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Zum Ende der Seite springen Der Weg der völligen Gewaltlosigkeit  
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Kobin



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Der Weg der völligen Gewaltlosigkeit 14.11.2011 08:20 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich bekomme immer ein flaues Gefühl im Magen, wenn ich von einigen lese, wie aggressiv gegenüber sie gegen Menschen vorgehen oder es im Sinn haben, zweifellos beinahe immer um sich selber zu schützen. Ich will nicht sagen, dass mich meine eigenen Bibelstudien in meiner christlichen Zeit aus zusätzlichen Ängsten, irrationalen Hoffnung und vielen Gebeten besonders weiter gebracht haben aber ich meine etwas verstanden zu haben, was man vielleicht nur als Kind erlernen kann. Mit Kinderaugen habe ich damals in die Welt geschaut und wie sehr hat es mich bestürzt zu sehen, dass die zentralen Aussagen Jesu, bzw. die, die man ihm nachsagt, so verfremdet, ja widersprüchlich gelebt werden. Über zweitausend Jahre Christentum hat daran nichts geändert. Warum werden die zentralen Aspekte des Lebens und des menschlichen Miteinanders immer wieder außer Acht gelassen? Nach einigen Jahren der Suche und des immer erneut auf die Probe stellen meiner Erkenntnis, kam ich zu dem Schluss, dass wir bestimmten Gedanken nicht folgen können, weil sie zu einfach sind, so einfach, dass man sich leichter vergisst als erlernt. Der Mensch scheint sich oft an wilden Spekulationen zu berauschen, an immer größer werdende Gedankenkonstrukte, verliert aber das wesentliche einfache aus den Augen.

Mir wurde zynisch nachgesagt, dass ich freiwillig eine Opferstellung einnehmen würde, wenn ich völlige Gewaltlosigkeit als mein Lebensziel erkläre. Wir feiern heutzutage Gandhi als einen überaus bemerkenswerten Mann, schreiben Referate über ihn, Aufsätze, können aber nach wie vor nicht die Einfachheit seiner Lebenseinstellung verstehen. Aus zahlreichen medialen Quellen sind wir so an die Gewalt gewöhnt, dass uns ein Leben in Frieden vielleicht beinahe unmöglich erscheint. Gandhi war durch und durch Pazifist, er ging sogar so weit, dass er lieber freiwillig sich Gewalt antun ließ als das er zur Gewalt greifen musste. Ich möchte meine Gedanken hier keinesfalls als Dogma auslegen, noch irgendjemand in seiner Lebensführung kritisieren. Für mich kann jedoch die Welt nicht zu einem besseren Ort führen, wenn nicht jeder auf den Gebrauch der Gewalt, sei es auch zur Selbstverteidigung verzichtet. Gewalt schafft Gegengewalt und es war oft zu beobachten, dass diejenigen, die gegen einen furchtbaren Tyrannen kämpften, selbst zu noch schrecklicheren Herrschern wurden. Gewalt gibt Leuten Macht über andere und diese Macht hat das Potenzial beinahe jeden Menschen, auch mich, zu verführen und zu korrumpieren.

Der kleine Prinz sagte einmal: „Man sieht nur in seinem Herzen gut“. Was ich in meinem Herzen sehe, dass es keine Verbesserung der Zustände geben wird, solange wir tagtäglich Gewalt als Mittel akzeptieren.
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14.11.2011 13:33 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

nehme an dieser thread entstand wegen den diskussionen in zwei anderen threads kürzlich.

also man sollte sich immer fragen wo die gewalt anfängt. selbstverteidigung ist absolut legitim. und wenn ich um mich zu verteidigen auch mal als erster zu schlagen muss dann find eich es auch okay.

gewalt beginnt nicht erst bei dem physischen akt sondern schon bei der androhung von potentieller gewalt
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Lonewolf



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14.11.2011 16:08 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Gewalt beginnt bereits bei den Verhältnissen, in die Menschen gezwungen werden, und die sie dazu zu nötigen, ihr Leben bspw. nach dem Konzept von Produktivität und Verwertbarkeit auszurichten.

Der bedingungslose Verzicht auf Gewalt ist die Aufforderung an die herrschende Macht, hemmungslos von dieser Gebrauch zu machen.

Für mich ist daher klar: Ablehnung von Gewalt als Mittel zur Überwindung von Herrschaftsverhältnissen ist grob fahrlässig, blind und im Grunde auch verlogen, da sie das Übel aufgrund einer fadenscheinigen moralischen Überlegenheit geschehen lässt, anstatt den Kampf dagegen aufzunehmen.

Klar ist aber auch, dass Gewalt eine höchst problematische Methode ist, die der ständigen Reflexion bedarf. Wenn ich eine Ordnung auf Gewalt gründe (wie dies der Staatssozialismus zB getan hat) bin ich tatsächlich nicht viel besser als die kapitalistische Ordnung, die ich abzuschaffen trachte. Es ist sicher eine Gratwanderung, aber simple Beispiele verdeutlichen, dass Gewaltverzicht historisch in die Katastrophe geführt hätte - der Nationalsozialismus wurde nicht mit freundlichen Appellen in die Knie gezwungen, sondern durch den Verdienst der Roten Armee, der Partisanenverbände und der alliierten Truppen. Und all das wäre erspart geblieben, wenn der antifaschistische Kampf bereits in den 20ern konsequent geführt worden wäre.

Letztlich bleibt aber gerade anhand dieses Beispiels klar, dass Gewalt als Form der Verteidigung nur ein Notfallprogramm dargestellt hat bzw darstellen musste, weil die gerechte und freie Einrichtung des Zusammlebens nicht verwirklicht werden konnte. Die erste Frage ist also tatsächlich, wie wir Strukturen aufbauen können, die die Gewalt als solche überflüssig machen.

The Loathsome mask has fallen the man remains
Sceptreless, free, uncircumscribed, but man
Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.

Percy Bysshe Shelley


Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
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14.11.2011 18:13 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

gut gesagt lonewolf smile
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Yog-Sothoth




17.11.2011 21:30 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich kann Lonewolf da nur vollkommen zustimmen.

Mir ist allerdings auch aufgefallen, dass in den heutigen westlichen Medien (Film, Fernsehen, Videospiele) sinnlose und brutale Gewalt zur Unterhaltung immer stärker eingesetzt wird. Früher hatte ich das einfach als gesunden Gegentrend zur übertriebenen Gutmenschen-Mentalität gesehen, die in dem Maße auch einfach genervt hat. Inzwischen habe ich aber das Gefühl, dass das eher ungesunde Maße angenommen hat.
Ich muss allerdings auch sagen, dass ich nicht mehr so den Bezug zu westlichen Unterhaltungsmedien habe; hauptsächlich zocke ich japanische Spiele oder gucke Animes, insbesondere bei letzteren findet man oft eine herzliche Art, die man in vielen westlichen Medien vergeblich sucht...
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Nikita95



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17.11.2011 22:34 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

erinnert mich an elfenlied *__*

- "Denn Vodka ist die wärmste Flasche!" -
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Kobin



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20.11.2011 18:17 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich stelle die Antwort aus planet-hoffnung.de hier noch einmal rein:

Zitat von cryce:
Wie zu erwarten, waren die Rückmeldungen nicht gerade positiv. Es erscheint mir so, dass ich mit dieser Sichtweise ziemlich alleine dastehe, wobei ich jeden, der Gewalt als Mittel zur Selbstverteidigung verwenden möchte, verstehen kann. Ghandi hatte einen Grund, warum er vollkommen auf Gewalt verzichtete. Ebenso handeln alle großen Weltreligionen gleichermaßen davon. Auch im Bereich der Philosophie findet man immer wieder solche Ansätze. Das größte Problem sehe ich darin, sich dieser Einstellung ständig im Alltag bewusst zu werden. Wie schnell werden wir wütend? Wie schnell gehen uns böse Worte über die Lippen, die gerade dazu geschaffen sind Gewalt hervorzurufen?

Eine weitreichende Verbesserung wird es in meinen Augen nur geben können, wenn man auf Gewalt gänzlich verzichtet und sie notfalls gar in Kauf nimmt. Ich wage das, weil mir mein Leben wahrscheinlich weniger wert zu sein scheint als dem Durchschnitt. Natürlich wird die Haltung, dass man im Ernstfall dadurch freiwillig auf sein Leben verzichtet, befremdlich wirken, bleibt aber letztendlich eine individuelle Entscheidung. Für meine Begriffe löst Gewalt keine Probleme sondern erzeugt nur Gegengewalt. Diktatoren mögen dadurch gestürzt werden, der Rachegedanke hingegen wird nur zu oft von Sympathisanten weitergetragen und sorgt für weitere (gewaltsame) Konflikte.

So war vielleicht die gedankliche Unterstützung in Ägypten diesen Jahres etwas zu enthusiastisch. Beispiele wie die friedliche Revolution hier in Deutschland, sowie Ghandis Idee des “Civil Disobedience” haben bewiesen, dass es auch anders geht, dass Gewalt nicht als Mittel eingesetzt werden muss, um bestehende Strukturen zu ändern. Ich sehe eine solche moralische Überlegenheit nicht als fadenscheinig an. Es mag so erscheinen, dass man damit die Machthaber auffordert, hemmungslos von der Gewalt, Gebrauch zu machen. Tatsächlich ist es aber so, dass die Bereitschaft gegen vollkommen entschlossene aber sich nicht wehrende Bürger vorzugehen nicht gegen unendlich geht, sondern ab einen bestimmten Punkt sinken wird, sofern sich zusätzlich ein internationales Interesse entwickeln kann.

Seit Jahrhunderten regiert letztendlich die Gewalt auf Erden, sei es psychische, physische oder durch gesellschaftliche Zwänge bzw. Normen erzeugte. Das kann erst endlich aufhören, wenn die Menschheit bereit ist, darauf zu verzichten, sonst sorgt deren fortlaufende Anwendung, dass nachfolgende Generationen, Gewalt weiterhin als legitimes Mittel betrachten. Die Geschichte stellt ein ewiger Kreislauf dar, der endlich durchbrochen werden müsste. Meiner Meinung wäre dies der Weg dazu.
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20.11.2011 18:58 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat von Kobin:
Ich stelle die Antwort aus planet-hoffnung.de hier noch einmal rein:

Zitat von cryce:
Es erscheint mir so, dass ich mit dieser Sichtweise ziemlich alleine dastehe, wobei ich jeden, der Gewalt als Mittel zur Selbstverteidigung verwenden möchte, verstehen kann. Ghandi hatte einen Grund, warum er vollkommen auf Gewalt verzichtete. Ebenso handeln alle großen Weltreligionen gleichermaßen davon.

So war vielleicht die gedankliche Unterstützung in Ägypten diesen Jahres etwas zu enthusiastisch. Beispiele wie die friedliche Revolution hier in Deutschland, sowie Ghandis Idee des “Civil Disobedience” haben bewiesen, dass es auch anders geht, dass Gewalt nicht als Mittel eingesetzt werden muss, um bestehende Strukturen zu ändern. Ich sehe eine solche moralische Überlegenheit nicht als fadenscheinig an.


weltreligionen und friedlich???

was für ne friedliche revolution? wenn es ne friedliche revolution gab wieso leben wir dann noch in einem herrschaftssystem?
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Kobin



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20.11.2011 19:22 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Immer die gleichen platten Sprüche, wenn sie obgleich von der Seite kommen, die der Gesellschaft kritisch gegenüber steht. Habe ich behauptet, dass die Weltreligionen friedlich wären oder durch die Geschichte friedlich wahrgenommen wurden? Ich hatte nur gesagt, dass die Weltreligion davon handeln, soll heißen, sich darauf beziehen.

Und wenn du ein "echtes" Herrschaftssystem sehen willst, kannst du mal nach Dafur schauen.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Kobin am 20.11.2011 19:24.

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20.11.2011 22:46 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

äh...

bleib ma locker.

is mir scheiß egal was die religionen predigen. das zählt alles nichts wenn sie es nicht in die tat umsetzen und ihre eigene ideologie nicht selbst reflektieren können.

globalisierung ist das stichwort. alles hängt irgendwie zusammen. ganz bestimmt auch dafur und berlin.

welche friedliche revolution meintest du denn?
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Yog-Sothoth




21.11.2011 03:29 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat von Nikita95:
erinnert mich an elfenlied *__*

Nicht dass du mich missverstehst - ich weiß schon dass es auch in Animes viel Gewalt gibt (und oft auch besonders sinnlos, z.B. Dokuro-chan ^^), ich bezog mich aber eher auf den allgemeinen zwischenmenschlichen Umgang. Amerikaner scheinen z.B. besonders gut darin zu sein, anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben, am Besten noch in möglichst spektakulären Schauprozessen. Japaner dagegen entschuldigen sich schon, wenn nur die Gefahr besteht, dass sie jemandem eine Unannehmlichkeit bereitet haben, und zumindest in Animes kommt diese Art auch oft sehr ehrlich und menschlich rüber, statt bloß distanziert höflich (ich war leider bis jetzt noch nicht in Japan).

Zitat von Kobin:
Habe ich behauptet, dass die Weltreligionen friedlich wären oder durch die Geschichte friedlich wahrgenommen wurden? Ich hatte nur gesagt, dass die Weltreligion davon handeln, soll heißen, sich darauf beziehen.

Ich bin da jetzt kein Experte, aber das alte Testament (Sintflut, Sodom und Gomorra, Schwulenfeindlichkeit) oder den Koran (Gewaltaufruf gegen "Ungläubige") würde ich nun wirklich niemandem in die Hände drücken, um ihn zu einem friedlichen, toleranten Menschen zu erziehen, sondern mich maximal auf ausgesuchte Texte beschränken. Augen rollen

Überhaupt sehe ich im Christentum auch oft diese (in der Bibel verwurzelte) Doppelmoral, dass man es zwar als schwer bedenklich ansieht, selbst Gewalt auszuüben, sich aber gleichzeitig wünscht dass eine höhere gerechte Institution wie Gott (oder der Staat) die Sünder bestraft. Naja, Hauptsache die Verantwortung an andere weitergeben, und sich selbst die Hände nicht schmutzig machen...
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Lonewolf



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21.11.2011 12:30 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat von Yog-Sothoth:
Zitat von Nikita95:
erinnert mich an elfenlied *__*

Nicht dass du mich missverstehst - ich weiß schon dass es auch in Animes viel Gewalt gibt (und oft auch besonders sinnlos, z.B. Dokuro-chan ^^), ich bezog mich aber eher auf den allgemeinen zwischenmenschlichen Umgang. Amerikaner scheinen z.B. besonders gut darin zu sein, anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben, am Besten noch in möglichst spektakulären Schauprozessen. Japaner dagegen entschuldigen sich schon, wenn nur die Gefahr besteht, dass sie jemandem eine Unannehmlichkeit bereitet haben, und zumindest in Animes kommt diese Art auch oft sehr ehrlich und menschlich rüber, statt bloß distanziert höflich (ich war leider bis jetzt noch nicht in Japan).

Zitat von Kobin:
Habe ich behauptet, dass die Weltreligionen friedlich wären oder durch die Geschichte friedlich wahrgenommen wurden? Ich hatte nur gesagt, dass die Weltreligion davon handeln, soll heißen, sich darauf beziehen.

Ich bin da jetzt kein Experte, aber das alte Testament (Sintflut, Sodom und Gomorra, Schwulenfeindlichkeit) oder den Koran (Gewaltaufruf gegen "Ungläubige") würde ich nun wirklich niemandem in die Hände drücken, um ihn zu einem friedlichen, toleranten Menschen zu erziehen, sondern mich maximal auf ausgesuchte Texte beschränken. Augen rollen

Überhaupt sehe ich im Christentum auch oft diese (in der Bibel verwurzelte) Doppelmoral, dass man es zwar als schwer bedenklich ansieht, selbst Gewalt auszuüben, sich aber gleichzeitig wünscht dass eine höhere gerechte Institution wie Gott (oder der Staat) die Sünder bestraft. Naja, Hauptsache die Verantwortung an andere weitergeben, und sich selbst die Hände nicht schmutzig machen...


Ja. Im Grunde sollte man Nietzsches "Zur Genealogie der Moral" und die Bibel nur im Doppelpack verkaufen Augenzwinkern



1989/90 stellt im übrigen keine Revolution, sondern - wie Johannis Agnoli einmal richtig festgestellt hat - eine Konterrevolution dar, zumindest in der Konsequenz der kapitalistischen Restauration.
Dass es die westliche Demokratie geschafft hat, sich mit ihren verfeinerten subtilen Herrschaftsmechanismen unangreifbarer zu machen als die offen repressiv agierenden Diktaturen, die immer als Kontrastbild zu unserer "freien" Welt vorgeführt werden, nötigt mich nicht gerade zu Respekt.

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reset



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21.11.2011 13:07 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

eine "revolution" mit nationalistischen interesse ist für mich keine revolution

PS: und das was vor mir gesagt wurde seh ich auch so

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von reset am 21.11.2011 13:08.

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frEIdenker

southpark sagt mehr aus,als die nachrichten


19.08.2012 19:08 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

ich glaube, jede form von gewalt ist scheiße!!!
ich muss jedoch sagen,wenn man gewalt zur selbstverteidigung nutzt,ist das legitim!!!
es muss nur noch die frage geklärt werden,welches maß an gewalt legitim ist,wenn man sich verteidigen muss aber das ist von fall zu fall unterschiedlich!!!

"'Es gibt keine Atheisten in Schützenlöchern' ist kein Argument gegen den Atheismus, es ist ein Argument gegen Schützenlöcher."james marrow
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WerBinIch

Dorfkind

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19.08.2012 19:28 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Ich mache nun fast mein ganzes Leben Kampfsport / Selbstverteidigung und in einer guten Schule wird auch die Verhältnismässigkeit gelehrt.
Wobei ich sagen muss, wenn man zB von ein paar Neonazis mit Eisenstangen, etc. angegriffen wird, was leider in manchen Orten durchaus passieren kann, dann ist es mit der Zurückhaltung vorbei, was auch klar sein dürfte.

Wie soll man sich selbst finden, wenn dir die Gesellschaft vorschreibt, wer du zu sein hast?
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VeggiePower

burr

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20.08.2012 01:33 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

ist das nicht ganz simpel? gewalt anwenden wenn auf einen selbst gewalt angewendet wird. sonst nicht.


blobb

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curioscitec




20.08.2012 13:12 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Gewalt über etwas oder jemanden auszuüben heißt nicht, diese gleich zu mißbrauchen. Das kann in beidseitigem Einverständnis sein. Ein Pilot hat z.B. direkte Gewalt über ein Flugzeug und damit die Passagiere darin, die sich von ihm irgendwohin fliegen lassen.

Gewaltlosigkeit, Machtlosigkeit, freiwillige Passivität, davon halte ich recht wenig. Weil es kompletten Stillstand bedeutet.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von curioscitec am 20.08.2012 13:16.

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VeggiePower

burr

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20.08.2012 13:48 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

ich meinte mit gewalt eher körperliche gewalt auf andere menschen. ihnen schaden zufügen. das meine ich damit.


blobb

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reset



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20.08.2012 14:56 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

Zitat von curioscitec:
Gewaltlosigkeit, Machtlosigkeit, freiwillige Passivität, davon halte ich recht wenig. Weil es kompletten Stillstand bedeutet.


seh ich auch so. man unterwirft sich freiwillig und hofft auf irgendjemanden oder irgendwas übernatürliches das einem helfen soll. man entledigt sich der eigenen verantwortung. großer bestandteil von religionen und diktaturen.
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frEIdenker

southpark sagt mehr aus,als die nachrichten


20.08.2012 15:24 Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen

wenn ich in ein flugzeug steige,bin ich freiwillig da reingestiegen und sollte darauf vertrauen können,dass das flugzeug nicht wo reingelengt wird!
der pilot zwingt mich ja nicht, da reinzuzteigen!!!

"'Es gibt keine Atheisten in Schützenlöchern' ist kein Argument gegen den Atheismus, es ist ein Argument gegen Schützenlöcher."james marrow
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