dian unregistriert
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Landtagswahl BW
04.03.2011 12:35 |
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Wie vor jeder Wahl steht mal wieder die Frage im Raum:
Soll man das etwas geringere Übel wählen, oder soll man sich demonstrativ von diesem Dreckssystem distanzieren und einfach zu hause bleiben bzw. den Wahlzettel verunstalten?
Bei der letzten Landtagswahl bin ich ja gar nicht wählen gegangen, und bei der letzten Bundestagswahl habe ich die Piraten gewählt.
Was und ob ich nun Ende März in Baden-Würtemberg wählen gehen soll... ich weiß es nicht.
Einerseits will ich natürlich, dass die CDU mal endlich eine richtige Klatsche bekommt... und das geht nunmal am ehesten, wenn man die Grünen wählt, da dort die Chancen noch am größten sind, dass die Wahlstimme nicht letzten Endes doch der CDU zu gute kommt.
Bei den Piraten ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie überhaupt über die 5 Prozent-Hürde kommen... ja, sogar die Linkspartei ist noch längst nicht sicher im Landtag. Und falls sie es schaffen sollte, hilft man damit nicht letzten Endes doch der CDU, an der Macht zu bleiben, weil SPD und Grüne ja ohnehin wieder zu unfähig sein werden, um mit der Linken eine Koalition einzugehen?
Die Grünen will ich aber eigentlich aus Prinzip nicht wählen, weil die in BW auch nur eine grünlackierte CDU sind (von der Sache mit dem Bahnhof mal abgesehen)... und weil mich diese ganzen Pseudolinken, die zwar alternativ tun, aber letztlich doch das System grundsätzlich beibehalten wollen, einfach nur anwidern.
Noch ein guter Grund, gar nicht wählen zu gehen:
Heute stand in der Zeitung, was die (etablierten) Parteien zur inneren Sicherheit denken. Jede Partei, selbst die Linke, hat sich dafür ausgesprochen, dass es in Zukunft mehr Polizisten im Land geben soll.
Welche Partei muss ich denn wählen, wenn ich weniger Polizisten haben will? Oder wenn ich will, dass unser ganzes sogenanntes "Rechtssystem" abgeschafft wird???
Hab da auf die schnelle leider keine Partei gefunden, die meine Meinung diesbezüglich widerspiegelt.
Und die APD tritt leider gar nicht erst an. (Die waren wahrscheinlich mal wieder zu faul, Unterschriften sammeln zu gehen)
Jedenfalls sieht man an dieser kleine Frage mal wieder sehr schön, dass die wirklich systemtragenden Dinge so gut wie unveränderbar sind, völlig egal, wen man auch wählt.
Dann gibt's ja noch den guten alten Wahlomat, diesmal in der speziellen BW-Version...
http://www2.wahl-o-mat.de/bw2011
Am meisten Übereinstimmungen habe ich übrigens mit den Violetten, dicht gefolgt von der Piratenpartei. Linke + Grüne sind dann punktgleich auf Platz 3, und auf Platz 4 kommt dann schon die NPD.
Und tatsächlich würde ich im Zweifelsfall lieber NPD wählen als CDU oder SPD. Wenn die in den Landtag kämen, gäbe es wenigstens was zu lachen.
Los Leute, inspiriert mich mal... was soll ich wählen? Wenn ihr mir 10 Euro zahlt, verkaufe ich meine Stimme auch. (außer für die CDU!!) Ist ja eh alles nur Illusion, diese ganze Pseudodemokratie.
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Die Violetten sind doch für das BGE oder? Aber auch ziemliche Eso Spinner wie ich gehört habe. Ansonsten kämen ja nur die Piraten in Frage, die ich auch bei der letzten Bundestagswahl bereits gewählt habe. Ich denke die Grünen und die Linke kommen nicht in Frage, ist doch alles die selbe Pampe.
Wer will kann meine Stimme für die Wahl in RLP im März gleich mit kaufen.
Lol, am meisten Überein stimme ich wohl mit dem ''Revolutionär Sozialistischen Bund/IV. Internationale'' noch nie davon gehört, scheint aber in eine etwas Radikalere Richtung zu gehen, dicht gefolgt von den Violetten, den Piraten und der Linken, Schlusslichter waren in der Auswertung ''die Bibeltreuen Christen'', sowie NPD und FDP.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Shinobi am 04.03.2011 14:30.
Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.
“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
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Hansi unregistriert
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Was alle mit den scheiß Piraten haben, dass is genau sone Kackpartei wie jede andere, wenn sich das Wahlkampfthema mal nicht gerade um Datenschutz und Raubkopiererei dreht, die könnten wirklich mit JEDER Partei ne Koaliton machen, wenn sie denn mal genug Stimmen für die Machtübernahme kriegen würden. Ich halte diese Euphorie für die Piraten sehr gefährlich.
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dian unregistriert
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Wie es aussieht, liegen SPD und Grüne zusammen knapp vor der CDU.
Für schwäbische Verhältnisse ist das vermutlich geradezu eine Revolution... ich bin jedoch ehrlich gesagt eher ein wenig fassungslos, dass die CDU trotz allem, was in den vergangenen Monaten passiert ist, immer noch von knapp 39 Prozent aller Wähler für wählbar gehalten wird.
Mal abwarten, wie das Ergebnis in Stuttgart selbst ausgefallen ist...
Doch mir scheint, je weiter man aufs Land hinaus geht, desto unbeeindruckter zeigen sich die Wähler von aktuellen politischen Ereignissen.
Heute hat man so viel inzuchtgeschädigte Bauern auf der Straße gesehen wie sonst nie, die alle in ihren Sonntagsanzügen zum Rathaus gepilgert sind, um ihr Kreuz an der selben Stelle zu machen, wo es von ihren Vorfahren auch schon immer gemacht wurde.
Das sind ja teilweise Leute, die sieht man das ganze Jahr über nicht... und denen ist eigentlich auch scheißegal, ob von ihrem Geld in Stuttgart ein neuer Bahnhof gebaut wird oder nicht. Die wählen einfach nur deshalb CDU, weil es ihnen finanziell gut geht, und weil sie sich nicht vorstellen können, dass es ihnen unter einer anderen Regierung eventuell ebenfalls gut gehen könnte.
Ich denke, was auch zu dem noch immer viel zu hohen Wahlergebnis der CDU beigetragen hat, ist dass die ältere Generation eine andere Einstellung zu Wahlen hat als die jungen.
Für die Generation meiner Oma (vor allem für die Landbevölkerung) ist Wählen gehen noch ein feierlicher Akt, so ähnlich wie eine Taufe oder eine Hochzeit. Die haben teilweise noch echten Respekt vor Politikern.
Die junge Generation hingegen hat ein viel distanzierteres Verhältnis zu Wahlen und Politik im allgemeinen... Wählen gehen wird von ihnen nicht als Privileg gesehen, sondern höchstens als lästige Pflicht, der man nur dann nachgeht, wenn man gerade wirklich nichts Besseres zu tun hat.
Man weiß ja sowieso, dass die einen nur verarschen werden, ganz egal, wen man wählt.
Ich bin mal sehr auf die Statistik gespannt, wie hoch die Wahlbeteiligung bei welcher Altersgruppe war... aber rein vom Gefühl her glaube ich, dass nach wie vor die Generation, die zu Adolfs Zeiten geboren wurde, überproportional viel Einfluss auf den Wahlausgang hat.
Dabei werden die meisten von denen den neuen Bahnhof, wenn er denn mal gebaut sein wird, gar nicht mehr benutzen können, weil sie dann sowieso schon sabbernd im Pflegeheim sitzen, und weil der durchschnittliche Bauer aus Biberach ohnehin höchstens einmal im Leben nach Stuttgart kommt.
Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, so wie es ein Mindestwahlalter gibt, auch eine Grenze nach oben einzuführen. Oder besser noch, die Wahlgrenze nach unten ganz abschaffen, denn ich glaube, dass der durchschnittliche Zwölfjährige besser überblicken kann, welche Partei welche Politik macht, als ein durchschnittlicher Neunzigjähriger, der sich nur aus seiner erzkonservativen Tageszeitung informiert.
Wie man es auch dreht und wendet... Wahlen bleiben wohl letztlich immer ungerecht, so lange die große Mehrheit der Bevölkerung aus gehirngewaschenen Lemmingen besteht.
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