zanthia unregistriert
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Gefühle per Beschluß und Vertrag
19.06.2008 01:30 |
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Als Arbeitgeber kann ich jemanden einstellen, der meinen Anforderungen entspricht ,ich kann von ihm klar definierte Leistungen erwarten , die er erfüllen muss, ansonsten und das weiß er , kann ich ihm wieder kündigen. Die Rekrutierung und Verwendung von menschlichen Funktionen und auch die Entsorgung bei Defekten oder Qualitätsminderung , ist in der Arbeitswelt etwas , womit man sich wohl abfinden muss...?
In der Liebe, und das ist mitunter einer der Hauptgründe , warum so viele Menschen bei dem Thema so ratlos und verzweifelt sind, hat sich das selbe Prinzip jedoch schon so eingefleischt, dass wir die Perversion daran gar nicht mehr merken.
Jemanden zu lieben wird eigentlich für gut befunden, ist aber das schlimmste Verbrechen, wenn es sich dabei um jemanden handelt, der keinen Ehevertrag mit einem abgeschlossen hat, und man selbst schon einen Ehevertrag oder ein bestehendes Monogamieabkommen hat. Schlimmer noch, wenn man zu der Liebe auch noch sexuelle Wünsche entwickelt. Gefühle unter Strafandrohung ist vollkommen normal. Vielfältigste ausgetüftelte Strategien können einen vor solch einem Dilemma schützen: Man meidet einfach den Kontakt zu Menschen, mit denen man keinen Vertrag hat.
Und wenn, dann zwingt man sich einfach zur Oberflächlichkeit. Das ein oder andere aufkeimende Gefühl lässt sich zur Not auch schon ganz wirkungsvoll abtöten, wenn man etwas Übung darin hat.
Allerdings gibt es auch kniffeligste Strategien, das Monogamiegebot zu umgehen, ohne es beschädigen zu müssen: Die einen sind darüber überein gekommen, dass Liebe ja nicht so verkehrt sein kann, Sex aber schon. Platonische Freundschaften ausserhalb der Vertragspartnerschaft werden per Zusatzklausel erlaubt. Die anderen vereinbaren genau Gegenteiliges: Sex , wenn man nichts weiter dabei empfindet und es bei einem spaßigen one-night-stand bleibt, ist erlaubt. Liebe dafür ein absolutes Tabu. Gemeinsame Besuche eines Swingerclubs beleben das schon eingerostete triste Sexualleben , sofern auch da die klaren Regeln zur Absicherung eingehalten werden.
Und wer sind all die Kunden, die ihr Geld in Bordelle tragen? Sex , den man mit Geld bezahlt, ist harmlos, da man nichts weiter dabei empfindet.
Liebe und Sex sind , sofern sie sauber getrennt konsumiert werden auch noch mit dem rückständigsten Monogamieverständnis vereinbar. Man will ja schließlich den Partner nicht einsperren, oder? Das aller unmöglichste und verwerflichste ist hingegen das schönste und tiefste der menschlichen Gefühle: eine romantische, tief empfundene Zuneigung mit sexueller Erfüllung.
Unsere Gesellschaft wäre nicht mehr so dirigierbar, der kleine Mann und die kleine Frau nicht mehr so leicht einzuschüchtern , zu ängstigen und zu manipulieren, würden die Untertanen einer Gesellschaft erfüllende Beziehungen zueinander pflegen. Man könnte einander auffangen und unterstützen, man könnte sich möglicherweise auch materielle Güter teilen und Hilfen leisten, die der Wirtschaft verloren gingen. Es ist also viel besser, man propagiert weiterhin die Monogamie, klagt Menschen der Verwerflichkeit an, schürt Schmerz und Angst und Verunsicherung, die die Leute veranlasst gemäss ihres Sicherheitsbedürfnisses sich abzukapseln, nur an sich zu denken und die „Eigenen“, anderen zu misstrauen und ordentlich die Ellenbogen auszufahren.
Entgegen aller Vorurteile und Statistiken, die besagen könnten, dass viele Ehen nicht halten, läßt sich doch eine Sache ganz hervorragend mit Monogamie erreichen:Sicherheit. Die sichere Gewissheit, das schönste aller Gefühle bis dass der Tod das Elend beendet ,zu konservieren.
Schleichen sich doch wider Erwarten psychosomatische Krankheiten ein, es flutscht und steht nicht mehr so wie einst, so hat sich die Gesellschaft auch darauf hervorragend eingerichtet, damit auch ja keine Zweifel aufkommen: Sie hilft mit Paartherapie und notfalls auch mit blauen Pillen.
Was ich bisher noch vernachlässigt habe ist das Thema der allgemeinen Rücksicht und des Schmerzes: Es tut weh, zu erfahren, dass es dem Vertragspartner außerordentlich gut geht. Aus Rücksicht ist es angebracht, auf größere Gefühle zu verzichten und sich an den kleinen Dingen wie dem gemeinsamen Fernsehabend zu erfreuen. Passiert doch soetwas grausames, so ist die Gemeinschaft auch dafür gewappnet: Der bedauernswerte gehörnte , betrogene oder hintergangene Vertragspartner wird systematisch bemitleidet und bekommt aktive Trennungshilfe. Per Beschluß muss nun diese Liebe enden, dem nicht mehr nach den Vorgaben funktionierenden Angestellten wird bedingungslos gekündigt ,damit die Chance gewährleistet werden kann, der Monogamie mit einem neuen Vertragspartner Folge zu leisten.
Ein Problem sind dann nur noch die unter Umständen verbliebenen Altlasten, die zu unerwünschten liebevollen Erinnerungen führen könnten. Dem kann man vorbeugen, wenn man über genügend finanzielle Mittel verfügt, sich eine komplette neue Wohnungseinrichtung zu leisten. Ansonsten sollte man daran denken, dass es nützlich sein könnte, Fotografien und Geschenke zu vernichten um diese retrospektiv unglückseelige ,verschwendete Zeit in die tiefen seines Unterbewusstseins zu verdrängen.
Ein paar wenige Menschen haben allerdings zur Kenntnis genommen, dass die vertragserweiternden Zusatzklauseln sich nicht wesentlich besser anfühlen als Selbstbeschiss , der zudem noch nicht mal dazu taugt, die dem Menschen innewohnende beständige Sucht nach einem ansehnlichen Persönlichkeitsprofil zu bedienen.
Daher reicht es nicht, alte, einschnürende Fesseln durchzuschneiden sich zu befreien und anzustreben einfach zu sein, nein, es muss ein neuer Begriff her, ein neues Dogma, wohlgemerkt unter dem Deckmantel besonders revolutionärer Liberalität, ein neues Konzept, eine neue Bewegung ,mit der man sich identifizieren kann: Polyamory. Diese neue Kreation ist in der Lage , Wikipedia um einen langen Beitrag zu erweitern und allen , die bestrebt sind, ihre als unvollständig empfundene Persönlichkeit um eine besonders interessante Identität zu erweitern, eine Zusatzausbildung aufzunötigen , die lustige neue Vokabeln wie Quad, Dyade, Triade, Frubbel und Metamour anbietet, die das ego mit dem Gefühl von Kompetenz zu erfüllen vermögen.
Menschliche Kultur ist mit ihren Ansprüchen die Pest. Und sie macht lediglich diejenigen nicht krank, die angepasst und hohl genug sind , sich in Befriedigung und völliger Unreflektiertheit ihr zu unterwerfen.
Die einzige Aussage, die ich diesen und auch anderen profilneurosenbedienenden Konzepten (veganismus, asexualität, individualismus, zoophilie, nihilismus, intellektualität, promiskuität, depressivität....etc..) entnehmen kann , ist leider immer die selbe: Ich darf nicht einfach sein, ohne dem ganzen einen Stempel aufdrücken zu lassen.
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Arne Kroger unregistriert
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Das ist ja alles schön und gut, nur frage ich mich immer, in welcher Realität man lebt, wenn man dies als gesellschaftliche Realität anerkennt, was dieser ganze Monogamiescheiß anbelangt.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass da ein Popanz aufgebaut wird, den es entweder nicht gibt, oder mit dem niemand Kontakt haben muss. Okay, meine Eltern haben evtl. noch so gedacht, aber die schimmeln seit mindestens 12 Jahren unter der Erde.
Welcher Mensch denkt denn heute noch so?
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Ungedacht
19.06.2008 10:25 |
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Ja, stimmt, wer denkt denn heute noch so? Denken muss da keiner mehr, das ist ja schon in Fleisch und Blut übergegangen...
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dian unregistriert
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@ Arne:
Zitat: |
Okay, meine Eltern haben evtl. noch so gedacht, aber die schimmeln seit mindestens 12 Jahren unter der Erde.
Welcher Mensch denkt denn heute noch so? |
Mehr als du denkst...
Es geht ja nicht nur um Prüderie.
Prüderie, oder der Glaube, dass nur monogame Beziehungen redlich und gottgefällig sind, hat in den letzten Jahrzehnten sicherlich stark nachgelassen.
Aber der wahre Grund, warum monogame Beziehungen die gesellschaftliche Regel sind, ist doch ein ganz anderer. Und der ist nach wie vor aktuell.
Letztlich geht es doch vor allem um ganz primitives Besitzdenken... um diese Gier, einen anderen Menschen ganz für sich alleine haben zu wollen und mit niemandem teilen zu müssen.
Wenn heutzutage ein Mensch zu einem anderen sagt: "Ich liebe dich über alles", dann steckt dahinter in den seltensten Fällen ein aufrichtiges Interesse am Wohl des "geliebten" Menschen. Meistens bedeutet dieser Satz lediglich: "Ich will, dass du mir gehörst und jederzeit verfügbar bist!"
Der beliebteste Kosename der Deutschen ist meines Wissens immer noch "Mein Schatz!"
Das sagt ja eigentlich schon alles.
Ich muss da dann jedenfalls immer an den Gollum aus Herr der Ringe denken...
"Mein Schatzzzzzz...."
Krankhafte Gier, Verblendung und purer Egoismus ist die Basis der meisten Beziehungen. Und genauso wenig, wie Gollum den Ring mit irgendjemandem teilen möchte, genauso wenig wird sich der Durchschnittsmensch vorstellen können, den von ihm "geliebten" Menschen mit anderen zu teilen.
Das geht ja im Prinzip schon in der Schule los...
da ist es ein Zeichen von Reife, wenn du als Junge schon mit zwölf oder dreizehn deine erste Freundin hast. Der andere Mensch verkommt zum bloßen Statussymbol, das man herumzeigen kann und einen zum Star in der Clique macht.
So etwas teilt man nicht. Vielmehr labt man sich daran, so lange es möglich ist, (bzw. bis man etwas besseres findet.)
Und im späteren Leben setzt sich diese Mentalität dann nahtlos fort. Man schließt Verträge ab, um seine Liebe zu sichern wie ein Bankguthaben... man überwacht sich gegenseitig, ist misstrauisch und wird schon gereizt, wenn der Partner nur mal einem anderen Menschen kurz hinterherschaut.
Also ich glaube, der wahre Grund für die Popularität der Monogamie sind nur zum Teil die gesellschaftlichen Normen. Zu einem (weitaus größeren) Teil ist es das Besitzdenken und der Egoismus der Menschen... und letztlich haben sich ja auch die prüden gesellschaftlichen Normen aus diesem Besitzdenken heraus entwickelt, und nicht etwa umgekehrt.
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Hansi unregistriert
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Und was wenn man tatsächlich denkt und fühlt das nichts anderes als Monogamie für einen in Frage kommt?!? Ich mein, ich find ja auf die böse Gesellschaft schimpfen auch immer ganz witzig, aber nur weil etwas zu nem gesellschaftlichen Standart und einer gesellschaftlichen Erwartung wurde, muss das ja noch lange nicht heißen, dass es tatsächlich negativ auf einen Menschen wirkt. Und wenn wir hier über sowas wie Monogamie oder nicht Monogamie reden, dann darf man den individuellen Aspekt nicht ausblenden mit dem Argument, der wurde hier durch den gesellschaftlichen Zwang abgetötet, dass nämlich, Freunde der Sonne, denke ich nicht. Ich mein klar, dass da eine starke Manipulation von der Gesellschaft ausgeht ist mir durchaus bewusst und auch ich finde, dass das jeder für sich frei entscheiden soll, wie er das handhaben will ohne komisch dafür angeguckt zu werden, wenn man aber schon nach Toleranz brüllt, dann bitte auch Toleranz für diejenigen die sich tatsächlich aus freien Stücken für die Monogamie entschieden haben und diese praktizieren wollen. Wenn er diese Leute jetzt nämlich deswegen verteufelt, dann macht euch das nicht besser als jene Idioten die meinen man müsse monogam leben, da der Rest moralisch verwerflich und ganz böse und überhaupt nicht christlich korrekt sei.
Edit: @Dian: Das was du schreibst mag schon richtig sein und auf einen Großteil dieser Gesellschaft zutreffen und das finde ich auch nicht, aber was ist, wenn sich tatsächlich zwei finden, die sich derart stark und aufrichtig lieben, dass beide nicht mal ansatzweise auf die Idee kämen, es gäbe ja noch potenzielle andere Partner? Wenn beide den starken Drang nach trauter und ungestörter Zweisamkeit haben, in dem Wissen jemanden gefunden zu haben, mit dem man sein restliches Leben verbringen möchte und wird? Denn wenn da tatsächlich eine vertrauenswürdige, ehrliche, tiefgehende Beziehung aufgebaut wurde, wo sich beide schwören sich bis in den Tod zu lieben und immer für den jeweils anderen da zu sein, dann ist es imo für mich wieder nur blödes Schwanzgesteuertes Triebhandeln wenn man noch anderen Menschen hinterher guckt, oder ihnen sogar hinterher träumt bzw. sogar mit ihnen einlässt, denn dass ist imo ein Zeichen dafür, dass in der Beziehung etwas nicht stimmt und falsch läuft und anstatt sich Gedanken zu machen woran sowas liegen könnte und die Probleme aus der Welt zu schaffen, schafft man sich jede Menge neue plus der trügerischen Erkenntnis, dass Monogamie immer eine stocksteife und zwanghafte Angelegenheit sein muss.
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sandu mehta unregistriert
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Und was wenn man tatsächlich denkt und fühlt das nichts anderes als Monogamie für einen in Frage kommt?!? |
interessant waere die frage, wie es dazu kommt, dass du nur dies fuer den richtigen weg haeltst. du meinst, es waere eine entscheidung aus freien stuecken. es gaebe noch andere moeglichkeiten, die ich fuer wahrscheinlicher halte: praegung.
Zitat: |
aber nur weil etwas zu nem gesellschaftlichen Standart und einer gesellschaftlichen Erwartung wurde, muss das ja noch lange nicht heißen, dass es tatsächlich negativ auf einen Menschen wirkt |
lies den text vielleicht nochmal, da steht doch, wieso es schaedlich ist. nicht bloß, weil es ein gesellschaftlicher standard ist.
Zitat: |
aber was ist, wenn sich tatsächlich zwei finden, die sich derart stark und aufrichtig lieben, dass beide nicht mal ansatzweise auf die Idee kämen, es gäbe ja noch potenzielle andere Partner? |
das ist eine phase der verliebtheit, in der man ziemlich ignorant und asozial gegenueber dem rest der welt wird - vergeht aber auch wieder.
es geht nicht darum, dass du jederzeit mit allen zusammen sein musst, sondern nur, dass du die offenheit wahrst, auch fuer andere gefuehle zu haben und es zuzulassen. dass du meinst, das wuerde dir nie passieren, liegt meines erachtens eher daran, dass du es von vorn herein abblockst.
Zitat: |
wo sich beide schwören sich bis in den Tod zu lieben |
"gefuehle per beschluss und vertrag" lautet die ueberschrift.
Zitat: |
wenn man noch anderen Menschen hinterher guckt, oder ihnen sogar hinterher träumt bzw. sogar mit ihnen einlässt, denn dass ist imo ein Zeichen dafür, dass in der Beziehung etwas nicht stimmt und falsch läuft und anstatt sich Gedanken zu machen woran sowas liegen könnte |
was soll denn dann nicht stimmen? was meinst du, laeuft da falsch? schafft der partner es tatsaechlich nicht, alle deine beduerfnisse zu befriedigen? ist das das problem, das man beheben sollte?
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Was sollen eigentlich diese dämlichen Übertreibungen?
-Andere Menschen lieben ist nicht nur erlaubt, sondern wird sogar erwartet (Geschwister, Eltern, Kinder, Jesus, etc), nur wenn es sich um potenzielle Geschlechtspartner handelt, ist es problematisch.
-Fremdgehen ist absolut straffrei, kein schlimmstes Verbrechen (im Gegensatz zum Raubmordkopieren von Musik)
-Heiraten ist heutzutage optional und wird von beiden Partnern freiwillig eingegangen.
-Scheidung ist gesellschaftlich akzeptiert und wird reichlich angewendet.
Die grosse Revolution gegen den Monogamiezwang hat schon längst stattgefunden, war erfolgreich und ist vorbei, du kommst etwas zu spät.
Ausserdem haben Beziehungen mit lediglich 2 beteiligten Partnern durchaus auch Vorteile gegenüber anderen Beziehungen:
-Es ist völlig natürlich, dass man nur in einen Menschen zur Zeit verliebt ist. (Wer kennt das nicht, dass die Attaktivität aller anderen potenziellen Partner deutlich sinkt, wenn man verliebt ist?)
-Sie sind einfacher und vermeiden viele Probleme wie Eifersucht, gegeneinander ausspielen, Konkurenzkämpfe, etc.
Wer aber gerne mit mehr als einem Partner leben möchte, kann das einfach tun, dazu ist kein Kreuzzug für Polyamorie nötig.
Zitat: |
ich halte immer noch die mangelnde kommunikation zwischen den leuten für mit das größte problem. |
Quoted for truth.
"Do you believe in free will?" "I have no choice."
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sandu mehta unregistriert
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Was sollen eigentlich diese dämlichen Übertreibungen? |
satire?
Zitat: |
-Andere Menschen lieben ist nicht nur erlaubt, sondern wird sogar erwartet (Geschwister, Eltern, Kinder, Jesus, etc), nur wenn es sich um potenzielle Geschlechtspartner handelt, ist es problematisch. |
es geht um liebe zu pot. geschlechtspartnern, was aber nicht nur sexualitaet sondern auch andere formen des zusammenseins verbietet.
Zitat: |
-Fremdgehen ist absolut straffrei, kein schlimmstes Verbrechen (im Gegensatz zum Raubmordkopieren von Musik) |
es geht nicht um juristische strafe, sondern um soziale benachteiligung.
Zitat: |
-Heiraten ist heutzutage optional und wird von beiden Partnern freiwillig eingegangen. |
heiraten ist immernoch ein idealbild. romantische vorstellungen stehen dabei im vordergrund, der vertrags- und besitzcharakter der ehe wird bagatellisiert.
Zitat: |
-Scheidung ist gesellschaftlich akzeptiert und wird reichlich angewendet. |
ist schon akzeptierter, in der tat.
Zitat: |
Die grosse Revolution gegen den Monogamiezwang hat schon längst stattgefunden, war erfolgreich und ist vorbei, du kommst etwas zu spät. |
hat schon laengst angefangen, ja. aber ist noch lange nicht vorbei.
Zitat: |
Ausserdem haben Beziehungen mit lediglich 2 beteiligten Partnern durchaus auch Vorteile gegenüber anderen Beziehungen: |
es geht bei polyamorie nicht darum, mit wievielen man faktisch zusammen ist. man kann auch polyamor eingestellt sein und keinen partner haben. es geht um die einstellung zu (potenziellen) partnern.
Zitat: |
-Es ist völlig natürlich, dass man nur in einen Menschen zur Zeit verliebt ist. (Wer kennt das nicht, dass die Attaktivität aller anderen potenziellen Partner deutlich sinkt, wenn man verliebt ist?) |
so gehts mir nicht. bin ich jetzt unnatuerlich? es ist fragwuerdig, von "natuerlichkeit" zu reden, wo man nicht abschaetzen kann, wie weit soziale normen gepraegt werden. diese manisch-ignorante verliebtheitsform halte ich immernoch fuer asozial, sei es nun natuerlich oder nicht.
Zitat: |
-Sie sind einfacher und vermeiden viele Probleme wie Eifersucht, gegeneinander ausspielen, Konkurenzkämpfe, etc. |
sie foerdern gerade solche dinge, da sie verboten werden.
Zitat: |
Wer aber gerne mit mehr als einem Partner leben möchte, kann das einfach tun, dazu ist kein Kreuzzug für Polyamorie nötig. |
das ist leider sehr schwierig in einer von monogamem, besitzenden und eifersuechtigem denken dominierten welt. daher der "kreuzzug", um die praegung dieser denkweise mal zu lockern. denn sie wird immernoch gefoerdert, auch in walt disney filmen. was ich glaube ist z.b., dass man von natur aus nicht eifersuechtig ist.
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das ist leider sehr schwierig in einer von monogamem, besitzenden und eifersuechtigem denken dominierten welt. daher der "kreuzzug", um die praegung dieser denkweise mal zu lockern. denn sie wird immernoch gefoerdert, auch in walt disney filmen. was ich glaube ist z.b., dass man von natur aus nicht eifersuechtig ist. |
wo siehst du denn die schwierigkeit? ich meine klar, z.B. schwule päärchen haben es wohl in jedem x beliebigen mistdorf in D oder sonstwo auf der welt immer noch schwer und da wird sich wohl auch nix in 100 jahren ändern aber das heißt ja nicht, dass heutzutage immer noch schwule z.b. überall um ihr leben fürchten müssen.
nur weil es irgendwo ewig gestrige idioten gibt heißts net, dass es unmöglich wär sonstwie anders zu leben.
ich hab auch noch nie gehört, dass poliamore oder wie auch immer man das nennt lebende menschen irgendwelchen anfeindungen gegenüber standen.
ein bisschen riecht das ganze sowieso für mich nach "wir blasen da einen großen luftballon auf". so als ob es total ungewöhnlich wäre, dass normale freunde (von mir aus auch 2 kerle) einfach mal im arm rumliegen oder man auch schon etwas wie liebe für seine beste freundin empfindet. tiefe zuneigung kann sich ja zu vielem entwickeln und dazu muss man net großartig unter der fahne der polyamoren oder monogamen durchs leben wandeln.
I'm gonna find my way to the sun
If I destroy myself, I can shine on
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Hansi unregistriert
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Original von sandu mehta
[quote]interessant waere die frage, wie es dazu kommt, dass du nur dies fuer den richtigen weg haeltst. du meinst, es waere eine entscheidung aus freien stuecken. es gaebe noch andere moeglichkeiten, die ich fuer wahrscheinlicher halte: praegung. |
Hab ich behauptet ich halte das für jeden und überhaupt für den richtigen Weg? Nein, ich sprach von meinem persönlichen Weg und was ich da für richtig und was für falsch halte, dass lass bitte meine Entscheidung sein, danke.
Zitat: |
das ist eine phase der verliebtheit, in der man ziemlich ignorant und asozial gegenueber dem rest der welt wird - vergeht aber auch wieder.
es geht nicht darum, dass du jederzeit mit allen zusammen sein musst, sondern nur, dass du die offenheit wahrst, auch fuer andere gefuehle zu haben und es zuzulassen. dass du meinst, das wuerde dir nie passieren, liegt meines erachtens eher daran, dass du es von vorn herein abblockst. |
Diese "Phase der Verliebtheit" muss nicht zwangsweise enden, alles eine der Frage der Befindlichkeit. Zumal ja "verliebt sein" noch eher harmlos und eher eine Art "Vorstufe" von tatsächlicher Liebe ist. Und Gefühle für andere Menschen haben kann dir ja keiner verbieten, also kann man dafür auch offen sein und natürlich blockt man sowas dann eher wenn man in ner Beziehung steckt, aber wo liegt jetzt das Problem?
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"gefuehle per beschluss und vertrag" lautet die ueberschrift. |
Jo, ich kann lesen.
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was soll denn dann nicht stimmen? was meinst du, laeuft da falsch? schafft der partner es tatsaechlich nicht, alle deine beduerfnisse zu befriedigen? ist das das problem, das man beheben sollte? |
Öhm, wie soll ich von einem aus der Luft gegriffenem Bsp. jetzt ein konkretes Bsp. machen? Es gibt doch tausende Faktoren, wieso es schlecht laufen kann. Und es sollte auch nicht darum gehen ständig nur gegenseitig voneinander zu nehmen und Wünsche erfüllt zu bekommen, nämlich genau andersrum sollte der Hase laufen, nämlich das man sich gegenseitig immer wieder etwas gibt und gerne gibt.
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sandu mehta unregistriert
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moin soulmirror.
erstma zu deinem vorigen beitrag:
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ich halte immer noch die mangelnde kommunikation zwischen den leuten für mit das größte problem. es wird einfach net offen über alles geredet und auch nicht über seine wünsche etc. ob das nun mal sexueller natur ist oder einfach die sache, was man sich vom partner wünscht etc.
deswegen halte ich den menschen nicht für grundsätzlich für monogam oder bigam sondern erstmal für dumm in der hinsicht. ich halte das verkrampfen für eine von beiden seiten für ziemlich blöde und tu erstmal das was mir gefällt. |
das alles klingt doch schon sehr offenherzig. man koennte fast schon sagen verkappt polyamouroes
allerdings muss ich dir zustimmen, dass gegenseitiges verstehen und verstehenwollen ein großes problem darstellt in beziehungen. doch ich glaube schon, dass es sich dabei um ein von monogamie zumindest verstaerktes phaenomen handelt:
denn wenn manche gefuehle oder vorstellungen verboten sind, darf man auch nicht alles aeussern. wenn einer z.b. sagt "ich bin etwas verliebt in xyz" und der partner das versteht als "ich lieb dich nicht mehr", ist es klar dass offenheit nichts bringt.
ebenso bringt es wenig, offen miteinander darueber zu reden, dass man gerne mit andern auch zusammen waere, weil das immer bedeuten muesste: man muss die bestehende beziehung also beenden. okay, so umgeht man "fremdgehen", aber es entsteht keine win-win situation. d.h. solange die exklusive beziehung funktionieren soll, sollten bestimmte dinge nicht gesagt werden, weil man doofe konsequenzen daraus ziehen wuerde.
zweites posting:
Zitat: |
wo siehst du denn die schwierigkeit?. |
es geht nicht darum, bedroht zu werden, auch nicht einmal unbedingt um anfeindungen. du wirst nur weniger freunde finden, die diese einstellung teilen. aber das ist erstmal nur mein problem.
es gibt auch probleme fuer monogame menschen. fuer dich sicher nicht, solange du ja in einer gluecklichen beziehung lebst. aber fuer alle die, die sich in jemand "vergebenen" verlieben oder die sich verlieben, obwohl sie selbst vergeben sind.
Zitat: |
so als ob es total ungewöhnlich wäre, dass normale freunde (von mir aus auch 2 kerle) einfach mal im arm rumliegen oder man auch schon etwas wie liebe für seine beste freundin empfindet. |
finde ich schon recht ungewoehnlich. vor allem wenns um intensivere liebe geht. und ich will auch nicht mal mit freunden im arm rumliegen usw. ich will mit freunden machen duerfen was wir wollen und so oft wir es wollen. und klar, ich versuch es auch so zu leben. bin damit aber in meinem unmittelbaren umfeld bisher relativ einsam.
Zitat: |
tiefe zuneigung kann sich ja zu vielem entwickeln und dazu muss man net großartig unter der fahne der polyamoren oder monogamen durchs leben wandeln. |
jau. ich wollte auch garnicht die fahne der polyamorie schwingen. mir egal wie mans nennt oder ob man es benennt. manchmal hilft ein begriff aber schon, um nicht ewige ausfuehrungen beschreiben zu muessen.
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moin hansi
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Hab ich behauptet ich halte das für jeden und überhaupt für den richtigen Weg? Nein, ich sprach von meinem persönlichen Weg und was ich da für richtig und was für falsch halte, dass lass bitte meine Entscheidung sein, danke. |
ich sagte nicht, dass du das behauptet haettest. was ich sagte war allein, dass du es fuer deinen eigenen richtigen weg erachtest. ich lass es auch deine entscheidung sein, kann dir ja nichts aufzwaengen. aber ich kritisiere sie trotzdem, in der hoffnung dass du auch daran interessiert bist, deine wege und ziele zu verbessern.
Zitat: |
Und Gefühle für andere Menschen haben kann dir ja keiner verbieten, also kann man dafür auch offen sein und natürlich blockt man sowas dann eher wenn man in ner Beziehung steckt, aber wo liegt jetzt das Problem? |
interessanterweise sagst du, man koennte es nicht verbieten, gefuehle zu haben. gleichzeitig sagst du aber doch, dass man gefuehle natuerlicherweise abblocken wuerde. wenn du den widerspruch nicht erkennst, weiss ich auch nicht weiter: abblocken = verbieten. natuerlich verbietest du es dir selbst und nicht jemand anderes, zumindest meinst du das - aber so wie du von einer natuerlichkeit sprichst ist es auch: es wird allgemeinhin vom anderen erwartet, es auch so zu machen. und man macht es vielleicht selbst nur weil man meint es werde von einem so erwartet.
Zitat: |
Zitat: |
"gefuehle per beschluss und vertrag" lautet die ueberschrift. |
Jo, ich kann lesen. |
du kannst lesen, okay, aber anscheinend siehst du gewisse zusammenhaenge nicht. es erinnert mich ein wenig an einen trueben traum: du schreibst etwas, ich reagiere darauf. du hast vergessen was du geschrieben hast und antwortest auf meine reaktion ohne den kontext, worum es eigentlich ging.
ich frage dich: meinst du nicht, dass es einem vertrag gleicht, sich ewige liebe zu schwoeren? wie kann man gefuehle ueberhaupt derart fuer spaetere zeiten erzwingen? und meinst du nicht, dass erzwungene liebe ein widerspruch in sich ist?
Zitat: |
Öhm, wie soll ich von einem aus der Luft gegriffenem Bsp. jetzt ein konkretes Bsp. machen? Es gibt doch tausende Faktoren, wieso es schlecht laufen kann. Und es sollte auch nicht darum gehen ständig nur gegenseitig voneinander zu nehmen und Wünsche erfüllt zu bekommen, nämlich genau andersrum sollte der Hase laufen, nämlich das man sich gegenseitig immer wieder etwas gibt und gerne gibt. |
ist ja schoen und gut. wenns klappt kommts von selbst, aber ansonsten kann man nix machen ausser sich dazu zu zwingen versuchen. aber wie auch immer du es drehst und wendest: du meinst, wenn man sich nicht gegenseitig genug gibt, dann scheitert die beziehung. und da die beziehung exklusiv ist, muss man sich anscheinend ziemlich viel geben, damit man niemals seinen hunger anderswo stillen moechte. was fuer mich bedeutet: man muss immer sich immer gegenseitig den gesamten hunger stillen, damit keiner ausreißt.
einerseits utopisch, andererseits frage ich mich, wieso das ueberhaupt ein ideal sein sollte. was ist so vermeidenswert daran, mehrere personen zu lieben? wieso sollte es besser, schoener, erfuellender sein mit nur einem partner?
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Arne Kroger unregistriert
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Also, wenn ich das jetzt hier richtig verstehe, sind hier nur @Hansi und @Soul von der Diskussion betroffen, weil sie monogame Beziehungen befürworten, inwiefern sie diese auch leben, steht dann auch schon wieder auf einam anderen Blatt, aber ein bisschen öffentliches Leben gegen die Tyrannei der Intimität zu setzen, kann ja allgemein nicht schaden.
Persönlich kann ich die Vorliebe für Monogamie nicht teilen, sehe aber auch in @Hansis oder @Souls Formen der Beziehungsführung nicht gerade das Hauptproblem der heutigen Gesellschaft.
Interessanter empfinde ich gerade die Lebensmodelle, die ich gerade kennenlerne, dass man z.B. eine Freundin haben möchte, mit der aber keinerlei Sexualität ausleben möchte, weil man sie lieb hat und ihr nicht weh tun möchte und deshalb lieber enge Freundschaften zu anderen Menschen schließt undalles in den Arsch fickt, sich bzw. von allen ficken lässt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
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zanthia unregistriert
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Monogamie ist bloß die sittlichere Form der Prostitution.
Das sieht man schon an den Gesetzen ,die alleine für die Regelung der Ehe und der Scheidung existieren. Was ich bewusst nicht getrennt habe ist „Ehe“ und „monogame Partnerschaft“.
Ob man sich per Vertrag lebenslänglich an einen anderen verkauft, mit privilegierter Gefühlsgarantie, oder ob man sowas per Abkommen macht, macht das Verkaufen nicht besser.
Was vielleicht auch nicht so ganz rüber kam: ich bin auch nicht für polyamory.
Ich bin für Willens- und Gefühlsfreiheit ohne Stempel.
Sofern ich keine existenziellen Projekte mit jemandem zusammen plane, warum sollte ich meine Gefühle verkaufen? Und wenn ich beschließen sollte, mit jemandem zusammen zu wohnen , reichen doch allein Regelungen , das Wirtschaftliche betreffend. Warum unnötig Regelungen über persönliche Empfindungen treffen , die faktisch gar nicht zuverlässig funktionieren? Und wenn sich doch einige wenige Menschen strikt an ihr Gelübde halten, was ist es wert, zu wissen, mein Partner unterwirft sich zuverlässig diesem Zwang, als demgegenüber ,wenn dies aus freien Stücken so wäre? Wenn zwei Menschen ihr Leben lang sich in jeglicher Hinsicht vollkommen reichen, wozu brauche ich dann überhaupt ein Abkommen?
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Arne Kroger unregistriert
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Siehe oben, evtl. weil man nicht jedem öffentlich erklären will, wie man sein Privatleben handhaben möchte und es daher ganz praktisch ist, sich auf solche sonderbaren gesellschaftlichen Konstrukte einzulassen, um sich nicht durch diese Gesellschaft tyrannisieren zu lassen und Erklärungen abzugeben, mit wem man wann Sex hat und für wen man wann Liebe empfindet.
Geht die Gesellschaft immerhin einen Scheißdreck an, wen ich mag, wer mich mag und wer mich pimpert und wen ich durchbügle.
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Original von sandu mehta
geht nicht um juristische strafe, sondern um soziale benachteiligung. |
Geh in eine Stadt, da kräht kein Hahn danach, was für ne Beziehungsform du hast.
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heiraten ist immernoch ein idealbild. romantische vorstellungen stehen dabei im vordergrund, der vertrags- und besitzcharakter der ehe wird bagatellisiert. |
Ja und? Die Leute machen es freiwillig und der Vertrag kann von beiden Seiten beendet werden.
Geh mal in ein SM/DS Forum, wenn du lernen willst, was Besitzcharakter ist.
Zitat: |
hat schon laengst angefangen, ja. aber ist noch lange nicht vorbei. |
Was hätte der Herr denn noch gerne? Ehe unter Strafe stellen? Monogamie verbieten? Willst du den Leuten vorschreiben, dass sie so nicht leben dürfen? (Wobei das wohl eher Nemesus als dir zuzutrauen ist)
Zitat: |
Original von sandu mehta
Zitat: |
Original von Xoc
Sie sind einfacher und vermeiden viele Probleme wie Eifersucht, gegeneinander ausspielen, Konkurenzkämpfe, etc. |
sie foerdern gerade solche dinge, da sie verboten werden.
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Eifersucht, Konkurenzkämpfe und gegeneinander ausspielen sind verboten? Wo lebt du?
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das ist leider sehr schwierig in einer von monogamem, besitzenden und eifersuechtigem denken dominierten welt. daher der "kreuzzug", um die praegung dieser denkweise mal zu lockern. denn sie wird immernoch gefoerdert, auch in walt disney filmen. was ich glaube ist z.b., dass man von natur aus nicht eifersuechtig ist. |
Achso, das bringen einem die Eltern wohl bei "Jetzt sei endlich mal Eifersüchtig, Kind!"
Ansonsten, wenn Leute nicht in deiner präferierten Beziehungsform leben wollen, ist das wohl ihr gutes Recht, oder?
Ach ja, du könntest auch mal unter Evolutionsaspekten darüber nachdenken, inwieweit sich in einer Population wohl Gene für Monogamie, Polygamie und Eifersucht ausbreiten.
PS:
Free Fritzel!
"Do you believe in free will?" "I have no choice."
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zanthia unregistriert
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Zitat: |
Original von Xoc
Achso, das bringen einem die Eltern wohl bei "Jetzt sei endlich mal Eifersüchtig, Kind!"
Ansonsten, wenn Leute nicht in deiner präferierten Beziehungsform leben wollen, ist das wohl ihr gutes Recht, oder?
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boa , xoc, du bist echt sowas von ignorant.
ja, eltern bringen einem sowas bei. und nicht nur die. das gesamte soziale umfeld. da is man dann als teeny auf soner party und plötzlich flüstert einem ne tussi zu , dass man besser auf seinen freund aufpassen sollte. und wenn man dann zu verstehen gibt, dass man nicht im entferntesten daran interessiert ist, geht die gerüchteküche los. alle geifern nach derartigem tratsch und es ist bloß soooo lästig.
genauso wie die albernen mitleidsbekundungen. was, wenn ein gehörnter ehemann eigentlich die vorstellung scharf findet, dass seine frau mit einem anderen ins bett geht? auch wenn das in deiner welt nicht logisch klingen mag, in der welt der "normalen" menschen ist sowas durchaus üblich...
der würde aufgrund des drucks von außen das noch nicht mal vor sich selber zugeben.
nebenbei, hier geht es nicht um "gutes recht" sondern um einen möglichst menschlichen umgang miteinander. und wenn du so naiv bist, dass du denkst dass in städten alles nur auf offenen und freiwilligen beziehungsformen basiert hast du das problem nicht begriffen. hier geht es nicht um liberalität, die auch schon die lindenstraße fleißig propagiert , sondern um das , was gipsy schon zu anfang gesagt hatte:
Zitat: |
Original von Gipsy
Ja, stimmt, wer denkt denn heute noch so? Denken muss da keiner mehr, das ist ja schon in Fleisch und Blut übergegangen... |
viel interessanter wäre jetzt eigentlich ,mal danach zu fragen, was hinter eifersucht wirklich steckt, bzw. was das eingeprägte phänomen eifersucht eigentlich maskiert ...
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boa , xoc, du bist echt sowas von ignorant.
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Für dich immer, Schatz
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Original von zanthia
ja, eltern bringen einem sowas bei. und nicht nur die. das gesamte soziale umfeld. da is man dann als teeny auf soner party und plötzlich flüstert einem ne tussi zu , dass man besser auf seinen freund aufpassen sollte. und wenn man dann zu verstehen gibt, dass man nicht im entferntesten daran interessiert ist, geht die gerüchteküche los. alle geifern nach derartigem tratsch und es ist bloß soooo lästig.
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Ja und? Ich werde auch nicht schnell eifersüchtig, inbesondere, wenn es keinen Grund dazu gibt. Die meisten Menschen sind da anders und ich bezweifel, dass das nur das böse soziale Umfeld ist, was sie dazu zwingt, im Gegenteil, übertriebene Eifersucht wird als negativ angesehen. Gibt nicht umsonst den recht verbreiteten Spruch "Eifersucht ist Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft."?
Wenn man besonders wenig Eifersüchtig ist, dann wirkt das eben so, als hätte man kein Interesse. Im allgemeinen ist der Schluss auch richtig.
Aber im Gegensatz zu dir scheine ich zu wissen, dass ich am Rand der gausschen Normalverteilung liege und schiebe das nicht auf die böse Gesellschaft, die die anderen Menschen böse gemacht hat.
Zitat: |
genauso wie die albernen mitleidsbekundungen. was, wenn ein gehörnter ehemann eigentlich die vorstellung scharf findet, dass seine frau mit einem anderen ins bett geht? auch wenn das in deiner welt nicht logisch klingen mag, in der welt der "normalen" menschen ist sowas durchaus üblich... |
Du scheinst weder eine Ahnung davon zu haben, was meiner Meinung nach logisch ist noch, was ich über mehr oder weniger normale sexuelle Präferenzen weiss.
Zitat: |
der würde aufgrund des drucks von außen das noch nicht mal vor sich selber zugeben. |
Soll ganz klug sein, nicht überall alles zu erzählen, dann lebt es sich wesentlich entspannter und man muss nicht alle missionieren alles toll finden zu müssen, was man selbst macht.
Zitat: |
nebenbei, hier geht es nicht um "gutes recht" sondern um einen möglichst menschlichen umgang miteinander.
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Du hast da eben andere Vorstellungen was menschlich sei.
Zitat: |
und wenn du so naiv bist, dass du denkst dass in städten alles nur auf offenen und freiwilligen beziehungsformen basiert hast du das problem nicht begriffen.
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Das denke ich nicht und ich habe auch nie behauptet, dass ich das denke, sondern, dass sich es den Menschen ziemlich egal ist, was für ne Beziehungsform du hast. Beim Freundeskreis ist das was anderes, aber wenn du da mit deiner Art zu sein Problem hast, dann hast du wohl die falschen Freunde.
Zitat: |
viel interessanter wäre jetzt eigentlich ,mal danach zu fragen, was hinter eifersucht wirklich steckt, bzw. was das eingeprägte phänomen eifersucht eigentlich maskiert ... |
Den Vorteil, wenn man selbst es ist, der die Gene weitergibt.
"Do you believe in free will?" "I have no choice."
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sandu mehta unregistriert
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@xoc,
die sache mit der freiwilligkeit ist insofern interessant, dass ja jeder gern von sich behauptet, selbstbestimmt, muendig und aus freien stuecken entscheidungen zu treffen - obwohl es doch oft nicht der fall ist. selbstbestimmung kann ich da jedenfalls nicht erkennen, wo einem ein bestimmtes einschraenkendes ideal aufgepflanzt wird mit der angst, anders keine freunde und liebhaber zu finden und man diesem ideal dann eifrig versucht, nachzukommen.
was "der herr" also noch moechte, hab ich auch bereits gesagt: die propaganda stoppen. ich will auch keine beziehungsformen verbieten oder ein ganz bestimmtes modell vorschreiben, ich faend es nur besser, wenn man vieles anbietet und die freie wahl laesst.
auch in der stadt konnte ich nicht merken, dass es niemanden interessieren wuerde, mit wem man wie zusammen ist. naja, wenns um bloßen sex geht, interessiert es vielleicht wenige. aber wenn man eine beziehung mit jemand anfangen will, moechte derjenige meist schon zumindest fuer diesen zeitraum der ganz einzige schatz sein..
Zitat: |
Eifersucht, Konkurenzkämpfe und gegeneinander ausspielen sind verboten? Wo lebt du? |
mein fehler: es sollte heissen, dass ihr gegenteil verboten ist - bzw sie geboten sind.
was die evolution angeht: ich glaube nicht an solche gene und weiss nicht was das jetzt soll. quasi natuerliche erklaerungen fuer etwas geben, worin man sich frei entscheiden kann, soll doch eigentlich nur eine scheinbare rechtfertigung dafuer sein, dass sich nicht aendern moechte; um die eigentlichen gruende nicht zugeben zu muessen.
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Zitat: |
Original von sandu mehta
worin man sich frei entscheiden kann |
Ich dachte du gehst davon aus man kann sich in diesen Dingen aufgrund der Modelle nicht frei entscheiden
Ich finde der Einwand der natürlichen Bedürfnisse ist hier schon gerechtfertigt, da sie ja bei der Auswahl des Modells eine Rolle spielen. Selbst wenn man alles gleich lernen würde und niemanden irgendwie drängen würde, so würden diese Einflüsse ja immernoch bestehen und die "freie Entscheidung" für ein Modell beeinflussen.
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