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dian
unregistriert
10.03.2008 23:07 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

So, jetzt hab ich auch mal ein paar deiner Texte gelesen...
Finde ich interessant, dass sich unsere Ansichten zwar an vielen Punkten überschneiden, aber dass du trotzdem einen ganz anderen Ansatzpunkt gewählt hast als ich in meinen Texten.
Du gehst das ja alles sehr von der psychologischen Seite an. (Hast du eigentlich mal richtig Psychologie studiert, oder hast du dir das selbst beigebracht?)
Jedenfalls bin ich schon mal sehr gespannt, was die Unity-Psychologiestudenten dazu zu sagen haben. (wenn sie denn irgendwann mal wieder hier auftauchen sollten...)

Zitat:
Du scheinst mir aber ein sonderbarer Eremit zu sein, der über Jahre mit großer Kraft ein extravagentes Projekt durchboxt, für seine User immer ein offenes Ohr zu haben scheint, und in seinen Texten von Freundschaft und Ritterlichkeit redet.

Das ist nicht halb so widersprüchlich, wie einem das vielleicht auf den ersten Blick erscheinen mag.
Um das zu verstehen, musst du aber wahrscheinlich noch etwas tiefer in meine Psyche vordringen. (hierzu empfehle ich die Lektüre von "Gegenwelt", Link siehe Signatur, wenn du irgendwann mal Zeit haben solltest. Das dauert zwar eine Weile, aber spätestens wenn du das durch hast, solltest du gecheckt haben, wie ich ticke)
Oder sagen wir mal so:
Ich trage grenzenlose Liebe und grenzenlosen Hass in mir. Beides vereint in der selben Seele.
Die Liebe zu den Menschen bringt mich dazu, das Unity-Projekt zu betreiben und etwas verändern zu wollen. Der Hass auf die Menschen, ihre Gesellschaft und den, der dieses schwachsinnige Universum erschaffen hat, zwingt mich hingegen dazu, immer einen gewissen Abstand zu wahren und nie ein echter Teil von all dem sein zu wollen.
Also der typische "Weltverbesserer" bin ich wahrlich nicht. Aber wer von denjenigen, die hier im Forum versammelt sind, ist das schon?

Zitat:
Aber selbst bei Menschen wie uns, so stelle ich fest, kann es passieren, dass das Feuer manchmal erlöscht oder zumindest flackert. Ich zumindest kenne das von mir, und wenn ich Deine Zeilen lese, dann glaube ich doch ein wenig Enttäuschung herauszuhören, weil viele mehr Einsatz zeigen könnten, als Du und ich.
Irre ich mich oder hast Du auch manchmal das Gefühl, das alles, was wir tun nicht reicht?

Natürlich reicht das nicht.
Überleg es dir: Millionen Menschen sind täglich damit beschäftigt, dieses System am Laufen zu halten.
Millionen Polizisten, die Strafzettel verteilen, Bürohengste, die Menschenschicksale in Ordner abheften, oder Lehrer, die jeden Morgen extra früh aufstehen, um dafür zu sorgen, dass die Kinder möglichst schnell aufhören, Kind zu sein.
Was sind dagegen schon zehn oder hundert oder meinetwegen auch tausend Menschen, die sich hinstellen und fordern, dass es so nicht weitergehen kann?
Es ist im Grunde fast egal, wie viel wir beide tun... denn es wird so oder so nicht genügen.
In den Anfangstagen des Unity-Projektes habe ich das natürlich noch ein wenig optimistischer gesehen.
Da habe ich geglaubt, wir müssen nur einen Schneeball werfen, um eine gigantische Lawine auszulösen, die sich immer weiter verstärken wird.
Heute weiß ich: Nicht überall, wo viel Schnee liegt, können auch Lawinen runtergehen.
Dafür genügt es nicht, dass ein paar Einzelpersonen Schneebälle werfen. Da müssen die Bodenverhältnisse stimmen, die Witterung, die Steile des Hangs...
Das sind so viele Faktoren, die da eine Rolle spielen... da muss also schon noch, auch von anderen Teilen der Gesellschaft, verdammt viel vorbereitet werden, dass es mal wirklich zu einer Lawine kommt.
Aber ich habe nunmal auch nichts Besseres zu tun, als auf die große Lawine zu hoffen... also mache ich eben weiter, allen Wahrscheinlichkeitsrechnungen zum Trotz.

Zitat:
Ich denke, wir sollten alle nocheinmal (und zwar gemeinsam) darüber nachdenken, was wirkliche Freundschaft und wirkliche Liebe meint, und vor allem, meinen könnte.
Was denkst Du?

Ich denke, das wir beide das mit den Freundschaften und Familienverhältnissen ganz ähnlich sehen, nur eben unterschiedliche Worte benutzen, um es zu beschreiben. (von "Polyamory" habe ich beispielsweise noch nie was gehört.)
Und klar, darüber kann man ruhig noch etwas ausführlicher diskutieren... das sollten wir aber bei Gelegenheit dann in einem eigenen Thread machen, damit der hier nicht zu überladen wird.

Kebap

porno jüngling aus der hölle


RE: Nachtrag 11.03.2008 01:22 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von nemesus
P.s.: Könntest Du die Zeit für das Editierens von Beiträge nicht ein wenig erhöhen? Ich finde 10 Minuten ziemlich knapp.

Einen schönen Abend noch und bis bald!
nemi


Es gab hier zwischendurch einige passiv aggressive Honks, die ihre geistigen Ergüsse nach mehreren Minuten und wahrscheinlich nochmaligem Lesen, mit sich Hadern, aufs Klo gehen, mit sich hadern, wieder an den PC kommen, und abermaligen Lesen... nicht mehr ganz so prall fanden, woraufhin sie alles wieder gelöscht und zB durch Punkte ersetzt haben, auf dass niemand ihre wirren Gedanken erkennen möge. Nichtsdestotrotz hatte in der Zwischenzeit bestimmt schon einer unserer dauer-anwesenden Spammkönige auf den soeben unkenntlich gemachten Beitrag geantwortet und sich vielleicht schon auf eine schöne Diskussion gefreut. Das sieht dann sehr unschön aus, wenn jemand ein paar Stunden später vorbeikommt und sich den Originalbeitrag nur aus den Kommentaren zusammenerahnen kann. Deshalb gibt es diese relativ kurze Sperre. Ich finde sie auch überflüssig, aber wieder dann ersetze ich meine Müllbeiträge auch nicht hinterher klammheimlich durch Smileys.

Diese Postpolyamorie interessiert mich auch, vor allem, weil ich die letzten Monate aus ner ganz anderen Richtung an genau dem gleichen Thema herumgeschraubt habe. Hehe. Müssen wir mal wann anders drüber reden!

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Arne Kroger
unregistriert
11.03.2008 01:24 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Also, außer dem Wunsch nach einer Kontaktbörse habe ich elender Pragmatiker immer noch nicht kapiert, um was es sonst noch gehen könnte.
Aber ich bin auch noch ohne Internet groß geworden und habe evtl. noch die Kontakte finden können ohne das. Evtl. versteh' ich das deshalb nicht, ich würde gerne mehr machen, als nur Menschen kennenlernen.

Kebap

porno jüngling aus der hölle


11.03.2008 02:52 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Was denn so zum Beispiel?

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dian
unregistriert
11.03.2008 12:24 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
P.s.: Könntest Du die Zeit für das Editierens von Beiträge nicht ein wenig erhöhen? Ich finde 10 Minuten ziemlich knapp.

Also ich kann meine Beiträge editieren, wann ich will.
Die anderen User nicht??
Kann sein, dass wir das damals wegen dem Gespamme eingeschaltet haben. Ich finde nur dummerweise nirgendwo im Admin-Bereich ein Menu, wo man das wieder ausstellen kann...
Ich denke, auf eine oder zwei Stunden könnte man das auf jeden Fall raufsetzen.
Hansi
unregistriert
11.03.2008 16:26 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Also ich für meinen Teil kann hier auch Wochen- oder Monate alte Beiträge editieren, wann immer ich das will *achselzuck*.

Kebap

porno jüngling aus der hölle


11.03.2008 17:09 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ja, ich jetzt auch, seltsam.

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nemesus
unregistriert
re: 11.03.2008 18:51 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@kebap + dian: Es gibt in einigen Foren die Funktion, dass die Admins einstellen können, dass die Beiträge nur editierbar bleiben, bis jemand eine Antwort danach postete. Was das Plateau anbelangt: Da kann jeder seine Beiträge editieren, sooft er möchte. Sollte ein Spassvogel darunter sein, der seine Beiträge stark abändert, dann werden ihm irgendwann die anderen nicht mehr antworten. - Auch eine Art von Problemlösung.
-----------

Lieber dian,

Du schreibst:
Zitat:
Finde ich interessant, dass sich unsere Ansichten zwar an vielen Punkten überschneiden, aber dass du trotzdem einen ganz anderen Ansatzpunkt gewählt hast als ich in meinen Texten.
Du gehst das ja alles sehr von der psychologischen Seite an.

Wenn Du Deinen Ansatzpunkt in einem Wort beschreiben müsstest, welches Wort würdest Du wählen?

Ich habe nie Psychologie studiert, bis auf einige Seminare an der TU, deren Gehalt allerdings eher fragwürdig war. In meinem Leben gab es Menschen, die sich auf sonderbare Weise veränderten. Ohnmächtig musste ich zusehen, bis sie für mich völlig unerreichbar waren. Einige von ihnen nenne ich heute ExMenschen, da ich mich stark vom Wort Exfreund/Exfreunden distanzieren. Tatsächlich aber hatte ich irgendwann mein Studium neu ausgerichtet, auf Bereiche, in denen ich glaubte, Erklärungen und Lösungsansätze zu finden. Den Rest eignete ich mir in meiner Freizeit an (also das meiste).
- Neben einer neuen Form von Familie werden wir auch eine neue Form von Sprache benötigen. Beziehungen beispielsweise können nicht beendet sondern nur umgewandelt werden. Ich habe auch keine Beziehung, sondern stehe in Beziehung zu. Nur die wenigsten Menschen sind sich dessen bewusst, dass sie besitzanzeigende Fürwörter benutzen, wenn sie von IHREM Freund / IHRER Freundin sprechen.
Diese Verluste und der Wunsch nach wahrer, tiefer Freundschaft, die ein Leben hält, und den ich schon seit frühester Kindheit hatte, ließ mich fanatisch genug werden, meine Ziele nie aus den Augen zu verlieren.

Zitat:
Natürlich reicht das nicht.
Überleg es dir: Millionen Menschen sind täglich damit beschäftigt, dieses System am Laufen zu halten.
Millionen Polizisten, die Strafzettel verteilen, Bürohengste, die Menschenschicksale in Ordner abheften, oder Lehrer, die jeden Morgen extra früh aufstehen, um dafür zu sorgen, dass die Kinder möglichst schnell aufhören, Kind zu sein.
Was sind dagegen schon zehn oder hundert oder meinetwegen auch tausend Menschen, die sich hinstellen und fordern, dass es so nicht weitergehen kann?
Es ist im Grunde fast egal, wie viel wir beide tun... denn es wird so oder so nicht genügen.
In den Anfangstagen des Unity-Projektes habe ich das natürlich noch ein wenig optimistischer gesehen.
Da habe ich geglaubt, wir müssen nur einen Schneeball werfen, um eine gigantische Lawine auszulösen, die sich immer weiter verstärken wird.
Heute weiß ich: Nicht überall, wo viel Schnee liegt, können auch Lawinen runtergehen.
Dafür genügt es nicht, dass ein paar Einzelpersonen Schneebälle werfen. Da müssen die Bodenverhältnisse stimmen, die Witterung, die Steile des Hangs...
Das sind so viele Faktoren, die da eine Rolle spielen... da muss also schon noch, auch von anderen Teilen der Gesellschaft, verdammt viel vorbereitet werden, dass es mal wirklich zu einer Lawine kommt.
Aber ich habe nunmal auch nichts Besseres zu tun, als auf die große Lawine zu hoffen... also mache ich eben weiter, allen Wahrscheinlichkeitsrechnungen zum Trotz.


Ich bin sehr Captain Future (in früheren Jahren) und Star Trek geprägt. So sollte folgendes Gleichnis nicht verwundern, was ich in Anlehung an die Antike ausgedacht habe:
Die Mars-Atmosphäre ist gegenwärtig für menschliches Leben eher überlebensfeindlich. Doch stelle Dir ein Gerät in der Größe eines Rucksacks vor, welches für den Träger eine stabile Kugel in der Größe von 5m Radius etabliert. Die Atmosphäre innerhalb gibt ideale Lebensvorraussetzungen. Was bräuchte man mehr, als die Zeit, die man nun hätte, um den gesamten Mars mit Leben zu füllen? Die antike Entsprechung wäre ein Mensch, der dahinter kam, dass er nur die Fläche braucht, auf der er stehen kann, im Leben.

Zeit ist ein Phänomen, was mir immer wichtiger scheint. Dinge müssen in der richtigen Zeit geschehen, damit sie funktionieren können. Ich glaube nicht daran, dass es gegenwärtig an der Zeit ist, für eine globale Lawine. Aber vielleicht können wir die Kettenreaktion, für deren Vorraussetzungen wir gesorgt haben, noch selbst erleben, und zuvor ein sehr angenehmes, abenteuerliches und aufregendes Leben führen, indem wir Neuland beschreiten?

Es gibt nicht viele Menschen, die ich auf Dauer ertragen kann. Aber es gibt und gab sie, auch wenn viele von ihnen nicht mehr da sind.
In einem anderen Post sprach ich einmal von prägungsempfindsamen Phasen. Davon gibt es mindestens 2 in jedem Leben, was lange genug währt. Phase I ist das Kleinkindes-Alter, Phasen>2 gibt es, wenn der Boden unter den Füßen schwindet, und wir aufhören, so verdammt sicher in dem zu sein, was wir tun.
Phase 2 ist die Phase, die ich als Pubertät bis SpätPubertät beschreiben möchte.
Die meisten Kinder werden schon vor ihrem 5 Lebensjahr gründlich von ihren Eltern versaut. In der Pubertät besteht wenigstens die Möglichkeit, sich von den Schäden, die die Eltern anrichteten, zu distanzieren. Die spannenste Phase im Leben eines Menschen, wenn Du mich fragst.
Reiche der "hormonelle Treibstoff" für genugend schub aus, um weit genug von den Eltern wegzukommen?
Dies ist in den meisten Fällen nicht der Fall. Nach dem Erlöschen des Brennstoffes werden diese Menschen (mal schnell mal langsam) zurück ins Schwerefeld gezogen.

Mehr als 2/3 der Mädels, die als Kind missbraucht oder misshandelt wurden, suchen sich Freunde, die sie missbrauchen oder misshandeln.
Mehr als 2/3 aller Kinder, die aus einem religiösen Elternhaus stammen, nehmen nach ihrer "Sturm + und Drang bzw. Götterdämmerungsphase" die Religion ihrer Eltern an.

Können einzelne Menschen die Welt grundlegend verändern? Ja, bei günstigen Bedingungen.

Timothy John Berners-Lee ist der Vater des Internets.
Albert Einstein veränderte unsere Sichtweise auf die Welt.
Edison machte die Nacht zum Tag und die psychologischen Folgen kann man noch heute in den Texten Kafkas nachlesen.
Ward Cunningham erfand die Wiki, Jimmy Wales gründete, darauf basierend, die WIKIpedia

Wir sollten uns mit dem beschäftigen, was wir ändern können, aber nicht mit weniger.
Eine Gruppierung, eine Art Denkfabrik wären die richtigen Umstände. Menschen kamen gemeinsam immer am weitesten. Das trifft zu auf den Orden der goldenen Morgendämmerung, auf dem Gebiet der westlichen Magie, die Curies (4 Familienmitglieder / 4 Nobelbpreisträger), die Horde der Naturwissenschaftler im Berlin der goldenen 20er aber auch den Kreis um Kafka in der Literatur oder den Shoalin-Priestern Chinas in Bezug auf Kampfkuinst. - Um nur einige zu nenen.

Um es auf den Punkt zu bringen: Der wichtigste Evolutionäre Ansatz in dieser Zeit? Die Wurzeln der Generationen der vergangenen Jahrtausende durchzuschneiden. Das heisst nicht, dass wir die Vergangenheit nicht auswerten sollten. Viemlehr sollten wir endlich beginnen, nach den Ergebinssen der Auswertung zu leben.
Das wäre ein Wagnis, ein Experiment, aber wären wir nicht experimentierfreudig, hätte es weder die unity noch das Plateau je gegeben.

Abschließend, Dian, würde ich mich freuen, wenn Du den Link zur Unity eigenhändig auf dem Plateau setzen würdest. Keiner kann das besser als Du.
Logge Dich auf der PlateauWiki ein, und nutze soviel Seiten, wie Du brauchst. - Es lebe die Freiheit.

Soweit erstmal,
mit meinen besten Wünschen,
nemesus

Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zum letzten Mal von nemesus am 11.03.2008 19:00.

dian
unregistriert
12.03.2008 12:18 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Wenn Du Deinen Ansatzpunkt in einem Wort beschreiben müsstest, welches Wort würdest Du wählen?

Schwierig... Ich kann den Ansatzpunkt ja nicht mal in hundert Wörtern genau beschreiben, wie soll ich das dann mit einem tun?
Die menschliche Sprache ist nicht wirklich geeignet für so etwas.
Aber gut, wenn ich nun deinen Ansatz einfach so als "psychologisch" bezeichnet habe, ist deine Frage natürlich völlig berechtigt.
Ich sage mal: "gegenweltlerisch", oder vielleicht auch "extraterrestrisch".
Es ist auf jeden Fall der Blick eines Außenstehenden, der entweder nie zur Gesellschaft dazu gehört hat, oder sich eines Tages aus Ekel von ihr lossagte.
Andererseits geht es in meinen Texten auch viel um Anarchie, aber nicht im klassischen linksradikalen Stil, sondern eine progressive, futuristische Version von Anarchie. Vielleicht hätte man die Unity-Idee auch "Neo-Anarchismus" nennen können, aber irgendwelche 68er haben diesen Begriff meines Wissens schon für sich in Anspruch genommen.
Ist jedenfalls eine interessante Frage. Vielleicht fällt einem der anderen User noch was Besseres ein?

Zitat:
Ich habe auch keine Beziehung, sondern stehe in Beziehung zu. Nur die wenigsten Menschen sind sich dessen bewusst, dass sie besitzanzeigende Fürwörter benutzen, wenn sie von IHREM Freund / IHRER Freundin sprechen.

Naja, irgendwie passt das aber doch ganz gut zu der Art, wie die meisten ihre Beziehung führen.
Sie ketten sich aneinander fest, sperren ihre Herzen gegenseitig in einen Schließfach, damit sie keiner klauen kann, und nennen sich "Mein Schatz!", was nicht von ungefähr ein bisschen an ein besitzsüchtiges Wesen namens Gollum erinnert.
Familiär ist es das selbe. Da sagen die Eltern auch: MEIN Kind, und die Kinder sagen: MEINE scheiß Eltern.
Ich bin gerade dabei, einen Text zu überarbeiten, wo ich auf diese ganze Thematik noch etwas ausführlicher eingehen möchte... denn ich sehe in der Tat eine große Tragödie darin, dass sich die Menschen so sehr aneinander klammern, dass sie sich beinahe gegenseitig die Luft zum Atmen nehmen... und dass es ihnen so schwer fällt, einander los zu lassen.
In der idealen Welt, wie ich sie mir vorstelle, wäre das alles viel offener..
da würden nicht alle fanatisch aneinander kleben, obwohl sie sich eigentlich gar nicht leiden können.
Kinder würden sich neue "Eltern" suchen, und Eltern neue Kinder, wenn sie mit denen, die sie haben, nicht zu frieden sind, anstatt sich jahrelang gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen.
Aber so lange die Menschen das so eng sehen, dass die Erzeuger eines Menschen ein Anrecht darauf haben, über dessen Werdegang zu bestimmen, und dass Liebe einen dazu berechtigt, andere in ihrer Freiheit einzuschränken... so lange wird sich daran wohl nichts ändern.
Irgendwelche Ideen, wie man den Leuten das beibringen könnte? (außer es ihnen im Alltag vorzuleben und in Internetforen darüber zu diskutieren?)

Zitat:
Reiche der "hormonelle Treibstoff" für genugend schub aus, um weit genug von den Eltern wegzukommen?
Dies ist in den meisten Fällen nicht der Fall. Nach dem Erlöschen des Brennstoffes werden diese Menschen (mal schnell mal langsam) zurück ins Schwerefeld gezogen.

Pubertät als Treibstoff...
so habe ich das bisher noch gar nicht betrachtet. Aber ja, ich denke, damit hast du schon irgendwo recht.
Die meisten Erwachsenen sehen Pubertät ja eher als etwas ziemlich Negatives an... als einen Zustand, in dem man verwirrt ist und nicht weiß, was man eigentlich tut.
Ich denke ja eher, dass man in diesem Zustand (vielleicht zum letzten Mal im Leben) sehr wohl weiß, was man will. Vielleicht ist es wirklich das letzte große Aufleuchten der Seele, bevor sie sich ins Korsett der Erwachsenenwelt einfügt und dann den Rest ihres Daseins nur noch so ein bisschen vor sich hinglimmt. (jedenfalls bei den meisten Menschen)

Zitat:
Abschließend, Dian, würde ich mich freuen, wenn Du den Link zur Unity eigenhändig auf dem Plateau setzen würdest. Keiner kann das besser als Du.

Gut. Sobald ich etwas Zeit übrig habe, werde ich mal schauen, wie das geht, und ein paar Texte von mir bei euch reinstellen. Wir werden euch dann natürlich auch noch in unsere dauerhafte Linkliste aufnehmen, damit man euch auch findet, ohne sich lang durchs Forum klicken zu müssen.

quaid

their law


12.03.2008 16:34 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

zeitraum zum editieren von 10 auf 30 minuten hochgesetzt. doppelantworten (mit 1min wartezeit zwischen 2 beiträgen) sind weiterhin möglich.

unity-mentalisten (also die alteingesessenen Augenzwinkern ) sind davon nicht betroffen.


Beitragsänderung:
p.s.: dies wurde damals eingestellt, weil mal jemand beschlossen hatte, dieses forum nicht mehr zu besuchen und uns auch seine beiträge nicht mehr zur verfügung stellen wollte. er hat also fast jeden beitrag von sich durch ein paar punkte ersetzt.
dies soll aber keine option sein, da die threads somit aus dem zusammenhang gerissen werden und nur noch schwer nachvollziehbar sind.
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Arne Kroger
unregistriert
12.03.2008 17:05 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Das mit dem Editieren von manchen Beiträgen wurde für manche User anfänglich erschwert, weil wir oft den Fall hatten, dass irgendwelche Leute sich anmeldeten und dann, wenn der erste Konflikt kam, sämtliche Texte löschten und nur ein Schwachsinnsfragment vom Thread überblieb. Irgendwie ist das @Nakutian dann doch mal gelungen, aber ganz einheitlich scheint das nicht zu funzen in dem Forum. Da müsste @quaid tatsächlich mal was sagen, wie das zur Zeit geregelt ist.



Zitat:
Original von Kebap
Was denn so zum Beispiel?


Projekte eben. Ich habe neulich mit @Sunny eine wunderschöne Szene aus "Eat The Rich" geschildert, in der die zwei Protagonisten völlig wahllos bei irgendwem klingeln und dem sagen, dass sie vor hätten, eine Revolution durchzuführen und noch auf der Suche nach Leuten sind und er evtl. Lust hätte, bei der Revolution zu helfen. Der angesprochene sagt nur: "Aber liebend gerne, einen Moment, ich ziehe mir noch eben was an und komme dann mit."
Ich will einfach was konkretes wissen, das fehlt mir hier immer.
Ist doch nicht so schwer.
nemesus
unregistriert
braingestormt / leicht chaotisch aber nicht zwingend wirr. 13.03.2008 12:28 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

@quaid:
Zitat:
p.s.: dies wurde damals eingestellt, weil mal jemand beschlossen hatte, dieses forum nicht mehr zu besuchen und uns auch seine beiträge nicht mehr zur verfügung stellen wollte. er hat also fast jeden beitrag von sich durch ein paar punkte ersetzt.
dies soll aber keine option sein, da die threads somit aus dem zusammenhang gerissen werden und nur noch schwer nachvollziehbar sind.

Ich verstehe. Das Problem gab es auch im "plateaujanischen Spiegel-Universum".
Zitat:
zeitraum zum editieren von 10 auf 30 minuten hochgesetzt. doppelantworten (mit 1min wartezeit zwischen 2 beiträgen) sind weiterhin möglich.

Danke.

@arne:
Zitat:
Ich will einfach was konkretes wissen, das fehlt mir hier immer.
Ist doch nicht so schwer.

Ich finde schon.
ich schrieb gerade im Plateau einen Beitrag zum Thema. Auf den Punkt gebracht schrieb ich von folgendem Dilemma:
Zitat:
Je konkreter eine Plattform ist, desto leichter kann man sie finden ABER desto statischer verhält sie sich auch zu den Anwendern
Je abstrakter eine Plattform ist, desto schwieriger ist es, sie zu finden ABER desto dynamisch verhält sie sich auch zu den Anwendern


Sehe es so:
Wenn es Dir zu unkonkret ist: Mache es konkreter oder stelle dort Dein eigenes KONKRET KRASSES *g* Projekt vor, lass es von uns allen erweitern.

-----------------

Lieber dian,
ich war mal wieder etwas in Zeitnot, da ich gestern noch einen kleinen, spontanen Radio-Gastauftritt hatte, um über Plateau und damit auch Unity zu berichten.
War weit schwieriger als noch 2001, denn nicht nur das Internet sondern auch die anderen Medien sind oberflächlicher geworden.
(Erstaunlich, dass das noch ging)

Zitat:
In der idealen Welt, wie ich sie mir vorstelle, wäre das alles viel offener..
da würden nicht alle fanatisch aneinander kleben, obwohl sie sich eigentlich gar nicht leiden können.
Kinder würden sich neue "Eltern" suchen, und Eltern neue Kinder, wenn sie mit denen, die sie haben, nicht zu frieden sind, anstatt sich jahrelang gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen.
Aber so lange die Menschen das so eng sehen, dass die Erzeuger eines Menschen ein Anrecht darauf haben, über dessen Werdegang zu bestimmen, und dass Liebe einen dazu berechtigt, andere in ihrer Freiheit einzuschränken...


In einem (Post)Polyamorousen Netzwerk würde es mehr als 2 Eltern geben. Kinder, insbesondere Kleinkinder können leicht reizüberflutet werden. Das heisst, mit einer zu großen Auswahl würde man ihnen KEINEN Gefallen tun. Also 4 oder 6 Bezugspersonen, und das Kind wird wählen. Und wenn es nicht die leiblichen Eltern wählt, ist das ein Zeichen für diese, sich mehr anzustrengen.

Und wenn wir schon beim Thema sind: Das betrifft auch die Eltern. Bei "(Post)Poly-Beziehungen, wird immer eine Wettkampfkomponente existieren. - "Partner sollten sich immer umeinander bemühen." Wenn ich natürlich den Menschen in einen Kerker stecke, habe ich weniger Grund, er kann ja eh nicht weg.
Deshalb halte ich übrigens auch den Kommunismus, wie ihn die meisten verstehen für der menschlichen Natur zuwieder. Es wird versucht, das SPIELEN abzuschalten. Spielen funktioniert IMMER so, dass man Vorteile aufbaut. (Übrigens: versuche Dir vorzustellen, wie es wäre, Spass an Wirtschaftssimulationen zu haben. Letztendlich ist das Leben doch auch eine, in diesem System. Es hat einen Spielcharackter, aber manchmal sind wir so verkrampft und voller Sorge, dass wir ihn aus den Augen zu verlieren scheinen.
Ein Kommunismus der >>gesund<< ist, dürfte also lediglich versuchen, die Startbedingungen für alle Mitspieler anzugleichen. Dem sind natürliche Grenzen gesetzt. Es wird auch in Zukunft Kinder geben, die beispielsweise mit Behinderungen zu Welt kommen. Aber: Durch moderne Medizin werden es immer weniger werden.
Kleine Zusatznote: In Kanada können leibliche Eltern gesetzlich bestimmen, dass es ausser ihnen noch mehr Erziehungsberechtigte gibt. Natürlich kann man das im Stillen auch zwischenmenschlich leben. Aber es hat eine nette Symbolwirkung!

--------------------------------

Du sprichst immer von unterschiedlichen Ansatzpunkten.
Ich glaube immer mehr zu erkennen, dass es auf einen gemeinsamen Ansatzpunkt hinausläuft.

Das, was ich glaube, noch nicht herüber gebracht zu haben, ist das, was ich Plateau-Vision nenne.

Im Kleinen Rahmen kann jeder von uns nach Menschen suchen, die bereit sind, für postpolyamorouse Beziehungen. Die Kinder, die daraus entstehen werden, dürfte einen Durchschnitts-IQ von über 150 haben, und ich betrachte das als vorsichtige Schätzung. Sie werden in einem Bruchteil der Zeit das übergeordnete System ändern können.

Mit anderen Worten: Der Aufruf in dieser Zeit an das äussere System, wird in meinen Augen immer verhallen. Aber indem wir uns nach innen wenden (in den kleinen Kreis von wenigen), können wir schon innerhalb der nächsten Jahrzehnte das erreichen, wovon Du zu träumen scheinst. Und in naher Zukunft würde das uns auch schon etwas bringen.
Ich möchte diese These als fehlendes Element zwischen Gegenwart und einer StarTrekZukunft setzen. Es wird nämlich nie ausreichend erklärt, warum die Menschheit 200 bis 400 Jahre später vernünftig wurde. Was hälst Du davon?

-------------------

Mir ist übrigens noch eine nette Idee für die Zukunft gekommen, was man so alles mit Internetplattformen machen kann.
Siehe Dir mal das Video auf folgender Seite an, und denke an Second Life... Je mehr Leute es auf die Plattformen schaffen, desto mehr können sie sich selbst "selektieren". Grundvorraussetzung ist, dass sie die Plattformen kennen.

http://www.croquetconsortium.org/index.php/Main_Page?

Soweit ersteinmal,
beste Grüße,
nemeus

Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zum letzten Mal von nemesus am 13.03.2008 12:41.

dian
unregistriert
13.03.2008 15:01 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Deshalb halte ich übrigens auch den Kommunismus, wie ihn die meisten verstehen für der menschlichen Natur zuwieder. Es wird versucht, das SPIELEN abzuschalten. Spielen funktioniert IMMER so, dass man Vorteile aufbaut. (Übrigens: versuche Dir vorzustellen, wie es wäre, Spass an Wirtschaftssimulationen zu haben. Letztendlich ist das Leben doch auch eine, in diesem System. Es hat einen Spielcharackter, aber manchmal sind wir so verkrampft und voller Sorge, dass wir ihn aus den Augen zu verlieren scheinen.

Ah, endlich mal ein Punkt, über den wir uns uneinig sein können! Augenzwinkern
Ich finde, du verharmlost das System ziemlich, wenn du es mit einer spaßigen Wirtschaftssimulation vergleichst. (Ich hab ja früher durchaus auch mal gerne "Ölimperium" oder "Railroad Tycoon" gespielt, und wie diese Spiele alle hießen...)
Aber es gibt eben einen entscheidenden Unterschied:
Spiele setzen meines Erachtens Freiwilligkeit voraus.
Man muss sich aus freien Stücken dazu entschließen können, dabei mitzuspielen.. und das heißt: Man muss auch vernünftige Alternativen haben , ohne gleich verhungern zu müssen, wenn man sich dazu entscheidet, an diesem Spiel nicht teilzunehmen, weil einem die Regeln unfair erscheinen oder warum auch immer.
Also den Kommunismus deshalb zu kritisieren, weil er den Menschen die Wettbewerbsmöglichkeit nimmt, halte ich für reichlich zynisch in diesem Zusammenhang.
Gegen einen Wettbewerb auf freiwilliger Basis, im sportlichen Sektor etwa, oder wenn irgendwelche "Kombinate" sich dazu entschließen, mal zu schauen, welches Team produktiver am Arbeiten ist, spricht doch auch im idealen Kommunismus überhaupt nichts. Nur der auf Zwang basierende Wettbewerb würde verhindert..
und ich glaube, das wäre auch gut so, weil durch Zwang letztlich nur ständig neue Aggressionen und Konfliktpotential entstehen werden.

Ähnlich sehe ich das übrigens auch beim Thema "Konkurrenz in Beziehungen".
Diese von dir angesprochene Wettkampfsituation ist doch im Prinzip nicht viel anders, als das, was wir heute bereits haben:
Jeder buhlt um die Gunst des anderen... die Männlein buhlen um die Gunst der Weiblein, die Checker buhlen um die Gunst ihrer Kumpels auf dem Schulhof, etc.
Jeder versucht sich anzustrengen, sich irgendwelche Masken aufzusetzen, nur um die anderen zu beeindrucken und den Vorzug gegenüber anderen Mitbewerbern zu erhalten.
Tut das dem gesellschaftlichen Klima wirklich gut? Und ist das letztlich nicht Ausdruck eben jenes Besitzdenkens, das wir ja beide an den heutigen Beziehungen kritisiert haben?
Ich finde eher, man sollte von diesem Denken wegkommen, dass sich jeder ständig krampfhaft seinen Mitmenschen aufzudrängen oder zu beweisen versucht.
Wettbewerb ist doch was für brünftige Hirsche, die in erster Linie von ihren Trieben dazu gebracht werden, sich zu ihren Weibchen hingezogen zu fühlen. Sie spüren einen Drang in sich, ihre Artgenossin unbedingt erobern zu müssen, und geben diesem Drang nach.
Wir Menschen hingegen haben die Möglichkeit, unsere Triebe und Sehnsüchte logisch zu hinterfragen. Wir können durch selbstkritisches Nachdenken den Egoismus erkennen, der letztlich hinter vielen unserer Gefühle steckt, und diesen Gefühlen eine Abfuhr erteilen.
Nicht, um auf ewig allein über die Welt zu wandern, sondern um zu warten, bis wir einem Menschen begegnen, mit dem wir WIRKLICH (und nicht nur durch unsere egoistischen Sehnsüchte) verbunden sind...
ein solcher Mensch wird sich zu uns genauso hingezogen fühlen wie wir zu ihm. Um einen solchen Menschen brauchen wir dann überhaupt nicht zu buhlen und uns irgendwie ein Bein dafür rausreißen, dass der uns unter all den vielen verschiedenen Bewerbern überhaupt wahrnimmt.
Es wird ganz von alleine geschehen... ganz unverkrampft, und ohne, dass auf dem Weg dahin auf den Gefühlen anderer herumgetrampelt und jede Menge Porzellan zerschlagen wird.

Zitat:
Im Kleinen Rahmen kann jeder von uns nach Menschen suchen, die bereit sind, für postpolyamorouse Beziehungen. Die Kinder, die daraus entstehen werden, dürfte einen Durchschnitts-IQ von über 150 haben, und ich betrachte das als vorsichtige Schätzung. Sie werden in einem Bruchteil der Zeit das übergeordnete System ändern können.
Der Aufruf in dieser Zeit an das äussere System, wird in meinen Augen immer verhallen. Aber indem wir uns nach innen wenden (in den kleinen Kreis von wenigen), können wir schon innerhalb der nächsten Jahrzehnte das erreichen, wovon Du zu träumen scheinst. Und in naher Zukunft würde das uns auch schon etwas bringen.
Ich möchte diese These als fehlendes Element zwischen Gegenwart und einer StarTrekZukunft setzen. Es wird nämlich nie ausreichend erklärt, warum die Menschheit 200 bis 400 Jahre später vernünftig wurde. Was hälst Du davon?

Nun ja, das ist eine schöne Utopie. Und natürlich muss man sich manchmal auch Utopien hingeben, um nicht die Hoffnung zu verlieren.
Allerdings darfst du nicht vergessen, dass nicht nur unsereins Kinder bekommt, die dem System eines Tages ihren Stempel aufdrücken werden... sondern eben auch die ganzen Hohlbirnen und Spackos da draußen.
Auch die bekommen Kinder (in der Regel sogar mehr als Leute wie wir), und auch die reichen ihre Ansichten an den Nachwuchs weiter.
Dieser Nachwuchs hat vielleicht dann manchmal nur einen IQ von 80 statt von 150... aber nach deinem IQ fragt eh niemand, wenn es darum geht, relevante Positionen in der Gesellschaft zu besetzen, in denen man wirklich etwas verändern kann.
Im Gegenteil, oft kommst du mit weniger IQ deutlich weiter, weil du dich dann wesentlich besser selbstverarschen kannst.
Also ganz so einfach dürfte das mit dem "Poppen für den Weltfrieden" wohl doch nicht werden... Augenzwinkern
nemesus
unregistriert
... glaube ich nicht. 13.03.2008 15:52 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Ah, endlich mal ein Punkt, über den wir uns uneinig sein können!

*g* Geniesse ihn. Ich glaube nicht, dass das von Dauer sein wird.

Zitat:
Ich finde, du verharmlost das System ziemlich, wenn du es mit einer spaßigen Wirtschaftssimulation vergleichst.

Darin gebe ich Dir vollkommen Recht! Jetzt mal ganz im Ernst und unter uns: Ich suche dringend nach Menschen, die etwas bewegen. Und ausser mir bist Du der jenige, dem ich das am meisten zutraue. Das wird aber nicht funktionieren, wenn Du Dich pausenlos vom System runterziehen läßt. Vergiss mal für eine Sekunde die 6000 Kinder die alle 24 Stunden weltweit sterben, vergiss die HIV-Neuinfizierten, die alle 15 Sekunden mehr werden und vergiss die Vergewaltigungen im Drei-MinutenTakt in den USA. Welche emotionale Bindung hast Du an diese Menschen? Du bist gerechtigkeitsliebend. Das bin ich auch. Aber wir machen die Welt nicht besser, wenn wir vor lauter Mitleiden zu nichts anderem mehr kommen. Und genau deshalb schrieb ich Dir mal etwas erheiternd psynisches. Es gibt zwei Seiten, und Du betonst mir die eine zu stark. - Als Gegenreaktion betonte ich im letzten Post die andere Seite. (Ist das nicht gerecht?) Und nein- ich halte diese Herangehensweise nicht für unethisch. Ich vergesse die Opfer nicht. Aber ich komme zurück, wenn ich schwimmen kann, anstatt mich als Nichtschwimmer in die Fluten zu stürzen, um selbst zu ersaufen. Bis dahin werden noch viele Menschen untergegangen sein. Aber besser eine Rettung in Zukunft als keine Rettung in Gegenwart und Zukunft.

Zitat:
Ähnlich sehe ich das übrigens auch beim Thema "Konkurrenz in Beziehungen". Diese von dir angesprochene Wettkampfsituation ist doch im Prinzip nicht viel anders, als das, was wir heute bereits haben:
Jeder buhlt um die Gunst des anderen... die Männlein buhlen um die Gunst der Weiblein, die Checker buhlen um die Gunst ihrer Kumpels auf dem Schulhof, etc. Jeder versucht sich anzustrengen, sich irgendwelche Masken aufzusetzen, nur um die anderen zu beeindrucken und den Vorzug gegenüber anderen Mitbewerbern zu erhalten.


Ich würde da die Intentionen unterscheiden. Wir sollten versuchen, Menschen bestmöglich in ihrem Leben zu unterstützen, und das sollte wohl besonders für die jenigen gelten, die wir zu lieben vorgeben.
Wenn ich zulasse, dass ich langsam verblöde, und zu einem lausigen Gesprächspartner werde, habe ich es verdient, wenn mir meine Gesprächspartner abhanden kommen und unterhaltsamere Menschen bevorzugen.
Mit Masken hat das nicht wirklich etwas zu tun. ABER
Jeder von uns kann mal in ein tiefes Loch fallen, und dann wollen wir natürlich nicht im Stich gelassen werden. Und das wäre auch unmenschlich. Insofern ist das ein Drahtseilakt. Ist er faul oder kann er wirklich nicht anders? Letztendlich ist das Spekulation. Und die kann ungerecht oder gerecht ausfallen. - Damit werden wir leben müssen.

Zitat:
Allerdings darfst du nicht vergessen, dass nicht nur unsereins Kinder bekommt, die dem System eines Tages ihren Stempel aufdrücken werden... sondern eben auch die ganzen Hohlbirnen und Spackos da draußen.
Auch die bekommen Kinder (in der Regel sogar mehr als Leute wie wir), und auch die reichen ihre Ansichten an den Nachwuchs weiter.
Dieser Nachwuchs hat vielleicht dann manchmal nur einen IQ von 80 statt von 150... aber nach deinem IQ fragt eh niemand, wenn es darum geht, relevante Positionen in der Gesellschaft zu besetzen, in denen man wirklich etwas verändern kann.
Im Gegenteil, oft kommst du mit weniger IQ deutlich weiter, weil du dich dann wesentlich besser selbstverarschen kannst.
Also ganz so einfach dürfte das mit dem "Poppen für den Weltfrieden" wohl doch nicht werden...


Multiprocessor-Systeme brauchen einige Processoren, nur um den Rest zu verwalten.
Wenn intelligente Eltern ihren Kindern von Anfang an die nötigen Mittel an die Hand geben, wie diese Kinder ihre Intelligenz effizient verwalten und nutzen können, werden sie die jenigen sein, die überlegen sind.
Genau daran, dass es so kommt, sollten wir arbeiten.

Beste Grüße,
nemesus

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von nemesus am 13.03.2008 15:56.

zanthia
unregistriert
13.03.2008 19:12 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von dian
Ähnlich sehe ich das übrigens auch beim Thema "Konkurrenz in Beziehungen".
Diese von dir angesprochene Wettkampfsituation ist doch im Prinzip nicht viel anders, als das, was wir heute bereits haben:
Jeder buhlt um die Gunst des anderen... die Männlein buhlen um die Gunst der Weiblein, die Checker buhlen um die Gunst ihrer Kumpels auf dem Schulhof, etc.
Jeder versucht sich anzustrengen, sich irgendwelche Masken aufzusetzen, nur um die anderen zu beeindrucken und den Vorzug gegenüber anderen Mitbewerbern zu erhalten.
Tut das dem gesellschaftlichen Klima wirklich gut? Und ist das letztlich nicht Ausdruck eben jenes Besitzdenkens, das wir ja beide an den heutigen Beziehungen kritisiert haben?
Ich finde eher, man sollte von diesem Denken wegkommen, dass sich jeder ständig krampfhaft seinen Mitmenschen aufzudrängen oder zu beweisen versucht.
Wettbewerb ist doch was für brünftige Hirsche, die in erster Linie von ihren Trieben dazu gebracht werden, sich zu ihren Weibchen hingezogen zu fühlen. Sie spüren einen Drang in sich, ihre Artgenossin unbedingt erobern zu müssen, und geben diesem Drang nach.
Wir Menschen hingegen haben die Möglichkeit, unsere Triebe und Sehnsüchte logisch zu hinterfragen. Wir können durch selbstkritisches Nachdenken den Egoismus erkennen, der letztlich hinter vielen unserer Gefühle steckt, und diesen Gefühlen eine Abfuhr erteilen.
Nicht, um auf ewig allein über die Welt zu wandern, sondern um zu warten, bis wir einem Menschen begegnen, mit dem wir WIRKLICH (und nicht nur durch unsere egoistischen Sehnsüchte) verbunden sind...
ein solcher Mensch wird sich zu uns genauso hingezogen fühlen wie wir zu ihm. Um einen solchen Menschen brauchen wir dann überhaupt nicht zu buhlen und uns irgendwie ein Bein dafür rausreißen, dass der uns unter all den vielen verschiedenen Bewerbern überhaupt wahrnimmt.
Es wird ganz von alleine geschehen... ganz unverkrampft, und ohne, dass auf dem Weg dahin auf den Gefühlen anderer herumgetrampelt und jede Menge Porzellan zerschlagen wird.



ich würde das gerne noch um einen aspekt ergänzen:
du redest davon, deinen gefühlen eine abfuhr erteilen zu wollen.
dies würde aber bedeuten, dass du desöfteren "falsch" fühlst.
egoismus ist ja nicht an sich schlecht ( meine ich auch schon so in deinen texten gelesen zu haben), nur wenn das falsche ziel dahinter steckt, z.b. wenn man sich bloß seinen profilneurosen hingibt, kann auch nichts gutes dabei herumkommen.
daher würde ich den schwerpunkt auf die intention legen, die hinter einem gefühl steckt.
fühle ich mich zu jemandem hingezogen, weil er reich ist und gut aussieht, dann ist mein gefühl bloß dadurch entstanden, weil ich mich nach etwas in der art sehne. nur brauche ich mich dann nicht zu beschweren, wenn ich von dieser person dann auch nicht mehr bekomme als ein luxusleben und einen dekorativen anblick.
ich vertrete die these, dass eigentlich kein mensch damit zufrieden sein kann, ein oberflächlicher zombie unter oberflächlichen zombies zu sein.
jeder möchte freunde haben, die auch in der not zu ihm halten und ihn verstehen.
daher meine ich, dass absichten, die zum falschen ziel führen das eigentliche problem sind. nur viele sind sich gar nicht im klaren darüber, was sie überhaupt wollen. der lebensweg ist oft vorgezeichnet und man bekommt gesagt, was man zu wollen hat. und wer ein haus ,ein auto ,einen ehepartner ,kinder und einen hund haben will, der wird für alles gefühle entwickeln, wovon er glaubt, dass es ihn diesem ziel näher brächte.und er wird es vermutlich auch bekommen und genauso wird er sehr wahrscheinlich irgendwann feststellen, dass ihm doch noch irgendwas im leben fehlt...

wenn du also deine gefühle und sehnsüchte logisch hinterfragst, dann nützt es nichts, den egoismus dahinter zu erkennen, denn den wirst du immer vorfinden, sondern es ist dann wichtig, zu erkennen, welche absicht du damit hast ,also was du eigentlich damit willst.

dies ist eigentlich nur ein kleiner aspekt.
ansonsten habe ich mittlerweile das gefühl, deine texte sämtlichst blind unterschreiben zu können.(ich hab allerdings noch nicht alles gelesen ..)

Anonymous




13.03.2008 21:21 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von dian
Ähnlich sehe ich das übrigens auch beim Thema "Konkurrenz in Beziehungen".
Diese von dir angesprochene Wettkampfsituation ist doch im Prinzip nicht viel anders, als das, was wir heute bereits haben:
Jeder buhlt um die Gunst des anderen... die Männlein buhlen um die Gunst der Weiblein, die Checker buhlen um die Gunst ihrer Kumpels auf dem Schulhof, etc.
Jeder versucht sich anzustrengen, sich irgendwelche Masken aufzusetzen, nur um die anderen zu beeindrucken und den Vorzug gegenüber anderen Mitbewerbern zu erhalten.

Falsch, dies geschieht nicht in den Beziehungen, sondern davor. Ist dieses Buhlen vorbei, das Ziel erreicht, so meinen die meisten alles würde gut werden. Dazu weiter unten mehr. Im Endeffekt versuchen diese "Buhler" also nicht sich anzustrengen, sondern die Anstrengung zu minimieren, indem sie sie auf den Zeitraum der Bezeihungssuche reduzieren und allerlei Tricks anwenden (die angesprochenen Masken). Die Menschen hören also sofort auf mit dem Buhlen, sie heiraten, bekommen Kinder und durch den Ehevertrag ist jegliche Konkurrenz ausgeblendet, da die Menschen nun wirtschaftlich voneinander abhängig sind und nicht mehr die Zuneigung eine Rolle spielt. Dann hört man auf miteinander Zärtlichkeiten zu teilen und sucht den Kick woanders, wo es dann gensauso wieder anfängt. D.h. die Konkurrenz in der Beziehung, die Anstrengung ist heutzutage überhaupt nicht mehr erforderlich und allgemein wird überall gelernt, dass man sich anstrengen muss um etwas zu bekommen, nicht um etwas zu erhalten. Bewerbungsgespräche sind hierfür ein ideales Beispiel. Man putzt sich heraus und wird, sofern man eingestellt werden, nie wieder solche Kleidung tragen müssen. Eventuell kann man sich nach einigen Jahren sogar Unpünktlichkeiten erlauben und ein ziemlich unliebsamer Arbeiter werden.

Es gibt also eine kurze Bemühung, die kurze Freude über den Erfolg und dann die gähnende Leere bis dass der Tod sie scheidet.


Zitat:
Tut das dem gesellschaftlichen Klima wirklich gut? Und ist das letztlich nicht Ausdruck eben jenes Besitzdenkens, das wir ja beide an den heutigen Beziehungen kritisiert haben?
Ich finde eher, man sollte von diesem Denken wegkommen, dass sich jeder ständig krampfhaft seinen Mitmenschen aufzudrängen oder zu beweisen versucht.

Das was du ansprichst tut dem Klima nicht gut. Aber der Exklusivanspruch auf einen Partner ohne weiteren Aufwand ist ebenso schädlich. Statt sich besonders zu bemühen etwas zu bekommen und sich darauf vorzubereiten wie man das macht, sollte mehr Gewicht darauf gelegt werden zu erlernen wie man sich innerhalb einer Beziehung verhält und um dafür zu sensibilisieren ist Wettbewerb garnicht das Schlechteste.


Zitat:
Nicht, um auf ewig allein über die Welt zu wandern, sondern um zu warten, bis wir einem Menschen begegnen, mit dem wir WIRKLICH (und nicht nur durch unsere egoistischen Sehnsüchte) verbunden sind...
ein solcher Mensch wird sich zu uns genauso hingezogen fühlen wie wir zu ihm. Um einen solchen Menschen brauchen wir dann überhaupt nicht zu buhlen und uns irgendwie ein Bein dafür rausreißen, dass der uns unter all den vielen verschiedenen Bewerbern überhaupt wahrnimmt.
Es wird ganz von alleine geschehen... ganz unverkrampft, und ohne, dass auf dem Weg dahin auf den Gefühlen anderer herumgetrampelt und jede Menge Porzellan zerschlagen wird.

Das ist der Punkt auf den ich zurückkommen wollte. Ich habe ja oft schon mit Hansi über seine Vorstellungen gesprochen und halte das was du schreibst für eine ziemlich naive Vorstellung, die auch ein wenig vom Wunsch nach ewiger Seeligkeit und der perfekten Familie hat (eben das gute Alte "bis dass der Tod uns scheidet"). Was du schreibst klingt irgendwie so als würde ich eines Tages die Straße entlanggehen und in der Seitengaße erscheint ein Licht, wo dann der perfekte Mensch für mich rausspaziert kommt. Vielleicht klingelt dieser Mensch ja auch morgen an meiner Haustür? Und dann bleibt alles in Ordnung, auf immer und ewig. Das ist zwar schöner als sich im Leid zu ergießen aber auch diese Form des Lebens ist ewige Stagnation und letztendlich keine Bereicherung, falls man nach der Begegnung seine Anstrengung und seine Mühe gänzlich einstellt, im Vertrauen darauf, dass alles perfekt sei.

Mir ist das was du schreibst zu zielorientiert. Du hast ein Bild in deinem Kopf und wartest darauf bis es bei dir ankommt. Im Prinzip ist das die selbe Einstellung, wie die Einstellung der "Buhler", nur dass die irgendwann beginnen auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Und wenn es solch ein klares Ziel gibt, so muss man auch nichts an sich ändern, sondern nur die Tricks lernen um an das Ziel heranzukommen. Doch was dann? Richtig, es wird langweilig, der Kick ist zu Ende, egal wie vertraut und perfekt die Personen einem anfangs erschien. Da denke ich, dass es sinnvoller ist auf das genaue Ziel zu verzichten und sich in den Kontakt hineinzuwagen um aus diesem heraus eine Basis zu entwickeln. Klar bedeutet das Arbeit, doch letztendlich ist die Gefahr des Selbstbetruges wesentlich geringer.
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zanthia
unregistriert
13.03.2008 23:16 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Tzakahra Richtig, es wird langweilig, der Kick ist zu Ende, egal wie vertraut und perfekt die Personen einem anfangs erschien.


es ist also der "kick" auf den es ankommt....
wenn es das Phenylethylamin ist, worauf du anspielst, dann brauchen wir bloß in gewissen abständen immer wieder jemand neuen zum poppen und der kick kommt immer wieder...oder aber die nervenenden im hirn gewöhnen sich nach 2 bis 4 jahren an die erhöhten PEA- werte und der kick ist vorbei...

smilie38
nemesus
unregistriert
Perlen der Weisheit (Teil 1) 15.03.2008 00:47 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

1) Angst kann lähmen.
2) Sicherheitsempfinden kann zu Trägheit führen.
3) Das Umfeld kann Menschen massiv beeinflussen.
4a) Der Mensch ist ein Raubtier (4b)und das kann gut sein.
5) Einer der evoltionärste Ansätze in der Menschheitsgeschichte war Sparta.
6) Robin Hood war eine heidnische Schlupfwespe.
7) Gewalt ist ihrem Wesen nach eine Konstante, jedoch transformierbar.
8) Ein fruchtbarer Ansatz kann dem Buddhismus abgerungen werden, wenn man ihn in Kontext zu den Generationen setzt.
9a) Kommunismus ist im kleinen Rahmen mit Geldmaschinen, im großen Rahmen mit Maschinen erreichbar.
10) Nach dem Model des Chemischen Gleichgewichts kommt das Model des Alchimystischen Gleichgewichts.
11a) Disziplin wird im ersten Schritt durch Training erlernt, im zweiten Schritt macht Training Disziplin unnötig.
12) Rettungsschwimmer müssen schwimmen können, bevor sie retten.
13) Die sexuelle Ausrichtung kann modifiziert werden.
14a) Nicht alles was wirr scheint, muss es sein.
14b) Nicht alles, was logisch klingt, ist es auch.
15) Spaß ist ein ernstes Thema.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von nemesus am 15.03.2008 00:47.


Yog-Sothoth




RE: braingestormt / leicht chaotisch aber nicht zwingend wirr. 15.03.2008 04:41 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von nemesus
In einem (Post)Polyamorousen Netzwerk würde es mehr als 2 Eltern geben. Kinder, insbesondere Kleinkinder können leicht reizüberflutet werden. Das heisst, mit einer zu großen Auswahl würde man ihnen KEINEN Gefallen tun. Also 4 oder 6 Bezugspersonen, und das Kind wird wählen. Und wenn es nicht die leiblichen Eltern wählt, ist das ein Zeichen für diese, sich mehr anzustrengen.

Hm...denkst du nicht, dass sich das Kind die Eltern aussuchen würde, von denen es die meisten Geschenke bekommt, bei denen es am meisten Süßigkeiten essen, am öftesten fernsehen und am längsten aufbleiben darf?

Das von dir angesprochene Konkurrenzdenken würde die Eltern doch nur noch mehr dazu bewegen, dem Kind jeden Gefallen zu erfüllen um anerkannt zu werden, sprich: Die Kinder werden also total verwöhnt und verhätschelt.

Klar, der Ansatz mit der (Post)Polyamourie könnte funktionieren, aber warum bist du überzeugt dass er besser ist als der monogame? Nichtsdestotrotz denke ich, dass es eine gute Idee ist Alternativen zu suchen, um besser zwischen verschiedenen Beziehungs-/Familienformen wählen zu können.
E-Mail an Yog-Sothoth senden
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nemesus
unregistriert
Verknüpfung als Perlenkette // (Teil II v.2) 15.03.2008 05:21 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Wie wir aus Clockwork Orange wissen, wäre es nicht gut, wenn ein Mensch unfähig wird, Gewalt auszuüben, denn er könnte in eine Situation kommen, in der sein Überleben davon abhängt, sich zu wehren.
In der Sage von Robin Hood, bestiehlt der Held die bösen Dekadenler und gibt den Armen die Beute.
Damit handelt er dem Gebot "Du sollst nicht begehren Deines nächsten Hab und Gut" irgendwie zu wieder). - Ein Zeichen für die Profanität der Gebote.

Aber: Was wäre der Held ohne die Bösen? Richtig. Arbeitslos.

Natürlich kann Macht nicht missbraucht werden, wenn sie nicht vorhanden ist. Und es gibt genug Menschen, die Macht erlangten, vielleicht sogar mit guten Vorsätzen, die sie leider verloren haben, als sie diese bekamen.

Ich glaube daran, dass man nicht Probleme löst, indem man vor ihnen wegläuft.

Macht ist weder schlecht noch gut. Sie ist zunächst neutral. Aber die kann ethisch oder unethisch gebraucht werden.

Macht kann auch verpuffen, indem man sie falsch verwendet. Ein Opernsänger kann beachtliche Dezibell hervorbringen, doch was nützt ihm das in einer Umgebung voller Taubstummen?

Nach meiner Überzeugung brauchen wir keine Revolution. - Wir brauchen eien Evolution. Ein Umdenken und UmHandeln.

Soetwas kann durch äussere Faktoren benachteiligt oder gefordert werden. Menschen, die sich jeden Tag darum kümmern müssen, nicht Hunger zu leiden, haben gerade andere Interessen als die Umwelt der Erde zu schonen.

Im derzeitigen Russland gibt es sehr viele Möder, die unter 15 sind. Sind Russen schlechtere Menschen oder leben sie nur unter schlechteren Bedingungen?
Ich bin von letztererm überzeugt.
In Zirkussen gibt es Menschen, die ANDEREN Raubtieren den Kopf in den Rachen stecken. - Ich möchte nicht bestreiten, dass sie sich mit den Tieren angefreundet haben, doch zeigt die Erfahrung, dass es sehr sinnvoll sein kann, dies mit satten Tieren zu versuchen.

Um auf den Punkt zu kommen, man kann ein Projekt starten, dessen Ziel es ist, auf Missstände aufmerksam zu machen. Jene, die die Probleme nicht haben, werden sie jedoch nicht sehen. Von diesem Standpunkt betrachtet sind Denkmäler, die an Nazi-Deutschland erinnern sollen, Geldverschwendung. - Die, die sie bräuchten, verstehen die Bedeutung nicht, und die, die die Bedeutung verstehen, brauchen sie nicht.

Ich glaube daran, dass Menschen beachtliches leisten können, wenn man ihnen etwas hilft.

Diese Hilfe dürfte ziemlich knapp werden, wenn man sein Pulver damit verschießt, gegen blinde Windmühlen zu kämpfen. Stattdessen könnte man das System für sich arbeiten lassen, wie es Robin Hood oder bestimmte Wespenarten getan hätten / tun.

Diese Wespen nutzen das System Raupe als lebendige Fleischversorger für ihre Nachkommen.

In einem kapitalistischen System wäre es möglich, Geldmaschinen zu bauen, Dinge, wie gut gehende Cafés, Mietshäuser usw.
Eine Geldmaschine ist letztendlich etwas, was Geld vermehrt und die Kosten zum Erhalt nicht nur deckt, sondern übersteigt. Es bleibt also mehr Geld hängen, als zum ImGangBleiben dran bleibt.

Die Gelder von diesen Geldmaschinen können gesammelt werden, und für eine bessere Umgebung für zunächst WENIGE verwendet werden.

Ein solches Projekt hätte Ähnlichkeiten mit dem Projekt des Rettungsschwimmers werden. Zunächst muss die Person Schwimmen lernen, (finanziell) unabhängig werden. Anschließend könnte diese Person ihren Kreis ausweiten.
Damit würden mehr Leute in den geschützten Bereich kommen, die darausf resultierend nicht mehr mit Überlebensängsten zu kämpfen haben, und deshalb besser denken können. Diese Denkfabrik könnte neue, effektivere Geldmaschinen bauen, und so den Kreis mimmer mehr erweitern. Die Gesellschaft ausserhalb hätte davon auch etwas, bessere Produkte.

Im Kampfpsort wird hart trainiert, um eine gewisse Disziplin zu erreichen. Irgendwann wird der Schüler Meister und er macht das Tarining gerne. - Es würde ihn Disziplin kosten, nicht mehr zu trainieren. Da Training gut für den Menschen ist, sollte er diese Disziplin nicht mehr aufbringen. - Er braucht sie einfach nicht mehr.

Menschen sind sicher ganz tolle Liebende... Irgendwann.
Aber zunächst gilt, sie müssen trainieren. Und das werden sie ersteinmal nicht ganz freiwillig machen. Sie sind träge und voll von kontaminierten Gedanken. In einem PostPolynetzwerk wäre die Angst etwas größer, wenn auch nicht unbedingt gerechtfertigt.
Achterbahnen spielen oft damit. Sie gaukeln Unsicherheit vor, sind aber viel sicherer als andere Fahrgelegenheiten.
Es reicht für den Kick.

In einem PostPolyNetzwerk ist es sehr viel unwahrscheinlicher, gleich von allen Menschen verlassen zu werden. Dennoch wird zunächst eine Art Druck stattfinden, ein Druck, der auf einem höheren Bewusstseinsniveau nicht als Druck aufgefasst werden wird, so, wie der Meister der Kampfkunst sein Training als etwas empfindet, was er will.

Desweiteren kann das Empfinden von Konkurenz auch reizvoll wirken. Was wäre der Mensch ohne das gesamte Spektrum an Gefühlen, den hellen und den dunklen? Ein Christ?

Ich gehe davon aus, dass in einer sehr kurzen Zeit eine neue Generation von Kindern in einer durch Geldmaschinen gesicherten Siedlung aufwachsen würde. Diese Kinder würden irgendwann Maschinen erfinden, die Armut abschaffen.
Das erweiterte Bewusstsein würde verstehen, dass es auch eine Replikation von einem Dali tut. Oder es würde für das Original arbeiten. Aber das wären Einzelfälle. Vermutlich würden die meisten Menschen endlich mit dem kindlichen Erwachsensein beginnen. Der Erkundung von sich selbst, der Welt und dem Rest.

Gewalt könnte sich in einem System der ausgleichenden Gerechtihkeit als konstant erweisen, aber nicht als auf anderem Weg nicht reduzierbar. Bei einer RedoxReaktion können durch Katalysatoren Geschwindigkeit und Verhältnis der umwandelnden Stoffe modifiziert werden. Ein weiterer Faktor sind die äusseren Umstände.
In einer Zeit, in der ein übergeordnetes System mehr Gewal ausübt, könnte es mehr und tiefere Freundschaft als Ausgleich geben. In einer Zeit, in der das System liberaler agiert, werden Freundschaften eher verebben...
es sei denn:
Man arbeitet entgegen. Dies kann man durch eine endoterme und durch eine exoterme Reaktion erreichen. In meinem Model wäre die endoterme Reaktion das Schreien nach Veränderungen, gerichtet an Menschen, die viel zu satt sind, um verändern zu wollen, oder zu hungrig sind, um an etwas anderes als Essen zu denken.
Eine endoterme Reaktion wäre das Etablieren einer Denkfabrik, die zunächst Geldmaschinen etabliert, mit denen ein besseres Umfeld geschaffen wird. Danach können wir uns dann gemeinasam um uns, unsere Kinder und den Rest der Welt kümmern.
Das dürfte viel Spass machen.
Der Welt, die noch nicht dazu gehört, dürfte Spass an den Produkten haben, die die Siedlung entwickelt.
In letzter Konsequenz könnte die Welt viel mehr Spass haben, als jetzt, wenn das Leid dadurch beendet wird, wenn genügend Wurzeln der Vergangenheit abgetrennt werden, um eine Generation ins Nirvana zu führen.

Das alles mag sehr fantastisch wirken, ich würde es eher als visionär empfinden.

Vor 2400 Jahren wurden in Sparta Kinder von ihren Eltern befreit, und genossen eine Ausbildung von geschultem Fachpersonal.
NeoSparta wäre nicht so herzlos. Aber eine Gemeinsamkeit bliebe: Die Kindeserziehung beginnt nicht bei kleinen Kindern, sondern bei den Menschen, die sie aufziehen, bevor sie dies tun.
Im MENSCHLICHEN Fall, den ich vorschlagen möchte, sind dies natürlich die leiblichen Eltern, die sich gegenseitig und freiwillig coachen, nicht nur für ihre Kinder, sondern auch für ihre "Partner" und nicht zuletzt, sich selbst.

Alchymisten, so heisst es, versuchten aus Kohlenstoff Gold zu machen. Aus meinen Quellen geht hervor, dass damit eher ein Gleichnis gemeint war.- Den Menschen zu dem machen, was er sein könnte.
Vielleicht sind wir diesmalerfolgreicher, als unsere Vorfahren. - Irgendwie sollten wir es doch auch sein, denn wo wäre sonst der Fortschritt?

Soweit ersteinmal,
mit meinen besten Wünschen,
nemesus
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