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Natürlich möchte ich gerne meiner Berufung folgen. Das ist ja gerade, was jeder können sollte. Und auch jeder sollte eine würdige Behausung haben.
Das sagt sich so schön dahin: "Streng dich an, und du kriegst dein Traumleben."
Aber das alles ist auf ein monströses System aufgebaut, das aus Leistungsdruck, Wachstumsdruck und Ausbeutung besteht und dich irgendwann selbst verschlingt.
Als Künstler wird man nur mit ganz viel Glück erfolgreich. Die meisten müssen sich mit Auftragsarbeiten durchschlagen, die in den seltensten Fällen ihrem Wesen entsprechen. Und selbst, wenn ich es schaffen würde, müsste ich immer noch in ständiger Angst leben vor dem Moloch, denn wenn man die ganze unverständliche, trockene, bürokratische Wirtschaftskacke nicht durchblickt, hängen einem ganz schnell die Blutsauger am Hals, allen voran der Staat. Ich will einfach nur meine Ruhe vor dem ganzen Wirtschaftswahnsinn. Aber nichtmal das wird einem gegönnt. Unterm Strich bringt Reichtum sicher eine oberflächliche Erleichterung. Aber innerlich glücklich kann ich nie werden, solange ich in dieser Dreckswelt gefangen bin. Es heißt ja eh, Glück kommt von innen.
Zitat: |
Ich hab nicht gerne Geldsorgen, aber wenn es kein Geld gäbe, hätte ich auch keine Geldsorgen |
Korrekt.
Zitat: |
Ich bin der, der dir ins Gesicht spuckt, wenn du ihm eine Knarre an den Schädel hälst. |
Vorbildlich.
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Zitat von Eastman: |
Und hier die Fragen für den Rest der Unity Leser:
Wer hat schon gerne Geldsorgen?
Wer will schon ein chancenloser Hilfsarbeiter oder Harz4 Bezieher sein?
Wer will schon in einem Plattenbau wohnen wo nur White Trash und asoziale Möchtegerngettogangster leben?
Prüft euch mal selber und gebt euch eine ehrliche Antwort. |
Das kann man alles in den Griff bekommen, man muss nur aufpassen dass man nicht so denkt wie du. Dann freunden sich nichtmal die Penner unter der Brücke mit einem an, es sei denn man bezahlt dafür ;-)
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na wenn du irgendwann Penner bist, sitzt du dann lieber alleine unter der Brücke weil alle Penner unsympathische Arschlöcher sind ?
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Skandal! Nichtmal als penner hat man seine Ruhe, sowas aber auch. Das Leben ist voller teuflischer Gefahren..
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Zitat von Eastman: |
Ich traue mich wetten das wenn man dir eine Knarre an den Kopf hält das du vor Angst in die Hose pissen wirst, zum Heulen anfängst und alle deine noblen Ideale verraten würdest wenn du damit dein kleines beschissenes Leben retten könntest.
Macht dir aber nichts daraus weil das ist sehr menschlich und das ist auch normal das die eigenen Ideale in solch einer Situation gleich mal über Bord gehen. |
Vielleicht passiert dir das, weil du deine Ideale über dein Leben stellst. Wie gesagt, du schliesst von dir selbst zu leicht auf andere. Ich hänge nicht wirklich an meinem Leben. Verstehe, dass ich nicht so bin wie du.
Wie soll man sich selbst finden, wenn dir die Gesellschaft vorschreibt, wer du zu sein hast?
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Jajaja warte mal ab bis es wirklich mal um dein Leben geht dann siehst du das dann sicher anders.
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Was macht das Leben für dich denn lebenswert?
Für mich sind es meine Ideale. Wenn ich sie verrate kann ich mich auch gleich erschießen.
Nicht nur, dass ich der Gedanke sich selbst das Leben zu nehmen schon oft sehr angenehm war... vor ungefähr einem Jahr hätte es fast für mich vorbei sein können und der Gedanke war extrem okay, ich hatte keine wirklichen Pläne zu der Zeit und wenn alles vorbei gewesen wäre, wäre das in Ordnung gewesen.
Momentan gibt es da einen kleinen Unterschied, ich würde es also nicht einfach zulassen, wenn mir jemand das Leben nehmen will, aber ich werde sicher nicht winselnd auf dem Boden kriechen.
Try it, wenn ich Glück habe erwischt es nur dich, wenn ich Pech habe muss ich dran glauben und bei irgendwas dazwischen zerlegt es uns beide.
Nur weil ich nicht um mein Leben betteln würde heißt das nicht, dass ich nicht leben will, momentan gefällt es mir hier einfach zu gut.
Wie soll man sich selbst finden, wenn dir die Gesellschaft vorschreibt, wer du zu sein hast?
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@Shinobi:
Ich bin ziemlich froh über Deine 6 Edits. Ich hatte schon befürchtet, jemandem wäre der Idealismus zu sehr zu Kopf gestiegen.
Erst mal würde ich den guten Adolf etwas "in Schutz nehmen" - besser gesagt, die anderen auch schlecht machen. Selbst die hier feierlich angepriesene Aufklärung hatte geschichtlich ein nicht unähnliches Konzept: https://de.wikipedia.org/wiki/Terrorherrschaft
Jetzt zu dem anderen:
Zitat von Shinobi: |
Dass klingt mir jetzt aber ziemlich nach Nazi-Deutschland und darauf habe ich kein Bock, willst du mich deshalb ausrotten lassen? |
Ich will hier niemanden ausrotten lassen, aber ich gehe nicht wirklich davon aus, dass ich allein die Entscheidungsgewalt darüber haben würde. Und irgendwie muss ein System, aber auch ein funktionierender Anarchismus, zumindest einmal dafür gesorgt haben, dass es nicht gestürzt wird.
Zitat von Shinobi: |
Außerdem konnte der gute Adolf seine Fantasie von einem arischen Weltreich auch nicht verwirklichen, obwohl er sich strikt daran gehalten hat, alle die nicht in sein Konzept passten auszuschalen oder zumindest mundtot zu machen. |
Sich strikt an eine Regel zu halten war noch nie ein universales, langfristiges Erfolgskonzept, eher ein Konzept zum Scheitern. Und, dass das arische Weltreich nicht verwirklicht werden konnte, hatte andere Gründe - zum Beispiel, dass Hitler der Meinung war, die Hilfe von Verbündeten ablehnen und die neutrale Sowjetunion angreifen zu müssen und so den Sieg zu riskieren.
Zitat von Shinobi: |
Was deine Utopie vom perfekten System betrifft, ich garantiere dir hiermit, dass es in jedem Fall ganz anders kommen muss als von dir geplant. |
Du garantierst hiermit, dass es in jedem Fall ganz anders kommen muss?? (und warum gleich so feierlich?)
Ich glaube, ich bin hier nicht diejenige, die die Zukunft zu eingeschränkt sieht. Wer sagt, dass nicht doch das eine und andere so kommt, wie ich es mir vorgestellt hatte? Es gibt viele Beispiele für Revolutionen, die teilweise erfolgreich waren: zum Bsp. die kommunistische Sowjetunion, die 13 Kolonien, aus denen die heutigen USA hervorgegangen sind, die Apartheid wurde (in Südafrika) abgeschafft und Indien ist die britische Unterdrückung losgeworden; und die französische Revolution, der wir es auch verdanken, dass wir immerhin in einer Art Demokratie leben können. Natürlich hatten sich Marx, die Gründerväter der USA, Mandela und Gandhi die Zukunft etwas anders vorgestellt, aber einige ihrer Vorstellungen wurden umgesetzt und die ganze Welt hat davon gehört.
Zitat von Shinobi: |
Du kannst niemals davon ausgehen, dass sich etwas unter exakten Bedingungen und genau so entwickeln wird, wie von dir im Voraus durchdacht und geplant wurde. |
Ich kann schon, tue es aber nicht.
Zitat von Shinobi: |
Woher willst du also wissen, dass sich dein ach so perfektes System nicht hinterher als die wahre Hölle herausstellt? |
Gar nicht, aber wenn man es nicht versucht, wozu dann die ganze Träumerei?
Zitat von Shinobi: |
Es gibt so viele unkalkulierbare Faktoren, die sich niemals alle berücksichtigen und berechnen lassen. |
Man kann berücksichtigen, dass es sehr viele dieser unkalkulierbaren Faktoren gibt. Und das kann reichen - oder auch nicht; das ist auch vom Glück abhängig.
Zitat von Shinobi: |
Schau dir die Geschichte an, sie ist voll voller verrückter Idiotien mit noch idiotischeren Ideen, die alle meinten sie wüssten was das Beste für alle ist und wozu hat es geführt? |
Möchtest Du bestreiten, dass unser Leben im Reich der Demokratie und des Geldes besser ist als die mittelalterliche Tyrannenherrschaft von Fürsten, Königen und Warlords, wenn Fehden und Seuchen die Bevölkerung dahinrafften?
Alle sollten einsehen, dass mit der menschlichen Gesellschaft, so wie sie jetzt ist, kein vernünftiges System realisiert werden kann.
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