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Die Aufstände sind längst Realität, wenn auch (noch) nicht in Deutschland. Mein Blick liegt derzeit auf Südeuropa und Griechenland im Speziellen, wobei ich auf den Domino-Effekt gespannt bin, der in den nächsten Jahren einsetzen wird wenn die neoliberale Agenda der EU in sich zusammenbricht.
Und um auf die Frage nach dem Erscheinungsbild der Revolution ganz grob einzugehen: Verdrängung des staatlichen Gewaltmonopols und der kapitalistischen Verwertungslogik, wie es ansatzweise zb in Griechenland sichtbar wird ua. in Form von Besetzungen. Natürlich sind das jenseits aller Romantisierungen bis jetzt nur Ansätze, aber wie soll die Alternative aussehen? Lebenslange Entwürdigung und Versklavung unter dem Diktat des Kapitals, das ist die Perspektive die die Troika den Menschen in Gr anbietet. Wenn es eine Rettung für die Menschen dort gibt, dann ist es die gesellschaftliche Verbreitung und Organisierung dessen, was die griechischen Anarchisten, Autonomen, Antifas und andere radikale Linke im kleineren Maßstab bereits vorleben.
The Loathsome mask has fallen the man remains
Sceptreless, free, uncircumscribed, but man
Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.
Percy Bysshe Shelley
Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
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Zitat von Lonewolf: |
Und um auf die Frage nach dem Erscheinungsbild der Revolution ganz grob einzugehen: Verdrängung des staatlichen Gewaltmonopols und der kapitalistischen Verwertungslogik ... |
Genau das ist der springende Punkt: Gewalt und Monopol.
Dieses liegt beim Staat und nicht bei dessen Steuersubjekten.
Sollte an diesem Monopol geruettelt werden, reagiert der Status Quo mit Gewalt.
Von daher wird es keinen "Sklavenaufstand" geben - wer sich eine Regierung "waehlt", der will schliesslich auch regiert werden.
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Zitat von (s)AINT: |
Zitat von Lonewolf: |
Und um auf die Frage nach dem Erscheinungsbild der Revolution ganz grob einzugehen: Verdrängung des staatlichen Gewaltmonopols und der kapitalistischen Verwertungslogik ... |
Genau das ist der springende Punkt: Gewalt und Monopol.
Dieses liegt beim Staat und nicht bei dessen Steuersubjekten.
Sollte an diesem Monopol geruettelt werden, reagiert der Status Quo mit Gewalt.
Von daher wird es keinen "Sklavenaufstand" geben - wer sich eine Regierung "waehlt", der will schliesslich auch regiert werden. |
Der letzte Satz ist reine Tautologie - wer der Ordnung zustimmt, widersetzt sich ihr nicht. Hier gehts aber um den Widerstand. Eine Ordnung kann sich langfristig nicht nur auf Gewalt gründen, ganz besonders nicht in Herrschaftsformen die auf die Produktivität ihrer menschlichen Ressourcen angewiesen sind. Wenn immer mehr Menschen aufhören, in den Kategorien des Systems zu denken, wird es sich auch nicht mehr halten können. Klar, die faschistische Alternative hat der kapitalistische Staat theoretisch immer - allerdings ist auch diese Konsequenz nicht zwangsläufig, sondern kann ganz praktisch niedergeschlagen werden, wenn sich das Kräfteverhältnis entsprechend zugunsten der Revolution wendet.
The Loathsome mask has fallen the man remains
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Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.
Percy Bysshe Shelley
Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
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Zitat von Lonewolf: |
Eine Ordnung kann sich langfristig nicht nur auf Gewalt gründen, ganz besonders nicht in Herrschaftsformen die auf die Produktivität ihrer menschlichen Ressourcen angewiesen sind. Wenn immer mehr Menschen aufhören, in den Kategorien des Systems zu denken, wird es sich auch nicht mehr halten können. Klar, die faschistische Alternative hat der kapitalistische Staat theoretisch immer - allerdings ist auch diese Konsequenz nicht zwangsläufig, sondern kann ganz praktisch niedergeschlagen werden, wenn sich das Kräfteverhältnis entsprechend zugunsten der Revolution wendet. |
Tautologie - wieder etwas gelernt - Merci.
IMHO gruenden sich Herrschaftsformen immer auf Gewaltanwendung - direkt oder indirekt. Wenn "immer mehr Menschen" darueber ungluecklich werden sollten, dann aendert das noch nichts an den bestehenden Machtverhaeltnissen. Mir fallen da spontan die Ereignisse ein, welche sich am "Platz des Himmlischen Friedens" einst zugetragen haben.
Ich meine, dass eine Regierung alles in ihrer Macht stehende veranlassen wird, um eventuelle Aufstaende bereits im Keim zu ersticken.
Eben das ist die Kunst und der eigentliche Beruf einer Regierung.
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Zitat von (s)AINT: |
Zitat von Lonewolf: |
Eine Ordnung kann sich langfristig nicht nur auf Gewalt gründen, ganz besonders nicht in Herrschaftsformen die auf die Produktivität ihrer menschlichen Ressourcen angewiesen sind. Wenn immer mehr Menschen aufhören, in den Kategorien des Systems zu denken, wird es sich auch nicht mehr halten können. Klar, die faschistische Alternative hat der kapitalistische Staat theoretisch immer - allerdings ist auch diese Konsequenz nicht zwangsläufig, sondern kann ganz praktisch niedergeschlagen werden, wenn sich das Kräfteverhältnis entsprechend zugunsten der Revolution wendet. |
Tautologie - wieder etwas gelernt - Merci.
IMHO gruenden sich Herrschaftsformen immer auf Gewaltanwendung - direkt oder indirekt. Wenn "immer mehr Menschen" darueber ungluecklich werden sollten, dann aendert das noch nichts an den bestehenden Machtverhaeltnissen. Mir fallen da spontan die Ereignisse ein, welche sich am "Platz des Himmlischen Friedens" einst zugetragen haben.
Ich meine, dass eine Regierung alles in ihrer Macht stehende veranlassen wird, um eventuelle Aufstaende bereits im Keim zu ersticken.
Eben das ist die Kunst und der eigentliche Beruf einer Regierung. |
Kein Einwand! Jede Herrschaft gründet auf Gewalt, und erst in zweiter Linie auf Recht. Die rechtliche Figur, um das zu umschreiben - und hier sind wir wieder beim Kommenden Aufstand - ist der Ausnahmezustand. Also der Zustand, indem das Recht seitens des Staates aufgehoben wird und die Menschen wieder der blanken Gewalt unterworfen werden (mit dem Ziel, eben die Möglichkeit der Rechtsordnung wiederherzustellen). Das Entscheidende ist allerdings, dass diese offene Anwendung von Gewalt die Herrschaft zwar begründet, aber nicht allein auf Dauer tragen kann. Um sich zu legitimieren, muss sie weitaus subtiler vorgehen, und je mehr diese Fassade bröckelt, je mehr tun sich Räume des Widerstandes auf.
Denn es gibt auch eine andere Form des Ausnahmezustandes - eben jene, die durch die Menschen selbst hervorgerufen wird, indem das staatliche Monopol auf Gewalt ausgesetzt wird. Die Reaktion der Herrschaft ist keineswegs zwangsläufig direkt repressiv - das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens ist eben in China passiert, während in anderen Situationen der Sturz des jeweiligen Regimes die Folge war (siehe Arabien). Auch vieles, was in Griechenland geschieht, kommt mir eher als Chaosverwaltung denn als effektive Repression vor.
Die Herrschaft ist manchmal fragiler als wir es für möglich halten. Die eigentliche Herausforderung - und das ist der Inhalt des "Kommenden Aufstandes" - ist allerdings weniger der Sturm auf den Palast, sondern die Revolutionierung der Gesellschaft.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Lonewolf am 21.02.2012 21:39.
The Loathsome mask has fallen the man remains
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Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.
Percy Bysshe Shelley
Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
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die gesellschaft ist nicht eins.
es gibt menschem im widerstand (mal stärker mal schwächer) und eben menschen die nicht im widerstand sind (noch nicht). die größenverteilung ist derzeit natürlich nicht so gut für den widerstand aber das ändert sich meiner meinung nach täglich.
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Niemand wird einen Masterplan für die Revolution vorlegen können. Eigene Strukturen auf- und auszubauen, sowie den Status Quo zu sabotieren wo nur möglich, ist wohl das Beste was wir tun können. Dazu gehört auch die Intensivierung unserer grenzüberschreitenden Vernetzung und Zusammenarbeit, schon allein um aus der hier vorherrschenden dumm-deutschen Borniertheit auszubrechen.
Man sieht es ja leider auch hier im Forum, dass die Grenzziehung zwischen "uns" und "denen" immer noch den Blick auf die wahren Fronten verstellt, auch bei Menschen die sich selbst wohl für nonkonformistisch oder alternativ denkend halten.
Wie soll man von der breiten Masse eine "Revolution im Denken" erwarten, wenn die Kategorien des Systems selbst bei den angeblichen gesellschaftlichen Außenseitern noch häufig das Denken bestimmen?
Sich mit zynischen Sprüchen durchs Leben zu retten kann aber irgendwie auch auf Dauer keine lebenswerte Perspektive sein.
The Loathsome mask has fallen the man remains
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Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
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Percy Bysshe Shelley
Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
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Zitat von (s)AINT: |
Zitat von Lonewolf: |
Man sieht es ja leider auch hier im Forum, dass die Grenzziehung zwischen "uns" und "denen" immer noch den Blick auf die wahren Fronten verstellt, auch bei Menschen die sich selbst wohl für nonkonformistisch oder alternativ denkend halten. |
Diesen Satz verstehe ich irgendwie nicht so ganz ... pls. help
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ist mir auch schon aufgefallen.
immernoch werden grenzen anerkannt. ob es nun sprachliche grenzen oder staatliche sind.
es sind nicht "die griechen" oder "die chilener" oder "die armen" über welche wir reden. das sind meine freunde! meine genossen. meine familie. meine gleichgesinnten. meine brüder und schwestern. wenn es ihnen schlecht geht dann geht es mir auch schlecht und ich will ihnen helfen. obwohl ich sie gar nicht kenne !
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Bevor ich Jemandem den Schädel einschlage, versuche ich ihm zu erklären, warum es sein muß.
Oft geht es einfach wie bei Döffi ( dem letzten Schwein, das ich geschlachtet habe ) " Ich habe Hunger, du bist ein Schwein welches ich gefüttert habe und nun hol ich mir meinen Lohn BÄM ! "
Bei Menschen ist es ein weitreichenderes Problem. Ich versuche die, die ich für "dumm" halte zu kultivieren. Ich erkläre ihnen hierbei nicht meine Ansichtsweise sondern versuche sie zu denkfähigen Individuen zu formen, die eigene Entscheidungen treffen und ihren ( achtung Metapher ) Tellerrand bis hin zu r Tasse, der Tischkannte und ja sogar vielleicht die ganze Küche sowie das verf. Dorf in dem sie hausen zu sehen .
Erst wenn sie dann absichtlich ihre Scheuklappen wieder anziehen damit ihre ach so schwere neue Aufgabe ( nämlich zu denken ) sie überfordert, gehe ich zu dem Schritt " Ich habe Hunger, du frisst nur und denkst wenig BÄM! "
....ihr versteht ?
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nein verstehe ich nicht.
ich verstehe auch nicht mehr wie man tiere essen kann^^ außer im notfall wenn nichts anderes da ist.
fändest du es okay wenn dich jemand umbringen würde, weil er dich für dumm hält?
mord ist niemals legitim außer vielleicht bei der selbstverteigung.
wenn du bereit bist andere menschen umzubringen, nur weil du sie für dumm hältst und sie nicht bereit sind mit dir zu diskutieren, dann bist du nicht besser als ein beschissener nazi oder stalinist.
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Zitat von ZoZ: |
Bevor ich Jemandem den Schädel einschlage, versuche ich ihm zu erklären, warum es sein muß. |
Ich verstehe. Wie ueberaus zuvorkommend von Dir.
Schliesslich ginge es ja auch ohne ...
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richtig. Nun hast du den Sadismuss darin erkannt (s) aint
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Was mich betrifft ist das noch kein Sadismus - es sei denn Du waerst dabei *nunja* stark erregt
Zitat von reset: |
ist mir auch schon aufgefallen.
immernoch werden grenzen anerkannt. ob es nun sprachliche grenzen oder staatliche sind.
es sind nicht "die griechen" oder "die chilener" oder "die armen" über welche wir reden. das sind meine freunde! meine genossen. meine familie. meine gleichgesinnten. meine brüder und schwestern. wenn es ihnen schlecht geht dann geht es mir auch schlecht und ich will ihnen helfen. obwohl ich sie gar nicht kenne ! |
Einnmal abgesehen von der Idee der universellen "brotherhood of man" was ist denn so daran verkehrt, eine Unterscheidung zu treffen - eine Grenze zu ziehen - zwischen
Herrschern und Beherrschten
Unterdrueckern und Unterdrueckten
Sklaven und Haltern ???
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Willst du damit sagen, dass zB die Deutschen die Griechen unterdrücken sAINT? Ich denke nein
Ich glaube reset meinte, zB Ländergrenzen, "ab DA *Linie zieh* ist man Deutscher!" und so n Zeug. Der Mensch steckt gerne in Schubladen, früher hatten sich die Völker durch Kultur und Verhalten, Götter, etc. unterschieden, heute nur noch durch den Pass. (Nicht mal mehr durch Sprache stellenweise).
klar gibt es Unterschiede zwischen "Slaven und Haltern" und den anderen Beispielen, die du genannt hast, aber dazu nimmt man an, das es zwei strikt getrennte Lager gibt, die es allerdings nicht gibt.(heute)
Wie soll man sich selbst finden, wenn dir die Gesellschaft vorschreibt, wer du zu sein hast?
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Aber es gibt doch immer untershiedliche Lager. Ein Pole ist Pole, weil er aus Polen kommt und polnisch spricht. Würde der Pole libanesisch sprechen und aus dem Libanon kommen wäre er ein Libanese. Wo ist das Problem? Solange man den Grenzen mit Respekt begegnet sehe ich keins. Lass den Nazi doch Nazi sein, wenn er niemandem was tut. Das Problem ist nicht die Grenze, es ist der Mangel an Respekt.
Dunkel, die andere Seite ist....... Schnauze Yoda! Iss deinen Toast!
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Ich halte die Grenzen einfach nur für lächerlich. Ab welchem Zentimeter hört Deutschland auf und fängt Polen an? Obwohl manche dieselbe Sprache sprechen fühlen sie sich einem anderen Lager zugehörig, weil es so im Pass steht. Unterschiedliche Lager werden immer Konflikte hervorrufen, wir müssen endlich damit aufhören und uns als "eins" sehen. Und dieses "eins" muss aufhhören sich von kleinen Grüppchen herumkommandieren zu lassen. Es heisst oft "die Polen", "die Libanesen", usw, weil man irgendetwas abschieben will, sei es Verantwortung ,Schuld oder whatever. Und das geht mir so auf den Sack.
Wie soll man sich selbst finden, wenn dir die Gesellschaft vorschreibt, wer du zu sein hast?
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Zitat von Veritas: |
Aber es gibt doch immer untershiedliche Lager. Ein Pole ist Pole, weil er aus Polen kommt und polnisch spricht. Würde der Pole libanesisch sprechen und aus dem Libanon kommen wäre er ein Libanese. Wo ist das Problem? Solange man den Grenzen mit Respekt begegnet sehe ich keins. Lass den Nazi doch Nazi sein, wenn er niemandem was tut. Das Problem ist nicht die Grenze, es ist der Mangel an Respekt. |
genau da ist das problem.
allein die tatsache menschen in nationen oder sonstiges einzuteilen erzeugt schon eine ganz bestimmte mauer zwischen diesen menschen.
es sind einfach künstliche und absolut unnatürliche mauern.
es hängt doch nicht von der nation oder der sprache ab wie ich mich mit jemandem verstehe.
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