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Frisch aus der Feder
30.04.2009 00:48 |
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Revolution!!!
Holt die Propheten aus den Kellern,
Schlagt die Vitrinen kaputt
Hinter denen die Dichter sitzen
Biegt die Gitter
Die die Intellektuellen kerkern
Die Kenner des Seins,
Die Wissenden,
Die Seher,
Wann endlich brechen sie aus sich heraus
Wann endlich lasset ihr sie frei
Die Welt erstickt an Dummheit
Und die Heiler sind verhaftet
Weil Macht nur Dummheit braucht
Um mächtig Macht zu spielen…:
Betäubt und zum Schweigen gebracht
Verhöhnt und ausgelacht
Ist des Denkers Wort nur Hohn
Der Reichen Schergen warten schon…
…Und reiben gierig sich die Hände
Es färben rot sich Villenwände
Galgen werden flugs errichtet
Die Weisheit still und leis vernichtet
Wann endlich wacht ihr Menschen auf
Lasst nicht dem Schicksal seinen Lauf
Und nehmt das eure in die Hand
Revolte brauchts in Stadt und Land
Solls denn immer weiter gehen
Dass Geld und Macht ganz oben stehen
Derweil das Volk am Boden schmachtet
DIE OBRIGKEIT GEHÖRT ENTMACHTET!!!
(Drum ists die Pflicht im Heut und Hier
Solidarität statt Gier
Laut schreit Zeit: REVOLUTION
Und nicht:
“Irgendwer kommt und macht das schon…”)
"Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten"
von Götz Alzmann abgewandeltes Zitat eines Tucholski- Spruches
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Zum Inhalt:
Das Werk thematisiert die Unterdrückung durch Obrigkeiten, die irgendwann scheitern wird, wenn Gier zu maßgeblich wird.
Dann kommen die Propheten und Intellektuellen, auf die in einem funktionierenden System kaum einer hört.
Damit alles so bleibt, wie es ist, sind die Reichen daran interessiert, noch reicher zu werden und alle als Feinde anzusehen, die Aufklärung über die Ausbeutung betreiben wollen.
Revolte / Revolution ist das Mittel, um die Dinge nicht länger hinzunehmen, sondern die Dämme zu brechen und etwas zu ändern.
In der letzten Strophe sehe ich besonders viel Wichtigkeit, denn genau diese angesprochene Mentalität scheint es sehr häufig zu geben: Es geht einem immerhin einigermaßen gut, man kommt über die Runden und will nicht riskieren, selbst das noch zu verlieren. Oder aber, man gibt sich zufrieden oder sieht die Probleme erst garnicht.
Zur Gestaltung:
Interessant finde ich, dass die ersten drei Strophen frei gestellt sind, während die darauf folgenden sich aabb Muster reimen. Das hab ich bisher bei Gedichten noch nicht gesehen. Ist das ein Mittel der Differenzierung der Thematik, der Teilung in Abschnitte oder eher ein frei stilistisches Mittel?
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Die Interpretation, quaid, trift es im Kern.
Allerdings wollte ich den Text nicht wirklich teilen, denn eher das "Experiment" wagen, zwei stilistische Richtungen der Lyrik in einem Gedicht zu verwenden. Ich gehe nich davon aus, dass diesnoch nirgends vorgekommen ist, auch, wenn ich es noch nicht zu Augen bekam, und doch nenne ich es "Experiment" weil ich es eben in meinen "Sachen" noch nicht angewandt habe.
"Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten"
von Götz Alzmann abgewandeltes Zitat eines Tucholski- Spruches
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