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Zum Ende der Seite springen Brief des Indianerhäuptlings Seathl an den Präsidenten der USA aus dem Jahre 1855  
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Anarquia



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Brief des Indianerhäuptlings Seathl an den Präsidenten der USA aus dem Jahre 1855 15.05.2012 14:15 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Hallo,

Ich lese gerade ein Buch über die Fehler des Finanzsystems und des Bodenrechtes, mit Verbeserrungsvorschlägen. In dem Buch wurde am Ende, zum Nachdenken über das Thema Privateigentum an Bodenrecht, auf einen Brief verwiesen. Ich fand ihn recht schön und dachte mir ich poste ihn einfach mal. Vielleicht finden ja auch andere interesse daran:


Der große Häuptling in Washington lässt uns wissen, dass er unser Land kaufen will. Er sagt uns dazu Worte der Freundschaft und des guten Willens. Dies ist sehr freundlich von ihm, da wir wissen, dass er auf unsere Freundschaft kaum angewiesen ist. Wir werden uns aber euer Angebot überlegen, da wir wissen, dass, wenn wir es nicht tun, der weiße Mann vielleicht kommen mag um uns unser Land mit Hilfe von Gewehren wegzunehmen. Was Häuptling Seathl sagt, kann der große Häuptling in Washington mit der gleichen Sicherheit als wahr nehmen, mit der unsere weißen Brüder mit der Wiederkehr der Jahreszeiten rechnen können. Meine Worte sind wie Sterne, sie gehen nicht unter. Wie man den Himmel kaufen oder verkaufen - wie die Wärme des Landes? Diese Idee scheint mir sehr merkwürdig. Wir besitzen auch die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers nicht! Wie könnt ihr sie da von uns kaufen? Jedes Stück dieses Bodens ist meinem Volk heilig. Jede schimmernde Kiefernnadel, jedes sandige Ufer, der zarte Dunst in der Dunkelheit der Wälder, jede Lichtung und jedes summende Insekt sind der Erinnerung und dem Erleben meines Volkes heilig.

Wir wissen, dass der weiße Mann diese Art und Weise nicht versteht. Das Schicksal seines Landes ist ihm so egal wie das eines anderen, da er in der Nacht kommt und vom Land nimmt, was immer er braucht. Die Erde ist nicht sein Bruder sondern sein Feind. Wenn er den Grund erobert hat zieht er weiter. Er lässt die Gräber seiner Väter zurück und zerstört rücksichtslos den Boden für seine Kinder. Sein Appetit wird die Erde verschlingen und nur eine Wüste zurücklassen. Der Anblick eurer Städte schmerzt die Augen der Rothäute, aber vielleicht nur deshalb, weil der rote Mann ein Wilder ist und nicht versteht...

Es gibt in den Städten der Weißen keinen Ort der Stille, keinen Ort den Singen der Frühjahrsblätter oder dem Knistern eines Insektenflügels zu lauschen. Aber vielleicht deshalb, weil ich ein Wilder bin und nichts verstehe, erscheint meinem Ohr der Lärm so schmerzhaft. Was ist das für ein Leben, wenn ein Mensch den lieblichen Ruf des Whippoorwill nicht hören kann oder die Stimme der Frösche um einen nächtlichen Tümpel? Ein Indianer liebt den weichen Klang des Windes sehr, wenn er über das Gesicht eines Sees streicht, und den Duft des Windes, wenn er von einem Mittagsregen reingewaschen ist oder von einer Pinienkiefer mit süßem Geschmack beladen ist. Die Luft ist dem roten Mann teuer, deshalb, weil alle den selben Atem haben: die Tiere, die Bäume, die Menschen. Der weiße Mann scheint die Luft, die er atmet, gar nicht zu merken; wie ein Mensch, der tagelang dahin stirbt, ist er für den Gestank empfindungslos.

Falls ich mich entscheiden sollte, dem Angebot zuzustimmen, werde ich eine Bedingung zu stellen haben: Der weiße Mann muss alle Tiere des Landes als seine Brüder behandeln. Ich bin ein Wilder und verstehe es nicht anders. Ich habe schon tausende verwesende Büffel auf der Prärie gesehen, von weißen Männern zurückgelassen, die ihn von einem vorbeifahrenden Zug aus abknallten! Ich bin ein Wilder und verstehe es wirklich nicht, wie das rauschende Eisen-Pferd wichtiger sein kann als ein Büffel, den wir nur töten, um zu leben. Was ist der Mensch ohne die Tiere? Wenn alle Tiere nicht mehr da wären, würde der Mensch an der großen seelischen Einsamkeit sterben, denn alles was den Tieren widerfährt, trifft auch den Menschen. Alle Dinge sind miteinander verbunden. Was immer der Erde zustößt, stößt auch dem Menschen zu!

Vielleicht könnten wir verstehen, wenn wir wüssten, was der große Traum des weißen Mannes ist, welche Hoffnung er seinen Kindern an langen Winterabenden erzählt, welche Visionen er ihnen in den Geist brennt, dass sie es sich für Morgen wünschen. Aber wir sind Wilde. Die Träume des weißen Mannes sind uns verborgen. Und weil sie uns verborgen sind gehen wir unsere eigenen Wege. Wenn wir zustimmen, dann nur deshalb, um wenigsten die Reservation, die ihr uns versprochen habt, zu retten. Vielleicht dürfen wir dort unsere kurzen Tage noch so verleben, wie wir es wollen. Wenn der letzte rote Mann von der Erde verschwunden sein wird, wenn die Erinnerung nur noch dem Schatten einer Wolke gleicht, die über die Prärie zieht, werde jene Ufer und Wälder dennoch die Seelen meines Volkes festhalten, da sie dieses Land so lieben, wie ein Neugeborenes den Herzschlag seiner Mutter liebt. Wenn wir euch unser Land verkaufen, liebt es so, wie wir es geliebt haben. Haltet fest an eurem Gedächtnis, wie das Land aussieht, wenn ihr es nehmt.

Eins wissen wir, und der weiße Mann wird es vielleicht auch eines Tages entdecken: Unser Gott ist derselbe Gott. Ihr mögt jetzt denken, dass ihr ihn so besitzt, wie ihr auch das Land besitzen wollt. Aber das könnt ihr nicht. Er ist Gott für alle Menschen. Und sein Mitleid für die weißen und die roten ist dasselbe. Ihm ist die Erde wertvoll, und die Erde zu verletzen heißt, Verachtung auf den Schöpfer zu häufen. Macht weiter euer Bett zu beschmutzen, und eines Tages werdet ihr in eurem eigenen Müll ersticken. Wenn die Büffel alle abgeschlachtet sind, die wilden Pferde alle gezähmt, die heimlichen Winkel des Waldes vom Geruch vieler Menschen und der der Anblick der reifen Hügel von ratschenden Weibern verdeckt ist, wo ist dann das Geheimnis des Dickichts? Es ist fort. Wo ist der Adler hin? ER IST FORT!

Mit all eurer Kraft, mit all eurem Mut und mit ganzem Herzen bewahrt es für eure Kinder und liebt es so, wie Gott uns alle liebt. Eines wissen wir: Unser Gott ist derselbe Gott. die Erde ist ihm wertvoll.
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WerBinIch

Dorfkind

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15.05.2012 17:33 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ein unglaublicher Brief... was gäbe ich dafür einmal mit diesem Indianer zu sprechen...
Ich weiss nicht wies euch geht, aber ich hätte jetzt irgendwie bock mir n stück land zu kaufen und mich abzusetzen großes Grinsen

Wie soll man sich selbst finden, wenn dir die Gesellschaft vorschreibt, wer du zu sein hast?
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deldenker

Freund der Nacht

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15.05.2012 23:15 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Von wem wurde der Brief übersetzt? Karl May?

"Einige Menschen in diesem Land sind sehr reich, aber die meisten von euch sind sehr, sehr arm. Und wisst ihr wieso? Weil ihr alle faule Säcke seid! Euer Land braucht Geld. Aber ihr könnt leider nicht genug Geld beschaffen. Also sag ich euch, was wir tun müssen: Wir werden die Krankenhäuser zumachen und den Leuten Arbeit geben und mehr Raketen herstellen!!"
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Xoc

lol

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17.05.2012 01:54 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Wer mit dem Volk, das diesen Text verfasst hat, sprechen möchte, sollte sich an einen Amerikaner seines Vertrauens wenden und nicht an einen Indianer.

z.B. hat Seattle niemals in seinem Leben Eisenbahnen und wahrscheinlich nicht mal Büffel gesehen. Dort, wo er lebte (und er hat die Gegend nie verlassen) gab es beides nicht.

Der tatsächliche Autor ist vermutlich im wesentlichen Henry A. Smith 1887.

The Story of An Undocumented Speech

"Do you believe in free will?" "I have no choice."
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VladTepes




21.05.2012 13:16 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Die Art wie der Brief formuliert ist, ist zu un-indianisch. Viele der Ausdrücke sind Klischee aus Westernfilmen.
Das passiert bei nur halb-seriösen Quellen leider öfters.
Man sogar in Europa mit Indianern sprechen, allerdings nicht mit den Prärie-indianern oder Waldindianern der USA. Aber viele Inuit, bei uns alls Eskimo umgangssprachlich bekannt, leben in Grönland und auf dem dänischen Festland. Ursprünglich lebten die Clans der Inuit im Norden Kanadas und teilweise in Alaska.
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Veritas



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22.05.2012 13:23 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ist das nicht einfach der Lauf der Dinge? Evolution. Hätten die Indianer damals einfach mitgespiel und hätten sie sich den Begebenheiten angepasst wären sie vielleicht nicht vom Aussterben bedroht. Wahrscheinlich würde es ihnen heute ähnlich gehen wie den Schwarzen.

Dunkel, die andere Seite ist....... Schnauze Yoda! Iss deinen Toast!
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