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Im Fahrstuhl
14.09.2011 17:27 |
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Hier ein kleiner Text von mir. Utopie, Realität und Fantasie gemischt und fertig^^
Wenn ihr den Text gut findet könnte man ihn ja in dieses Archiv aufnehmen: http://www.theunity.de/unity/texte.php
Hab nämlich in den dortigen Texten gestöbert und kam so auf die Idee diesen Text auf der Unity zu veröffentlichen.
Im Fahrstuhl
Gleich nachdem das Licht aus war sagte sie:
"Ich werde nicht mit Ihnen schlafen!"
"Was?", fragte er irritiert.
Sie wiederholte den Satz.
Er nickte nur ruhig.
"Ich hab' schon verstanden, aber was soll das?"
Er hatte selten etwas so zusammenhangsloses gehört. Höchstens damals, als der Boss versucht hatte, für seine Verweigerung der Tarifverhandlung eine logische Begründung zu liefern. Es war darauf hinausgelaufen, dass ihre politische Gesinnung der Grund war. Nach monatelangen Streikes, Boykott-, Protest- und Sabotageaktionen, ja, sogar einer angedrohten Werksbesetzung, hatte sich der Big Boss auf Verhandlungen mit den Anarchisten eingelassen.
Ach ja, die Verhandlung… Schade das er nicht da war, jetzt, in diesem Moment. Es konnte Stunden dauern, bis der Strom wieder anging und im günstigsten Fall würde er das Ergebnis erfahren. Dabei war heute die letzte Chance vor den Betriebsferien. Aber daran ließ sich jetzt nichts mehr ändern. Die anderen würden es auch ohne ihn hinbekommen.
"Nun ja, sie denken sicher: Ein Mann und eine Frau, allein in einem stecken gebliebenen Fahrstuhl…. Womöglich stundenlang Zeit bis zur Rettung…"
"Und du denkst, ich würd' das sofort ausnutzen?"
Der Mann zog die Augenbrauen hoch.
Sie nickte und sagte, diesen Eindruck hätte er auf sie gemacht.
"Darfst natürlich über mich denken, was du willst. Beim denken können se uns schließlich noch keine Vorschriften machen…"
Sie sagten einige Minuten lang nichts, dann fiel ihr wirr umherschweifender Blick wieder auf ihn. Er saß seelenruhig in einer Ecke der Kabine und war nur mit seinen Gedanken beschäftigt. Sie selbst stand nervös und aufrecht da, genauso wie zu dem Zeitpunkt, als der Fahrstuhl angehalten hatte.
"Und was machen wir dann so lange?"
Es war wohl mehr ein rhetorisches Stilmittel als eine Frage, denn sie gab die Antwort selbst:
"Erzählen Sie mir von sich. Sie scheinen nicht in diesen Anzug zu gehören…"
Der Mann hasste Rhetorik. Er mochte es, wenn Leute ohne viel Umschweifen sagen, was sie denken, fühlen und planen. Winkelzüge, Argumentation und das ganze Zeug, was nur dazu diente, anderen seine eigenen Ideen überzustülpen, das verabscheute er.
Er sah sie musternd an. Wohl eine junge Sekretärin in weißer Bluse, kurzem Rock und Aktentasche. Ganz hübsch war sie auch und vermutlich machte sie auch ab und an die Beine breit, wenn sie einer Bitte an den Chef Nachdruck verleihen wollte.
Die Frauen die er kannte, setzten Forderungen durch, wie auch er es tat: Mit direkter Aktion.
Es irritierte ihn mit dieser Sorte von Frauen zu tun zu haben, die Sex nicht zur Freude hatten, sondern es als ihr einziges Druckmittel einsetzten, weil die Männer ihnen alles andere an Macht genommen hatten. Vielleicht war es nur ein Vorurteil aber sie wirke so auf ihn.
Seufzend kam er der Aufforderung des Fräuleins nach.
"Ja, ein Anzugträger bin ich wirklich nit. Ich heiße Ron Head und trage den Anzug für eine Tarifverhandlung, an der ich gerade teilnehmen wollte."
"Ich mag keine Gewerkschaften", unterbrach sie ihn.
"Ich auch nicht", pflichtete er ihr bei, "die verraten und verkaufen unsereins!"
"Und warum sind Sie dann in einer Gewerkschaft?", fragte sie verwirrt.
"Bin ich ja nicht", erklärte Ron schulterzuckend, "es heißt Syndikat"
"Ist das ein Unterschied?"
"Sicher! Im Syndikat bestimmen wir selbst, in der Gewerkschaft gibt es so Besserwisser, die alles in der Hand ham. Und ich denke, der Boss kann uns auch noch weniger leiden als die Gewerkschaft!"
Die Frau kicherte.
"Und diese Punker, die jetzt wieder überall rumlungern… was halten Sie von denen?"
"Es heißt Punks", sagte er.
"Ist doch egal, was denken Sie über die Plage?"
Ron zuckte die Schultern.
"Als ich jung war, da war ich selbst einer, doch die Leute sind geizig mit den Euros, da musste ich schuften gehen, um nicht zu hungern. Seitdem bin ich im Syndikat."
Sie sah ihn erschrocken an. Ein wenig Ekel in den Augen.
"Sie sind ja ein richtiger Anarchist!"
Er nickte: "Ja bin ich, aber ich versteh' was anderes drunter als du…"
"Was denn?", fragte sie neugierig.
"Anarchisten müssen am moralistischsten sein. Kein Gesetz kann sie davon abhalten, böse zu sein, nur die Vernunft und die Moral. Wir wachsen an dieser Verantwortung. Wir alle sind nur uns selbst und allen andren gegenüber verantwortlich, aber keinem Boss oder Gesetz."
Sie nickte und schien zum ersten Mal wirklich etwas zu verstehen.
"Katarina ist übrigens mein Name. Erzählen Sie mir bitte, wie war das damals als Punk?"
Das Wort klang noch immer fremd in ihrem Mund.
Ron seufzte tief.
"Kennst du das Gefühl von Kindheit? Eine Mischung verschiedener Eindrücke: Kurze Hosen tragen, Schorf an aufgeschlagenen Knien, Fahrradfahren, Leichtsinn, Lebensfreude, Trotz und Aufbegehren. Ungebrochene Freiheit in dir, obwohl jeder, wirklich jeder, meint, dir Vorschriften machen zu können. Nackt im Baggersee baden, Schneeballschlachten, LAN-Partys und Schule schwänzen. An einem bestimmten Punkt beginnt dein ganzes Umfeld, das nicht mehr hinzunehmen und will dieses Gefühl von dir fernhalten. Will dich brechen. Du sollst nützlich und verwertbar werden - arbeitswillig und diszipliniert.
Es ist ein leichter Schritt. Du läufst von zu Hause weg, du arbeitest nicht. Du entziehst dich der Verwertungslogik. Es ist weniger eine Entscheidung, als einfach ein Loslassen. Du gibst dem Drängen in dir nach und lässt dich treiben. Alles andere passiert dann von allein. Du nennst dich Punk, lebst mit anderen zusammen. Du definierst für dich selbst, wie dein Leben sein soll. Und du lernst, dass Kompromisse mit der Herrschaft zu nichts führen. Du lernst wie du deine Menschenwürde und deine eigenen, persönlichen Wertvorstellungen gegen das erdrückende Gewicht der Mehrheit verteidigen kannst.
Dann kam der Hunger. Die Leute haben kein Mitleid mit allem, was ihnen fremd und anders erscheint. Für sie sind wir nur faule Säcke. Immer häufiger stößt du auf Verachtung, wenn du um Geld fragst. Verachtung, eiserne Gesichter und schnelle Schritte. Ich habe in dieser Zeit begriffen, dass wir nicht gelenkt und gesteuert werden von den Mächtigsten, sondern, dass alle, bis zum kleinsten Angestellten, mitmachen. Sie alle dienen dem System. Sie versuchen alles Abweichende gewaltsam umzuerziehen und neu auszurichten: gleichzuschalten. Sie können nicht anders. Sie tun es, ohne sich dessen bewusst zu sein. Während sie es tun, meckern sie untätig über "die da oben".
Zum Teil war ihre Erziehung erfolgreich. Ich bin arbeiten gegangen. Es blieb mir nichts anderes mehr übrig, wenn ich nicht hungern wollte. Ich musste mich selbst zur Disziplin zwingen um nicht gefeuert zu werden. Ich musste nach der Uhrzeit funktionieren. Und doch haben sie weder mich gebrochen, noch die anderen - keinen von uns. Und das wir nun zu denen gehören, die den Reichtum der Gesellschaft produzieren, das machte uns nur noch stärker. Wir sind abhängig von den Bossen. Sie können uns herum schubsen, können uns entlassen, wann sie wollen und beuten den Mehrwert aus, den wir produzieren. Aber es sind unsere Hände, von denen sie abhängig sind. Unsere Hände gehören uns. Das zu erfahren hat uns befreit, hat uns gestärkt. Früher als Punks waren wir dem Wohlwollen der Leute ausgeliefert.
Jetzt haben wir etwas was sie wollen: Unsere Arbeitskraft. Das alles erfuhren wir von den Anarchisten in ihren kleinen Syndikaten. Es sprach sich schnell herum, bald wuchsen die Syndikate und es wurden viele neue gegründet. Ich war bei der Gründung des Betriebssyndikats dieser Firma dabei. Damals waren wir fünf Leute: Zwei alte Anarchisten, die aussahen, als würden sie seit der spanischen Revolution an diesem Fließband malochen und drei Punks von der Straße, ich war einer von ihnen. Aufmerksam auf die Syndikate sind wir geworden wegen ihres Zeichens: Dem eingekreisten A, das auch wir verwendeten. Und obwohl wir bis dahin nie von einander gehört hatten, merkten wir, dass wir die selben Werte vertraten.
Die Arbeiter an ihren Fließbändern, die Prekären und Arbeitslosen, all diese hatten jahrzehntelang geschwiegen. Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus hatten sie getan, als seien sie nicht da. Die Kommunisten hatten sie ausgenutzt um ihre Macht zu erlangen. Danach hatten sie beschämt die Köpfe gesenkt und schweigend gearbeitet, aus Angst vor erneuter Ausnutzung, aus Hoffnungslosigkeit und Unwissenheit. Es gab keine Utopien mehr und die Leute fingen allmählich an zu glauben, ihre Büros würden sich von selbst putzen, ihre Waren von selbst produzieren und ihr Müll von selbst entsorgt werden. So unsichtbar hatten sich die Unteren gemacht. Sie waren verraten worden und so etwas vergisst das kollektive Gedächtnis nicht. Erst ein halbes Jahrhundert später füllte sich die Lücke ganz langsam. Mit anderen Ideen. Die Werte der Anarchie wurden erstmals populär ohne im Schatten des übermächtigen Marxismus zu stehen.
"Freiheit ohne Sozialismus bedeutet Ungerechtigkeit und Privilegien und Sozialismus ohne Freiheit ist Brutalität und Sklaverei".
Bakunin hatte das gesagt. Die Leute erkannten, dass es nicht nur die Frage gab "Freiheit oder Sozialismus?", sondern die Möglichkeit, beides zu verlangen. Das Mittel heiligt nicht die Zwecke, denn nur wenn das Ziel in den Mitteln schon vorweggenommen ist, kann es erreicht werden. Diese Erkenntnisse breiteten sich langsam aus. Alles hinterfragen und jede Form von Herrschaft an der Wurzel bekämpfen, gerade in den eigenen Organisationsformen. So wie die Organisation ist, so wird auch die neue Gesellschaft sein. Eine autoritäre kommunistische Partei bringt nur eine Diktatur zustande, eine demokratische SPD eine Demokratie und eine herrschaftslose Föderation die herrschaftslose Gesellschaft. Werte wie Entscheidungen an der Basis, dezentraler Föderalismus und Herrschaftslosigkeit statt Vorgaben von oben, Autorität und Kadavergehorsam bestimmten bald die Organisationen der Unteren. Die Leute begannen sich für den Anarchismus zu interessieren. So langsam, dass es niemand bemerkte. Und heute stehen wir wieder da. Es gibt wieder Syndikate. Die Gewerkschaften haben ihre Mitglieder so oft enttäuscht und nun sehen wir, dass wir doch nicht klein und machtlos sind. Nein, wir könnten streiken, denn auf unsere Hände sind sie angewiesen. Wir können sabotieren, denn wir sind dort wo alle Waren herkommen und wir können besetzen, denn auf die Fabrik sind sie noch mehr angewiesen als auf unsere Hände. Wir sind wieder sichtbar, und wir können uns wehren.
Wir werden solange streiken, besetzen, sabotieren, ja mit allen Mitteln der direkten, herrschaftslosen Aktion kämpfen, bis es keine Bosse mehr gibt auf der Welt!"
"Aber ohne Chefs würde doch nichts mehr funktionieren!"
Er schüttelte geduldig den Kopf.
"Es funktioniert sogar noch besser ohne Chefs. Wir wissen das. Oft schon haben es Generationen vor uns erfolgreich ausprobiert. Und wir vergessen das alles nicht.
Sieh doch, es ist viel effizienter. Die Menschen haben Wünsche und Sehnsüchte. Es kostet die Gesellschaft so viel Energie, sie an der Erfüllung all dessen zu hindern. Schulen versuchen die Sehnsüchte weg zu drillen, Polizei und Gefängnis springen ein, wenn dabei nur Wracks raus kommen. All das kostet so viel Geld, Arbeitskraft und Energie. Es ist schlicht ein völlig überflüssiger Selbstzweck. So viel Energie wird verschwendet um unsere Sehnsüchte umzuleiten, umzuformen, zu unterdrücken oder auszunutzen. Diese gesellschaftliche Arbeitskraft kann eingespart und sinnvoller verwendet werden."
Er bemühte sich in einer Sprache zu reden, die Katarina verstand. Er sprach von Kosten, Nutzen und Effizienz. Er versuchte ihr Denkschema zu treffen. Seine Leute würden natürlich völlig anders reden. Aber es lief am Ende auf das gleiche hinaus.
Ron ließ seine Finger über das glatte, spiegelnde Metall der Wand gleiten, während Katarina ihn genau dabei beobachtete.
Sie waren in einem Käfig aus dumpfem Licht gefangen - in einer Zwischenwelt zwischen Stockwerk 15 und 16.
Ein ängstliches Flattern am Rande seines Bewusstseins.
"Morgen beginnen die Betriebsferien. Dann werden die Aufzüge ganz abgestellt. Wenn der Stromausfall noch sechs Stunden dauert…"
Ron hatte es nicht verschweigen können.
Katarina sah ihn ungläubig an, sackte dann in einer Ecke zusammen und begann zu weinen.
Es konnte nicht sein! Absolut unmöglich!
Aber er hatte Recht, morgen begannen die Ferien. Natürlich hatte er Recht! Sie würden beide hier langsam verdursten. Wie lange überlebt der Mensch ohne Wasser?
Ron strich nur weiter über die kalte, reflektierende Wand, die den Eindruck vermittelte, nicht gefangen zu sein, sondern in unendlichen Weiten zu schweben. Graue Weiten.
Ron gelangte zur Ecke der Kabine, sein Finger erreichte den Punkt der am weitesten von der Mitte des winzigen Raums entfernt war und näherte sich dieser anschließend wieder.
Vielleicht suchte seine Hand einen Ausweg, aber sein Bauch wusste, dass es keinen gab.
Schließlich holte er einen Edding aus seiner Anzugtasche und begann an die Wand du schreiben.
"Was machen Sie denn da?", fragte Katarina.
"Sag 'du' zu mir", sagte Ron und schrieb seelenruhig weiter.
"Was machst du, verdammt?"
Eine Mischung aus Neugier und Vorwurf.
"Ich schreibe", erklärte er wahrheitsgemäß.
"Warum? Außerdem ist das Sachbeschädigung!"
"Zwei Tote werden se wohl kaum zur Rechenschaft ziehn…"
"Sie meinen, dass…"
Katarina begann wieder zu weinen. Ron sah sie mit traurigen Augen an. Einerseits machte es ihn traurig, dass sie unglücklich war, andererseits war er traurig, dass er nun niemals die Früchte all der Arbeit mit den Syndikaten sehen würde. Aber gut, andere würden den schwarzen Faden weiterspinnen, wie es seit jeher war. Er hatte ein kleines Stück Anarchie in seinem Leben gehabt, das war besser als nichts.
"Mein Erspartes geht zur Hälfte an die Föderation der ArbeiterInnen Syndikate, ein Viertel geht an das Allgemeine Syndikat der Stadt und das letzte Viertel soll gleichmäßig unter allen aufgeteilt werden die Anspruch auf das Erbe erheben. Bei meiner Bestattung ist die schwarz rote Fahne der Anarchosyndikalisten aufzuhängen und das Lied A las Barricadas zu spielen. Meine Überreste sind zu verbrennen. Die Stelle meines Grabes muss, in welcher Form auch immer, ein eingekreistes A markieren. Ihr könnt das in ein Grabstein meißeln, oder auch mit 'nem Stock in den Staub zeichnen.
Wir sehn uns!
Ron Head"
Das schrieb er auf den Wandspiegel. Es schien ihren Tod auf schreckliche Weise zu besiegeln. Aber er musste einfach sichergehen, dass sein Vater, dem eine Firma gehörte, nicht das ganze Geld bekam. Und die anarchistische Beerdigung würde für ihn sicher ein Schlag ins Gesicht werden - hoffte Ron zumindest.
Als er fertig war, sah Ron auf die Uhr. Sie waren erst eine halbe Stunde hier drin gefangen. 19:30 Uhr.
Vielleicht würde der Strom wieder rechtzeitig angehen oder jemand würde sie retten. Doch irgendwie wusste er, dass er sterben würde. Man würde sie vermissen und überall suchen, bloß nicht im Fahrstuhl.
Katarina weinte noch immer.
Sie spürte wie sich die Hand des ekelhaften Unterschichtlers tröstend auf ihre Schulter legte.
"Erzähl mir von dir, Katarina."
Er ließ sich ihr gegenüber zu Boden.
Die Stunden verstrichen in ihrem winzigen Spiegelgefängnis während Katarina ihre Geschichte erzählte: Von ihrer Kindheit mit den strengen Eltern, von den Versuchen des Aufbegehrens, von den Fehltritten und von den Jungen, die sie leichtsinnig geküsst hatte. Vom Partyleben, schlechten Noten und verschlafenen Unterrichtsstunden. Von der Schwangerschaft - drei Wochen nach ihrem dreizehnten Geburtstag - von der Abtreibung und der Verzweiflung. Dann der Kniefall vor den Eltern. Gute Vorsätze, dem geradeso geschafften Abitur, dem Rückfall ins Partyleben und die Faulheit. Dann das abgebrochene Journalismus-Studium. Sie erzählte von der Rückbesinnung unter Schmerz und Tränen auf Fleiß und Bescheidenheit. Schließlich war sie Sekretärin geworden. Natürlich hatte sie sich hoch geschlafen. Mit abgebrochenem Studium hatte sie auch gar keine andere Wahl gehabt. Und seit ihrem Verzweiflungserlebnis war ihr jedes Mittel recht, nur um bloß nicht wieder zu versagen. Die Angst hetzte sie. Natürlich verhütete sie seit dieser verdammten Schwangerschaft.
Nichts ließ sie weg. Sie erzählte vor allem von ihren Fehlern und Ängsten und irgendwie war es tröstend, all dies auszusprechen.
Als sie fertig war, ergänzte Ron seine Lebensgeschichte.
Er berichtete ausführlich davon wie es sich anfühlt, eingesperrt zu sein, von Bullen verprügelt zu werden oder am Fließband zu arbeiten. Aber auch davon, wie es ist mit Kumpels in einem besetzten Haus aufzuwachen und zu wissen, dass niemand über sie bestimmte. Er erzählte von den Problemen des Alltags, Streit, Hunger und dem Sonnenlicht auf dem Gesicht.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Runyu am 14.09.2011 17:28.
In unseren Herzen wächst eine neue Welt. Jetzt in diesem Moment, während ich mit Ihnen rede.
- Durruti
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Schöne Geschichte, was den Mittelteil angeht hat Nikita nicht ganz unrecht mit seiner Kritik, ansonsten gibt es aber nicht viel zu bemängeln, hat mir gut gefallen.
Zitat: |
Von mir aus kann das dann auch ins Archiv aufnehmen, wenn keiner was dagegen hat. |
Wer sollte denn was dagegen haben, im Gegenteil.
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Shinobi am 15.09.2011 00:19.
Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.
“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
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Danke. Werd mal sehen was sich mit dem Mittelteil machen lässt.
In unseren Herzen wächst eine neue Welt. Jetzt in diesem Moment, während ich mit Ihnen rede.
- Durruti
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Grad durchgelesen. Gefällt mir sehr gut. NUr ganz am Ende würd ich den Schluss iwie anders stehen lassen....
"Er erzählte von dem Gefühl der Freiheit- und die MInuten fielen wie Hochhäuser zusammen.
Sie schauten sich in die Augen, nun auf gleicher Ebene- und ein Hauch von Anarchie strömte durch den Staub und Geröll der Zeit.
Ein Hauch von Anarchie in ihrem Käfig des Aufzuges..."
Sowas fänd ich runder als Schluss
Seien wir realistisch- versuchen wir das Unmögliche!
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ja, der schluss wirkt auf mich etwas plötzlich. erst gibt es ein genaustens ausgeführtes gespräch und dann plötzlich werden in den letzten absatz 2 ganze leben gepresst.
ansonsten eine gute aussage!
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Habe den Text sehr gerne gelesen! Find er regt zum nachdenken an...
Bin froh das ich auf das Forum getroffen bin
Einfach mal in die Stille geniesen... Gibt wenige die das können!
Einfach nur dasitzen und nachdenken...
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Mir gefällt die Geschichte ebenfalls. Den Mittelteil finde ich allerdings noch recht ok, mich stört da ebenfalls eher der etwas abgehackte Schluss. Aber ansonsten schön geschrieben.
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