Kobin unregistriert
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Ende des Leidens...
08.04.2010 17:33 |
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Tagtäglich leben wir unser leben auf ganz unterschiedliche Weise und doch ist es so als wären wir größtenteils eins. Wir werden geboren, erzogen, gehen zur Schule und arbeiten. Wir gründen vielleicht eine Familie oder lassen uns scheiden und werden selbst älter und älter. Wir sehen unsere Eltern in Altenheime und wissen, dass wir selbst einmal dort landen werden. Wir schauen auf unser Leben zurück und können froh sein oder versuchen zu vergessen. Menschen leben und sterben, ohne Unterlass.
Auf uns alle wartet der Tod und er gibt uns keine Gewissheit. Die Religionen sagen uns alle etwas anderes, doch überwiegend dass es ein Leben nach dem Tod möglich wäre. Doch die Bedingungen dafür sehen alle anders aus. Wir solle Jesus Christus loben, zu Allah beten oder Krishna verehren.
Wir geben uns selbst auf, um ein kleines Rädchen in einer unbedeutenden Zeit zu werden. Wir leben und warten auf den nächsten Kampf, auf den nächsten Krieg und darauf, dass sich alles wiederholt. Man sieht seine Freunde gehen und sterben. Familien werden ausgelöscht und geraten in die vollkommene Vergessenheit. Man sagt die Seele sei unsterblich, doch wohin sie geht, kann niemand sagen. Viele suchen einen Sinn in ihrem Leben und nicht wenige davon finden ihn nicht, denn den Sinn des eigenen Lebens kann man nur selbst bestimmen. Das Leiden jedoch ist unendlich und durchzieht jeden Bereich der Gesellschaft und alle Völker. Täglich gehen wir an Menschen vorüber, die uns egal sind, weil sie uns nicht betreffen und nur die Liebe lässt uns manchmal anders handeln. Leben ist Leiden und je mehr man weiß, je mehr man sieht umso stärker wird dieses Leid. Nur wer dumm ist und sich gegen alles verschließt,... - kann dieser jemand glücklich werden?
Es gibt glückliche Lebensabschnitte und schlechte aber stets ist man den Wandel verworfen und alles deutet darauf hin, dass die Ursache für unser Leid, das Materielle ist. Sollte man nun die Bhagavad – Gita deswegen annehmen um so auf diese Weise sein Leiden zu beenden?
Gibt es keine natürlichen Weg, der uns glücklich machen lässt, für den wir kein Buch zu studieren brauchen?
Hare Krishna, Hare Krishna, Hare, Hare, Hare Rama, Hare Rama, Hare Hare...
Vater unser im Himmel,...
Omni Padme Hum,...
La ilaha illa Allah...
Ist das die Antwort auf die Leiden des Seins?
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dian unregistriert
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Zitat: |
alles deutet darauf hin, dass die Ursache für unser Leid, das Materielle ist. |
Natürlich liegt diese Vermutung nahe...
andererseits sehe ich keine Steine weinen, obwohl die doch noch deutlich materieller sind als wir. Auch die meisten Tiere (sofern sie nicht gerade in einer lebensbedrohlichen Stress-Situation sind) wirken auf mich ehrlich gesagt nicht so, als ob sie in irgendeiner Weise unter ihrem materiellen Dasein leiden würden.
Das Leiden kommt erst mit dem Nachdenken.
So gesehen könnte man genauso gut sagen: "Das Geistige ist die Ursache allen Leids."
Und statt Hare Krishna zu singen, um der materiellen Welt zu entfliehen, könnte man auch ebenso gut so lange Schnaps und Wodka in sich reinkippen, bis man dumm wie ein Tier ist. Oder sich gleich bei einem Chirurgen seines Vertrauens das Gehirn herausoperieren lassen. Oder einfach jeden Tag ein blutiges Steak von englischen Rindern essen...
Ich denke, die große Kunst besteht darin, all das Leid und die Fehler der Welt erkant zu haben, und trotzdem seinen inneren Frieden zu finden.
Mir gelingt das auch nicht immer. Manchmal, wenn ich zu viel über alles nachdenke oder mich gerade intensiv mit irgendeinem gesellschaftlichen Thema befasst habe, werde ich ziemlich aggressiv, und würde am liebsten jedem zweiten Menschen, der mir unterwegs begegnet, in die Fresse hauen.
Aber da ich zur Selbstanalyse fähig bin, erkenne ich diesen Zustand meist recht schnell und versuche gegenzusteuern, indem ich meine Aufmerksamkeit auf andere Dinge richte, die mich weniger runterziehen.
Daher ist auch zur Zeit nicht all zu viel von mir hier zu lesen... weil ich einfach momentan wieder in so einer Phase bin, wo ich die Außenwelt und die vielen Probleme dort nur sehr dosiert an mich heranlassen kann, um nicht irgendwann durchzudrehen.
Aber das ist ok, denn ich denke, das gehört einfach zum Leben von Wesen, wie wir es sind, mit dazu. Man muss vielleicht gewisse Abstriche machen, ist scheinbar nie so glücklich und zufrieden wie die dummen, oberflächlichen Menschen...
aber eines sollte man sich immer klar machen: Wir bekommen auch wahnsinnig viel dafür zurück. Etwa die Gabe, Zusammenhänge zu erkennen, die anderen niemals klar sein werden... bestimmte Dummheiten von vornherein nicht zu machen, die anderen vielleicht das halbe Leben versauen (etwa, wenn man mit 15 schon Mutter oder mit 18 schon Vater wird, weil man seine Triebe nicht unter Kontrolle hatte)... hinter die Fassaden von Menschen und Institutionen blicken zu können... zwischen den Zeilen lesen zu können...
Ich finde diese Fähigkeiten trotz aller damit verbundener Zweifel eine wunderbare Sache, und komme mir dadurch manchmal ein bisschen vor wie ein Superheld, der Dinge kann, die viele Passanten, an denen er vorübergeht, nicht können.
Versuch doch mal, dich an deinem Talent zu erfreuen. Das ist, wie wenn du nen Röntgenblick hättest und anderen durch die Klamotten schauen könntest... vielleicht wirst du damit nicht reich, und es erspart dir auch nicht manchen eher unerfreulichen Anblick... aber irgendwie ist es doch trotzdem geil.
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Vielleicht schränkt mich meine naturwissenschaftliche Sichtweise ja wirklich ein, aber inwiefern ist ein Stein "materieller" als wir?
@Christoph: Zumindest was meine Sichtweise betrifft: Glück ist ohne Leid nichts wert, und vica versa. Wirklich empfinden tun wir ja doch nur den Wechsel zwischen den Momenten, weswegen wir in unserem Leben auch nie dort stehen bleiben dürfen wo wir sind.
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Kobin unregistriert
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Den Frieden finden, versuche ich schon seit Jahren, ohne Erfolg und ehrlich gesagt, kommt es darauf an, ob man das wirklich will und das hängt immer jeweils vom Gemütszustand eines Charakters ab, aber auch von seinen Überzeugungen und vor allem von seinem seelischen Wohlbefinden.
Ich lese seit Jahren, Unmengen an Büchern. Zu wenig Zeit habe ich draußen mit anderen verbracht und stattdessen nur in meinem Zimmer gehockt und gelesen und gelesen. Astrid Lindgrin, Erich Kästner, James Krüss, Ursula Wölfel und noch ein paar andere Kinderbuchautoren. Die Welt, die in diesen Büchern dargestellt wird, ist so phantastisch, dass sie alles leugnet, was tatsächlich im Leben stattfindet und doch Ideale beschreibt, nach denen Kinder und Erwachsenen sich sehnen. Besonders das Motiv der Freundschaft kam immer wieder vor. Die Bücher zu lesen, hat mir nicht geholfen Freunde zu finden aber dafür den Grundstock für meine Andersartigkeit gelegt. Ich weiß nicht, wie es euch damit geht, aber Bücher haben mich immer wieder in andere Welten entführt und oft habe ich dabei mich selbst und die Zeit vergessen. Das Klischeehafte Bild des Unter-Der- Bettdecke-Lesen traf mich vollständig zu und ich weiß noch ziemlich genau wie ich die Hary Potter Romane verschlungen habe, die meinen Ansprüchen heutzutage nicht mehr genügen. Aber gerade im bereich der Phantastikliteratur wird uns doch immer ein Idealfall gezeigt. Freunde, die ihr Leben für die anderen opfern würden, bereitwillig in jeden Kampf ziehen und letzendlich immer das Böse besiegen.
Wie es in der Realität aussieht, weiß jeder von euch. Man hat Glück, wenn man solche Freunde findet aber die meisten Menschen sind gar nicht an einem interessiert, erst recht nicht, wenn man mit der seelischen Gesundheit nicht ganz einwandfrei dasteht. Selbst die Psychologen, die einen umringen, wenn man psychisch angeknockt ist, werden einen vergessen und letzendlich hat man nur dann gelebt, wenn es noch Menschen gibt, die sich an einen erinnern.
Wie ich schon angedeutet habe, lese ich sehr viel und das mit größter Zufriedenheit. Auch die heutigen Bücher, die sehr unterschiedlich ausfallen, haben zumeist nichts an ihrer Idealität verloren und heute war ich eher in der Stimmung ein gutes Buch zu lesen als für Bio die autotrophe Assimilation und heterotrophe Dissimilation zu lernen. Wen interessiert das, ob sich Ribulose 1,5 Bisphosphat mit CO2 verbindet und dann zu einem C6 Körper wird der in 3 Phosphorglycerat zerfällt. Wofür muss man die Glykolyse beherrschen. Glycose wird zu Glucose 6 Phosphat, wird zu Fructose 6 Fructose 1,6 Bisphosphat.... Phosphorenolpyruvat.. bla bla bla..
Da ich mich nach allen Seiten oder zumindest fast allen Seiten ausbreiten möchte und die Lösung für meine Depressionen suche, habe ich mir auch ein wenig Psychologie zu Gemüte gezogen. Lepper, Greene, Nesbett fanden 1973 heraus, dass Belohnungen (Noten) nicht für motiviertes Verhalten sorgte. Jedenfalls nicht, wenn die Belohnung erwartet wurde und als Kontrollmechanismus eingesetzt wird.
Jeder kennt das, die eigenen Hobbys, die meistens immer zu kurz kommen, erledigen wir mit viel größerer Hingabe als die Schule. Wo wir als arbeitswütiges Tier mit größter Begeisterung unseren Job ausüben, weil die ganze Geselschaft und Elterhaus uns so geformt haben, in diesem Zustand, spricht man von intrinischer Motivation. Extrinische Motivation bedeutet, dass wir nur die Dinge ausführen, weil wir die Konsequenzen fürchten. Der Zusammenhang dürfte offensichtlich sein. Je mehr motiviert wir sind, umso höher ist unser Leistungspotenzial. Das schreit praktisch nach der Notwendigkeit einer Gehirnwäsche.
Ehrlich gesagt, je mehr ich lese umso mehr entwickle ich die Vorstellung, dass ich nicht fähig bin, in dieses Muster einzutreten und ein Rädchen zu sein. Und meine einzige Entschuldigung dafür ist, dass ich jemals ein Buch in die Hand genommen habe.
@porcupine: Du magst recht haben, dass Glück ohne Leid nichts wert ist aber Leid allein, Tag für tag, macht auch nicht glücklich. Ich will nicht nur meckern, auch bei mir gibt es lichte Momente, allerdings meist eher bei Gesprächen mit anderen und dem eigenmächtigen Absetzen der Schullektüre, die längst in die Mülltonne gehört.
Die haben in Sachsen sowieso nicht mehr alle Tassen im Schrank und die Bücher, die sie uns beispielsweise geben, sind ein Witz. Sie sind erstens saudünn und über jeden Satz muss man mehrmals nachdenken, bevor man ihn verwerten kann. Und oftmals sind die Informationen, vor allem im wissenschaftlichen Bereich einfach falsch, meistens deshalb weil sie die Entertaste einmal zuviel gedrückt haben. Aber so bekommt der Zellkern auf einmal eine Doppelmembran.
@Dian: Du ziehst villt nicht in Betracht, dass es nicht jeder so gut (bzw. schlecht) hat, wie du. Dieses Insichgehen kann nicht jeder machen und oftmals ist dafür das Bier zuständig, das den Gewaltpegel erhöht, damit man mal wieder getrost seine Aggressionen an seiner Freundin ablassen kann. Ich bin Pazifist, aus der tiefsten Überzeugung heraus aber manchmal kann ich Herrn Bosse absolut nachvollziehen. Aber so radikal zu werden, habe ich dann doch nicht vor. Für diejenigen, die Gefühle haben und Empfindungen, die Schwäche zeigen, was nicht erlaubt ist, für die ist auf der Erde keinen Platz.
Der Starke, mit Muskeln bepackt, ernster Mine, mit Pflichtbewusstsein und Verantwortungsgefühl, solche ein Seelenloser wird in einer Welt wie dieser viel eher gebraucht als einer der sich die Freiheit nimmt, kritisch zu denken.
Geld bestimmt alleine ob man sich dies leisten kann oder nicht.
Selbstanalyse ist etwas, was ich mit jungen Jahren angefangen habe und damit mehr oder wenig gebrochen habe. Zu sehr hat es mich in die Depressionen geschickt und die Schatten der eigenen Seele lassen einen nur ungern in Ruhe. Selbstanalyse ist etwas, das zu Revolution führen kann und meine Semianpassung, die vornehmen musste, lässt dies kaum zu. Ich bin beileibe kein Menschenhasser aber ich entwickle mehr und mehr eine Entfremdung, auch gegen mir selbst über. Wenn man von sich nicht als Ich sprechen kann, sondern nur für den Augenblick lebt und hofft er würde in guten Zeiten noch etwas andauern und in schlechten Zeiten schnell vorübergehn oder umgekehrt, dann hilft einen nicht sehr viel aus diser Lage.
Leid zu ekennen und aufzunehmen und nicht daran zu ersticken, ist eine Kunst, die ich noch erst erlernen muss. Aber ich merke, dass Stoismus und Fatalismus mir bisher aus dem Wege gegangen sind.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Kobin am 08.04.2010 22:52.
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Ich sehe eigentlich auch bei dem Gejammere immer nur einen Menschen, der aufgrund irgendwelche frühkindlicher, wahrscheinlich auch ziemlich beschissener Erlebnisse, den Zwang hat, unter keinen Umständen seine jetztigen Versorger, sprich: Eltern, enttäuschen zu dürfen.
Ich meine, muss auch nicht sein. Dann kann man sich sagen: Nee, das mache ich nicht. Ich will mich diesbzüglich anpassen, weil ich eben so geprägt wurde und gut ist.
Nur muss man mal irgendwie anfangen, sich selbst zu akzeptieren.
Ich meine, Scheiße hat von usn jeder mal erlebt, auch soweit er sich entsinnen kann, bestimmt auch in seiner frühestens Kindheit. Meistens können wir das verdrängen, weil wir den Vorteil haben, dass man uns nicht damit konfrontiert.
Ich würde aber mal versuchen, mit dem Verdrängen anzufangen an Deiner Stelle.
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Kobin unregistriert
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@arne: Danke für deine Anteilnahme aber ich weiß nicht ob ich deinen Ratschlag wirklich befolgen sollte. Aus deinem Standpunkt heraus hast du sicher Recht. Verdrängen ist etwas, was man eher automatisch mache und verdrängen tue ich schon seit vielen Jahren und ich höre auch jetzt damit nicht auf. Ich habe in keinster Weise behauptet, dass meine Depressionen irgendetwas mit meiner Vergangenheit zu tun hätte. Sie gibt mir höchstens die Legitimation depressiv zu sein und ärztliche Hilfe hinzu zu ziehen.
Wie gesagt, habe ich mich etwas mit Psychologie beschäftigt und kann bei weitem nicht sagen, dass ich das nur mache um mir irgendwelche Krankheitsbilder anzueignen obwohl das nach pyschologischem Maßstab bestimmt auch krankhaft wäre. Ich versuche lediglich ein wenig Frieden zu finden und deshalb setze ich mich ein wenig mit mir auseinander. Woher die Depression herkommt und damit das Gejammere kann ich nicht genau beurteilen. Nur dieses Gejammere, wie du es formulierst, versetzt mich zumindest in die Lage über fast alles eine sehr kritische Meinung zu haben und glaube mir über mich bin ebenfalls sehr kritisch und revidiere meine Vorstellungen und Gedanken täglich.
Depressionen haben auch etwas gutes, obwohl ich lieber ein Optimist wäre. Sie lassen einen alles hinterfragen, was man zu sehen bekommt. Man akzeptiert vielleicht sehr wenig aber dafür geht man einen sehr steinigen Weg, der aber auch gewisse Erkenntnisse mit sich birgt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es genau mein Schicksal ist, diese Erkenntnisse, seien sie auch oft von schmerzhafter Natur zu machen.
Allerdings stimme ich dir zu. Ich bin ein wenig egozentrisch und ebenfalls egoistisch. Aber da ich außer dem Internet eher für mich allein bleibe, hat dies auch seinen natürlichen Grund. Animus hat einmal gesagt, dass selbst hier zu wenig Toleranz herrsche. Ehrlich gesagt, konnte ich ihre Position gut nachvollziehen, ihre Meinung teile ich nicht. Im Endeffekt sind wir doch alle egozentrisch. Wir hören den anderen zu, tauschen die Meinung aus aber jeder belibt anonym und lebt für sich. Abgesehen von den Treffen. Doch genau genommen hat jeder sein eigenes Leben und wenn einer kommt und lässt euch an seinem Leben teilhaben, so könnt ihr das als vermessen auffassen, was es vielleicht auch ist. Denn was hat euch das Leben anderer zu interessieren? Wäre es anders, gäbe es bereits eine Gegenwelt.
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Vielleicht gibt's ja tatsächlich Menschen, die es ganz gerne haben, dass sich andere Leute für ihr Leben interessieren?
Der Mensch ist perfekt auf zwischenmenschliche Beziehungen angepasst, sie stimulieren die Intelligenz, sorgen im richtigen Fall für eine ganze Menge Glückshormone und noch ganz andere positive Nebenwirkungen. Einfach mal auf andere Menschen zuzugehen macht das Leben interessanter und irgendwie lebenswerter. Auch wenn der Großteil Idioten sind.
Das macht doch nichts.
Genauso wie man selbst nicht unbedingt in das übliche Schemata des Durchschnittsmenschen passt, muss es doch in dieser irrsinnigen Summe an Menschen, die um einen herum leben, auch einige geben, die man versteht, und die einen selbst verstehen. Nur wird man sie nicht finden, wenn man von vornherein negativ auf alle Menschen zugeht. Man will ja auch selbst nicht von anderen von oben herab betrachtet werden, nicht?
Und glaub mir, ich hab inwischen genug Depressionen durchgemacht, und oft genug Phasen erlebt, in denen ich alle Menschen um mich herum bewusst gemieden habe. Ich bin ganz froh mir eine halbwegs positive Sicht bewahrt zu haben.
(BTW: sorry, ich muss mich oben verlesen haben,... hab den Namen eines anderen Users hingeschrieben /-: )
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@Kobin
Ich kann dich gut verstehen. Wir leben momentan in einer oberflächlichen, schnelllebigen Periode, und es würde jeder Beschreibung spotten auch nur zu versuchen zu beschreiben was alles verkehrt läuft auf dieser absurden Welt. Und das schlägt einem ab und zu ziemlich auf den Magen. Das war es aber auch schon. Von Passagen dass das menschliche Leben aus Leid besteht halte ich nicht viel. Das Leben scheisst drauf wie wir es wahrnehmen, das soll jeder für sich klären. Aber eigentlich ist man in der Regel leistungsfähiger wenn man glücklich ist... Ich habe für mich selbst die Lehre gezogen dass ich mein persönliches Glück nicht von der Gesellschaft oder ganz allgemein von anderen abhängig machen darf. Denn so ein Glück wird keine Gelegenheit ungenutzt lassen um zu zerbersten. So etwas ist falsches Glück. Das ist keinesfalls der Schussstart für den totalen Stillstand. Viel mehr ist es eine Grundeinstellung die man sich auch in schwereren Lagen nicht abhandenkommen lassen sollte. Selbstverständlich sind wir Menschen sehr zerbrechliche Wesen, aber solange man auf seinem Kurs bleibt sollte man allen Schicksalsschlägen trotzen können.
Abgesehen davon hat alles, wirklich alles technische Ursachen. Auch deine Lebenseinstellung. Das Wort Leiden ist mir zu schwammig, es beruht auf keiner Grundlage. Der Geist ist fähig seinen Weg zu bestimmen, und ob er leidet oder nicht hängt letzendlich vom ihm selbst ab. Zumindest bei uns, die nur im übertragenem Sinne in Ketten gelegt sind.
Wir können nicht gerade damit prahlen in einer besonders bedeutenden oder interessanten Zeit geboren zu sein. Alles ist bereits entdeckt und abehandelt. Wir leben nach den Ideen anderer Leute und laufen auf bereits von Generationen von Menschen eingereteten Pfaden. Und vermutlich wird es auch nach unserem Tode keine große Rolle für das Gesamtbild gespielt haben ob wir existiert haben. Das muss man ganz klar sehen.
Aber wir haben existiert, und das kann uns keiner wirklich keiner mehr nehmen. Ich betrachte das Leben als ein Wunder und ich entdecke meine Liebe dazu jeden Tag neu.
Zitat: |
Gibt es keine natürlichen Weg, der uns glücklich machen lässt, für den wir kein Buch zu studieren brauchen? |
Erfreu dich an den kleinen Dingen des Alltags, schraub deine Ansprüche zurück und versuch mal ein wenig unbefangener und objektiver an die Sache ranzugehen. Versuch die Haltung eines "Beobachters" einzunehmen. Wenn man zu viel erwartet oder nur darauf wartet dass was passiert dann bestraft einen das Leben.
Die beste Antwort die du bekommen kannst ist: Sei einfach glücklich!
Es gibt faktisch nichts das dich daran hindert. Nur die Blockaden in deinem Kopf.
Denk dir einfach: Wenn ich mir von den Problemen auf der Welt und in meinem Leben die Laune vermiesen lasse, dann haben sie doch das erreicht was sie wollten.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von DonBaron am 11.04.2010 00:12.
"Most people are so ungrateful to be alive, but not you, not any more... "
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“
"Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden. "
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Und zum Thema Sinn des Lebens. Davon halte ich ebenso wenig.
Absolut frei zu sein und einen Sinn im Leben zu haben widerspricht sich doch gewaltig?
Ich finde es super dass wir keinen haben. Das erlaubt uns alles zu sein und zu machen was wir wollen ohne an einen Sinn gekettet zu sein.
Maschinen und Computer erfüllen einen Sinn, aber doch keine Lebewesen.
Ich finde es lächerlich wie überbewertet dieser Begriff "Sinn" überhaupt ist.
Die Suche nach einem Sinn ist eher sowas wie eine psychologische Täuschung die unseren Fortbestand garantiert. Wir denken nur dass es irgendwo einen gibt, würden wir aber realisieren dass es keinen gibt wären wir wohl ausgestorben. Zum Glück denken nur extrem wenige Leute so.
Ein optimistischer Nihilismus, ist doch auch was.
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von DonBaron am 11.04.2010 00:20.
"Most people are so ungrateful to be alive, but not you, not any more... "
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“
"Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden. "
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Zitat: |
Original von Kobin
@arne: Danke für deine Anteilnahme aber ich weiß nicht ob ich deinen Ratschlag wirklich befolgen sollte. Aus deinem Standpunkt heraus hast du sicher Recht. Verdrängen ist etwas, was man eher automatisch mache und verdrängen tue ich schon seit vielen Jahren und ich höre auch jetzt damit nicht auf. Ich habe in keinster Weise behauptet, dass meine Depressionen irgendetwas mit meiner Vergangenheit zu tun hätte. Sie gibt mir höchstens die Legitimation depressiv zu sein und ärztliche Hilfe hinzu zu ziehen.
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Jetzt haste mich aber erwischt.
Das ist jetzt eine Sichtweise, die ich so noch nicht richtig überdacht habe, ob man sich nicht die Sachen, die andere sofort als Ursachen beschreiben würden, nicht eher evtl. für sich selbst so vorschiebt, um eine Legitimation zu haben, dass man depressiv ist.
Ich gebe zu, da auch erstmal etwas nachdenken zu müssen.
(Kann deshalb auch nicht auf die anderen Sachen hier gerade eingehen.)
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Kobin unregistriert
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@porcupine: Was waren denn deine eigenen und persönlichen Erfahrungen bei Depressionen? Wie hast du die überstanden? Vielleicht hast du ja Lust uns das mitzuteilen. Mich würde es auf jeden Fall interessieren.
@DonBaron: Im wesentlichen stimme ich dir zu. Auch ich sage mir oft, dass es so einfach geht und man einfach das Leben mit beiden Armen umschließen soll und einfach glücklich sein kann. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wo ich ansetzen könnte um das zu negieren. Oft genug spiele ich mir was vor und versuche glücklich zu sein, nur um dann noch einmal tiefer in ein schwarzes Loch zu gleiten. Irgendwann sind Depressionen ganz selbstverständlich. Wo die Ursachen nun genau liegen, weiß ich in meinem Fall nicht. Dass ich mich oft nach einem Sinn frage oder generell darüber viel philosophiere, würde auch nicht stimmen. Der Zustand des depressiven ist einfach da. Man fühlt sich so und manchmal weiß man nicht warum.
Wie dem auch sei, du hast recht, wenn du sagst, dass wir für unser Leiden selbst verantwortlich sind. Nur diese Blockaden sind an Emotionen gebunden, an Gefühle und die verschwinden nicht einfach so...
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@Kobin
Körperliche Schmerzen weisen uns darauf hin dass mit unserem Körper etwas nicht stimmt, dass er beschädigt ist. Wir können nun die Ursachen dafür finden und beheben. Ganz einfach.
Nicht minder einfach ist es mit dem Geist. Depressionen weisen uns einfach darauf hin dass uns etwas fehlt im Leben, oder gefehlt hat. Sei es die Anerkennung anderer, Freunde, die Liebe der Eltern, ein Lebenspartner, ein Job der einen erfüllt usw... die Liste ist unendlich.
Ich kann mir vorstellen dass du ganz einfach nicht genug Gleichgesinnte kennst, Leute die deine Ansichten teilen, denn umso tiefer man gräbt und je weiter alles infrage stellt desto mehr entfernt man sich vom Mainstream. Das ist wohl einfach so.
Der klügste und weiseste Mensch der Welt ist wohl auch der einsamste Mensch der Welt.
Es können ganz banale Dinge sein wie eben zu wenig Gleichgesinnte. Man darf nie den Fehler machen und Depressionen dämonisieren, sie sind eine stinknormale chemische Reaktion des Körpers. Sie sind absolut behebbar.
Und es kann wirklich nur in deinem Interesse liegen die vermutlich stinknormalen Ursachen dafür rauszufinden und auszumerzen.
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von DonBaron am 12.04.2010 16:32.
"Most people are so ungrateful to be alive, but not you, not any more... "
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“
"Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden. "
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Kobin unregistriert
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@DonBaron: Eine wunderbar einfache Sicht, der ich mich nicht ganz entziehen kann. Du hast übrigens völlig recht, dass je weiter man geht und je weiter man denkt, umso weniger Gleichgesinnte findet. Ein Umstand, der sich vor allem in Umgang mit Mitschüler bemerkbar mach, wobei ich damit nicht sagen möchte, dass ich in irgendeiner Weise klüger wäre. Nicht im geringsten doch ich fühle mich total unbeholfen und fremd unter ihnen. Sie sind so vergnügensorientiert, so leichtlebig, als könnte man mit einer Flasche Bier und ein paar Freunden alles lösen und den größten Spaß haben, was vermutlich auch der Fall ist aber ich würde mich hoffnungslos verloren fühlen und deshalb bleibe ich immer mehr für mich. Das hat Vorteile und Nachteile. Die Einsamkeit drückt schon manchmal und verstärkt die Depressionen.
Natürlich gibt es natürliche Ursachen. Allerdings völlig neurologisch da ranzugehen und den Seretoninhaushalt in Ordnung zu bringen und ein paar Tabletten zu verschreiben, kann es nicht sein.
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@Kobin
Zitat: |
Allerdings völlig neurologisch da ranzugehen und den Seretoninhaushalt in Ordnung zu bringen und ein paar Tabletten zu verschreiben, kann es nicht sein. |
Von Tabletten halte ich wirklich gar nichts.
Was auch immer Depressionen einem antun, sie sind absolut berechtigt und haben IMMER einen guten Grund! Einfach Tabletten fressen und die Symptome bekämpfen anstatt die Ursache beim Schopfe zu packen ist das dümmste das man machen kann.
Natürlich sieht es anders aus bei Leuten bei denen wirklich keine Aufarbeitung mehr hilft. (Traumatisierte, Kriegsveteranen, Missbrauchsopfer usw.)
Aber ich bekomme Brechreiz wenn Leute die die Welt sehr kritisch betrachten und deshalb depri werden dann Tabletten fressen und meinen es wäre alles wunderbar. Das ist Selbstbetrug und hat kein Stück was mit echtem Optimismus zu tun.
Nein, ich appelie fest an die Kraft des menschlichen Willens, an die Möglichkeit das Ruder jederzeit rumzureissen denn wenn nicht wir die Herren unserer Körper und unseres Geistes sind, wer dann?
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von DonBaron am 12.04.2010 21:17.
"Most people are so ungrateful to be alive, but not you, not any more... "
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“
"Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden. "
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Kobin unregistriert
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Du nimmst mir das Wort aus dem Mund. Das ist genau meine Denkweise. Wie dem auch sei, so schnell werdet ihr mich hier sowieso nicht los und ich bau meine Probleme und Depressionen bald in aller Ruhe mit meinem Psychologen ab.
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Äh, ich wünsche Euch beiden mal eine Hirnblutung oder einen Unfall, wo Euer Gehirn Schaden nimmt.
Wenn das physisch verändert ist, kann man nämlich nix anderes machen als das entweder chrirurgisch oder, wesentlich angenehmer, mit Tabletten in Ordnung bringen.
Desweiteren kann ein Joint oder auch mal ein Besäufnis ganz angenehm sein und zumindest bei kruzfristigen Depris Abhilfe schaffen.
Bewegung und Licht sind auch nix anderes als Sachen, die Stoffe in unserem Organismus auslösen, den Seretoninhaushalt wieder in Ordnung zu bringen.
Das Gelabere, dass alles, was man zu sich nimmt, um psychisch bei sich was zu verändern, grundsätzlich böse ist, geht mir auch auf den Keks.
Wir sind nicht alle gleich geschaffen, ebenso wie einer durch traumatische Schäden oder Lichtmangel in Depris verfallen kann, haben manche eben von vornerein nicht so viele Möglichkeiten, das Seretonin zu speichern. Da mit physikalischen Lösungen ranzugehen, halte ich für ebenso legitim, wie einem Querschnittsbehinderten einen Rollstuhl anzubieten oder einem Zuckerkranken Insulin.
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Kobin unregistriert
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Zitat: |
Das Gelabere, dass alles, was man zu sich nimmt, um psychisch bei sich was zu verändern, grundsätzlich böse ist, geht mir auch auf den Keks. Wir sind nicht alle gleich geschaffen, ebenso wie einer durch traumatische Schäden oder Lichtmangel in Depris verfallen kann, haben manche eben von vornerein nicht so viele Möglichkeiten, das Seretonin zu speichern. Da mit physikalischen Lösungen ranzugehen, halte ich für ebenso legitim, wie einem Querschnittsbehinderten einen Rollstuhl anzubieten oder einem Zuckerkranken Insulin. |
@arne:
Ich persönlich bin nicht völlig gegen Medikamente aber ich finde, dass sie zwar einen physikalischen Zustand verbessern können, aber der seelischen Zustand ohne Tabletten auskommen sollte. Es ist etwas ganz anderes, herauszufinden, das der Seretoninspiegel von Geburt an nicht in Ordnung ist und deshalb Medikamente verschreibt, als zu sagen, er hat Depressionen und jetzt geben wir ihm Tabletten, damit er sich besser fühlt und wir in der Klinik unseren Job nicht zu machen brauchen. In der Klinik sind die doch meist völlig überbelegt und überfordert. Lange Wartezeiten bestätigen dies doch. Reiner Lichtmangel führt meines Wissens übrigens nicht zu Depri's. Jedenfalls nicht alleine.
Was ich komplett nicht ausstehen kann, sind folgende Vorurteile:
a) du bist ein Emo (weil du andauernd traurig oder besonders empfindlich bist)
b) du willst nur Aufmerksamkeit (weil du vielleicht selbst verletzt)
c) geh mir weg mit deinen Wehwechen, es gibt tausend andere denen es noch viel "dreckiger" geht als dir
d) du bist egoistisch (weil du immer mehr vereinsamst und nur noch für dich lebst
und zu guter letzt:
e) Jetzt reiß dich doch mal zusammen, verdammt!!!
Freunde, die einen verraten, und vorher immer gesagt haben: "Ich bin für dich da" und plötzlich verschwinden, die auf einmal nur an sich selbst interessiert sind.
Eltern, die vorgeben, immer das Beste für einen zu wollen aber verlangen, dass man gehorcht und einen wegen der schlechten Noten zur Rechenschaft ziehen.
Mitschüler, die einen bei der ersten Gelegenheit runtermachen und immer wieder mobben.
Das trifft jetzt vielleicht nicht auf mich zu aber es gibt viele, die unter diesen Gesichtsounkten zu leiden haben. Da helfen keine Medikamente, da hilft entweder nur ein schneller Tod oder eine Klinik bzw. Psychologe.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Kobin am 13.04.2010 14:41.
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@Arne Reload
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Das Gelabere, dass alles, was man zu sich nimmt, um psychisch bei sich was zu verändern, grundsätzlich böse ist, geht mir auch auf den Keks. |
Hast du meinen Text überhaupt gelesen???
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Natürlich sieht es anders aus bei Leuten bei denen wirklich keine Aufarbeitung mehr hilft. (Traumatisierte, Kriegsveteranen, Missbrauchsopfer usw.) |
Ich hab doch deutlich geschrieben dass bei einigen Fällen tatsächlich keine Aufbereitung mehr hilft und sie gezwungen sind Tabletten zu fressen.
Die Menschen die ich anprangerte waren Menschen vom Schlag Emo (Und damit meine ich wirklich nur jene sich in ihr Leid reinsteigern um anerkannt zu werden) (Obwohl man da auch nicht verallgemeinern darf) die sich irgendwo reinsteigern obwohl ihr Lebensüberdruss ganz triviale bis gar keine Ursachen hat. Nur weil es grade irgendwo "in" ist zu leiden.
Dieser Beitrag wurde 6 mal editiert, zum letzten Mal von DonBaron am 13.04.2010 15:22.
"Most people are so ungrateful to be alive, but not you, not any more... "
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“
"Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden. "
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@Kobin
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Da helfen keine Medikamente, da hilft entweder nur ein schneller Tod oder eine Klinik bzw. Psychologe. |
Sorry aber das sehe ich anders die Probleme die du aufgezählt hast, kann man sehr gut selbst lösen, da braucht man weder Medikamente noch einen Seelenklempner. Glaub mir diese Probleme hatte ich auch, jeder hat sein Päckchen zu tragen, die einen mehr die anderen weniger. Aber das ist nichts weswegen man die Flinte einfach in Korn werfen sollte und sagen kann ich bin halt so die Welt ist scheiße fertig.
@ arne
Zitat: |
Das Gelabere, dass alles, was man zu sich nimmt, um psychisch bei sich was zu verändern, grundsätzlich böse ist, geht mir auch auf den Keks. |
Das hat ja auch keiner behauptet.
Und DonBaron schrieb ja auch:
Zitat: |
Natürlich sieht es anders aus bei Leuten bei denen wirklich keine Aufarbeitung mehr hilft. (Traumatisierte, Kriegsveteranen, Missbrauchsopfer usw.) |
Natürlich muss man in seiner Depression auch erstmal die nötige Motivation finden seine Probleme anzugehen und zwar nicht nur halbgar, was wiederum denn willen dazu voraussetzt. Und ich denke jeder geistig und körperlich gesunde Mensch sollte dazu in der Lage sein, seine Depressionen selbst in den Griff zu bekommen. Wenn er es denn wirklich will und ihm sehr viel daran liegt seine Depressionen zu bekämpfen, dann wird er es schon schaffen. Zumindest sollte man nichts unversucht lassen und sich nicht einfach damit abfinden. Allerdings finde ich es falsch es mit Medikamenten zu versuchen, wenn man es auch aus eigener Kraft schaffen kann.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Shinobi am 13.04.2010 15:23.
Ich lehne die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ab, insbesondere die Überbewertung von Besitz.
“All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary.”
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“
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Original von Kobin
@porcupine: Was waren denn deine eigenen und persönlichen Erfahrungen bei Depressionen? Wie hast du die überstanden? Vielleicht hast du ja Lust uns das mitzuteilen. Mich würde es auf jeden Fall interessieren. |
Musik. Vermutlich die einzige Droge, die mich durch die Phasen hindurch am Leben gehalten hat. Ich hatte immer wieder Wochen, manchmal auch einzelne Tage, in denen ich mich komplett von allen Menschen um mich herum isoliert habe. Mich in mein Zimmer eingesperrt, um einfach nur allein zu sein. Ich hatte durch meine Hochbegabung auch den Vorteil, meine Mitschüler mit einer arroganten und snobistischen Art und Weise auf Distanz zu halten, wenn ich mal den Schultag überleben wollte, ohne in ihre langweiligen Konversationen hineingezogen zu werden.
Ich habe das Glück, dass ich seit ich auf die Technische Schule gehe, weg von Zuhause zu bin. Die ersten beiden Jahre waren in einem Internat, die darauffolgenden 3 in einer WG mit einem Schulkollegen. In der WG hatte ich halt eben immer meine Ruhe haben können, wenns denn mal wichtig war.
Selbstmordgedanken oder ähnliches hatte ich nie.
Tja, und so irgendwie über die letzten zwei Jahre hat sich mein Leben nach und nach leicht verändert. Wenn man die richtigen Leute kennenlernt, ein vernünftiges Weltbild aufbaut, etc. verändert einen das sehr. Nicht das ich jetzt der überglücklichste Mensch auf Erden wär. Aber ich freu mich jetzt schon auf die Zeit in Wien, mein Studium, die paar Leute die mir wichtig sind um mich zu haben. (;
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Ich persönlich bin nicht völlig gegen Medikamente aber ich finde, dass sie zwar einen physikalischen Zustand verbessern können, aber der seelischen Zustand ohne Tabletten auskommen sollte. |
Muss mal da zwischenfunken: Wo besteht für dich der Unterschied zwischen physikalischem und seelischem Zustand?
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von porcupine am 13.04.2010 15:21.
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