dian
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Max' Geschichte
29.02.2008 12:05 |
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Ich finde, @Ja(Kal's erstes größeres Werk sollte schon in einem eigenen Thread gewürdigt werden:
http://luck3r.phicode.de/MaxGeschichte.pdf
Das ist natürlich nicht so professionell ausgearbeitet, wie man es theoretisch machen könnte...
aber ehrlich gesagt, mir persönlich sind solche "Amateurproduktionen" (ist jetzt in keinster Weise negativ gemeint) viel lieber als so gutausgearbeitetes Zeug aus der Buchhandlung, weil beispielsweise ein so konsequentes Ende wie hier in einem Jugendroman, der von irgendeinem kommerziell interessierten Verlag überarbeitet und herausgegeben wurde, völlig undenkbar wäre.
Also wenn ihr Unity 1 mochtet und euch nicht an kleinen Schwächen in der Ausführung stört, dann gebt dem Ding mal ne Chance. Ist ne nette Story über Liebe, Freundschaft, Vergeltung und Erwachsenwerden... und es kommen darin auf jeden Fall deutlich mehr Titten vor als in Unity 1. 
So, jetzt erwartet Ja(Kal aber sicher noch eine etwas ausführlichere Kritik von mir... Ich werde darin dann allerdings auch ein paar Details aus der Story offenbaren, weshalb ihr wenn es euch interessiert, besser zunächst mal die Geschichte lesen, und euch erst danach die folgenden Zeilen anschauen solltet.
Zunächst einmal: Glückwunsch, Ja(Kal! Du hast Talent.
Und das schreibe ich nicht nur aus Höflichkeit.. (Aus Höflichkeit hätte ich maximal ein paar wenige Zeilen an deine Story verschwendet, aber keinen eigenen Thread dafür aufgemacht.)
Du hast wirklich Talent. Das merkt man nicht zuletzt daran, wie du einige Gefühle beschreibst... so, dass sie für den Leser richtig nachvollziehbar werden. Du kannst gut mit Sprache umgehen, und hast deutlich weniger auffällige Wortwiederholungen drin als manch anderer "Anfänger".
Also ich würde dir wirklich raten, das Talent, das du zum Schreiben hast, auch zu nutzen und in Zukunft noch viel mehr daraus zu machen. Ich bin mir sicher, dass da noch enormes Steigerungspotential drin steckt.
Jetzt aber auch ein bisschen konstruktive Kritik. (ohne dir jetzt irgendwie meinen persönlichen Stil aufzwingen zu wollen...)
FORMALES
Eine so lange Geschichte sollte man auf jeden Fall mit Absätzen versehen und auch in unterschiedliche Kapitel einteilen.
Beispielsweise, wenn du im einen Satz noch den Geschlechtsverkehr mit der Freundin beschreibst, und der direkt darauf folgende Satz dann schon am nächsten Morgen spielt, dann sollte da erst mal eine Leerzeile kommen...
Das ist nicht nur, damit es optisch etwas übersichtlicher wird, es kommt auch wirklich der Atmosphäre zu Gute, wenn der Leser nicht erst in der Mitte des Satzes merkt, dass es jetzt plötzlich um was völlig anderes geht.
GLAUBWÜRDIGKEIT
Es muss nicht alles realistisch sein, was du schilderst. Das mit dem Haus, in dem die Leute alles andere als "normal" sind, oder die Idee mit der AAA, war auch nicht unbedingt ganz realistisch, aber es war irgendwie sehr cool.
Auch, dass Max unterwegs immer wieder eine Spur von August findet, kann ich mir ja noch vorstellen.
Völlig unnötig unglaubwürdig fand ich hingegen, dass Max dann an einen ehemaligen Bullen oder Privatschnüffler oder was auch immer gerät, der sich dann rein zufällig auch noch als sein Onkel herausstellt.
Warum das denn?? Klar kann es solche Zufälle theoretisch geben... aber ich finde das hat einfach für die Story keinerlei Bedeutung, und führt nur dazu, dass der Leser am Autor zu zweifeln beginnt.
SPANNUNG
Im letzten Drittel kann man, was Spannung angeht, wirklich nicht meckern. Wie Max August verfolgt und dabei immer mehr die Bodenhaftung verliert, ist interessant zu lesen und macht einen neugierig darauf, wie das wohl ausgehen mag.
Wohingegen gerade in der ersten Hälfte der Geschichte aber vielleicht noch irgendwas eingebaut werden sollte, um die Leser bei der Stange zu halten.
Ich wusste beispielsweise lange gar nicht, in welche Richtung das jetzt eigentlich gehen wird... ob da überhaupt noch irgendwas Dramatisches kommt, oder ob es bis zum Schluss eine nette, harmlose Liebesgeschichte bleibt.
Da wären ein paar unheilvolle Andeutungen, dass es im weiteren Storyverlauf noch richtig übel werden könnte, sinnvoll gewesen. Ich hätte vermutlich, ähnlich wie in Unity 2, eine oder mehrere Traumsequenzen eingebaut... Dass Max beispielsweise, noch während er mit seiner Freundin zusammen ist, einen symbolisch interpretierbaren Alptraum hat, in der Art, wie ihn Kai in Unity 2 hat... etwas, was eben davon kündet, dass dies keine 08/15-Jugendgeschichte bleiben wird. (Vielleicht, dass er träumt, neben ihr im Bett zu liegen, und plötzlich liegt da nur noch eine verwesende Leiche oder so...)
Es gäbe natürlich auch die Möglichkeit, aus Gründen der Spannungssteigerung die Nazis noch etwas bedrohlicher auftreten zu lassen... aber davon würde ich eher abraten, weil es zu sehr von der Liebesbeziehung ablenken würde, die ja nun mal wichtiger ist für den Fortlauf der Geschichte. Das ist schon ganz richtig dosiert so, wie du das gemacht hast.
NICHT ZU HASTIG
An ein paar wenigen Stellen nudelst du die Handlung runter, als wäre es dir lästig, darüber mehr Worte zu verlieren als unbedingt nötig.
Negativ aufgefallen ist mir das besonders, als du in zwei oder drei Sätzen das Dahinsiechen und den Tod von Max' Freundin abhandelst.
Ich meine, da beschreibst du seitenlang schön ausführlich und anregend den Geschlechtsverkehr zwischen den beiden... aber als es dann darum geht, dem Leser glaubhaft zu verklickern, wieso dieses fröhliche Mädchen plötzlich an gebrochenem Herzen stirbt, beschreibst du das wie den Tod von irgendeinem Kanarienvogel, der halt eines Morgens plötzlich tot im Käfig liegt und von der trauernden Familie dann hastig das Klo runtergespült wird.
Das ist eine der zentralen Szenen des Romans... da müsste man definitiv mehr Dramatik und Gefühl reinstecken, weil sonst vieles, was danach kommt, nicht so richtig nachvollziehbar ist.
TITEL
Also "Max' Geschichte" geht ja mal gar nicht.
Das ist so, als ob ich "Unity 2 - Resistance" "Kais Abenteuer im Internat" genannt hätte. Ich meine, Bescheidenheit ist ja wirklich eine Tugend, aber so tiefstapeln brauchst du dann auch wieder nicht. Oder ist dir wirklich nix Besseres eingefallen?
GESELLSCHAFTSKRITIK
Ist, ähnlich wie bei Unity 1, eher zwischen den Zeilen zu finden und sehr dosiert eingesetzt worden.
Ein paar mehr bissige Kommentare hätte man vielleicht, gerade am Anfang im Hinblick auf Schulzwang und die Gleichgültigkeit der Lehrer gegenüber den Nazis, noch einbauen können.
Am Ende, als Max durch die Straßen läuft und über die Leute nachdenkt... Zitat: "Sie ließen einen Tag ihr Auto stehen und fühlten sich, als hätten sie das Klima verändert. Sie gründeten eine Familie, mit Menschen, von denen sie eigentlich gar nicht verstanden wurden, und meinten, ihren Lebenssinn erfüllt zu haben."...
Da spricht Tyler Durden aus dir. Das ist geil.
MÖGLICHKEITEN
Nur ein kurzes Gedankenspiel, das mir kam...
Arne hat ja schon mehrmals gemeint, dass es ihm bei Unity 1 gefallen hätte, wenn am Ende irgendwas total schräges, David Lynch-mäßiges passieren würde, statt eines Actionfilm-Finales.
Der Gedanke war mir ehrlich gesagt bei deiner Story auch gekommen.
Gerade, weil sich Max gegen Ende doch zunehmend verändert und irgendwie auch immer mehr den Kontakt zu den normalen Leuten verliert, wäre so ein Ende wie in Fight Club interessant gewesen... nämlich, dass Max plötzlich herausfindet, dass er sich selber jagt, weil August seine dunkle, sadistische Seite darstellt, und er selbst es war, der seine Freundin in den Tod getrieben hat.
Ähm ja, das würde aber natürlich die ganze Aussage komplett über den Haufen werfen. Ich hätte das definitiv auch nicht gemacht, wenn das meine Story gewesen wäre.
Aber die Idee fand ich trotzdem interessant. Dass auch beispielsweise das Auseinanderbrechen seines alten Freundeskreises mehr mit Max und dessen Verhalten zu tun hat, als er sich selbst eingestehen wollte...
Doch das sind wie gesagt nur theoretische Gedankenspiele, keine Kritik oder dergleichen. Das wäre dann halt eine ganz andere Geschichte, und nicht mehr die, die du eigentlich erzählen wolltest.
So, ich glaube, das war mal das Wichtigste, was mir aufgefallen ist, und was ich dich wissen lassen wollte.
Und denke nicht, dass ich zu kritisch mit dir umgehe..
ich gehe mit meinen eigenen Werken mindestens genauso kritisch um. (Nur poste ich diese Selbstkritik in der Regel nicht, sondern mache das eben heimlich, still und leise mit mir selbst aus.)
Wie gesagt, mach weiter so...
und ach ja, natürlich hat mich die Beschreibung von Joes Zuhause sofort an das denkwürdige Unity-Treffen im letzten Sommer erinnert. Lustig. 
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M.F
unregistriert
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RE: Max' Geschichte
01.03.2008 21:02 |
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| Zitat: |
Original von dian
Völlig unnötig unglaubwürdig fand ich hingegen, dass Max dann an einen ehemaligen Bullen oder Privatschnüffler oder was auch immer gerät, der sich dann rein zufällig auch noch als sein Onkel herausstellt.
Warum das denn?? Klar kann es solche Zufälle theoretisch geben... aber ich finde das hat einfach für die Story keinerlei Bedeutung, und führt nur dazu, dass der Leser am Autor zu zweifeln beginnt.
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Wegen dieser Sache habe ich mal mit Ja(Kal geredet.
Es geht eben darum, dass das kaum Zufall sein kann.
Das ganze hat wohl nen tieferen Sinn, jedenfalls waren/sind weitere Bücher geplant.
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Arne Kroger
unregistriert
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Ich möchte auch noch mal dringend um Kapiteleinteilungen bitten, ich komme sonst auch kaum damit zurecht, das zu lesen. Oder wenigstens Vorschläge von Dir, @Ja(kal, wie man das aufteilen kann.
Danke.
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So, danke erstmal für deine gute Kritik, dian.
Formales und Titel:
Deswegen wollte ich den Text ja auch noch mal überarbeiten, nach luckers Korrektur-lesung. Aber dann hättet ihr den Text erst in frühestens 4 Wochen gehabt
.
Glaubwürdigkeit: Ich hatte schon als der Text nur in meinem Kopf existierte, den Wunsch, Max Onkel auftauchen zu lassen an der Stelle, keine Ahnung warum. Aber ich tausche den glaube ich lieber gegen einen alten Freund von Joe aus, wenn ich den Text überarbeite.
Spannung: Habe ich bewusst in den zweiten Teil gesteckt, damit die Liebesgeschichte mehr Platz hat. Darauf basiert ja das ganze Buch: 1. Teil Liebe, 2.teil Hass.
Nicht zu hastig: Deswegen habe ich mir auch schon Vorwürfe gemacht. Aber manche Stellen müssen einfach vorkommen und wenn ich keinen Bock habe, die zu schreiben, wirken die halte ein bisschen hin geklatscht
.
Gesellschaftskritik:
| Zitat: |
| Da spricht Tyler Durden aus dir. Das ist geil. |
Möglichkeiten: Das auseinanderbrechen seines alten Freundeskreises hat ja praktisch nichts mit ihm zu tun. Es geht ja darum, das sich Dean in Anna verliebt hat, die aber schon mit Daniel zusammen ist. Und natürlich das Stefanie gestorben ist und Basti weg ziehen muss.
So, das wars erstmal.
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"Einige Menschen in diesem Land sind sehr reich, aber die meisten von euch sind sehr, sehr arm. Und wisst ihr wieso? Weil ihr alle faule Säcke seid! Euer Land braucht Geld. Aber ihr könnt leider nicht genug Geld beschaffen. Also sag ich euch, was wir tun müssen: Wir werden die Krankenhäuser zumachen und den Leuten Arbeit geben und mehr Raketen herstellen!!"
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Arne Kroger
unregistriert
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Also, ich warte gerne noch ein paar Tage, wenn Du bis dahin eine vernünftige Gliederung fertig hast, @Ja(kal.
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dian
unregistriert
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| Zitat: |
| Ich hatte schon als der Text nur in meinem Kopf existierte, den Wunsch, Max Onkel auftauchen zu lassen an der Stelle, keine Ahnung warum. Aber ich tausche den glaube ich lieber gegen einen alten Freund von Joe aus, wenn ich den Text überarbeite. |
Du kannst den Onkel am Ende schon auftauchen lassen, wenn dahinter irgendein Sinn steckt oder du in einer eventuellen Fortsetzung daran anknüpfen willst.
Allerdings darfst du ihn dann nicht so einfach aus dem Hut zaubern, sondern müsstest irgendwann am Anfang der Geschichte mal was von seinem Onkel erwähnen... irgendwas mysteriöses oder so, oder etwas, was auf eine besondere Verbindung zu seinem Onkel hindeutet.
(Irgendwas hast du zwar von einem Streit mit Onkel und Tante erwähnt, aber das war ja glaub nicht der Onkel von Max sondern von einem seiner Freunde...)
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Ich hab's mal angelesen (bis S. 11). Gefällt mir ganz gut bis jetzt. (Lob)
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SweetPrettyMuthaFuckinCountryAcidHouseMusicAllNightLong
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Mittlerweile bin ich auf S. 20 (jaja, fleißiger Leser ; )
Was ich anmerken wollte ist, dass der Apfelvergleich bei mir die ganze kurz zuvor so wunderbar aufgebaute "Erregung" gänzlich zerstört hat. Das klang an der Stelle zu... wie soll ich sagen... unzeitgemäß bzw. lachhaft ^^.
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SweetPrettyMuthaFuckinCountryAcidHouseMusicAllNightLong
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monster
unregistriert
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Werde ich mir mal durchlesen, hab ja sowieso Dauerlangeweile... Und da das ansonsten eher destruktiv ausartet, werd ichs mir mal antun.
Ach, übrigen heißt er Tyler Durden und sie Marla Singer (Ohne T).
Und was fahrt ihr alle so auf den Film ab, das Buch ist doch 1000 Mal besser, vor allem das Ende. Und natürlich wie er seinen Chef mit Nitroglyceringefülltem Monitor umbringt.
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monster
unregistriert
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Hier
Amazon, 7,95, da kann man doch nicht nein sagen.
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Von dem Buch habe ich bisher noch gar nichts mitbekommen - erschreckend! 
Danke, werd's mir mal besorgen.
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. Werde ich auch berücksichtigen.
