Animus unregistriert
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Animus am 10.06.2011 22:05.
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Ist mir auch ohne Differenzierung zu allgemein: "Die Eltern..", "die Kinder...".
Und das gilt dann auch für Schuldzuweisungen. Es ist nunmal so, dass ein Kind, das in einem Haushalt aufwächst, wo Eltern nie Fernsehen gucken und nur lesen, eben auch versuchen wird, dem erwachsenen Vorbild nachzuerifern.
Eigentlich ist es immer Scheiße, Allgemeinplätze insbesondere in Bereichen der Erziehungswissenschaft zu verbreiten, da die meisten Menschen, die keinerlei Ausbildung in solchen Bereichen haben, dann meinen, dass müsste immer auf alles und jeden zutreffen.
Kann man aber, wenn man mit einem einzelnen Individuum umgeht, so meistens nicht machen.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Animus am 10.06.2011 22:06.
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dian unregistriert
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@ Animus:
Zitat: |
Viele Eltern stimmten den Argumenten zu, scheinen aber dennoch meist zu glauben, sie würden den Kindern damit Hlefen, wenn sie bestimmen, das ihr Kind z.B ein Musikinstrument erlernen soll, nur weil es musikalisch ist... |
Ich kenne das ja auch aus eigener Erfahrung von meinen Eltern.
Habe sieben Jahre Klavier gelernt... anfangs durchaus motiviert, am Ende dann aber nur noch genervt, bis ich's schließlich hingeschmissen habe, weil das einfach nicht meine Welt war.
Auch meine Eltern haben gerne das Argument benutzt, dass ich es irgendwann bereuen würde, nichts aus meinem Talent gemacht zu haben. Die schlimmste Horrorvorstellung war für sie, dass ich irgendwann als Dreißig oder Vierzigjähriger so enden würde, wie sie selbst... traurig ein Musikinstrument betrachtend und mir wünschend, dass ich es doch nur spielen könnte...
Im Nachhinein muss ich sagen, dass dieses Argument völliger Schwachsinn ist. Die spießbürgerliche Vorstellung, dass man Talente erst durch mehr oder weniger sanften Druck aktivieren müsse, damit sie nicht ungenutzt verfallen, spiegelt doch nur den kollektivistischen Irrglauben ihrer Großväter wider, dass Menschen nur so viel wert sind wie die Fähigkeiten, die sie in die Gemeinschaft mit einbringen.
Mit wahrer Kunst hat das nichts zu tun. Das ist eher vergleichbar mit einer Dressur von Zirkusaffen.
Wahre Kunst sprudelt aus dir heraus. Einen wie Mozart muss man nicht mit Gewalt ans Klavier tackern, damit er zu spielen beginnt. Der wird von Klavieren magisch angezogen werden und wird seine Eltern darum anbetteln, ihm ein Klavier zu kaufen.
Wenn ein Kind davon hingegen nicht fasziniert ist, dann ist es eben einfach kein Mozart.
Und diese Denkweise der Eltern "Ach, wenn er erstmal fünf Jahre Klavierunterricht bei so einer rumänischen Hexe hat, dann wird er schon noch seine geistige Verwandschaft zu Mozart entdecken"... ähm ja, das hat schon sehr viel mit elterlichem Wunschdenken und wenig mit der Realität zu tun.
Ich vergleiche das mal mit dem Schreiben.
In Deutsch war ich früher immer recht gut, in Diktat und Rechtschreibung. Aber als dann später fast nur noch Aufsätze und Erörterungen geschrieben wurden, sind meine Noten rapide in den Keller gefallen.
Die Versuche der Lehrer, mich fürs Schreiben und Lesen zu begeistern, haben das genaue Gegenteil bewirkt, und mich erstmal zu der Erkenntnis geführt, dass ich mit Literatur überhaupt nichts zu tun haben möchte, weil ich das automatisch mit "Schule" und "Zwang" asoziiert habe.
Und ich möchte nicht wissen, wie viele Kinder durch Flötenunterricht in der Grundschule dermaßen abgeschreckt werden, dass sie ein Leben lang nie wieder ein Musikinstrument anfassen, auch wenn sie vielleicht eigentlich Talent dafür hätten.
Also echtes Talent muss sich meines Erachtens frei und aus einem inneren Drang heraus entfalten... das kann man als Eltern natürlich unterstützen, aber man sollte doch vielleicht mal ein bisschen in der Lage sein, zu erkennen, ab wann es keine gutgemeinte Unterstützung mehr ist, sondern nur noch eine Qual für das Kind, die dann das genaue Gegenteil bewirkt.
@ Arne:
Zitat: |
Eigentlich ist es immer Scheiße, Allgemeinplätze insbesondere in Bereichen der Erziehungswissenschaft zu verbreiten, da die meisten Menschen, die keinerlei Ausbildung in solchen Bereichen haben, dann meinen, dass müsste immer auf alles und jeden zutreffen.
Kann man aber, wenn man mit einem einzelnen Individuum umgeht, so meistens nicht machen. |
Wenn diese Erkenntnis mal endlich bei der Mehrheit der Eltern ankommen würde, wäre ich ja schon zufrieden.
Aber im Grunde basiert Erziehung doch schon seit Jahrhunderten auf einer Verallgemeinerung. Und zwar auf der Annahme, dass Eltern als die Älteren automatisch wissen, was richtig ist, und ihr Nachwuchs dies zwangsläufig erst noch lernen muss.
Das ist eine Idealvorstellung, die davon ausgeht, dass man um so klüger wird, je länger man in dieser Welt lebt, und dass man daher auch das Recht hat, jenen, die noch nicht so lange in dieser Welt leben, zu sagen, wo es lang geht.
Was diese Verallgemeinerung leider nicht berücksichtigt, ist die Möglichkeit, dass man durch zu langes leben in dieser Welt vielleicht eher verblödet, als dass man klüger wird.
Eine weitere Verallgemeinerung sind dann noch die sogenannten "Jugendschutz"-Gesetze. Oder Erziehungsratgeber, in denen steht, ab welchem Alter ein Kind wie lange aufbleiben darf, und wie viel Taschengeld es bekommen sollte.
Ich denke, das hat einfach was mit individueller Reife zu tun... und es ist in der Verantwortung der Eltern, den individuellen Reifegrad ihres Kindes erkennen zu können und die Leine, an der sie das Kind zu dessen eigener Sicherheit halten, entsprechend zu lockern (und ab einem gewissen Reifegrad ganz abzunehmen).
Das setzt aber schon voraus, dass man sich auch mit seinem Kind intensiv beschäftigt, und darüberhinaus über ein gewisses Einfühlungsvermögen und Menschenkenntnis verfügt.
Beispielsweise, wenn es um Gewaltdarstellungen in den Medien geht...
Da stürzen sich die besorgten modernen Eltern von heute lieber auf Filtersoftware, die sie auf ihrem PC installieren, anstatt sich mal mit ihrem Kind zusammenzusetzen und mit dem einfach mal über Gewalt und die Empfindungen, die es dabei hat, zu reden.
Würden sie es tun, wären sie wahrscheinlich überrascht, wie selbstverständlich es für viele Kids von heute schon ist, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden...
die leben nicht mehr hinterm Mond so wie die Medien-unerfahrenen Menschen von vor 50 Jahren. Trotzdem legt man immer noch die gleichen Maßstäbe an wie damals und will noch immer Vierzehnjährigen, ja selbst noch Sechzehnjährigen bestimmte Darstellungen vorenthalten.
Dabei kaufen sich heutzutage manch zwölfjährige Mädels schon Klamotten mit dem Playboy-Bunny, laden sich Sexbilder auf ihr Handy und wünschen sich Piercings oder eine Brust-OP... aber wenn ein Erwachsener dann beim Sex mit ihnen erwischt wird, heißt es gleich, er habe das arme unschuldige Kind verführt und dessen Unerfahrenheit ausgenutzt.
Ist doch alles lächerlich und völlig verlogen, dieser ganze Wahn, anhand vom bloßen Alter eines Menschen dessen Reife und die Ausgeprägtheit seines Verwantwortungsgefühl ablesen zu können. Doch es ist für die Erwachsenen eben bequemer so... Wenn man alles schön anhand von Zahlen und Gesetzen ablesen kann, braucht man sich ja nicht mehr persönlich mit dem betroffenen jungen Menschen zu beschäftigen. Und hat so wieder Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens... wie etwa neue Gesetze zu erlassen oder sich Sorgen zu machen über die zunehmende Verrohung der Jugend.
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Animus unregistriert
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Animus am 10.06.2011 22:06.
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Wenn man das ideal machen wollte, dann müsste man eigentlich für jedes Kind jemanden haben (kirchlich gab es früher sowas wie Paten), die ein- bis zweimal im Jahr zusammen mit den Eltern und dem Kind ein Planungsgespräch machen müssten, damit da ausreichend Personen da sind, die mitbekommen, wenn das Kind alt genug für irgendwas ist.
Wahrscheinlich war das mal von den Kirchen gar keine so blöde Idee mit den Paten, wurde aber immer nur ein kirchlicher Kotzscheiß draus. Patenonkel und -tante waren bei mir nur für großzügigere Geschenke bei Geburtstagen und Konfirmation zuständig, ansonsten hatten die keine Funktion und ich kenne auch niemanden, der irgendwo Pate ist, der diese Aufgabe mal als Erziehungsbeistand oder wie man sowas nennen soll (oder von mir aus auch als Kinderrchtler) ernst nehmen würde.
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dian unregistriert
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Zitat: |
Wenn man das ideal machen wollte, dann müsste man eigentlich für jedes Kind jemanden haben (kirchlich gab es früher sowas wie Paten), die ein- bis zweimal im Jahr zusammen mit den Eltern und dem Kind ein Planungsgespräch machen müssten, damit da ausreichend Personen da sind, die mitbekommen, wenn das Kind alt genug für irgendwas ist. |
Ich versuche mir das gerade übertragen ins Tierreich vorzustellen, wie ein paar ausgewachsene Vögel zusammenkommen und darüber philosophieren, ob sie ihrem Nachwuchs schon gestatten können, aus dem Nest zu fliegen... oder ob man ihn nicht doch besser durch Androhung von Strafen dazu bringen sollte, noch ein paar Wochen im Nest zu verweilen, weil fliegen ja so verdammt gefährlich sein kann.
Ich denke, die meisten Eltern heutzutage brauchen keinen Paten, der gemeinsam mit ihnen die Reife ihres Kindes beurteilt, sondern erstmal einen Paten für sich selbst, der ihnen beibringt, einen unverkrampften Umgang mit dem eigenen Nachwuchs zu finden.
Es kommt auf die richtige Mischung an... einerseits natürlich das Kind beschützen und ihm Nestwärme vermitteln, aber im selben Atemzug auch in der Lage zu sein, das Kind loszulassen und es nicht so sehr an sich zu drücken, dass es dabei fast zu ersticken droht.
Doch mal ehrlich... die meisten jungen Eltern, die mir so begegnen, sind total medienverseuchte, panische Jammerlappen, die an jeder Ecke Todesgefahr für ihr Kind sehen.
Die ängstlichen Blicke mancher Eltern mit Kinderwagen, wenn ich mit meinem gutmütigen, friedlich vor sich hinsabbernden Hund an ihnen vorbeilaufe, sprechen Bände.
"Das ist garantiert einer dieser Kampfhunde, von denen ich im Fernsehen gehört habe. Es werden ja fast stündlich Kinder von solchen Bestien angegriffen und zerstückelt.", denken die sich wohl.
Ok, irgendwann nimmt die Angst vor Hunden ab... aber an diese Stelle treten dann eben andere Ängste. Etwa die Angst vor den bösen, allgegenwärtigen Kinderschändern, sobald sich das Kind mal im Internet aufhält oder es gar wagt, Online-Freundschaften mit Menschen zu schließen, die den Eltern völlig unbekannt sind.
Dann gehen gleich wieder sämtliche Alarmglocken an. WARNUNG! GEFAHR! KINDERSCHÄNDER!!! SATANISTEN!!!! SCIENTOLOGEN!!!!
Irgendwann wird es das Kind vermutlich auch geschafft haben, sich von dieser Überbehütung zu emanzipieren. Manche gehen allerdings auch daran zu Grunde und schaffen das nie... sie werden sich, sobald sie aus dem Elternhaus sind, eine dominante Partnerin oder einen dominanten Partner suchen, der dann für den Rest ihres Lebens die Rolle der Eltern übernimmt.
Ich möchte jedenfalls nicht wissen, wie viele Eltern ihre Kinder schon zu psychischen Wracks gemacht haben, entweder durch ihre Unfähigkeit, loszulassen, oder durch ihre Unfähigkeit, Liebe und Geborgenheit zu vermitteln.
Ich denke, da besteht der wahre Aufklärungsbedarf... und nicht bei solch lächerlichen Fragen wie "Wie lang darf mein Kind abends aufbleiben?" oder "Ist es in Ordnung, wenn sich ein Sechsjähriger schon gewalttätige Zeichentrickserien anschaut?"
Wenn die Alten sich vernünftig verhalten und echte Vorbilder sind, wird sich das Kind höchstwahrscheinlich auch daran orientieren... völlig egal, wie lang es aufbleibt und was es im Fernsehen anschaut. Wenn die Alten hingegen Narren sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch das Kind später auf die eine oder andere Weise narrisch wird.
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Animus unregistriert
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Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Animus am 25.05.2011 20:18.
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Ich denke, es geht hier ja nicht um Hunde etc. Es geht darum, dass Eltern ihre Kinder vor allen möglichen bösen Einflüssen schützen wollen und nach momentaner Rechtslage sogar müssen:
Böse Musik, böse Filme, böse Killerspiele ...
Wir können natürlich von Glück reden, dass wir nicht mehr in Höhlen leben und Mammuts jagen müssen. Aber wir können nicht die Kinder mehr und mehr bis vollends in Watte packen nur weil da draussen ein Paar böse Nazis, Kinderschänder etc herumlaufen, um letzten Endes nur zu erreichen, dass am Ende Menschen dabei herauskommen, die kein Bisschen mehr in der Lage sein werden, eigene Entscheidungen zu treffen, weil sie ihr ganzes Leben lang nur Vorgekautes bekommen haben: "Krabbelstube", Kindergarten, Schule (am besten gleich jeden Tag 12 Stunden, damit auch ja keine Frei(z/h)eit mehr übrig bleibt) und in ihrer Freizeit am besten auch noch einen Terminkalender mit 8 Jahren.
Aber warum werde ich nur das Gefühl nicht los, dass irgendjemand ein Interesse daran hat, dass wir immer weniger unsere eigenen Entscheidungen treffen können...
Jedenfalls nicht verwunderlich, wenn freiheitsliebende Menschen daran krepieren...
Unterm Strich ist das Leben gar nicht so schlecht.
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Stimmt, hier unten ist es ok.
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Animus unregistriert
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Animus am 10.06.2011 22:06.
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Ich denke, dass Eltern sowas mitmachen, hat wieder was damit zu tun, dass sie ja nur immer das beste für ihr Kind wollen..
Es hat also etwas mit Unwissenheit zu tun, also dem "Wissen", die Kinder vor gaanz bösen Einflüssen schützen und ihnen "im Leben was bieten" zu müssen. Und ich denke es ist in Stück weit der mangelnde Wille der Eltern, sich wirklich mit den Wünschen, Träumen und Sorgen ihrer Kinder zu befassen.
Und im Grunde tun sie das "richtige", nämlich das, was die Gesellschaft von ihnen erwartet!
Unterm Strich ist das Leben gar nicht so schlecht.
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Stimmt, hier unten ist es ok.
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Animus unregistriert
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Offtopic: Ich würde sagen, dass wir keine Abstimmung mehr brauchen XD, dian wird die Farbe rot nicht sehr gefallen.
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