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Hallo Leute.
Bevor ich mich erst mal durch sämtliche Einträge hier im Forum "durcharbeite", möchte ich mich erst mal vorstellen:
Mein Nick "Sticky" trage ich auch im RL, der von meinem Familiennamen abgeleitet ist. Hat also nichts mit "klebrig" zu tun.
Als heute Mittvierziger war ich in den 80ern bei verschiedenen Demos dabei, die fast ausschliesslich gewalttätig ausuferten. Dennoch betrachte ich dieses heute noch als notwendig Steine geworfen zu haben, wie die heutige Entwicklung seit des Rückzugs der rebellierenden Jugendbewegungen Ende der 80er, Anfang der 90er eindrucksvoll bewiesen hat.
Die Vorwürfe einer angepassten, unkritischen Jugend heute, kann ich im vollen Umfang bestätigen. Andererseits kann ihnen kein Vorwurf gemacht werden, wenn sie von allen Seiten dieses Weltbild vorgelebt haben. Dennoch sehe ich diese Entwicklung wie eine Massenpsychose, wie auch die Jugend unter Hitler manipuliert wurde und aus dieser Perspektive die Jugend nicht anders konnte, als Führertreu zu denken! Das Prinzip ist das Gleiche geblieben, nur die Lenker haben gewechselt.
So, jetzt werde ich erst mal einige Einträge lesen, damit ich irgendwann einmal mitposten kann.
Revolution now!
Sticky
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Sticky am 15.08.2010 14:14.
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hi sticky
ich hab deinen beitrag mal hierher verschoben zwecks übersicht.
willkommen hier!
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Hansi unregistriert
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Willkommen @Sticky!
Zitat: |
Die Vorwürfe einer angepassten, unkritischen Jugend heute, kann ich im vollen Umfang bestätigen. Andererseits kann ihnen kein Vorwurf gemacht werden, wenn sie von allen Seiten dieses Weltbild vorgelebt haben. Dennoch sehe ich diese Entwicklung wie eine Massenpsychose, wie auch die Jugend unter Hitler manipuliert wurde und aus dieser Perspektive die Jugend nicht anders konnte, als Führertreu zu denken! Das Prinzip ist das Gleiche geblieben, nur die Lenker haben gewechselt. |
Dem möchte ich (wenn auch aus einer rein subjektiven Wahrnehmung) widersprechen. Mir kommt es so vor, als ob sich das in den Generationen die nach mir kamen (bin 85er Baujahr), wieder etwas verbessert hat, was zugegebener Maßen auch daran liegen kann, dass ich aus Ostdeutschland in den wilden Westen übergesiedelt bin, k. A.
Bei der Jugend der 90er Jahre hätte ich dir noch voll und ganz beigepflichtet, glaube aber Tendenzen zu erkennen, die in eine etwas positivere Richtung führen, vllt. täusch ich mich aber auch.
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dian unregistriert
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Willkommen @ Sticky!
Du scheinst ja ganz "vernünftige" Ansichten zu haben...
Ich hoffe, dir gefällt es im Forum, und dass du nicht gleich wieder abhaust, wenn mal ein paar Tage nix los ist.
@ Hansi:
Zitat: |
Bei der Jugend der 90er Jahre hätte ich dir noch voll und ganz beigepflichtet, glaube aber Tendenzen zu erkennen, die in eine etwas positivere Richtung führen, vllt. täusch ich mich aber auch. |
Also meine subjektive Wahrnehmung ist da ein wenig anders... kann natürlich auch daran liegen, dass ich die 80er und 90er in der Erinnerung ein wenig verkläre.
Aber so weit ich mich entsinnen kann, war der Marken- und Konsumwahn damals noch nicht so extrem ausgeprägt wie heute. Ich bilde mir auch ein, dass die Teenies so bis Mitte der 90er optisch noch nicht so gleichgeschaltet waren.
Danach kam der HipHop-Wahn, und alle sind mit kurzen Haaren und den komischen Hosen rumgelaufen, und jetzt leben wir eben in der Emo-Zeit...
Ich habe ja eigentlich überhaupt nichts gegen die Emo-Optik, aber wenn man dann so Klassenfotos von Gymnasiasten sieht und jeder zweite hat exakt die selbe Frisur auf dem Kopf, dann wirkt das halt schon ein wenig befremdlich auf mich.
Also mir geht's da auch eher so wie Sticky, und ich seh da immer gleich die HJ aufmarschieren. Gleichgeschaltete Eltern in gleichgeschalteten Wohnsiedlungen produzieren gleichgeschaltete Kinder, die höchstwahrscheinlich wiederum das Leben ihrer Eltern kopieren werden, auch wenn ihnen das jetzt noch nicht bewusst ist, weil sich ja jeder für ein wahnsinnig besonderes Individuum hält.
Ok, sie rennen wenigstens keinem Führer mehr hinterher... aber irgendwie wäre mir das zuweilen sogar lieber. Einen Führer kann man wenigstens abknallen, dann ist er weg. Den Zeitgeist kann man leider nicht so leicht abknallen.
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Ach, mal endlich jemand da, der wahrscheinlich noch ein bisschen von der guten, alten BRD in den Grenzen von 1989 mitbekommen hat, wo alles viel besser war als heute....
Also, ich sehe das nicht unbedingt so, dass es noch die ganzen 80er durch wirklich bewegenden jugendlichen Protest gab. Den gab es noch evtl. im autonomen Bereich, da gibt es den aber auch heute noch, evtl. sogár in letzter Zeit, da mag Hansi recht haben, wieder etwas mehr als wie noch vor ein paar Jahren.
Die Zeit, als Menschen sich ihre Autarkie nahmen, war, so wie ich das erlebt habe, eher die Zeit der Hausbesetungen, die Zeit der Anti-AKW-Bewegung mit ihren Platzbesetzungen und evtl. auch noch ein bisschen die Fridensbewegungszeit, wobei die mir schon meistens zu friedhfertig war. Die endete, sow ei ich das wahrgenommen habe, schon in der Größe, wie sie damals war, damit, dass die Grünen in die Parlamente zogen anstatt weiter auf der Straße zu bleiben und die restriktive Zeit der geistig-moralischen Wende unter Kohl hat der auch nicht gut getan.
Gut, es gab dann noch mal Ende der 80er mit der Wiedervereinigung ein kurzes Aufblühen von den Strukturen, der aber leider verhalte, der eben kritisch sich zeigte, dass ein Land wie Deutschland wieder fast so groß werden sollte wie es unter Hitler zuletzt war. Aber das kleine bisschen Feuer verdampfte auch schnell und lebte nicht mal wieder auf, als dieses Deutschland dann völkerechtswidrige Angriffskriege führte wie damals es auch Hitler tat.
Aber es gab immer einen Bodensatz an Menschen, auch bei Jugendlichen, die das verstanden hatten und weiterdachten, nur sehr viele waren es eigentlich nie.
Und was heißt schon "rebellierende Jugendbewegung"?
Die, mit denen ich mal rebelliert habe, haben später die o.g, Angriffskriege durchgesetzt, haben mit Hartz IV einen neuen Neoliberalismus losgetreten, den man sich unter Kohl noch nicht vorstellen konnte und dafür gesorgt, dass die Betreiber der AKWs auch rechtlich sicher sein konnten, dass die Dingern am Netz lassen konnten für eine bestimmte Zeit.
Denn, Dian:
Auf einem Klassenphoto der siebziger siehst Du auch jeden zweiten mit langen Haaren und lila Latzhose und sonstigen Öko-/Hippy-/Sponti-"Uniform". Das war eigentlich damals nicht anders als heute. (Wobei es heute schon noch ein paar Jugebdkulturen mehr gibt, als die der Emos. Hier auf dem Land im tiefsten Westen gibt es noch Punks. HipHopper gibt es noch in Ballunsgzentren wie dem Ruhrgebiet, wie überall, wo man einen großen Migrantenanteil hat. Emos fallen dafür hier auf dem Land seltener ins Gewicht.)
Und es gab auch schon in den siebzigern Liedern, wie den "Willy" von Konstantin Wecker, in dem es hieß über die Resignation einiger:
Zitat: |
I versteh di, des is ja koa Wunder, wenn man bedenkt, was alles wordn is aus de großen Kämpfer. Heit denkas ja scho mit 17 an ihr Rente, und de Madln schütteln weise an Kopf, wenn d´Muater iam Mo as Zeig hischmeißt und sagt, mach doch dein Krampf alloa, i möcht lebn, ... |
Also, das die Jugend angeblich kritiklos wurde, war auch schon damals ein beliebter Vorwurf der gesellschaftskritischen Menschen, genau wie die Reaktionären immer sagen, die Jugend habe kein Benehmen mehr oder so.
Um ehrlich zu sein, sehe ich eigentlich nur eine sehr kleine Gruppe, die sowohl was verändert hat für sich und auch für einen Teil der Gesellschaft dort, wo Menschen was eigenes in Angriff genommen haben. Wenn man sich eben in den paar Nischen, in die sonst niemand reinwollte eingerichtet hat, ruhig mit einer anfänglichen Abhängigkeit vom Staat, hat man wenigstens für sich und ein paar andere was geschaffen, den Zeitgeist, das ist schon richtig, Dian, kann man nicht aufhalten. Aber vielleicht ist nicht nur die Aussage richtig, sondern vielleicht hat das auch seine Richtigkeit.
Gemein! Nur weil ich jetzt eben an das Lied von diesem koksenden Schnulzenheini denken musste, habe ich jetzt vor lauter Melancholie gerade auf youtube noch so ein Ding von dem gefunden, was so schön zu der Melancholie passt:
http://www.youtube.com/watch?v=U6D4okN5pZ0&feature=related
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Hansi unregistriert
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Zitat: |
Also, ich sehe das nicht unbedingt so, dass es noch die ganzen 80er durch wirklich bewegenden jugendlichen Protest gab. Den gab es noch evtl. im autonomen Bereich, da gibt es den aber auch heute noch, evtl. sogár in letzter Zeit, da mag Hansi recht haben, wieder etwas mehr als wie noch vor ein paar Jahren. |
Darauf wollte ich in etwa hinaus. Wenn man sich das Weltgeschehen so anguckt und feststellt, dass es wieder Hausbesetzungen gibt die funktionieren etc. könnte man sich ein kleines bisschen in die 68er zurückversetzt fühlen. Zumindest ging mir das hier in Köln persönlich ein bisschen so. Und diese Mode-Klone gab es wohl damals wie heute auch.
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dian unregistriert
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Naja, ich wohne ja bekanntlich eher ländlich, und da gibt es zwar einige leerstehende Häuser, aber keine Hausbesetzer. Und die letzten verbliebenen Punks werden vermutlich mittlerweile im Zoo ausgestellt...
@ Arne:
Zitat: |
Aber es gab immer einen Bodensatz an Menschen, auch bei Jugendlichen, die das verstanden hatten und weiterdachten, nur sehr viele waren es eigentlich nie. |
Schon klar, dass es auch in den 70ern jede Menge jugendliche Spießer gab... und in den 80ern gab's auch junge Leute, die lieber Modern Talking gehört haben statt New Wave oder Punk.
Ich wollte ja eigentlich auch gar nicht das altbekannte "Früher war alles besser"-Lied anstimmen.
Aber man muss schon auch die enorme mediale Entwicklung der letzten 30 Jahren in die Überlegungen mit einbeziehen, und die weitreichenden Auswirkungen auf alle Lebensbereiche, die die ständige Kommunikations-Berieselung mit sich bringt.
Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere... da hat man noch echte Abenteuer erlebt, Lager gebaut, die Lager anderer Kinder zerstört, hat auf Baustellen gespielt oder ist in irgendwelche Scheunen eingebrochen und ähnliches...
Wenn ich mir die Kids heute so anschaue... die spielen doch alle nur maximal 10 Meter vom Elternhaus entfernt, weil sie zum weiter weg gehen erstmal die Erlaubnis ihrer Eltern brauchen... weil die Eltern ja alle total panisch sind wegen den vielen Kinderschändern und was sonst noch alles so passieren kann, wovon man ja ständig in den Nachrichten hört.
Also einigt man sich darauf, dass die Kids ihre Abenteuer virtuell erleben, bei Pokemon und DragonBall. Die Kids nehmen das auch gerne an, werden immer wetterempfindlicher (weil man ja als moderner Zivilisationsmensch nur noch bei gutem Wetter rausgeht), und entsprechend werden sie auch immer krankheitsanfälliger, was physische Krankheiten angeht... psychische sind sowieso längst so häufig wie vielleicht nie zuvor in der Menschheitsgeschichte.
Dann haben sie ja noch ihre Handys, was es früher auch nicht gab.
So sind sie ständig erreichbar (natürlich auch von den Eltern), und sie verbringen einen Großteil ihrer Zeit nicht mehr damit, Dinge zu tun, sondern darüber zu reden, wo sie gerade sind und was sie gerade tun würden, wenn sie nicht mit Telefonieren beschäftigt wären.
Wenn Jugendliche ins Netz gehen, bekommt man schnell den oberflächlichen Eindruck, dass es nur noch zwei Sorten gibt: Die einen, die sich Klingeltöne von Wuschel herunterladen und sich gegenseitig virtuelle Freundschaftsanträge machen, indem sie Bilder von kleinen Kätzchen verschicken... und die andere Fraktion, die nur Sex und Alk im Kopf hat. Noch verstörender finde ich höchstens die Vorstellung, dass es sich dabei gar nicht um zwei verschiedene Fraktionen handelt, sondern dass es ein und die selben sind, die sich erst den lustigen Pups-Hasen aufs Handy laden und sich im Ferienlager dann gegenseitig einen Besenstil in den Arsch rammen.
Ok, ok, ich bin ja schon ruhig. Ich weiß nur, was ich sehe, und was ich sehe ist eben, dass selbst hier im Forum vor ein paar Jahren noch mehr Jugendliche verkehrt sind als heute, und dass die Rächtschreibunk im Internet generell auch immer übler zu werden scheint... das muss ja nicht zwangsläufig bedeuten, dass sich die Menschheit geistig zurückentwickelt. Aber wenn ich mir dann vorzustellen versuche, wie die heutigen Kinder später mal selbst Kinder bekommen und diese dann auch noch zu erziehen versuchen... oh mein Gott, nein... so weit in die Zukunft will ich dann lieber doch nicht denken müssen...
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Bei dem letzten Beitrag von Dian stell ich mir gerade meinen Opa vor, wie er sagt "früher konnten wir uns noch richtig freuen" oder so ähnlich
Ich kann das vielleicht ja nicht so ganz beurteilen, weil ich noch keine andere Jugendgeneration kennengelernt hab (bin 17). Aber wenn ich mir die meisten Erwachsenen so anschaue, dann bin ich mir nicht mehr so ganz so sicher ob die anderen Generationen in ihrer Jugend so viel besser waren. Es wird sicher stimmen, dass es eine viel besser organisierte Protestkultur usw gab, aber 1. war das bestimmt auch in gewisser Weise eine Art von „Modeerscheinung“ und 2. glaube ich nicht, dass die sogenannten 68er wirklich die Mehrheit der damaligen jungen Leute war. Bzw WO SIND DIE DENN BITTE HEUTE??? Verzeiht mir meine Großbuchstaben, aber häufig ist die Rede von der Protestgeneration, aber wenn ich mir die meisten Leute die vom Alter her passen anschaue, dann seh ich das irgendwie nicht. Das sind immerhin die Kinder des Baby-Boomer Jahrgangs, oder? Also machen sie auch einen sehr großen Teil in der Bevölkerung aus. Wär der Jahrgang wirklich so wie heute oft dargestellt hätten wir sicher keine CDU-Regierung mehr. CDU und FDP bekommen ihre Stimmen eben nicht nur von alten Säcken und Neureichen, sondern der Mehrheit der Deutschen, also den Jugendlichen von Anno dazumal.
@dian:
Zitat: |
Original von dian
Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere... da hat man noch echte Abenteuer erlebt, Lager gebaut, die Lager anderer Kinder zerstört, hat auf Baustellen gespielt oder ist in irgendwelche Scheunen eingebrochen und ähnliches...
Wenn ich mir die Kids heute so anschaue... die spielen doch alle nur maximal 10 Meter vom Elternhaus entfernt, weil sie zum weiter weg gehen erstmal die Erlaubnis ihrer Eltern brauchen... weil die Eltern ja alle total panisch sind wegen den vielen Kinderschändern und was sonst noch alles so passieren kann, wovon man ja ständig in den Nachrichten hört.
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Diese Aussage würde ich gerne unterschreiben!
(Ich denk mal das wurde mehr oder weniger schon in dem Thread gesagt:
Kinder müssen Kind sein dürfen )
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Also einigt man sich darauf, dass die Kids ihre Abenteuer virtuell erleben, bei Pokemon und DragonBall.
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Das ist zwar, wenn man es mit Lager bauen oder in Scheunen einbrechen vergleicht, kein echtes Abenteuer, aber man darf die Erfahrungen die Kinder damit machen auch nicht unterschätzen und den Fehler machen das ganze an sich zu verdammen (sagt nur ein Wort gegen Pokemon und ich stell mir ein Pikachu als Avatar rein!^^)
Und genau so ist das auch mit Sex und Alk (die „Klingeltöne von Wuschel“ richten im Hirn sicher mehr Schäden an als Komasaufen..). Dass die Kiddies ihre Erfahrungen damit machen muss nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein.
Zitat: |
Ok, ok, ich bin ja schon ruhig. Ich weiß nur, was ich sehe, und was ich sehe ist eben, dass selbst hier im Forum vor ein paar Jahren noch mehr Jugendliche verkehrt sind als heute,
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Ich bin da, reicht doch^^ Nein im Ernst: Ich muss aus eigener Erfahrung sagen, dass man dieses Forum fast nur durch Zufall finden kann. Wie soll der durchschnittliche User, selbst wenn an den Themen hier interessiert, an der Fülle an Angeboten im Internet das Forum finden?
Zitat: |
und dass die Rächtschreibunk im Internet generell auch immer übler zu werden scheint... das muss ja nicht zwangsläufig bedeuten, dass sich die Menschheit geistig zurückentwickelt. Aber wenn ich mir dann vorzustellen versuche, wie die heutigen Kinder später mal selbst Kinder bekommen und diese dann auch noch zu erziehen versuchen... oh mein Gott, nein... so weit in die Zukunft will ich dann lieber doch nicht denken müssen... |
Alder isch denk voll kurass diese Frage hatten schon andere vor dir als sie über die Generation deiner Eltern, über die, deren Eltern usw nachgedacht haben, irgendwie lebt die Menschheit trotzdem seit Millionen von Jahren, weissu?
edit:
Herzlich willkommen, Sticky
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Remus am 16.08.2010 20:27.
Unterm Strich ist das Leben gar nicht so schlecht.
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Stimmt, hier unten ist es ok.
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Das mit den früher war alles besser ... Das kommt glaube ich daher, das unser Gehirn den positiven Erlebnisse von damals eine höhere Priorität gibt, als den schlechten Erlebnissen. So kommt es dazu, das wenn man sich an seine Jugend zurückerinnert, als sehr positiv empfunden wird.
@Dian das mit der Rechtschreibung nehme ich dir persöhnlich.
Damit hatte ich in der Grundschule schon damals meine Probleme... Und das hat bestimmt nichts mit geistiger zurückentwicklung zu tun.
Aber was schimpft ihr alle auf die Jugend ? Ich denke eher das die Eltern, Lehrer, Politiker, das Fernsehen... daran Schuld sind was aus unserer Jugend geworden ist. Wenn man denen so einen Bullshit vorlebt was soll dann schon dabei rauskommen ?
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Danke erst einmal an Alle für eure Willkommensgrüsse!
@dian:
Volle Zustimmung!
@Remus Kay + Libre:
Betrachtet das nicht als Beschimpfung der Jugend! Wer in diese heutige Nintendo- und Handywelt hineingeboren wurde, fehlt eben die Vergleichsmöglichkeiten zu früher. Andererseits betrachten wir "Ollen" die Entwicklung sehr skeptisch, wenn wir uns die Hintergründe dafür vor Augen schauen: Der Versuch der Herrschenden der Entsozialisierung des Volkes. Denn solange mensch das Volk mit der virtuellen Scheinwelt ruhig stellen und paralysieren kann, denkt das Volk nicht über sein Schicksal nach und rebelliert. Bei eurer Geneation hat mensch nun die technische Entwicklung, um in das Entsozialisierungsprogramm voll einzusteigen. Schon bei Kohls Regierungszeiten hatte Anette Schavan sich dafür ausgesprochen, dass eine übergebildete und überkritische Jugend schlecht für das Land wäre. Natürlich in Hinblick auf permanente Demonstrationen, Häuserbesetzungen, revolutionäre Aktionen, udgl. in den 70ern und 80ern. Den Mächtigen wäre es am Liebsten, wenn alle starr und wie hypnotisiert auf ein technisches Gerät wie PC-Bildschirm oder Glotze starrt und Ruhe hält. Der rest wird einem durch diese Medien permanent eingeflösst: "Arbeite, konsumiere, halts Maul und sei glücklich über dein Schicksal!" Wie ein ferngesteuerter Zombie...
Überlegt doch mal: Ist es eigendlich nicht frustrierend, wenn junge Menschen statt mit dem Menschen gegenüberstehend, mit ihm über eine kalte, tote "Quasselbox" kommuniziert? Ist es nicht entsozialisierend, wenn sie mit "Super Mario" mehr Zeit verbringen, als mit ihren Freunden; wenn sie Abenteuer nur bei "Mortal Kombat" erleben, statt im realen Leben? Mir ist schon klar, dass die alternativen Angebote zu Disco, Party und Komasaufen bei verblödeten und verblödenden Pseudo-"Schlagersongs" immer weniger werden, dass Jugendzentren geschlossen werden. Aber wäre es nicht sinnvoller, sich diese "Gebiete" wieder zurückzuerobern? Das ist mit auch das, wovon ich bei meinem Eingangsthread gespochen habe, das ich heute noch die Eskalationen von damals als notwendig betrachte, um die Entwicklungen zu stoppen, die wir heute haben. Und die haben wir mit unter auch durch die von er Euphorie der Wiedervereinigung gelähmten Jugendbewegung.
Auch so ein Trick: Wieviele Gesetze gegen das Volk wurden klammheimlich während der Fussball-WM beschlossen, wo alle in die Glotze starrten und das nicht mitbekommen haben? Oder gerade jetzt während der Urlaubszeit irgendwelche Forderungen gestellt werden (z.B. Rente mit 70)? Hat auch was mit einer unkritischen Jugend mit zu tun, denn diese wird es voll treffen, wenn das durchgeht...
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Naja, aber die Bourgeoisie hat das Internet nicht erfunden, es kam evtl. gerade rechtzeitig, um Jugendlichen ein neues Medien nahezubringen, dass sie von der Straße abhält. Dafür mussten auch Eltern ihren Kindern nicht mehr verbieten rauszugehen, sondern die haben wegem Internet keinen Bock mehr rauf, weil sie alles an Kontakten auch da haben können.
Es ist da insbeondere der Nachteil, dass noch zu wenig dieses Medium zum Protest genutzt wird. Ich denke, diejenigen, die sich damit auskennen, können mit diesem Medium ebensoviel Protest und Widerstand machen wie man das früher auf der Straße machte. Es wird nur leider wirklich viel zu selten gemacht. (Seiten hacken, in geschlossene Netze eidnrigen, dort gefundes veröffentlichen uswisf.)
Ich möchte aber noch mal kurz darauf hinweisen, weil das hier durcheinandergeht, dass eben die "68er"-Bewegung nicht identisch ist mit der Hausbesetzer- und Anti-AKW-Bewegung des späten 70er. 68 gab es vornehmlich an den Universitäten Proteste gegen die alten Naziriegen in der BRD und gegen den Vietnamkrieg der USA und die Unterstützung von diktatorischen System im Trikont durch die BRD.
Danach war lange Zeit Ruhe, weil es einen Regierungswechsel mit Brandt, später Schmidt gab, der nur durch die Aktionen der RAF eben etwas gehindert wurde, allzu umarmend für alle zu sein. Durch die dank der RAF entstandenden Repressionen im Staatsaparat entstand erst wieder eine kritische Bewegung, die dann später in den Grünen auf parlamentarischer Ebenen und in den Autonomen in der kämpferischen Szene endete.
Das waren also durchaus verschiedene Zeiten, auch, wenn das heute gerne von den Medien in einen Topf geworfen wird.
Es kommt neben der Wiedervereinigung, die wirklich sehr kontraproduktiv auf alles wirkte,, was hier fortschrittlich mal war ind der BRD in den Grenzen von 1989, noch ein Punkt zu, den man aber auch nicht vernachlässigen sollte und sich evtl. in Deiner Kritik, Dian, in der Rechtschreibung auch ausdrückt. Wesentlich mehr für die Kultur bestimmend als noch der Zugang von 18 Mio Menschen aus der Zone war der erhebliche hohe Anteil an Jugendlichen mittlerweile mit Migrationshintergrund. Die Leute sind nun mal wirklich mit einem Staat zufrieden, in dem sie so leben können, wie sie hier leben. Nicht von ungefähr sind diese Typen wie Bushidos die neuen Heinos, die Stimmungslieder von Wein, Weib und Gesang mit Verherrlichung der Nation herausbringen. (Wir sind im WM-Thread schon mal kurz darauf eingegangen.) Da ist kein kritisches Potenzial vorhanden, wie es noch aus dem Bürgertum der alten BRD kam. Da wirste ca. 2 Generartionen warten müssen, bis das bei denen so weit ist, schätze ich.
Bis dahin bin ich aber lieber woanders.
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dian unregistriert
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Also zunächst mal: Ich will ja, zumindest was dieses Thema angeht, eigentlich gar nicht Recht behalten... Es wäre mir wahrlich lieber, ihr könntet mich davon überzeugen, dass ich mich irre und dass die junge Generation weitaus besser ist als ich vermute.
@ Remus Kay:
Zitat: |
Aber wenn ich mir die meisten Erwachsenen so anschaue, dann bin ich mir nicht mehr so ganz so sicher ob die anderen Generationen in ihrer Jugend so viel besser waren. Es wird sicher stimmen, dass es eine viel besser organisierte Protestkultur usw gab, aber 1. war das bestimmt auch in gewisser Weise eine Art von „Modeerscheinung“ und 2. glaube ich nicht, dass die sogenannten 68er wirklich die Mehrheit der damaligen jungen Leute war. |
Naja, das war auch ein wenig vor meiner Zeit... und natürlich war da auch viel Herdentrieb mit dafür verantwortlich, dass plötzlich so viele Studenten losmarschiert sind, nur weil ein paar wenige damit angefangen haben.
Aber es beschränkte sich eben auch größtenteils auf diese (gutbürgerliche) Schicht. Die wollten freie Liebe machen und Hasch rauchen, und wollten auch, dass sich ihre Eltern endlich zu ihrer historische Verantwortung im Bezug auf die Nazi-Zeit bekennen.
Irgendwann ist das alles passiert... der Umgang mit Sexualität ist viel freier geworden, in Erziehung und Schule hielt ein liberaleres Gedankengut Einzug... und der Umgang mit dem Nationalsozialismus hat sich auch geändert.
Also könnte man sagen, sie haben zumindest einige ihrer Ziele erreicht...
hatten dann keinen Bock mehr auf den ganzen Stress und haben sich (zumindest geistig) zur Ruhe gelegt.
Die Anti-AKW-Bewegung, von der Arne spricht, ging hingegen wohl eher aus einer ganz konkreten Weltuntergangsangst hervor, die eng mit dem kalten Krieg verbunden war und sich durch die ganze Popkultur zog.
Die Bedrohung durch Raketen war allgegenwärtig, die Nachrichten berichteten jeden Tag davon. Nach Punk kam Post Punk und New Wave, und seither hat es im Bereich der Popmusik wohl keine so düstere Grundstimmung mehr gegeben... Lieder über Atomkrieg oder den Weltuntergang wurden im Radio gespielt und kamen hoch in die Charts, was man sich heutzutage, wo 98 Prozent der Poptexte von Herzschmerz handeln, gar nicht mehr vorstellen kann.
Auch die Neue Deutsche Welle, die später zum reinen Unsinn verkam, war anfangs sehr gesellschafts- und kapitalismuskritisch.
Also es war schon eine Vielzahl von Faktoren, die da zusammenkam, und die zu diesen Protestbewegungen geführt haben. Als das Problem, die unmittelbare atomare Bedrohung, verschwand, und sich Politiker nun auch um die Umwelt zu sorgen begannen (oder zumindest so taten, als ob), hatte auch diese Bewegung einen nicht unbeträchtlichen Teil ihrer Ziele erreicht und löste sich allmählich in Wohlgefallen auf.
Also was ich sagen will: Die haben konkret gegen bestimmte Dinge gekämpft, und haben in diesem Kampf zumindest gute Kompromisse erzielt, mit denen die meisten von ihnen leben konnten, was vielleicht erklärt, warum man von denen heute nicht mehr so viel hört.
Das kannst du jetzt nicht wirklich mit der heutigen Jugend vergleichen, die sich irgendwie gegen überhaupt nichts verbündet und gegen überhaupt nichts kämpft... zumindest erscheint mir das so.
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Ich muss aus eigener Erfahrung sagen, dass man dieses Forum fast nur durch Zufall finden kann. Wie soll der durchschnittliche User, selbst wenn an den Themen hier interessiert, an der Fülle an Angeboten im Internet das Forum finden? |
Die sollen gar nicht alle unser Forum finden... die könnten ja theoretisch auch von allein auf die Idee kommen, Gruppen zu bilden und sich gegen gesellschaftliches Unrecht zusammenzutun... egal ob virtuell oder in der Realität.
Ich habe nur leider das Gefühl, die meisten nehmen ihr Leben heutzutage als gottgegeben hin... fast so, wie es früher die Bauern im Mittelalter taten.
"Druck in der Schule? Ja, so ist das halt. Da muss man eben Aspririn schlucken und sich durchbeißen.
Stress mit den Eltern? Ja, so ist das halt. Da muss man eben zähneknirschend gehorchen, weil die ja die Eltern sind und die Macht haben.
Ohne Moos nix los? Ja, so ist das halt im Kapitalismus. Da muss man eben versuchen, an Geld zu kommen und sich dem System anzupassen, weil man den Kapitalismus ja nicht abschaffen kann."
Das scheint mir so die heute vorherrschende Mentalität zu sein.
In der Vergangenheit gab es diese Mentalität natürlich auch zu genüge, aber eben immer auch wieder Phasen, in denen mehr Menschen wütend waren und auf die Straße gingen.
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Das ist zwar, wenn man es mit Lager bauen oder in Scheunen einbrechen vergleicht, kein echtes Abenteuer, aber man darf die Erfahrungen die Kinder damit machen auch nicht unterschätzen und den Fehler machen das ganze an sich zu verdammen (sagt nur ein Wort gegen Pokemon und ich stell mir ein Pikachu als Avatar rein!^^) |
Ich bin ja nun der letzte, der was gegen Videospiele hat. Ich wollte nur in dem Zusammenhang darauf hinweisen, dass Games und Mangas auch nicht unbedingt dazu beitragen, dass eine neue Protestkultur entsteht.
Auch wenn die etablierten Politiker gerne mal WoW und ähnliches verdammen, weil es die Menschen abhängig macht... sie sollten eigentlich dankbar sein für diese neue Droge, die die Menschen zu passiven Zombies werden lässt, die sich in die Phantasie flüchten und die Realität nur noch als lästige Notwendigkeit betrachten, in der man eben Geld verdient, um sich seine online-Sessions und die ganzen kostenpflichtigen Zusatzinhalte leisten zu können.
10 Euro löhnen für einen Download, damit der Held 3 neue Kostüme tragen kann? Ja klar, ist doch super, macht doch Spaß!
Kritische Distanz zum Kapitalismus sieht jedenfalls anders aus. Kapitalismus ist für viele eine Notwendigkeit, um die ganzen geilen Spiele zocken zu können... jedenfalls kommt mir das so vor, wenn ich mich manchmal in diversen Videospielforen so umschaue. Und von Gedanken wie den unseren wollen die meisten dort garnix hören, weil sie das nur als lästige Störung ihres glücklichen Konsumentendaseins betrachten.
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Und genau so ist das auch mit Sex und Alk (die „Klingeltöne von Wuschel“ richten im Hirn sicher mehr Schäden an als Komasaufen..). Dass die Kiddies ihre Erfahrungen damit machen muss nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein. |
Da würde ich jetzt aber wirklich mal gerne von dir (oder von Arne) erklärt bekommen, inwiefern die Erfahrung mit Klingeltönen wichtig sein kann, und welche Erkenntnisse die Kids daraus ziehen können.
Natürlich kann man sagen, die machen die Erfahrung, dass sie irgendwann in Schulden stecken wegen dem Scheiß, und dass sie dann noch mehr arbeiten müssen, um diese Schulden wieder abzuzahlen...
ob sie deshalb grundsätzlich das kapitalistische System verdammen werden, sei mal dahingestellt.
Auch Erfahrungen mit Sex und Alk können natürlich nützlich sein, wenn man denn etwas daraus lernt und die richtigen Schlussfolgerungen zieht... und eben da sehe ich nicht wirklich, dass die klüger werden, nur weil sie mit 12 schon gepoppt haben.
Wahrscheinlicher ist leider, dass die, die mit 12 schon poppen, mit 15 dann schon selber Kinder kriegen... Da haben sie noch nicht mal das eigene Leben richtig im Griff, dann müssen sie schon andere Menschen erziehen... und so multipliziert sich dann eben Dummheit.
Aber vielleicht sehe ich das ganze auch nur zu negativ.
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Wieso sind junge Leute heute angepasster als früher, oder besser: wieso ist es so schwer geworden, ein Subjekt des möglichen Widerstandes ausfindig zu machen ? Ich denke es hängt elementar mit dem zusammen, was "Der kommende Aufstand" im ersten Kapitel beschreibt und was ich als zunehmende Internalisierung von Herrschaft bezeichnet habe.
Wir haben seit den 70er Jahren eine zunehmende Umstrukturierung der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft erlebt, die nicht mehr so sehr auf festgelegten Lebensläufen im Establishment basiert, sondern auf der flexiblen, mobilen und beziehungslosen Arbeitskraft, dem homo oeconomicus, der zugleich angesichts des allgemeinen Lifestyle-Wahns zur primären Zielgruppe für moderne Technologien geworden ist. Das eigentlich perfide der allgemeinen Abrichtung und Konditionierung liegt darin, dass sie eben gerade als "Eigenverantwortung", als "Selbstverwirklichung" verkauft und begriffen wird. Konsumismus und Selbstkontrolle (d.h. Förderung des eigenen Marktwertes) sind so verinnerlicht, dass sie den Charakter von Lebensformen angenommen haben. Somit ist auch das Bewusstsein für die Grenze zwischen dem Ich und dem System (der Verwertung, der Warenwelt) zunehmend im Verschwinden begriffen, jeder vermeintliche Widerstand scheint sich eher gegen eine beklagte Ineffizienz des Systems (man sehe sich nur den affirmativen Charakter der Studentenbewegung an) zu richten als gegen dessen Verwertungs-Logik und die damit einhergehende Verstümmelung menschlicher Existenz.
Keine andere Gesellschaftsform hat es zudem so sehr perfektioniert, jede oppositionelle Ausdrucksform sofort wieder ins System zu integrieren, sei es durch Kommerzielisierung von Kunst und Subkultur oder durch politische Repräsentation. Wenn ein Film wie Fight Club problemlos in den großen Kinos laufen kann zeugt das nicht nur von der Indifferenz der Popcorn-Kultur, sondern von einem vollkommenen Relativismus der als einzige gesellschaftliche Wahrheit nur noch die unhinterfragte Reproduktion der Kapital- und Warengesellschaft kennt.
Natürlich darf man auch Faktoren wie Pessimismus und Resignation nicht außen vor lassen, die ja auch hier vorherrschen. Und dennoch nehmen die Möglichkeiten des Widerstandes möglicherweise auch zu, und vielleicht ist es nur eine Frage von wenigen Jahrzehnten, bis wir tatsächlich Bewegungen erleben, die vom Sturm im Wasserglas zur visionären Erhebung werden. Ganz so pessimistisch wäre ich also nicht - die Frage von alternativen und widerständischen Bewegungen ist die Frage, inwieweit es einem System in Zeiten zunehmender Desintegration gelingen wird, das zunehmende freigesetzte Potential wieder einzubinden oder zumindest zum Objekt der Verwaltung zu machen.
The Loathsome mask has fallen the man remains
Sceptreless, free, uncircumscribed, but man
Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.
Percy Bysshe Shelley
Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
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Das Geheimnis des Kapitalismus ist, dass er auf Evolution (in Sinne Darwins) beruht, das macht ihn so ungeheuer mächtig und erfolgreich.
Ich sehe keinen Sinn darin das prinzipiell ändern zu wollen, das wäre ein hoffnungsloser Kampf, besser ist es die Selektionskriterien zum Nutzen des Menschen zu optimieren.
Der rücksichtslose Überlebenskampf des Stärkeren (fittest) hat in der Natur sicher auch viel Leid produziert, aber im Endeffekt hat er doch ein bewunderswert gute funktionierendes System hervorgebracht.
Ich würde das mit dem Kapitalismus also auch nicht all zu pessimistisch sehen.
"Do you believe in free will?" "I have no choice."
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Hansi unregistriert
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Naja, ich will mal so sagen, wenn du das alles als "survival of the fittest" siehst, dann gibt es eben die fittest glory Kapitalisten und jemand den sie zum niederKÄMPFEN brauchen. Somit wäre jede anti-kapitalistische Bewegung der vermeitlich schwächere Gegner, den es braucht um sich als Stärkerer zu behaupten. Wer den Kampf dann am Ende gewinnt werden wir sehen, aber ich kämpf lieber dagegen als mit ihm und dafür, bilde somit einen Gegenpol. Frage ist halt was passiert wenn der Kapitalismus über alle siegt die ihn ablehnen oder durch ihn zu Verlierern werden.
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Original von Hansi
Naja, ich will mal so sagen, wenn du das alles als "survival of the fittest" siehst, dann gibt es eben die fittest glory Kapitalisten und jemand den sie zum niederKÄMPFEN brauchen. Somit wäre jede anti-kapitalistische Bewegung der vermeitlich schwächere Gegner, den es braucht um sich als Stärkerer zu behaupten. Wer den Kampf dann am Ende gewinnt werden wir sehen, aber ich kämpf lieber dagegen als mit ihm und dafür, bilde somit einen Gegenpol. Frage ist halt was passiert wenn der Kapitalismus über alle siegt die ihn ablehnen oder durch ihn zu Verlierern werden. |
Ach, du hast das überhaupt nicht verstanden.
Der "Kapitalist" liegt nicht mit dem "Antikapitalisten" im Konkurenzkampf, der ist weitgehend bedeutungslos, sondern mit den anderen "Kapitalisten".
Etwas präziser findet die Evolution auf 2 Ebenen statt:
Einerseits geht es um die Verbreitung der besten Geschäftsidee, Produktionstechnik, etc und andererseits geht es darum welche Kapitalansammlung das meiste weitere Kapital anhäufen kann.
Diejenigen, die soo gerne eine ganz andere Wirtschaftsform wollen, in der jeder einfach macht, was er gut kann und sich von den so produzierten Produkten nach seinen Bedürftenissen bedient: Macht doch, das ist nicht verboten, solange ihr anderen nichts wegnehmt.
Das wahre Problem daran ist, dass es ziemlich ineffizient ist und deswegen keiner Bock drauf hat.
"Do you believe in free will?" "I have no choice."
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Ein neues Schäflein aus dem engen Stall hat den Weg auf die Weide gefunden, nachdem es sich sein noch kurzes leben lang gefragt hat, warum es getrocknetes Gras fressen soll, wenn vor der Tür die Blumen stehen.
Blumige Gleichnisse mal beiseite gelassen.
Ich bin neu hier, werde vermutlich morgen selbst einen neuen Thread über mich / meinen "Weg" aufmachen.
Wollte nur noch kurz etwas anmerken was weiter oben gepostet wurde;
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Ich muss aus eigener Erfahrung sagen, dass man dieses Forum fast nur durch Zufall finden kann. Wie soll der durchschnittliche User, selbst wenn an den Themen hier interessiert, an der Fülle an Angeboten im Internet das Forum finden? |
Die sollen gar nicht alle unser Forum finden... die könnten ja theoretisch auch von allein auf die Idee kommen, Gruppen zu bilden und sich gegen gesellschaftliches Unrecht zusammenzutun... egal ob virtuell oder in der Realität.
Ich habe nur leider das Gefühl, die meisten nehmen ihr Leben heutzutage als gottgegeben hin... fast so, wie es früher die Bauern im Mittelalter taten. |
Alleine auf die Idee kommen Gruppen zu bilden... Klingt schön und gut.
Aber wie soll ein Jugendlicher der sich einsam fühlt, sich nicht ins "System" integrieren will und doch keine Alternative dazu sieht eine gruppe gründen? Und vor allem mit wem?
Wenn er massiv Glück hat findet sich in seinem Umkreis noch ein weiterer gleichgesinnter. Der rest besteht aus den Systemlemmingen, egal ob Karriere / Leben vorherplanende Streber oder "Gangsterboss".
Wahrscheinlicher wird er sich eher zum Selbstmord / Amoklauf hingezogen fühlen als wirklich zu glauben, das System nicht nur zu verändern was ja schon geschehen ist, sondern das System abzuschaffen.
Darauf werden viele auch nicht kommen.
Wie Nikita eben.
meine 2cent,
schau'' mer mal ob ich morgen wiederkehre und falls ja, das auch den erneuten Schulanfang überleben wird.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von ShaneShofield am 17.08.2010 23:05.
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Erstmal kurz zu den Klingeltönen:
Es ist an sich ganz sinnvoll, dass sich Heranwachsende mit den Bedingungen ihrer Umwelt vertraut machen. Will sagen, egal, ob Klingeltöne oder Internet. im Gegensatz zu meiner Generation gehört das heute zur Umwelt, das ist evtl. heute wichtiger als zu lernen, dass man in der Natur auch mal Gefahren ausgesetzt ist.
Die Sache mit der Anti-AKW-Bewegung und der Weltuntergangsstimmung ist auch noch ein bisschen komlpexer, das waren zwei Bewegungen, die irgendwie sich gegenseitig befruchteten. Das eine war die Freidensbewegung, die sehr große Massen mobilisierte, die war vor allen Dingen gegen die Nachrüstung von Atomwaffen der USA in der BRD. Die war riesig, hatte einen damals noch nicht ungerechtfertigten antiamerikanischen Einschlag (Deshalb nicht ungerechtfertigt, weil die USA schon damals nicht anders waren wie heute, aber Europa oder zumindest die BRD damals war noch nicht direkt in Angriffskriege eingestegen und die war noch ein ziemlich sozialer Rechtsstaat im Gegensatz zu heute.)
Die Anti-AKW-Bewegung war eigentlich auch nur eine Abteilung bzw ein Bindeglied von der ganzen Ökobewegung, von denen eben ein bestimmter Teil aus einem doch ziemlich gehobenen Bürgertum kam, deren Eltern nix anderes kannten wie arbeiten und die deshalb erstmal die Fragen aufwarfen, ob die Wirtschaft immer weiter wachsen müsse und ob man nicht einfach bestimmte Bereiche ausklammern müsste. Das waren also so meistens die Aussteiger, die eher grundsätzliche zivilisationskritische Bedenken gegen die gesamte Gesellschaftsform hatten. Ditfruth ist da ein Paradabeispiel als Professorentochter. Und irgendwie gehörte ich da auch eher zu. Daraus entwickelte sich auch eher noch die Punkbewegung als wie aus irgendwelchen Arbeiterschichten.
Der von dieser Ökobewegung übriggeblibene Teil ist auch irgendwie der Teil, der sich irgendwie am ehesten in seinem Leben eingerichtet hat ohne all zu stark Bestandteil der Gesellschaft zu werden, die waren eben sehr schwer zu korrumpieren, weil sie nicht so großes Interesse an materiellen Werten und gesellschaftlicher Anerkenneung hatten, weil sie das eben alles schon von den Eltern her kannten. (Ich sage immer, an der Entwicklung der beiden kann man sehen, dass Fischer ein Metzgerssohn war und Ditfurth eine Professorentochter. Insofern, Lonewolf: Die Integreirbarkeit in das System, oder ich habe es immer Korrumpierbarkeit genannt, klappt auch deswegen, weil wir eine extrem flexible Gesellschaft sind, wo jeder mal Bourgeoisie und Proletariat sein darf. Diese gesellschaftliche "Offenheit", die Aufstiegsmöglichkeiten sind auch ein Punkt, warum man mit den Anstiegsmöglichkeiten nicht alleine hier in Deutschland Revolutionen machen kann.)
So, das mal als kleiner Exkurs nochmal zu früheren Bewegungen.
Dass sich da wirklich was geändert hat, ist richtig. Es wird seitdem auf Umwelteinflüsse mehr geachtet und die 68er davor haben wirklich einige liberalere Freiheiten in der BRD eingeführt.
Xoc:
Die Menschheit hat aber auch einige 10000 Jahre ohen Kapitalismus existiert. Insofern kann das nicht das unbedingte Überlebensmerkmal sein.
Im Feudalismus interessierte es den Feudalherren einen feuchten Kehrricht, ob jemand mit weniger Resourcen besser produzieren konnte, wenn der Feudalherr Lust hatte, wurde der trotzdem einen Kopf kürzer gemacht. Das ging eben so lange gut, wie die maschinelle Prioduktion einsetzte und die Produktinsmittel wesentlich effektiver genutzt werden konnten. in der Zeit davor kann man eigentlich nicht von Kapitalismus sprechen. Evtl. schon von Anzeichen von Marktwirtschaft, aber auch das nur sehr begrenz, weil die Güter nicht so stark vermehrt werden konnten wie seit der Manufakturisierung.
Früher hatte das Kapital keine Aussagekraft, sondern eher die Heeresstärke, die durch Unterwerfung entstand. Das ist ein Unterschied.
Und, fällt mir auch gerade auf, irgendwie landest Du in letzter Zeit immer in den falschen Threads:
Zitat: |
Diejenigen, die soo gerne eine ganz andere Wirtschaftsform wollen, in der jeder einfach macht, was er gut kann und sich von den so produzierten Produkten nach seinen Bedürftenissen bedient: Macht doch, das ist nicht verboten, solange ihr anderen nichts wegnehmt.
Das wahre Problem daran ist, dass es ziemlich ineffizient ist und deswegen keiner Bock drauf hat. |
Gefühlte 50 % der Threads in letzter Zeit beschäftigen sich hier ausschließlich noch damit, wie man Kommunen gründen kann, das Kapiatl dazu erwerben kann usw.
Und normalerweise nehmen die Threads dann so den Lauf, dass alle das ganz toll finden, ich irgendwann mal auf die bereits bestehenden Projekte hinweise (die zumindest in dem Falle, wo ich arbeite, äußerst effektiv und effizient verlaufen, wir haben Häuser, Grundstücke und ausreichend Kapital und Rücklagen, um gut davon zu leben und nehmen dennoch im Jahr mehr als eine Mio ein. Das geht offenbar sehr effizient, wenn man weiß, wie.) uswusf.
Mit solchen Projekten steht doch mittlerweile das ganze Forum mit voll.
Edit;
Achso:
Hallo, ShaneShofield.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Arne Reload am 18.08.2010 03:54.
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Eastwood unregistriert
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Mensch @Xoc so viele Logikfehler in so wenigen Sätzen.
Ich habe schon nicht einmal betont dass die meisten menschen blind aud all die Schulwissenschaften vertrauen, ohne es zu hinterfragen. im Fall darwin ist dass gleiche, dem englischem Wissenschtler wird so einiges nachgesagt, so wie er dass gar nicht behauptet hat. Weil irgend ein depp seine schriften nicht verstanden hat, und fehlinterspretationen verbreitete, muss man dass jetzt ünterstützen? Kapitalisten haben es gerne übernommen, wie auch alles andere, was eine Konkurenz- und Ellenbogengesellschaft begründet.
In der Evolution war es natürlich anders, es haben nur die Tier- und menschearten überlebt die sich gegenseitig ünterstützten. Ein Dinosaurier war als einzelne Milionen Mal mächtiger als eine Ameise. Und wenn man dieser logik folgt, dann hätte er viel übelebenschancen, oder nicht? Überlebensfähig ist immer die Gemeinschaft und nicht im Sinnne von GEMEINschaft, sondern im Sinne von Gemeinsam.
Willst Du ca. 18 Milionen Tote jährlich verharmlosen, die Kapitalismus auf seine Kappe zu zuschreiben hat? Welches System hat weltweit Hungersnot und Kriege ausgelöst?
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