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Das ist der Krüppel-Bonus. Man hat automatisch mehr Aufmerksamkeit, damit mehr soziale Kontakte, die ja für unser intolerantes Gehirn ach so wichtig sind. Wenn das mit einem positiven, kommunikativen (gewordenen) Charakter zusammentrifft hat er schon mal Glück gehabt. wahrscheinlich kompensiert er körperliche Defizite mit mehr Leistungswillen, was einmal richtig in Gang gebracht zu mehr Leistungsfähigkeit führt. Wenn alles zusammenpasst, ist man als Krüppel besser dran, weil es nicht gewöhnlich ist. Denn das Gewöhnliche läuft leicht Gefahr, an seiner Gewöhnlichkeit zu ersticken, weil es keinen Anreiz hat über sich hinaus zu wachsen.
In diesem Sinne
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Er sagt es selber, dass seine Methode recht simpel ist: Er legt den Fokus darauf, was er hat.
Kenne den Mann schon eine Weile (seit der ihm gewidmeten Hyundai-Werbung zur WM 2010),
hab eines seiner Bücher im Regal stehen.
Also wie gesagt: er sagt, er fokussiert sich darauf, was ihm trotz seines enormen Handicaps bleibt.
Und das ist garnicht so wenig.
Ja, er macht daraus Kommerz,
und ja, dieses mega gut gelaunte gehört auch zu seinem Geschäft
ja, man muss seinen Glauben nicht toll finden (sagt er im Buch auch selber) etc. pp...
Aber im Grunde find ich den Kerl saustark, und er hat vielen vielen Leuten positive Energie gegeben, das ehrt ihn.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von nick_cave am 10.06.2015 21:18.
Denken ist schwer, darum urteilen die Meisten.
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dian unregistriert
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Soweit ich weiß, ist das bei weitem nicht der einzige Behinderte oder Contergan-Geschädigte, der einen auf "Motivation Speaker" macht.
Auch wenn man ja eigentlich meinen sollte, wer so vom Schicksal gefickt wurde ist besonders mies drauf und flucht auf Gott und die Welt. Tatsächlich sind sogar viele von denen gläubige Christen. (Zumindest in USA.)
Eine mögliche Erklärung ist vielleicht, dass durch die Unterentwicklung der motorischen Fähigkeiten andere, kommunikative und geistige Fähigkeiten, dafür besser ausgebildet werden... so wie beispielsweise Blinde ihre Behinderung durch ein besseres Gehör kompensieren.
Und der von Schuschinus angesprochene "Krüppelbonus" kommt sicher auch noch dazu, zumindest in den heutigen westlichen Wohlstands-Gesellschaften. In Russland, Afghanistan oder Indien sieht's vermutlich wieder anders aus... da will man glaube ich kein Behinderter sein...
Aber hierzulande gibt es genügend Menschen mit Helferkomplex, die dich als Behinderten extra in Watte packen. Die Mitschüler werden sich kaum mit dir prügeln wollen, wenn du keine Arme und Beine hast.... Die Lehrer werden vielleicht ein bisschen weniger streng sein... die Polizei drückt ein Auge zu, wenn du mal mit deinem Rollstuhl im Parkverbot stehst... und wildfremde Menschen sind so höflich, dass sie sogar die Straßenseite wechseln, wenn sie dich kommen sehen.
Also gut möglich, dass man durch die ganze Rücksichtsnahme der Mitmenschen (natürlich nicht aller) ein etwas positiveres Bild der Gesellschaft bekommt als jemand, auf den keiner besonders Rücksicht nimmt, weil er ein ganz normales unbehindertes und langweiliges Arschloch ist.
Und wenn man nun positiv über andere Menschen denkt und entsprechend mit ihnen interagiert, bekommt man meistens noch mehr Positivität zurück. So entsteht ein Kreislauf... den es natürlich auch in umgekehrter Form gibt...
Also denke immer positiv, dann wird das Glück auch auf dich zurückfallen. Aber vermutlich muss man das von seinem tiefsten inneren Wesenskern aus tun. Wenn unsereins jetzt einfach probehalber mal versucht, positiv zu denken, ist das nicht authentisch und würde vermutlich eh nicht funktionieren.
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Übersteigerte Rücksichtnahme und Helferkomplex können dem Betreffenden auch schnell auf die Nerven gehen. Schließlich ist es auch nicht unbedingt gut für's Selbstwertgefühl, anderen zur Last zu fallen, oder bemitleidet zu werden, und sich von anderen unnötig abhängig zu machen. Insbesondere als Frau wird man ja dann auch ziehmlich schnell umsorgt.
Wundert mich nicht wenn man gerade in so einer Situation versucht, sein Selbstwertgefühl zu steigern, und sich eine gewisse Unabhängigkeit zu erkämpfen...wobei es sicher auch viele gibt, die weniger ehrgeizig sind, und sich dann einfach bemuttern lassen.
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Er hat sich nicht von den Widrigkeiten des Lebens aufhalten lassen und redet darüber.
Da kann man sich jetzt ein Beispiel daran nehmen, es ignorieren weil man diese Notwendigkeit schon kennt oder man konzentriert sich eben auf seinen Krüppelbonus und redet sich ein dass man ausschließlich ein Opfer der äußeren Umstände ist ;-)
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Ich weis ja nicht wo du deiner Meinung nach sein müsstest, aber ganz unten stell ich mir schlimmer vor.
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