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Das kleine Wort "naiv"
19.10.2008 03:11 |
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"Das ist aber naiv", "sei nicht naiv". So etwas in der Art bekommt man oft zu hören, wenn man beginnt sich neue Dinge zu überlegen.
Was ich intteressant finde: Das Wort "naiv".
Naivität bedeutet im Prinzip direktes Denken. Man sucht den einfachsten Weg, wenn ich einsam bin gehe ich hinaus und treffe Menschen, wenn ich Hunger habe, koche ich mir etwas,....
Allerdings gibt es in der heutigen Gesellschaft für alles starre Regeln und Gesetzte. Eines Tages muss man zuerst einen Antrag ausfüllen wenn man über 2 Personen treffen will ( in BaWü soll ab Dez. das neue VErsammlungs-Gesetz durchgesetzt werden- Prost Neujahr), wer krank ist muss bevor er behandlet wird Scheine ausfüllen, Krankenkarte mitnehmen, Geld mitnehmen,...
Brauch die Welt also eine gewisse Portion "mehr Naivität"?
Was ist das Gegenteil von Naivität? Abstraktion oder kompliziertes Denken?
Wie abstrakt muss etwas gedacht werden, damit es gut ist? Wie kompliziert muss ein Gedanke sein, damit er angenommen wird?
Bin das erste mal mit diesem Problem in eines von Horst Stowassers Anarchismus Einführungen gestoßen, wenn es euch auch anspricht, freue ich mich auf weitere Impulse;-)
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Bakunins Bart am 19.10.2008 03:13.
Seien wir realistisch- versuchen wir das Unmögliche!
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naivität ist leichtgläubigkeit, oft verbunden mit gutgläubigkeit. man unterstellt jemandem also zuviel vertrauen in einer ach so bösen welt, wo jeder nur an sein eigenes wohl denkt und andere ausnutzt.
so ist zumindest mein verständnis von dem wort. das gegenteil wäre wohl misstrauen..
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Hansi unregistriert
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Mh, ungläubig könnte auch ein Gegenteil von naiv sein.
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nemesus unregistriert
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Hansi unregistriert
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Im Notfall kann man auch immer profiliert schreiben, wenn man viel schwallen und wenig sagen möchte
.
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Ich denke Naivität ist direktes Denken.
"naivität ist leichtgläubigkeit, oft verbunden mit gutgläubigkeit. man unterstellt jemandem also zuviel vertrauen in einer ach so bösen welt, wo jeder nur an sein eigenes wohl denkt und andere ausnutzt"
Das hat auch mit direktem Denken zu tun: ein zusammenleben funktioniert nur auf der Basis von Vertrauen- also vertraue ich. Wenn beide aber um Ecken denken, ob der andere einen hintergehen könnte, so funktioniert keine Beziehung.
"Mh, ungläubig könnte auch ein Gegenteil von naiv sein."
Interessanter Gedanke, glauben heißt bis zu einem gewissen Grad ausschließen, dass es falsch sein könnte. Glauben ist aber auch der erste Schritt für Wissenschaftliches Denken, zunächst glaubt man etwas aus welchem grund auch immer, man hat eine Annahmen und einen Grund dafür, der aber nicht wissenschaftlcih verfolgt wurde-noch nicht. Es tun sich widersprüche auf, man verfolgt, forscht weiter.
Also: in wiefern muss man "naiv" sein und inwiefern "verkompliziert"?
Ich denke gesunde Naivität beugt vor sich zu verhaspeln, unnötig zu abstrahieren,...
Das Haus ist leer, viele Menschen haben kein Haus- Besetzung. Ist das nciht auch naiv eigentlich? Aber es funktioniert.
"kindlich, ursprünglich"
ein kind denkt noch nicht in versteifen Kathegorien, es hat keine "marxistische Denkweise",... es denkt konkret nach Bedürfnissen/Zielen und deren Umsetzung. Es beobachtet, ist offen und setzt Impuse unbefangen durch und setzt mutig verknüpfungen, Das denke ich ist "naiv"
"gerissen" "abgeklärt" "analytisch"
Sehr schön herausgestellt die Gegenbegriffe finde ich.
Erstere beiden sind ja einfach Erfahrungen die man gemacht hat und nun anwendet,ohne sie weiter zu hinterfragen, eine Art Gedanken-Konstrukt. Analytisch ist auch ein Gedanken.Konstrukt was allerdings wissenschaftlich vorgeht. Nun stelle ich aber die These auf dass all diese vorgehensweisen ohne Naivität in sich stehen bleiben, denn Naivität heißt offen für Impulse sein- ein Kind reagiert naiv, es zieht direkte Schlussfolgerungen aus den Impulsen- es ist offen.
"kultiviert" "domestiziert" "ausgebildet" "entwickelt"
hierfür gilt im Prinzip das selbe.
Seien wir realistisch- versuchen wir das Unmögliche!
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Naivität ist wie das Salz in einer Suppe: Das Mittelmaß macht's.
Zuviel Naivität macht einen Menschen zum Opfer hinterlistiger Menschen. Zu wenig Naivität verschließt einem Möglichkeiten.
Dies ist allerdings nur die moderne Definition. Meiner bescheidenen Meinung nach alles, was zählt.
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dian unregistriert
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Ich würde das mit der Naivität nicht so positiv werten, wie Bakunins Bart dies tut.
Ich denke, wer naiv ist, der sieht immer nur die positiven Möglichkeiten, die sich ihm auftun, und ist gar nicht in der Lage, eventuelle negative Konsequenzen seines Tuns in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Man läuft quasi wie Forrest Gump durchs Leben... und sind wir mal ehrlich: Die realen Forrest Gumps haben nicht so viel Glück wie der Typ im Film. Die realen Forrest Gumps werden keine Millionäre, und sie treffen sich auch nicht mit Kennedy.
Die realen Forrest Gumps wählen Leute wie Hitler, und wundern sich dann hinterher, wenn sie selbst im KZ landen.
Das einzig positive am Leben der realen Forrest Gumps ist, dass sie die negativen Aspekte ihres Daseins leichter ausblenden können als einer, der nicht so naiv ist.
Aber als realer Forrest Gump wird man dafür auch ständig verarscht werden, und wird auch ständig auf die Schnauze fallen.
Ob es in einer idealen Welt bzw. im Paradies von Vorteil ist, naiv zu sein, darüber mag man streiten. In der heutigen Gesellschaft ist es definitiv ein großer Nachteil.
Ich will die Zusammenhänge verstehen. Und wenn mich irgendein Schicksalsschlag ereilt, dann will ich die Mechanismen begreifen können, die dazu geführt haben. Ich will nicht unvermittelt aus meiner heilen Welt gerissen werden... denn dann ist (siehe Winnenden) der Schock um so größer.
Wenn ich hingegen schon als Teenager jeden Tag über meine Sterblichkeit und die Grausamkeit der Welt nachdenke, wird mich ein Amoklauf an meiner Schule nicht sonderlich aus der Bahn werfen. Dadurch spart man sich einen Haufen Psychologen.
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