Neulich anlässlich der Proteste in Frankfurt ist es mir wieder bewusst geworden… die Eindrücke nach dem Absturz des mit vielen wertvollen Deutschen vollgestopften Flug-Zeugs hat dieses Gefühl noch verstärkt:
Die Berichterstattung in den Medien wird immer manipulativer und gleichgeschalteter. Objektivität und eine gewisse auch gefühlsmäßige Neutralität (was einen guten Journalisten meines Erachtens eigentlich ausmachen sollte) ist scheinbar überhaupt nicht mehr gefragt… vermutlich, weil die Verantwortlichen befürchten, das Dummvolk mit Objektivität völlig zu überfordern.
Man muss den Leuten heutzutage schließlich sagen, was sie fühlen und glauben müssen, und wann sie wie stark betroffen zu sein haben.
Ich will nicht sagen, dass früher in der Berichterstattung alles besser war. Das war natürlich auch oft Propaganda… aber zumindest war es Propaganda, bei der man sich noch bemüht hat, sie so zu verpacken, dass der Konsument den Eindruck bekam, einfach nur objektiv über das Weltgeschehen informiert zu werden.
Als neulich in Frankfurt die Demonstranten zurückgeschlagen haben, konnte man kaum einen Bericht in den Mainstream-Medien finden, der einfach nur objektiv geschildert hätte, was da geschehen ist. Verständnis für die gewalttätigen Ausschreitungen erwarte ich ja schon gar nicht von den Medien. Aber doch zumindest, dass man einfach feststellt, was da geschehen ist, ohne es gleich noch im selben Satz zu bewerten und zu verurteilen.
Aber irgendwie hieß es in fast jedem Bericht, diese Gewalttäter sind hirnlose Chaoten, sie schaden den Protesten (welche ohne die Gewaltexzesse überhaupt nicht wahrgenommen worden wären von den selben Medien, die jetzt behaupten, dass die Gewalttäter dem Ansehen der Demonstranten schaden
)
Dass dann natürlich in den anschließenden Interviews nur Polizisten, Politiker und die extremen Pazifisten unter den Demonstranten zu Wort kommen, ist klar… das war auch früher schon so zu Zeiten der RAF, dass man versucht, bestimmte Meinungen dadurch totzukriegen, dass man sie einfach nicht weiterverbreitet, wodurch beim Dummvolk vor dem Bildschirm der Eindruck entsteht, die Gewalttäter haben auch gar nichts zu sagen, können vielleicht nicht einmal sprechen, weil sie einfach nur animalische wilde Irre sind.
Also objektive Berichterstattung sieht jedenfalls anders aus. Erinnert mich daran, wie sie in der Sportschau seit einigen Jahren jedes Mal den Weltuntergang ausrufen, wenn es irgendwo bei einem Fußballspiel Randale gegeben hat (was ja irgendwie zur Fußballkultur dazugehört, meiner bescheidenen Meinung nach)
Da wird nicht einfach nur festgestellt, dass da ein paar Hooligans auf andere Hooligans losgegangen sind, oder ein bisschen Stimmung gemacht haben mit Raketen und Bengalos, sondern es wird sofort oberlehrerhaft kommentiert und moralisiert. Dann heißt es immer sofort: „Diese hirnlosen Chaoten machen den Fußball kaputt.“ „So etwas wollen wir im Fußball nicht sehen“, „Diese hirnlosen Chaoten sind schuld, wenn es irgendwann nur noch Sitzplätze im Stadion gibt“
Aber, dass diese „hirnlosen Chaoten“ schon immer da waren, dass sie dafür gesorgt haben, dass Fußball überhaupt erst zu so einem Kult wurde… und dass sich vielleicht nur das gesellschaftliche Klima geändert hat… dass wir mittlerweile ein Volk voller Angsthasen sind, das sich ohne staatliche Garantie, dass ihm unterwegs auch ja nichts passieren wird, nicht mal mehr aus dem Haus traut… sowas wird von den Medien gerne verschwiegen.
Ich denke, es gibt von allem immer zwei Seiten… wir bekommen aber immer nur eine zu hören.
Den Vogel abgeschossen im wahrsten Sinne des Wortes hat dann aber die Berichterstattung zum Flugzeugabsturz neulich.
Teilweise haben sich die Moderatoren extra für dieses Thema ihre schicken schwarzen Trauerklamotten angezogen… im Hintergrund brannten Grableuchten, und alle versuchten sich darin zu übertreffen, wer betroffener und trauriger in die Kamera schauen kann.
Das war irgendwie schon fast wieder Comedy, wie sie alle ihren traurigsten Hundeblick aufgesetzt haben, so ähnlich wie damals beim Amoklauf in Winnenden. Hat nur noch gefehlt, dass sie direkt in der Nachrichtensendung noch einen Pfarrer hinten hin gestellt hätten, der sich die ganze Sendung über bekreuzigt und Hostien verteilt.
Der absolute Hammer war dann ein Artikel in der Zeitung, mit der Überschrift: „Wie erkläre ich es meinem Kind?“
Ich meine… früher hat man dem Kind gesagt: „Die Leute in dem Flugzeug hatten halt Pech und sind jetzt tot.“
Heute machen sich Eltern anscheinend Sorgen darüber, dass ihr Kind psychischen Schaden erleiden könnte, wenn es in den Nachrichten sowas sieht und man ihm dann nicht pädagogisch einfühlsam und so schonend wie möglich eine möglichst versierte Antwort gibt.
(so viel zum Thema „Erziehungsratgeber“ und zunehmende Verhätschelung der jungen Generation bzw. Verblödung ihrer Eltern, siehe anderer Thread)
Aber zurück zur Betroffenheitsschau:
Da wurden x-beliebige Menschen auf der Straße interviewt, die eigentlich keine Ahnung hatten, ob sie sich jetzt noch zu fliegen getrauen. Natürlich wurden vor allem die Antworten gesendet, die am meisten Unsicherheit und Betroffenheit ausstrahlten… einer, der gesagt hätte „Das geht mir am Arsch vorbei, ich hab gar kein Geld um nach Spanien zu fliegen“ – sowas wäre nie im Leben gesendet worden.
Ich meine… WAS SOLL DAS? Ich denke, selbst dem dümmsten Zuschauer ist klar, dass so ein Flugzeugabsturz für die Betroffenen eine schlimme Sache ist. Aber warum muss man Menschen auch noch künstlich betroffen machen, die eigentlich gar nicht betroffen sind?
Was denkt man denn, was passieren würde, wenn man die Menschen nicht auf diese Weise „begleiten“ würde?
Vermutlich würde garnix passieren… die Menschen würden den Flugzeugabsturz, die Proteste oder die Hooligan-Randale größtenteils schulterzuckend hinnehmen, wie sie es früher auch getan haben. Es wäre nicht das große gesellschaftliche Thema, weil es nicht jeden gleichermaßen interessieren würde… aber wenn auf allen Kanälen die selben Betroffenheits-Floskeln zu hören sind, die selben „Experten“ auftreten und die selben traurigen Dackelblicke in die Kamera schauen…
dann kann man natürlich schon so etwas wie eine kollektive Betroffenheit oder generell einen kollektiven Geist erzeugen.
Und ich frage mich: Ist das die Hauptaufgabe der heutigen Medien, oder machen die das nur so nebenbei, weil es halt zum Zeitgeist dazugehört?
Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass es schlimmer wird… und dass die Medien heute zunehmend Aufgaben übernehmen, die früher der Dorfpfarrer und irgendwelche charismatischen Politiker auszufüllen hatte… die Menschen unter einem gemeinsamen Nenner zu vereinen, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie alle gleich sind und alle das selbe wollen.
Wie schön, dass es hin und wieder solche Katastrophen gibt, die uns Menschen demütig lehren, wie unbedeutend doch eigentlich unsere Individualität ist angesichts der schlimmen Dinge, die sich auf dieser Welt tagtäglich ereignen.
Ich hatte ja schon drauf gewartet, dass das Flugzeugabsturz-Thema auch hier in der Unity 'landen' wird. Allerdings möchte ich nichtmal groß darauf eingehen, sondern nur - der Vollständigkeit halber - wie immer bei solchen 'schlimmen' Ereignissen folgende Passage aus einem Lied zitieren:
Zitat:
Ich hasse diese Gesellschaft,
In der ich aufgewachsen bin,
Und wenn jemand hier etwas kaputt macht,
Dann finde ich das nicht schlimm,
*Ein paar tote Menschen in $hier_beliebigen_namen_einfügen,
Wie oft ist denn sowas schon passiert,
Irgendwo am Arsch der Welt,
Das hat Euch auch nicht interessiert,
Wem immer Ihr für alles die Schuld gebt,
Ich habe keine Angst vor ihm,
Ich fürchte mich nicht vor Osama Bin Laden,
Oder Saddam Hussein.
Ich habe Angst vor dem Security Service,
Der am Bahnhof die Leute schikaniert,
Und die grösste Gefahr geht aus von der Polizei,
Die mich fast täglich kontrolliert,
20 Uhr, ARD, Propagandaschau,
Und ich glaube Euch kein Wort,
Was redet Ihr da von Menschenrechtsverletzung,
Terrorismus, Völkermord?
Eure Bomben bringen ständig,
Tausenden den Tod,
Und dass Ihr damit den Menschen helfen wollt,
Das glaubt nur ein Idiot.
*durch die Redaktion abgeändert.
The only way you can survive is to spread to another area. There is another organism on this planet that follows the same pattern. A virus. Human beings are a disease, a cancer of this planet, you are a plague, and we .. we are the cure.
Nachrichten sind heute mehr Entertainment als früher. Deshalb muss auch mehr Schauspieltalent her, vermute ich mal.
Heruntergezogene Mundwinkel von Nachrichtensprechern, sollten aber keinen mehr beeindrucken der öfters TV sieht...
Ich glaube übrigens, dass solche Demonstrationen wie in Frankfurt, überhaupt nichts bringen.
Ist doch selbstverständlich dass sich die meisten Medien auf die Action stürzen und den Anlass für die Demonstrationen vernachlässigen.
Und wenn es nicht so wäre, würde der Wähler von heute auch erst mobilisiert, wenn sein Kontostand dramatisch sinkt. Das passiert dann aber völlig automatisch, wozu extra Demos organisieren und sich blutige Nasen holen ? ;-)
Naja, vielleicht unterschätze ich ja auch die Masse meiner Mitmenschen total
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Ya2k am 27.03.2015 02:26.
Mich verwundert das ebenfalls. Ich meine, man kann das mit dem Absturz ja ruhig schrecklich finden, aber dass sich die Leute davon so stark von ihrem Lebensweg abbringen lassen, es ist fast schon so 'ne Art Wettbewerb: wer trauert am besten. Ich sehe nur geistige Selbstkasteiung, die meiner Meinung nach allerdings keinerlei Wert hat. Das ist schon irgendwie komisch, wenn auch nicht weiter schlimm.
Das einzige, was mich aber wirklich hart ankotzt, sind wieder die ganzen Verschwörungsideologen, die meinen, jedes soziale Netzwerk damit vollspammen zu müssen, wer denn jetzt wieder für den Absturz verantwortlich zu machen sei: die CIA, die Zionisten, die BRD-GmbH-Diktatur und wie ihre ganzen zusammenfantasierten Feindbilder halt heißen. Da kotz' ich im Strahl.
Eigentlich Alles wie immer.
Es muss natürlich genau erwähnt werden, wieviele Deutsche unter den Opfern sind, denn das macht das Ganze ja besoders tragisch.
Aufgesetzte Trauer von Leuten, die mit den Opfern nicht das Geringste am Hut hatten.
Comedysendungen fallen aus.
Wann den ethisch vollkommenen TV-Zuschauern wieder nach Lachen zu mute ist, ist derzeit ungewiss!
Neu ist glaube ich nur der Trend, dass mittlerweile in jeder Talkshow über das Thema ein Psychologe rumsitzt,
der keine Ahnung hat, aber redet, als würde er den Co-Piloten seit Jahren kennen und könne nun seine Psyche genauestens analysieren.
Der absolute Hammer war dann ein Artikel in der Zeitung, mit der Überschrift: „Wie erkläre ich es meinem Kind?“
Ich meine… früher hat man dem Kind gesagt: „Die Leute in dem Flugzeug hatten halt Pech und sind jetzt tot.“
Heute machen sich Eltern anscheinend Sorgen darüber, dass ihr Kind psychischen Schaden erleiden könnte, wenn es in den Nachrichten sowas sieht und man ihm dann nicht pädagogisch einfühlsam und so schonend wie möglich eine möglichst versierte Antwort gibt.
(so viel zum Thema „Erziehungsratgeber“ und zunehmende Verhätschelung der jungen Generation bzw. Verblödung ihrer Eltern, siehe anderer Thread)
Ich gebe ja nichts auf dieses Konzept der wohlbehüteten, friedvollen Kindheit; da wird doch die Seele völlig verweichlicht - es ist keine gute Erziehung, wenn sie darauf abzielt, die Menschen sich bei ersten Ausschreitungen zusammenkauern zu lassen.
Zitat:
Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass es schlimmer wird… und dass die Medien heute zunehmend Aufgaben übernehmen, die früher der Dorfpfarrer und irgendwelche charismatischen Politiker auszufüllen hatte… die Menschen unter einem gemeinsamen Nenner zu vereinen, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie alle gleich sind und alle das selbe wollen.
Wir sind doch alle nur Menschen. Auch der Dalai Lama und der Kaiser von Japan sind nur Menschen - nicht etwa, dass Ersterer angeblich die Reinkarnation eines Gottes ist und der 124. Kaiser Japans durch die Vereinigten Staaten von Amerika dazu gezwungen wurde, folgende Erklärung abzugeben: „Jene Bande, die mich und mein Volk umschließen, beruhen nicht auf der falschen Vorstellung, dass der Tenno göttlich sei.“
Ich glaube, wenn der Neandertaler noch als distincte Spezies existieren würde, eine andere Tierart ähnlich weit fortgeschritten wäre wie unsere oder massenweise Aliens auf der Erde gelandet wären, hätten wir mit Sicherheit früher oder später einen weiteren Holocaust.
Um noch ein bisschen Flavor in den Thread zu bringen, hier ein paar Ausschnitte aus der UDHR:
Zitat von Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte:
Präambel
Da die Anerkennung der angeborenen Würde und der gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bildet,
da die Nichtanerkennung und Verachtung der Menschenrechte zu Akten der Barbarei geführt haben, die das Gewissen der Menschheit mit Empörung erfüllen, und da verkündet worden ist, daß einer Welt, in der die Menschen Rede- und Glaubensfreiheit und Freiheit von Furcht und Not genießen, das höchste Streben des Menschen gilt,
da es notwendig ist, die Menschenrechte durch die Herrschaft des Rechtes zu schützen, damit der Mensch nicht gezwungen wird, als letztes Mittel zum Aufstand gegen Tyrannei und Unterdrückung zu greifen,
da es notwendig ist, die Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Nationen zu fördern,
da die Völker der Vereinten Nationen in der Charta ihren Glauben an die grundlegenden Menschenrechte, an die Würde und den Wert der menschlichen Person und an die Gleichberechtigung von Mann und Frau erneut bekräftigt und beschlossen haben, den sozialen Fortschritt und bessere Lebensbedingungen in größerer Freiheit zu fördern,
da die Mitgliedstaaten sich verpflichtet haben, in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen auf die allgemeine Achtung und Einhaltung der Menschenrechte und Grundfreiheiten hinzuwirken,
da ein gemeinsames Verständnis dieser Rechte und Freiheiten von größter Wichtigkeit für die volle Erfüllung dieser Verpflichtung ist,
verkündet die Generalversammlung diese Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als das von allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal, damit jeder einzelne und alle Organe der Gesellschaft sich diese Erklärung stets gegenwärtig halten und sich bemühen, durch Unterricht und Erziehung die Achtung vor diesen Rechten und Freiheiten zu fördern und durch fortschreitende nationale und internationale Maßnahmen ihre allgemeine und tatsächliche Anerkennung und Einhaltung durch die Bevölkerung der Mitgliedstaaten selbst wie auch durch die Bevölkerung der ihrer Hoheitsgewalt unterstehenden Gebiete zu gewährleisten.
Artikel 1
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.
Artikel 7
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz. Alle haben Anspruch auf gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung, die gegen diese Erklärung verstößt, und gegen jede Aufhetzung zu einer derartigen Diskriminierung.
Artikel 26
2. Die Bildung muß auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und auf die Stärkung der Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten gerichtet sein. Sie muß zu Verständnis, Toleranz und Freundschaft zwischen allen Nationen und allen rassischen oder religiösen Gruppen beitragen und der Tätigkeit der Vereinten Nationen für die Wahrung des Friedens förderlich sein.
Die ganze Sache mit dem betroffen-Sein gründet leitet sich davon ab, dass man Mitgefühl mit den Mitmenschen (oder Mit-Deutschen) zeigen soll; denn der Mensch wird ja erst durch seine Gefühle zum Menschen, wenn jemand aufgrund einer psychischen Störung keine Emotionen empfindet oder auf sie keinen Zugriff hat, ist er natürlich kein Mensch und kann nicht an unserer tollen Gemeinschaft der "Human Race" teilhaben.
Die ganze Milchstraße steht unter Schock. Die Politiker lesen die von ihren Tipsen vorgedruckten Trauerreden vor. Die Medien stürzen sich auf das Aas. Endlich wieder ein Ereignis zwischen dem Griechenland-Einheitsbrei. Wir halten Sie auf dem laufenden mit Spekulationen und Schuldzuweisungen. Wir brauchen mehr Sicherheit! Jede Woche Katastrophenübung! Fliegen nur noch ab 18!...
Pech, dass die Schwerkraft nicht die UDHR unterschrieben hat.
Das Geseier ist zum kotzen, der Seierjournalismus, die Seierfilme, der Zwang zu seiern, wie den Totensonntag, wo man nicht feiern darf, obwohl Partys auch scheiße sind, aber Zwänge noch mehr. Ich bin nicht betroffen, mein Mitleid hilft keinem, zieht mich nur runter, also lasse ich das. Betroffen zu sein wäre noch viel zum kotzener. Eine friedvolle Kindheit ist nichts Schlechtes, schlecht ist die harte Realität und der Druck, sich ihr anpassen zu müssen, deshalb kann ich sie nur verabscheuen. Jeder hat das Recht, zu verweichlichen, aber Geseier ist trotzdem scheiße. Negative Gefühle sind lästig und negative Gefühle habende Leute auch. Hart sein ist in gewisser Hinsicht nützlich und schafft inneren Frieden (?), aber man ist schnell abgestumpft und gefühllos. Leute, denen alles egal ist, wirken auf mich befremdlich, irgendwie erhaben und gleichzeitig verloren und sinnlos. An anderer Stelle wird die Ellenbogengesellschaft kritisiert, wo man hart sein muss. Hier fällt mir auf, dass eine Umverteilung von Weiche und Härte gefordert wird. Also mehr konstruktives Mitgefühl und Solidarität statt Jammern und Zusammenbrechen unter der Scheißrealität. Und mehr Wurschtheit gegenüber dem Leid Unbekannter statt gegenüber dem Leid Bekannter/Wohl Unbekannter. Also mehr auf positive Aspekte. In Ordnung, trotzdem lass ich mir das Jammern weder verbieten, noch vorschreiben. Ich erinnere mich noch an den 11. September. Ich wollte gerade Star Trek gucken, davor gab es immer Kurznachrichten. Hatte etwas früher eingeschaltet, da wurde die Sendung unterbrochen. Ich dachte geile Explosion, das bringen sie bestimmt gleich nochmal in den Kurznachrichten. Aber es wurden sehr, sehr lange Nachrichten...
Hier noch der Witz des Tages:
Zitat von Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte:
Artikel 15
1. Jeder hat das Recht auf eine Staatsangehörigkeit.
Artikel 20
2. Niemand darf gezwungen werden, einer Vereinigung anzugehören.
dian unregistriert
31.03.2015 12:23
@Dreambot:
Zitat:
Das einzige, was mich aber wirklich hart ankotzt, sind wieder die ganzen Verschwörungsideologen, die meinen, jedes soziale Netzwerk damit vollspammen zu müssen, wer denn jetzt wieder für den Absturz verantwortlich zu machen sei: die CIA, die Zionisten, die BRD-GmbH-Diktatur und wie ihre ganzen zusammenfantasierten Feindbilder halt heißen
Ja, es scheint im Weltbild dieser Leute überhaupt nicht möglich zu sein, dass irgendeine Katastrophe einfach zufällig passiert. Glauben die ernsthaft, sie würden in einer perfekten Welt leben ohne Kriege, Seuchen und Katastrophen, wenn nur endlich die bösen Illuminaten weg wären, oder die BRDGmbH oder die EUDSSR?
Oder anders formuliert: Der Mensch ist gut und rein... nur ein paar böse Mäche von außerhalb sorgen dafür, dass auf der Welt so viel im Argen liegt. Das scheinen diese Typen tatsächlich zu glauben. Aber dann immer anderen Leuten Naivität vorwerfen, ts ts. Denen täte ein Psychologie-Studium vielleicht mal ganz gut, um mal ein bisschen in die Abgründe der menschlichen Psyche einzutauchen, und was daraus alles entstehen kann... wobei, Psychologie ist ja wahrscheinlich auch nur eine Erfindung des internationalen Judentums.
Objektiv ist fliegen sehr viel sicherer als Autofahren, was 3.368 Menschen letztes Jahr getötet. Das ist aber normal und langweilig, das passiert jedes Jahr, das fesselt nicht die Aufmersamkeit.
Ich glaube nicht, dass das all zu viel mit Propaganda oder dem bösen Willen der Journalisten zu tun hat, sondern viel mehr damit, dass Journalisten bemüht sind zu schreiben, was die meisten Menschen bevorzugt lesen. Und das sind eben emotionale und sensationelle Sachen.
Die selbe Sache ist auch im Internet zu beobachten:
"Do you believe in free will?" "I have no choice."
dian unregistriert
07.04.2015 10:50
Ja, Emotionen-Overkill... ist ja nix Neues...
Aktuell wieder in allen Zeitungen und Internet-News zu beobachten:
Auf Seite 1 ist man ganz, wie es sich für Gutmenschen gehört, entsetzt über den Brandanschlag auf ein geplantes Asylbewerberheim. Auf Seite 2 geht es um die scheiß Griechen, die es wagen, Reperationsleistungen zu fordern, und um die scheiß Rumänen, die das viel zu lasche deutsche Sozialsystem ausnutzen. (ok, die schreiben nicht "scheiß Griechen", aber das ist eben das, was zwischen den Zeilen steht. Man will ganz bewusst den Leser aufregen und mit seinen Emotionen spielen... das wissen die Redakteure doch auch, dass der durchschnittliche deutsche Michel sich aufregen möchte, und dass er gleich an die Decke springt, wenn er sowas liest)
Also die selben Medien die sich darüber beklagen, dass die bösen geistigen Brandstifter von der NPD ein fremdenfeindliches Klima im Land erzeugen, sind selber keinen Deut besser. Nur eben subtiler. Aber allein dadurch, welche Themen man in den Vordergrund stellt, wird ja schon Stimmung erzeugt. Nicht umsonst wird über ein vergleichsweise unwichtiges Land wie Griechenland gerade ständig berichtet. Jeder deutsche Stammtischprolet weiß inzwischen, wie der griechische Finanzminister heißt... als ob das irgendeine Bedeutung für unser Leben hätte...
Nettes Video. Also angenommen, die Blumen darin würden der Gruppe entsprechen, die vom Absturz bewegt war, dann würden die Schmetterlinge wohl der Gruppe derer entsprechen, die nichts besseres zu tun hat, sich (emotional) über die Blumen-Gruppe aufzuregen. Angenommen, Mitglieder der Blumen-Fraktion würden jetzt auf die weniger vertretenen Schmetterlinge treffen, dann würden sie sich, neben dem Mitleid auch noch über die Mitleidslosigkeit der anderen aufregen.
Was wäre gewonnen? Gar nichts. Und genau deshalb wäre es besser gewesen, diesen Thread nicht zu eröffnen.
@Xoc
Ein gutes Video das dieses Phänomen gut erklärt.
@Alle
An mir selber habe ich schon ein paar mal bemerkt das wenn ich irgend welchen Schund im Netz lese wie den Kram von Pi-News und Ähnliches das ich selber langsam in die selbe Meinung abdrifte wie Leute die den Kram dort schreiben.
Und das obwohl mir bewusst ist das es sich dabei oft um Lügen oder aufgeblasenen Storys handelt.
Wenn ich mich über mehrere Tage hinweg diesen Themen aussetze um so mehr wächst meine Aggression gegen die dort beschriebenen Leute und auch meine Meinung beginnt langsam in diese Richtung zu kippen.
Das perfide daran ist das man diese Veränderung in der Denkweise selber nur schwer wahr nehmen kann und man dauernd durch weitere Berichte aus den Medien oder von Erzählungen anderer Leute immer wieder getriggert wird und dann selber so daher labert obwohl man gar keinen realen Bezug zu diesen Themen in der echten Welt hat.
Eigentlich schockierend wie leicht das eigene Denken und Bewusstsein manipulierbar ist und wie schnell man selber zu einem Hater wird der diese Gedanken dann an andere Leute weiter gibt und sie ebenfalls mit dieser Art zu denken ansteckt.
Ich denke das alle Themen die über eine emotionale Komponente verfügen das eigene Denken leichter manipulieren können als man wahr haben will.
Gerade deshalb packt man jede kleine Katastrophe in ein Gerüst aus Emotionen ein.
Der Flugzeugabsturz der Germanwings ging mir übrigends auch ziemlich am Arsch vorbei und mir ging die Berichterstattung ziemlich auf die Nerven was mich wiederum dazu veranlasst hat mal eine weile keine TV Nachrichten und Zeitungen zu konsumieren.
Tragisch für die Betroffenen und Angehörigen aber für den Rest der Welt ohne Relevanz wie so vieles was auf dieser Welt passiert.
Ich lasse mich von so etwas nicht mehr beeindrucken. Bei mir hat jener Journalismus immer zu den Hass auf die Journalisten genährt und das Image des Journalismus, das ich sehe, könnte nicht noch schwärzer getränkt werden. Ich hege diesen Hass nicht mehr, nur noch Skrupel oder Abscheu. Wenn es wenigstens gut geschauspielert wäre, könnte ich es noch gutheißen; aber dass in diesen Breiten jeder darauf hereinfällt macht es stattdessen noch schlimmer.
Wenn man jetzt sagen würde mit Medien könnte man sich besonders gut abhärten oder verweichlichen, hätten ja die ganzen Killerspielhetzer Recht. Ich mag Splatter, aber realer Gewalt gehe ich aus dem Weg. Da gab es doch mal traumatisierte Kinder und große Aufregung, weil auf einem Steinzeitprojekttag ein Hase geschlachtet wurde. Nehmen wir mal an, alles ist Friede Freude Eierkuchen, wir haben endlos saubere Energie und Nahrungsreplikatoren. Wie kann man sich in einer weichen Welt abhärten? Indem man sich freiwillig echter Gefahr aussetzt oder Kampfkunst lernt um sie niemals anzuwenden? Wenn ich sehe wie Shaolinmönche gedrillt werden, deren Kindheit ist doch auch im Arsch. Es liegt auch nicht jedem duch die Wildnis zu streifen, manche bleiben lieber gemütlich zuhause.
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