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Zum Ende der Seite springen Geschribsel einer langweiligen Nacht  
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GerneGroß

DrOgErIUs MinIMALisTus


Geschribsel einer langweiligen Nacht 30.08.2009 17:16 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Hier ein kleiner Text von mir der aus Langeweile heraus entstand, hab ihn schonmal in nem Anderen Forum gepostet kann also sein dass man da zufällig ma drüber fällt.

"Des isch a rettich ko torte" laut erschallt der neue Trinkspruch des Siebener-Manns über die Hügellandschaft. Der Spruch ergibt nicht viel Sinn. Das ist uns heute Abend egal. Denn heute Abend, da feiert ein alter Freund Geburtstag! Er feiert, dass er ist, dass er war und, dass er noch sein wird. Ist ihm klar, dass er noch sein wird und danach gewesen sein wird? Es spielt keine Rolle. „Sieben!“ ertönt es laut. Es wird ein neuer siebener Mann bestimmt und ein neuer Trinkspruch gewählt, der natürlich in etwa genau so viel Sinn ergibt wie das ordentliche zuschnüren von Schuhen welche mit Klettverschluss am fuß fixiert werden.
Ich fasse mir einen Entschluss, setze an, schließe die Augen und spüle es hinab, die laukalte Masse, aus Gerstensaft oder so etwas ähnlichem hergestellt, fließt meine Kehle hinab. Ich schmecke etwas, ich bekomme das Signal, dass ich noch nicht ganz kalt geworden bin, ich bin. Schonwieder. Dieses Wort, Sein, dabei trinke ich doch nur etwas Bier. Ich bin also und trinke Bier, sinniere darüber wieso ich eigentl das Bier trinke. Wäre ich ehrlich zu mir selbst würde ich dieses Gebräu niemals meine Kehle hinablehren. Allerdings? Will ich den Abend wirklich nüchtern unter angetrunkenen bzw Betrunkenen verbringen? Dabei zusehen wie sie den Abend mit seinem Rausch auskosten? Zugegeben, der Rausch ist während man ihn erlebt nicht schlecht, aber dafür diese Unmengen an Flüssigkeit in einen hineinschütten, nur weil sie Ethanol enthält? Vodka und dessen Genossen kommen schon länger nicht mehr in frage, da diese meist wie ein schlag direkt in die Magengrube sind. Wieso tu ich mir das an? Um Spaß zu haben! Klar, aber ist es wirklich Spaß wen man für diesen leiden muss? Ich meine es gibt andere Drogen die weniger Brennwert, besseren Geschmack und einen wesentlich schöneren Rausch haben. Halt! Da war es wieder, das Wort Kalorien, Fettleibigkeit, Models, Schönheitsideale. Ich denke tatsächlich darüber nach etwas nicht zu trinken bzw zu essen, damit ich weniger Kalorien zu mir nehme weniger Fett ansetze und dadurch näher an dem sowieso krankhaften Schönheitsideal der modernen Medien bin. Wieder frage ich mich: Wozu? Schnell wird mir klar. Nur um Eindruck bei anderen Leuten zu schinden oder um es mich leichter zu machen mit ihnen Sex zu haben. Wieder ein so gehyptes Wort. Sex im eigentlichen Sinne dient der Fortpflanzung, der Vermehrung, der Erhaltung der Rasse. Nichts desto trotz, die heutigen Hilfsmittel ermöglichen es den Sinn des Sexualaktes neu zu definieren. Man kann Spass haben ohne dabei Nachwuchs zu zeugen, man muss nicht zwangsläufig damit rechnen nach dem Sex plötzlich ein Kind zu haben. Spaß. Wieder dieses Wort. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ist es nicht ziemlich dreist etwas den alten Sinn abzuerkennen und durch einen neuen Sinn, der auch noch hedonistisch angehaucht ist, zu zusprechen? Ich meine was tut man alles des Spaßes wegen, des Gefühls wegen? Man trinkt, man raucht, man trinkt und raucht! Man nimmt Drogen, besser wie Nikotin, Ethanol oder Koffein. Man „vögelt“, man wirbt umgarnt und manipuliert andere Leute, Menschen, Tiere, Natur.
Dann ist da noch die andere Seite, dieser Kram mit dem Seelenfrieden. Leben Nach dem Tod. Was soll ich damit? Mir hat bis heute noch niemand erklärt was an diesem Tot so mystisch ist, dass man sein ganzes Leben darauf hinarbeitet. Man gleichzeitig allerdings versucht sich vor der Begegnung mit ihm so lange wie möglich zu drücken. Letzten Endes verwest jeder von uns die einen unter der Erde die anderen am Tageslicht, je nachdem wann man gefunden wird oder welchem Glauben man angehört. Recht interessant fand ich als ich einmal gehört habe, dass ein „Urvolk“ gibt, welches die Freunde von Herrn Tot auf einen Berg in die knalle Sonne legt und diese dann von Raben gefressen und in alle Himmelsrichtungen gebracht werden. Hört sich irgendwie barbarisch an. Sich von Raben fressen zu lassen.

Raben sind interessante Tiere, Raben sind unter anderem die Schoßtiere Odins. Sie sind für ihn Augen und Ohren. Sie sind groß und schwarz, schwarz wie die Nacht. Tolles Bild für eine Farbe, nicht? Dabei ist die Nacht doch gar nicht schwarz sondern Dunkel. Ich habe auch immer wieder gehört, dass man Raben nicht in die Augen schauen soll, sie würden einem die Seele stehlen. In dem Sinne. Auf nach draußen Raben suchen!
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Tentative



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30.08.2009 18:07 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Erstmal willkommen,ich hoffe dir gefällt es hier...

Deine Fragen,sind begründet und nachvollziehbar,im Umgang mit Alkohol stimme ich dir da aufjedenfall zu,etwas holprig zu lesen,aber doch im großen und Ganzen kein übles Werk,ich fand das mit den Raben hat nicht so zum restlichen Text gepasst,es kam mir allgemein etwas abstrakt or,als wenn du jegliche Hoffung aufgegeben
hättest,wie genau hängt für dich der Tod in zusammenhang mit Drogen,da fehlte mir ein bisschen der Übergang,aber das sind deine Gedanken wo ich mich nicht einmischen will,denn Gedanken sind nun manchmal so,die kommen einfach...

lg Jonas

"Wenn ein Mensch in seiner Dachkammer ein Verlangen hegt, das stark genug ist, setzt er von seiner Dachkammer aus die Welt in Brand." Antoine de Saint-Exupéry
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dian
unregistriert
30.08.2009 22:50 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Nach dem Saufen und Essen frage ich mich auch immer öfter: Warum tue ich mir das eigentlich an?

2 Stunden Vorfreude aufs Essen während dem Kochen
15 Minuten Vergnügen während des Essens.
dann vielleicht noch mal 15 Minuten unter Qualen weiterfuttern, obwohl man eigentlich schon satt ist
15 Minuten nervigen Abwasch machen und danach 2 Stunden so vollgefressen sein, dass man sich schwört: Nie wieder so viel Essen!
Eigentlich eine Negativbillanz.
Mit dem Alk ist es ähnlich.
Da finde ich den Spruch "Kein Alkohol ist auch keine Lösung" eigentlich immer noch am treffendsten... wenn auch irgendwie bitter, weil er ja in gewisser Weise auch impliziert, dass es so oder so keine (Er-)lösung geben wird.

Zitat:
Letzten Endes verwest jeder von uns die einen unter der Erde die anderen am Tageslicht, je nachdem wann man gefunden wird oder welchem Glauben man angehört.

Das hast du schön formuliert. Gefällt mir. Augenzwinkern

GerneGroß

DrOgErIUs MinIMALisTus


31.08.2009 13:39 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

danke fürs lesen.



Zitat:
Original von Tentative
Erstmal willkommen,ich hoffe dir gefällt es hier...

... aber doch im großen und Ganzen kein übles Werk,ich fand das mit den Raben hat nicht so zum restlichen Text gepasst,es kam mir allgemein etwas abstrakt or,als wenn du jegliche Hoffung aufgegeben
hättest,wie genau hängt für dich der Tod in zusammenhang mit Drogen,da fehlte mir ein bisschen der Übergang, ...


Drogen und Tod hängen bei mir in soweit zusammen, dass ich vorhabe im alter wenn ich niemandem mehr irgendwas schulde mein Leben zu einem einzigen Rausch verkommen zu lassen und daran dann am Ende abzudanken.
So in etwa mit em Goldenen Schuss wenn ich mir mein Lebensstil nichmehr leisten kann weil ich schon zu viel brauch um mir das leisten zu können.
Bis dahin werde ich wohl in Zukunft noch den ein oder anderen Kampf zwischen Droge und Geist miterleben drüfen.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von GerneGroß am 31.08.2009 13:40.

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derSkeptiker



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31.08.2009 22:54 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

endlich mal eine Story, die inhaltlich etwas widerzuspiegeln versucht.
Literarisch nun nicht unbedingt mein Ding, aber inhaltlich auf jeden Fall, finde ich eine Parallele zu mir, zu vielen Bekannten.
Ich kenne es gut, zu reflektieren, dabei von einem Gedanken zum anderen zu kommen, sich selbst zu verfluchen, und dennoch zu sich zu stehen, nach Höherem zu streben und aber trotzdem den Sog nach unten zu spüren.
"Spielball zwischen Intellekt und Wahnsinn" habe ich es in einem meiner Gedichte genannt und ich denke, dass das, was ich aus deinem Text lese, so ziemlich genau das zu beschreiben versucht, was auch in meinem Kopf vorgeht...

Hiervon gerne mehr!!!

"Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten"
von Götz Alzmann abgewandeltes Zitat eines Tucholski- Spruches
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Arne Reload



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03.09.2009 01:08 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Bei solchen Texten finde ich es schade, dass die Gedankengänge nicht doch den ein oder anderen weiter ausführt.

Bei der Thematik Alkohol hätte ich jetzt gerne Tetra mal wieder als User, dem würde das auch gefallen.
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