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Moin User,
Ich möchte mich einmal vorstellen: Ich bin Lennard 21 Jahre, komme aus Schleswig-Holstein und grüße alle vom Projekt "Überwachungsstaat"
Ich kam auf diese Forum durch das Video "Die heutige Jugend" und ich muss sagen es spricht mir aus der Seele.
Ich habe schon früh gemerkt das ich anders bin: Immer dagegen, alles hinterfragen, kleines Autoritätsproblem.. Ich denke sehr viel unfreiwillig..
Wenn ich dumm sein könnte, würde ich es sein wollen. Dann ist alles einfacher. Möchte jetzt nicht angeben
Ich war eigentlich immer das Problemkind, ich konnte nie irgendetwas so hin nehmen und es Akzeptieren, deshalb hatte ich auch seit meiner Kindheit sehr viele Probleme. Ich möchte mich nun aber auch nicht ausweinen. Seit einiger Zeit fällt mir nur leider auf das ich nur eine Person kenne die so einiger Maßen meine Ansichten teilt. (Ein guter Freund) Aber warum gibt es so wenige Menschen die einen großen Horizont haben?
Meine Interessen sind Natur, Kultur, Umwelt, Menschen, Sport, Rock und Frei von jeglichen Vorschriften sein. Ich würde auch gerne mal Spontane Trips machen, nur ohne Menschen die seine Meinungen oder Interessen vertreten ist das schwer: Wo schlafen wir? Wann was wie wo warum weshalb bla bla bla
So nun habe ich mich doch ausgeheuelt.
Ich bin nur auf der Suche nach Menschen die mich verstehen.
Warum läufst du in die Stadt (6Km) du kannst doch auch das Auto nehmen? Weil ich es kann? Warum gucke ich kein RTL und sitze den ganzen Tag auf dem Sofa?
Freundlicher Gruß
Die Spinne
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willkommen im forum.
ich hoffe, du findest hier, was du suchst.
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dian unregistriert
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@ spinne
Freut mich, dass ab und zu doch mal jemand durch meine Videos auf dieses Forum findet.
Ich bekomme zwar viel Lob auf Youtube, aber hierher ins Forum zieht es dann leider nur die wenigsten von denen, die sich von meinen Videos angesprochen fühlen... was irgendwie schade ist, weil ich nach wie vor an dieses Projekt glaube und denke, dass es gerade in der heutigen Zeit nötiger ist denn je, eine Plattform zu haben, wo man sich mit Gleichgesinnten und Ähnlichdenkenden auf einem vernünftigen Level austauschen kann.
Auf Youtube kann man zwar auch Kommentare abgeben bzw. "diskutieren", aber wenn ich nur 500 Zeichen zur Verfügung habe, lande ich mit meinen Argumenten fast schon zwangsläufig auf BILD-Niveau.
Aber das ist ja generell Teil des Zeitgeists bzw. der Generation SMS, dieses ständigen Vereinfachungen und Reduzierung von komplexen Zusammenhängen auf Sprüche wie (Achtung, ich zitiere einen Youtube-User) "dräcksnazibattzen ich zerficke dich im kackbraunen arschoch wo stinkt nach faschoscheise du ficksack!!!"
Was mich dann schon zu deiner Frage bringt:
Zitat: |
Aber warum gibt es so wenige Menschen die einen großen Horizont haben? |
Ich denke, wir werden von Zwergen aufgezogen, wohnen in Zwergenhäusern, gehen auf Zwergenschulen, und schauen Fernsehprogramm für Zwerge... da ist es naheligend, dass man irgendwann gar nicht mehr weiter wachsen möchte, weil man das Großsein als Abnormalität empfindet.
Nahezu alles in dieser Gesellschaft ist für "kleingeistige Menschen" ausgelegt... wer größer ist, stößt schnell an die Decke und bekommt eine schmerzhafte Beule.
Spätestens nach der dritten Beule beschließen die meisten, dass es gesünder ist, Zwerg zu werden und das Wachstum einzustellen... auch wenn es eigentlich noch längst nicht abgeschlossen wäre.
Ich kenne auch einige dieser "Zwerge"... und ich könnte nicht sagen, dass sie grundsätzlich dümmer sind als ich oder weniger schlagfertig oder weniger geistreich.
Der Unterschied ist eher, dass sie bei gewissen Themen, sobald diese Grenzbereiche ihrer gewohnten Existenz betreffen, scheinbar jegliches Denken einstellen und stattdessen irgendwelche auswendig gelernten Mantras vor sich hermurmeln a la "Aber das geht doch nicht", "Aber es war doch schon immer so" oder "Aber wir können doch nicht einfach..."
Da sieht man, wie die Konditionierung greift, die man ihnen jahrelang hat angedeihen lassen..
"Wenn du deinen Teller nicht aufisst, dann gibt's keinen Nachtisch." oder "Wenn du dein Zimmer nicht aufräumst, darfst du nicht raus zum Spielen"
wird dann später zu "Wenn wir kein kapitalistisches System mehr haben, werden wir alle verhungern" oder "Wenn es keine Polizei und keine Schulpflicht mehr gibt, werden Horden verwahrloster Krawallmacher die Straßen beherrschen"
Im Klartext: "Wenn nicht irgendwo jemand ist, der für dich mitdenkt und in deinem Namen Entscheidungen trifft, dann hast du die Arschkarte gezogen!"
Das ist so tief in den Köpfen vieler Menschen verankert, dass sie instinktiv zurückschrecken, sobald es darum geht, scheinbare Selbstverständlichkeiten in Frage zu stellen.
Auch wenn sie sonst intelligent sind und durchaus kritisch sein können... diese einmal in ihren Schädel eingepflanzte Blockade können sie nicht überwinden.
Tja.. und dann gibt es da eben die Kinder, die ihren Eltern nie geglaubt haben, dass sie verhungern müssen, nur weil sie ihren Teller nicht leeressen...
die ihren Lehrern nie geglaubt haben, dass sie vom Auto überfahren werden, nur weil sie sich beim Klassenausflug nicht ständig an den Händen halten...
Also haben sie sich im Alltag immer wieder neugierig über solche Verbote hinweggesetzt. Und sie haben gesehen, dass es funktioniert. Dass sie tatsächlich weder verhungern müssen noch unter die Räder kommen, nur weil sie sich nicht an die Regeln der Erwachsenen halten.
Und so kamen sie irgendwann zu der Erkenntnis, dass die Regeln der Erwachsenen ein bisschen arg schwachsinnig sind. Sie fingen an, sich eigene Regeln und eine eigene Moral zurechtzubasteln... was dann zwangsweise dazu führte, dass sie bald nicht mehr zu jenen ihrer Altersgenossen kompatibel waren, die noch in dem "Wenn...dann"-Konditionierungsschema, in der ständigen Angst vor Strafen, Prestigeverlust und sozialer Ächtung, gefangen waren.
Die Frage jedoch, warum manche Menschen sich anpassen und andere nicht... warum die einen sich bestrafen lassen und ihren Bestrafern danach kritiklos gehorchen, während die anderen durch jede Strafe nur noch mehr Hass auf ihre Bestrafer und deren Welt entwickeln...
diese Frage hat sich mir bis heute nicht erschlossen, und ich bin für Anregungen dazu immer dankbar.
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Zitat: |
Die Frage jedoch, warum manche Menschen sich anpassen und andere nicht... warum die einen sich bestrafen lassen und ihren Bestrafern danach kritiklos gehorchen, während die anderen durch jede Strafe nur noch mehr Hass auf ihre Bestrafer und deren Welt entwickeln...
diese Frage hat sich mir bis heute nicht erschlossen, und ich bin für Anregungen dazu immer dankbar. |
ich denke, die menschen sind eben verschieden. manche haben schon immer grundsätzlich alles angezweifelt und hinterfragt. hinzu kommt dann noch der individuelle lebensstandard und das soziale umfeld, in dem man aufwächst.
Zitat: |
"Wenn es keine Polizei und keine Schulpflicht mehr gibt, werden Horden verwahrloster Krawallmacher die Straßen beherrschen" |
darauf würde ich gern nochmal zurück kommen. also wer den film "the book of eli" gesehen hat, der weiß, wie ich mir ein postapokalyptisches system in etwa vorstellen würde. kleine machtgefüge, die im einzelnen versuchen, sich weiter auszubreiten und dazu die gängigen formen der unterdrückung und manipulation verwenden. da werden einfache raufbolde mit 'wein, weib und gesang' geködert, um die drecksarbeit zu erledigen, und könig ist der, der das überblicken und kontrollieren mag und auch kann.
in dem anderen thema sind wir ja schon irgendwie zu dem schluss gekommen, dass ein systemwechsel nicht so einfach von statten geht. also wenn es mal etwas in richtung anarchie gibt, dann vielleicht durch einen dritten weltkrieg, eine naturkatastrophe oder so. doch dann wären wir bei o.g. szenario. und so sehr ich für anarchie bin, muss ich eingestehen, dass ich mir das nicht ohne störfaktoren vorstellen könnte (wobei störfaktoren eben alles sind, was das "leben und leben lassen"-motto eines anarchisten eben stören könnte).
es wird immer das gesetz des stärkeren geben, sofern man das nicht durch ein pseudo-soziales gefüge ersetzt. es wäre quasi der weg vom regen in die traufe. wir sagen dann zwar: "mit solchen leuten kann anarchie nicht funktionieren". aber es ist ja nicht so, dass man mit den "richtigen" leuten in eine siedlung ziehen und fortan in frieden leben könnte, wenn drumherum die rebellen leben. und dann ist es auch noch ein stückweit ansichtssache, wer ein rebell ist, oder ein störfaktor, und wer nicht.
also.. übersehe ich da irgendetwas?
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Der "Störfaktor" wäre dann wiederum auf beiden Seiten und alle würden sich wie in der Steinzeit die Köpfe einhauen
Ich denke mal im Großen und Ganzen hast du recht. Das ist ja auch das wesentliche Problem >es wird immer Kontra geben<. Sonst würde ja eigentlich jede Staatsform klappen.
Nur was bringt die Menschen dazu so zu agieren? Jetzt sitze ich schon wieder auf dem Duden für Leichtgläubige..
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was meinst du mit "so zu agieren"?
die menschen sind individuell und haben verschiedene ansichten. wer sich im recht glaubt, verteidigt seine ansicht. manchmal kommt es sogar vor, dass sich jemand im klaren ist, dass die eigene ansicht inhuman und egoistisch ist, aber verteidigt sie aus eigennutz.
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