIch:
Ja, leider... Ist es nicht traurig, dass gewaltlose Menschen eine Art "Beschützer" bräuchten um in dieser Welt zu überleben?
Ja und zwar einen zu Gewalt fähigen Beschützer. Ist das dann gute Gewalt?
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WerBinIch

Dorfkind

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22.08.2012 03:11 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich verweise hier auf Janosch und die Gegenweltler, wer Dians Bücher gelesen hat sollte wissen, auf was ich hinaus will.

Wie soll man sich selbst finden, wenn dir die Gesellschaft vorschreibt, wer du zu sein hast?
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VeggiePower

burr

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22.08.2012 23:02 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat von curioscitec:
Zitat von WerBinIch:
Ja, leider... Ist es nicht traurig, dass gewaltlose Menschen eine Art "Beschützer" bräuchten um in dieser Welt zu überleben?
Ja und zwar einen zu Gewalt fähigen Beschützer. Ist das dann gute Gewalt?


"gute" gewalt ist doch in der "elder-scrolls"-reihe gut rübergebracht. Du kannst dich ohne Strafe wehren, wenn man dich zuerst körperlich angreift.


blobb

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reset



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22.08.2012 23:36 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat von VeggiePower:
Zitat von curioscitec:
Zitat von WerBinIch:
Ja, leider... Ist es nicht traurig, dass gewaltlose Menschen eine Art "Beschützer" bräuchten um in dieser Welt zu überleben?
Ja und zwar einen zu Gewalt fähigen Beschützer. Ist das dann gute Gewalt?


"gute" gewalt ist doch in der "elder-scrolls"-reihe gut rübergebracht. Du kannst dich ohne Strafe wehren, wenn man dich zuerst körperlich angreift.


da haben wir den beweis: videospiele sind lehrreich !!! smilie26
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VeggiePower

burr

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23.08.2012 00:14 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat von reset:


da haben wir den beweis: videospiele sind lehrreich !!! smilie26


Aber nur die mittelalterlichen Rollenspiele. Jegliche andere Spiele sind böse. Also hier ist doch der Beweis....


blobb

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Yog-Sothoth




23.08.2012 03:05 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat von VeggiePower:
Aber nur die mittelalterlichen Rollenspiele. Jegliche andere Spiele sind böse. Also hier ist doch der Beweis....

lol - sag doch, dass das ne Satire-Seite ist. Mit Werbebannern wie "Deichmann Familienwelt - Spaß und Informationen für die ganze Familie" wirkte das auf den ersten Blick recht authentisch. Gut dass sich die Leute von Deichmann selbst so super informiert haben, und ihr Werbebanner extra an den Inhalt der Seite angepasst haben. Zunge raus großes Grinsen
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Lonewolf



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24.08.2012 15:00 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

"Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier. " Yves Montand

The Loathsome mask has fallen the man remains
Sceptreless, free, uncircumscribed, but man
Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.

Percy Bysshe Shelley


Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
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Scumdog

Nightwatch

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25.08.2012 04:17 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Hab auch noch einen:

"Wenn du auf Menschen einprügelst, weil sie anders aussehen
Wenn du auf Menschen einprügelst, die sich anders anziehen
Wenn du auf Menschen einprügelst, prügeln wir zurück,
wir werden keinen Schritt mehr weichen, keinen Meter, kein Stück !

Das ist nicht die Zeit der Birkenstockschuhe
all ihr Latzhosenträger, lasst mich endlich in Ruhe
mit eurer gottverdammten paralysierenden Betroffenheit
der größte Feind der realistischen Menschlichkeit

Das ist nicht die Zeit der Hippies, sondern Realität
für weltfremde Träume ist es längst viel zu spät
und die größte Waffe der prügelnden Faschisten
ist die Gewaltlosigkeit der frommen Pazifisten

Gewalt nicht gewollt, ich werd sie niemals wollen
doch wenn sie auf uns einkracht, sag mir was wir tun sollen
ich wünschte es wäre anders, ich wünscht es so sehr
Angst und Ohnmacht, ich kann nicht mehr

Die Gewaltspirale steigt und es wird immer schlimmer
Dummheit und Gier - und wir bleiben Feinde für immer
und ihr letzten paar Menschen, es wird allerhöchste Zeit
für realistische Menschlichkeit!"

Quelle

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Scumdog am 25.08.2012 04:19.



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WerBinIch

Dorfkind

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25.08.2012 14:18 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich habe größten Respekt vor Pazifisten, bei denen die Seele stärker ist als der Körper, die sich lieber zusammenschlagen lassen würden, als selbst Gewalt anzuwenden. Denn dann hat keiner mehr Macht über sie.
Ich könnte das allerdings nicht. Dafür bin ich erstens zu sehr auf meine körperliche Unversehrtheit fixiert und zweitens auch zu arrogant und schadenfroh. Wenn mir jemand sein gewaltsames Spiel aufzwingen will und ich weiss, dass ich als Sieger aus diesem Spiel hervorgehen werde, warum dann nicht mal eine Runde daran teilnehmen?

Wie soll man sich selbst finden, wenn dir die Gesellschaft vorschreibt, wer du zu sein hast?
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Yog-Sothoth




25.08.2012 22:55 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat von WerBinIch:
Ich habe größten Respekt vor Pazifisten, bei denen die Seele stärker ist als der Körper, die sich lieber zusammenschlagen lassen würden, als selbst Gewalt anzuwenden. Denn dann hat keiner mehr Macht über sie.

Nur um sicher zu gehen: Euch ist klar dass Pazifismus auch heißt, lieber zuzuschaun wie jemand anderes verprügelt wird, als gegen die Angreifer Gewalt auszuüben, oder?

Ansonsten: Man kann auch Gewalt gegen einen Menschen anwenden, um Macht über dessen Besitz, oder über andere Menschen (Abschreckung) zu bekommen; Pazifismus heißt also nicht automatisch, dass der Angreifer von der Gewaltausübung nicht profitiert.
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Straßenstar

Erdenbürger


21.10.2012 00:18 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Die Freiheit autonomer Menschen liegt ja gerade darin, sich gegen die Gewalt zu entscheiden, meiner Meinung nach.

In solchen Diskussionen führe ich gerne den Spruch "Bombing for peace is like fucking for virginity!" an. Ich bin auch gegen Gewalt, aber ich denke, dass ich, wenn mir jemand mit körperlicher Gewalt ankommt, nicht ruhig bleiben könnte und bestimmt schubsen würde. Für mehr habe ich wohl nicht den Mumm.

In ein paar Situationen jedoch habe ich mich echt geärgert, dass ich keine Kampfsportart beherrsche: bei sexuellen Übergriffen. Da reißt bei mir immer ein Faden und ich würde den Tätern gerne eine Lehre erteilen, ihnen klar machen, dass sie das nicht machen können. Aber selbst da würde ich es mit diesen Tricks versuchen, bei denen man seinen Gegner zwar im Griff hat, aber nicht wirklich körperlichen Schaden zufügt. (Gibt es dafür nicht auch Fachbegriffe? Ich muss unbedingt einen Kurs machen...!!!)

Wenn Demos als Ventil für Gewalteinwirkungen genutzt werden, finde ich das ziemlich hirnlos (, nicht dass mir die Banken leid tun, die ihre Gläser eingeschlagen bekommen). Wir wollen doch eine bessere Welt und wenn wir sinnlos (/achtlos) Gewalt anwenden, sind wir auch nicht besser als "die".

<3
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WerBinIch

Dorfkind

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21.10.2012 01:51 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@Straßenstar also bei "uns" heißen diese "Tricks" "sanfte Mittel". Also quasi den Gegner gefechtsunfähig zu machen, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen. Ich würde dir raten eine Selbstverteidigungsschule zu besuchen. Der Rest ist nur "Sport", das heisst es gibt Regeln, die es auf der Straße nicht gibt... Naja, mehr dazu gerne im Chat oder per PN, falls Interesse besteht Augenzwinkern

Allgemein sollte man meiner Meinung nach überall einschreiten, was klare Notwehrüberschreitung ist. D.h. wenn zB jemand auf dem Boden liegt und jemand auf ihn/sie eintritt, das geht einfach zu weit. Der Notwehrparagraph ist ja auch recht locker gefasst, was viel Spielraum frei lässt, den man durch geschicktes Schauspiel und ein bisschen Psychologie sehr zu seinen Vorteilen nutzen kann. Naja, ich will hier nicht den Thread vollspammen großes Grinsen Wer an so Zeug Interesse hat, kann mich ja wie gesagt per PN anschreiben ^^

Wie soll man sich selbst finden, wenn dir die Gesellschaft vorschreibt, wer du zu sein hast?
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Lonewolf



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22.10.2012 13:42 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

"Sanfte Mittel" sind meiner Einschätzung nach eher eine gefährliche Illusion, gerade für Frauen oder körperlich schwächere Personen. Vorallem wenn wir von ernstzunehmenden Angriffen sprechen, und nicht von irgendeinem Gerangel zwischen Schulkindern.
@werbinich: Den (Vollkontakt-)Sport halt ich allerdings für ne tolle Grundlage für alles weitere, und nicht selten auch besser als Zeugs das sich als "Selbstverteidigung" verkaufen will.

The Loathsome mask has fallen the man remains
Sceptreless, free, uncircumscribed, but man
Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.

Percy Bysshe Shelley


Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
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lala magico




23.01.2013 23:52 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Hm, wenn ich mir das hier so durchlese, dann wundere ich mich sehr, dass der (Anarcho-)Pazifismus hier so einen schweren Stand hat.

Gewalt ist doch grundsätzlich eine Herstellung von Hierarchie mittels körperlicher und/oder psychischer Macht bzw. Androhung. Das ist doch gar nicht an-archisch.

Ich würde da allerdings grundsätzlich unterscheiden, zumal es auch verschiedene Pazifismen gibt.

Ich halte Notwehr/Selbstverteidigung für legitim (wobei es absolut kein Problem ist, dass Notwehr-Konzept philosophisch in Stücke zu reißen). Kampfsport kann für sowas auch ein gutes Mittel sein. Das ist allerdings die...ja, persönlich-individuelle Gewalt, der man leider relativ häufig gegenüber steht. Anders sieht es mE mit struktureller Gewalt aus.

Will ich ein System mit Gewalt abschaffen, so reproduziere ich dieses, weil es aktuell wohl keines gibt, das nicht auf Zwang und Gewalt aufbaut.
Was ist mit denen, die dieses System aktiv aufrechterhalten sollen? Polizei, Militär, Geheimdienste, Justiz? Hat es Sinn, sich mit den Vertretern des Gewaltmonopols zu prügeln?
Gerade Leute wie Gandhi - und nicht nur er - haben ziemlich viel mit ihrer Gewaltfreiheit erreicht, die mitnichten bedeutet, "passiv" und ergeben zu sein. Und auch da gibt es wieder unterschiedliche Ansichten...
Gewalt schafft Fakten und bringt neue Gewalt hervor.

Die Schule war die schlimmste Zeit meines Lebens.

Michael Ende
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Yog-Sothoth




24.01.2013 11:37 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich denke auch, dass Gewalt in den meisten Fällen nicht notwendig, oder eher sogar kontraproduktiv ist. Aber Pazifismus heißt für mich eben kompletter Gewaltverzicht, und das ist mir dann eben doch eine etwas zu extreme Einstellung.

Manchmal ist Gewaltanwendung eben notwendig, um etwas wichtiges zu beschützen; wobei man da wie du schon sagst stark aufpassen muss, dass man nicht mehr kaputt macht, als man beschützt. Augenzwinkern

Ich denke auch bevor man sich entscheidet Pazifist zu werden sollte man sich vorher zumindest mal kurz mit dem sogenannten Omission Bias befasst haben, falls man das noch nicht getan hat. Pazifismus ist eben auch eine bequeme Möglichkeit, sich vor Verantwortung zu drücken, indem man sich vormacht, nur für aktive Handlungen verantwortlich zu sein, aber nicht für das was man unterlässt. Muss nicht der Fall sein, aber ich denke man sollte sich vorsichtshalber vergewissern, ob man sich damit nicht selbst etwas vormacht.
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reset



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24.01.2013 14:01 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

witzig wie die leute immer gandhi bei der gewalt-frage ins spiel bringen

" Als Hindu lehnte Gandhi Gewalt sogar gegen Tiere ab und war darum Vegetarier. Gewaltlosigkeit war für ihn dennoch nur Mittel zum Zweck und kein Selbstzweck. "Wenn nur die Wahl zwischen Feigheit und Gewalt besteht, dann bin ich für Gewalt". Diesen Grundsatz verfolgte er ein Leben lang. Er kämpfte auf Seite der Briten in Südafrika und befehligte eine Sanitäter-Kolonne im Kampf gegen sogenannte aufständische Zulustämme.

Während des ersten Weltkriegs führte er eine Kampagne für den Eintritt von Indern in die Kolonialarmee. So zogen 1,2 Millionen Inder, größtenteils unfreiwillig, in den Krieg. Über einhunderttausend Inder starben in diesem imperialistischen Krieg für die Kolonialherren. Ein Kämpfer gegen Gewalt war Gandhi damals also gewiss nicht. Auch später, 1931, forderte Gandhi für das unabhängige Indien eine eigene Armee, denn "nationale Verteidigung ist für ein Volk das Wesen seines Bestehens". "

auch ganz interessant:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mohandas_Ka...hi#Kontroversen


gewalt ist natürlich scheiße, aber wir leben in einer unglaublich gewaltvollen gesellschaft und es gibt einige leute, die sehr viel macht besitzen. niemals werden diese leute ihre hunde zurückpfeifen und uns eine neue gesellschaft aufbauen lassen.
trotzdem kann ich pazifisten verstehen, die nicht kämpfen wollen. aber diese sollen bitte auch mich verstehen wenn ich die bullen angreife, von denen sie gerade verprügelt werden. wenn ich dann einige vollpfosten höre mit ihren "keine gewalt"-rufen dann könnt ich echt kotzen.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von reset am 24.01.2013 14:07.

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Bazinga

jeder Moment ist wie ein ganzes Leben

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24.01.2013 14:19 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

das eigentlich dramatische ist nicht ghandi, sondern dass er gesellschaftlich (immer noch) als ideal / vorbild anerkannt wird.

das sagt viel über die menschheit aus...
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