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Zitat von deldenker: |
Zitat von reset: |
was sollen dir weißen rosen für die RAF-mitglieder? |
Ich fand das gut. War nochmal ne gelungene Überraschung am Schluss und kann man sicher gut Spießer aus jedem politischen Lager mit schocken
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welchen sinn hat das?
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und wieder frage ich...welchen sinn hat das?
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dian unregistriert
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Was meinst du jetzt? Den Sinn von Provokation allgemein?
Das ist doch ganz logisch: Um gesellschaftliche Tabus zu hinterfragen und die geistige Gleichschaltung zu bekämpfen.
Hätte nie jemand Spießer geschockt, würden wir heute noch wie in den 50er Jahren leben, und deren Weltanschauung wäre Pflicht für alle.
Heute kann man Spießer nicht mehr so sehr damit schocken, dass man sich verrückt kleidet oder die Haare wachsen lässt. Dafür kann man sie noch immer wunderbar schocken, indem man gegen die political correctness verstößt... vor allem, wenn man bedenkt, wie gleichgeschaltet die Aussagen zu bestimmten Themen in Medien und Fernsehen wirken.
Tatsache ist ja wohl, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bevölkerung heimlich der Meinung ist, dass wir wieder eine RAF bräuchten. Aber medial würde sich (außerhalb von Satiresendungen) keiner getrauen, das zu äußern... jeder der das machen würde, wäre sofort seinen Job los.
Ebenso, wie wenn man einen Amokläufer gutfindet, anstatt wie von der Obrigkeit vorgeschrieben über die "armen Opfer" zu trauern.
In einem solchen Klima der Verlogenheit und Gleichschaltung muss man als Künstler doch regelrecht provozieren wollen... also zumindest mir und dem Wanderprediger geht es so.
Das mit den Blumen am Grab war allerdings eine ziemlich spontane Aktion. Wir wussten gar nicht, ob wir das Grab überhaupt finden würden. Ich dachte ja eigentlich, die hätten das längst plattgemacht, damit daraus keine Pilgerstätte wird.
Aber irgendwie gibt die Szene dem Song einfach nochmal eine etwas andere Bedeutung.... ohne dass man jetzt explizit zu irgendwelchen strafbaren Handlungen aufrufen würde.
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dian unregistriert
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In einer Welt, in der niemand mehr Widerstand leistet außer ein paar autoritären Arschlöchern, muss man vielleicht manchmal auch autoritäre Arschlöcher gutfinden.
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es gibt sehr wohl menschen die widerstand leisten.
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dian unregistriert
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Ja... nur leider gelingt es nur den allerwenigsten von denen, die Bonzen in Todesangst zu versetzen.
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Es gab und gibt auch im Anarchismus einiges an individuellem Terror, Propaganda der Tat und Stadt-Guerilla. Das ist kein Privileg eher marxistisch-leninistischer Gruppen wie der RAF. Die RAF stand am Ende und am Anfang einer neuen Entwicklung (Zerfall der APO, Eskalation staatlichen Terrors), dazu kommt die Präsenz des Post-Faschismus in den deutschen Institutionen.
Insofern würde ich die Dämonisierungen dem politischen Establishment überlassen, ganz gleich ob man die RAF nun als inhaltlich und taktisch verfehltes Projekt betrachten will. Den Zynismus und die Menschenverachtung ihrer politischen Feinde haben sie nie erreicht.
The Loathsome mask has fallen the man remains
Sceptreless, free, uncircumscribed, but man
Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.
Percy Bysshe Shelley
Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
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Ich muss zugeben, dass ich in die Szene am Schluss gar nicht so viel hineininterpretiert hatte. Das wirkte auf mich jetzt auch nicht nach knallhart kalkulierter Propaganda, sondern nach einer mehr oder weniger spontanen Idee beim Dreh eines Amateurvideos.
Provokation ist so eine Sache für sich - kann sinnvoll sein, kann aber auch dafür sorgen, dass man nicht mehr ernst genommen wird, oder komplett nach hinten los gehen.
Attentate führen auch nicht immer dazu, dass Leute eingeschüchtert werden. Schäuble z.B. hat "seinen Job" nach dem Attentat nicht gekündigt, sondern ihn danach aufgrund seiner Paranoia erst recht ernst genommen. Vielleicht sind konservative Idealisten keine so guten Ziele...
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Zitat von Lonewolf: |
Es gab und gibt auch im Anarchismus einiges an individuellem Terror, Propaganda der Tat und Stadt-Guerilla. Das ist kein Privileg eher marxistisch-leninistischer Gruppen wie der RAF. Die RAF stand am Ende und am Anfang einer neuen Entwicklung (Zerfall der APO, Eskalation staatlichen Terrors), dazu kommt die Präsenz des Post-Faschismus in den deutschen Institutionen.
Insofern würde ich die Dämonisierungen dem politischen Establishment überlassen, ganz gleich ob man die RAF nun als inhaltlich und taktisch verfehltes Projekt betrachten will. Den Zynismus und die Menschenverachtung ihrer politischen Feinde haben sie nie erreicht. |
mir ist egal wer solche anschläge verübt. ich verurteile die taten und nicht die menschen die dahinter stehen.
@yog
ich hatte auch eher das gefühl, dass es etwas spontanes war. trotzdem sollte man es kritisieren.
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Zitat von reset: |
trotzdem sollte man es kritisieren. |
Klar, Kritik ist wichtig!
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Finde das neue Video auch eine feine Sache. Die Aussage ist Top und trifft es auf den Punkt.
Allerdings würde ich es besser finden wenn man beim abmixen den Gesang ein wenig lauter drehen würde, weil man muss schon sehr genau hinhören, da alles andere recht laut dagegen ist.
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ja der gesang muss lauter sein. hab ich schon bei dem video davor gesagt!
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dian unregistriert
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Ist nicht immer ganz einfach, beim Abmischen den richtigen Mittelweg zu finden.
Einerseits soll der Gesang gut verständlich sein, er sollte aber auch nicht die anderen Instrumente dominieren, indem er zu sehr herausragt.
Ich persönlich finde den Text eigentlich gut verständlich (aber ok, ich kenn ihn ja natürlich auch schon).
Mein Plan war eigentlich sogar zunächst, den Gesang noch mehr zu verzerren, zumal ich meine Stimme für den Inhalt immer noch als zu brav empfand.
Aber gut, die Anarchonauten stehen ja auch erst am Anfang, und ich bin mir sicher, dass wir gesangs- und ausdruckstechnisch noch eine ordentliche Schippe zulegen werden in den kommenden Songs. Ist ja für die meisten von uns alles noch ziemliches Neuland, auch wenn ich mich inzwischen fast schon so fühle, als ob ich das schon jahrelang machen würde.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von dian am 15.11.2012 23:36.
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dian unregistriert
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Ehe es mit den offiziellen Songs der Anarchonauten weitergeht, hier noch eine kleine Spaßproduktion für die Spaßgesellschaft:
www.youtube.com/watch?v=bMgLKFR51xc
Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht so wirken mag, als ob das alles keinen Sinn ergibt, was das maskierte Männchen labert... Die Frage "Wo sollen des hingehn?" ist im Grunde hochphilosophisch, und wenn ihr den Song mehrmals hört, wird er höchstwahrscheinlich in euch wachsen.
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