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Ja genau Arne, das meinte ich ja: Insbesondere bei Mädels "darf" man seiner Wut keinen freien Lauf lassen, weil man Mädchen ja als Kerl nicht zu schlagen hat. Und da kann sich dann auch einiges aufstauen wenn die anfangen jemanden zu mobben, der sich an so einen Kodex hält.
Naja, aber insgesamt ist es natürlich so dass ich den Typen nicht gekannt habe, sich dann ein klares Bild zu machen ist natürlich unmöglich.
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dian unregistriert
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@ Arne:
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Ja, damit meinte ich eben einfach, dass jemand, der es gelernt hat, seine Emotionen unmittelbar loszuwerden (was ein normaler Mensch wohl mal irgendwann machen wird, wenn er sich zu Unrecht geschlagen fühlt), nicht auf die Idee kommt, sich mit Waffen oder anderen sonderbaren hinterhältigen Aktionen auszudrücken. |
Natürlich...
aber ist das gesellschaftlich überhaupt erwünscht, dass es solche "normalen" Menschen gibt, die sich unmittelbar, und vielleicht auch durch einen Gewaltausbruch, gegen erlittenes Unrecht zur Wehr setzen?
Es ist doch heutzutage schon so, dass du grundsätzlich IMMER der Dumme bist, wenn du Gewalt anwendest. (Außer, du trägst eine Uniform)
Ich habe schon von zahlreichen Gerichtsurteilen gehört, wo sich sich jemand nur gegen einen Angriff verteidigt hat, und dann hinterher trotzdem wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt wurde... weil man von einem modernen, "normalen" Menschen heutzutage erwartet, dass er eben nicht handgreiflich wird, sondern stattdessen wegläuft, um Hilfe ruft oder die Polizei holt, wenn er sich von jemandem angegriffen oder bedroht fühlt.
Zur Selbstverteidigung darfst du maximal noch deinen Gegner von dir wegstoßen... vielleicht ihm auch im Affekt eine Backpfeife verpassen. Aber wenn er dann fällt, und du weiter auf ihn einprügelst, damit er nicht mehr hochkommen kann (was eigentlich das naheliegendste auf der Welt ist), bist du sofort gearscht... und vor Gericht fragt dann wirklich niemand mehr, ob derjenige, der am Boden lag, es vielleicht verdient hatte.
Also muss man sich schon fragen, ob es nicht zum Teil auch diesen (verlogenen) Moralvorstellungen zu verdanken ist, dass es häufiger zu solchen Amokläufen kommt als in früheren Zeiten.
Eine Gesellschaft, die grundsätzlich immer zuerst einmal Mitleid mit dem Opfer hat und den Täter verurteilt, (egal, ob es das Opfer verdient hatte, verprügelt zu werden oder nicht) wird nicht unbedingt Menschen hervorbringen, die sich an der Schule (oder sonstwo) mit Fäusten gegen erlittenes Unrecht zur Wehr setzen.
Vielmehr wird eine solche Gesellschaft eine Menge Leute hervorbringen, die alle erlittenen Demütigungen runterschlucken, bis sie irgendwann vor Wut platzen und Amoklaufen.
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Zitat: |
Original von dian
Vielmehr wird eine solche Gesellschaft eine Menge Leute hervorbringen, die alle erlittenen Demütigungen runterschlucken, bis sie irgendwann vor Wut platzen und Amoklaufen. |
Naja, so viele Amokläufe gibt es ja nun auch nicht. Ich denke die Gefahr dass das zu Autoaggressionen, Depressionen, Essstörungen, erhöhtem Drogenkonsum etc. führt ist da wesentlich größer.
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dian unregistriert
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@ Yog:
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Insbesondere bei Mädels "darf" man seiner Wut keinen freien Lauf lassen, weil man Mädchen ja als Kerl nicht zu schlagen hat. |
Vorsicht, sonst machst du dich schnell unbeliebt mit solchen "unpopulären" Äußerungen!
Ich meine, es ist natürlich prinzipiell eine gute Sache, dass der Gesetzgeber versucht, die Schwachen (und damit natürlich insbesondere auch Frauen) vor Gewaltanwendung zu schützen.
Allerdings scheint niemand damit gerechnet zu haben, dass dieses Gerechtigkeitsideal schnell pervertieren kann... nämlich dann, wenn die Schwachen anfangen, um ihren besonderen Schutz zu wissen, und diesen gnadenlos ausnutzen, indem sie die Starken nach Strich und Faden provozieren und fertig zu machen.
Aufgefallen ist mir das beispielsweise im Straßenverkehr, wenn aggressiv fahrende Frauen (ja, sowas gibt es!!) in ihrem Mini-Cooper zur Rampensau mutieren, drängeln und andere Verkehrsteilnehmer belästigen... Rein von meinen körperlichen Fähigkeiten könnte ich zwar an der nächsten Ampel aussteigen, die Schlampe aus dem Wagen zerren und ihr mal ordentlich Manieren einbleuen... aber die wissen genau, dass ich das höchstwahrscheinlich nicht tun würde, weil ich dann vor Gericht als alleiniger Übeltäter und fieser Aggressor dastehen würde.
Oder in Beziehungen und Nachbarschaftsstreitigkeiten... auch da ist es in der heutigen Zeit nicht selten so, dass sich der körperlich Unterlegene, der eigentlich von Natur aus eher auf Konfliktvermeidung bedacht sein sollte, wie das letzte Arschloch aufführt, weil er genau weiß, dass er sich's erlauben kann.
Und nein, ich will jetzt keine Gesellschaft fordern, wo Schlägereien an der Tagesordnung sind, um seine Konflikte zu lösen...
aber wenn man sich manchmal anschaut, wie sich juristische Auseinandersetzungen teilweise jahrelang hinziehen, und dabei die Nerven aller Beteiligten extrem belasten (und vielleicht so manchen dauerhaft kaputt machen)... da wäre es manchmal echt besser und auch zivilisierter, wenn sich die Streithähne einfach mal wie in der guten alten Zeit aufs Maul hauen würden. Dann kennt jeder seine Grenzen, und dann zieht der Schwächere den Schwanz ein und wechselt das Revier, wie im Tierreich, wo das Gerüchten zufolge auch ganz gut funktionieren soll.
Zitat: |
Naja, so viele Amokläufe gibt es ja nun auch nicht. Ich denke die Gefahr dass das zu Autoaggressionen, Depressionen, Essstörungen, erhöhtem Drogenkonsum etc. führt ist da wesentlich größer. |
Natürlich. Es gibt auch viele Menschen, deren "Amoklauf" sich nicht nach außen richtet, sondern gegen den eigenen Körper.
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Also, ich würde mir jetzt mal nicht ganz so viel Sorgen darum machen, dass man in der schwäbischen Provinz all zu große Frustrationen schieben muss, weil man keine Frauen schlagen darf. Ich schätze mal, dass die Frauenhäuser da nicht leerer sind als anderswo in der Republik und dass es auch dort genug Ehefrauen gibt, die ihre blauen Flecken gut verstecken müssen, die sie von ihrem Gatten abbekommen.
Ist nur so, dass sie eben versteckt werden und gerade da unten mit ihren evangelikalen Werten zum Teil die Heuchlerei und Bigotterie eben immer etwas größer ist als da, wo religiöse Werte irgendwie nicht als allmächtig und unantastbar verkauft werden.
Ich denke, es gibt sowieso wesentlich mehr religiös mißbrauchte Kinder als dass es sexuell mißbrauchte gibt.
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dian unregistriert
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Also, ich würde mir jetzt mal nicht ganz so viel Sorgen darum machen, dass man in der schwäbischen Provinz all zu große Frustrationen schieben muss, weil man keine Frauen schlagen darf. |
Naja, es geht ja auch gar nicht darum, dass man jetzt Frauen schlagen dürfen soll, um zukünftige Amokläufe frustrierter Männer zu verhindern.
Die ursprüngliche Frage war doch: Hatte der Typ einen besonders ausgeprägten Hass auf Frauen, und wenn ja, worin könnte dieser Hass begründet liegen?
Möglicherweise ja auch ganz banal darin, dass er einfach keine abbekommen hat.
Da sind wir dann, wenn wir diesen Gedankengang konsequent weiter denken, aber auch gleich wieder bei der Gesellschaft angelangt, die jungen Menschen ja regelrecht eintrichtert: "Wenn du keine (gutaussehende) Freundin hast oder gar mit siebzehn noch Jungfrau bist, bist du ein uncooler Verlierer und musst dich schämen."
Ich habe jetzt nur ganz flüchtig die Fotos der Opfer gesehen, die die sensationsgeile BILD auf der Titelseite abgedruckt hatte... mein spontaner Eindruck war, dass das überwiegend gutaussehende Mädels waren, und dass er keine fetten, hässlichen Weiber erschossen hat.
Das könnte ja schon etwas in diese Richtung deuten. Aber vielleicht täuscht das auch, weil die bei der BILD so gute BILD-Bearbeitungsprogramme haben.
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ich glaube jedenfalls daran. es war kein zufall, dass vorrangig weibliche mitschüler opfer seiner tat wurden.
ein mal hieß es auch: erst sah er im klassenraum einen bekannten männlichen mitschüler an,schweifte dann rüber zu einem mädchen und schoss.
nur verstehe ich nicht so ganz, warum er in die innenstadt flüchtete. er hätte sich vor ort richten können. vielleicht wollte er ja tatsächlich irgendwie entkommen und hatte keinen sauberen plan, weil es eine spontane tat war.
jedenfalls muss der vater sich jetzt verantworten, weil er eine knarre ungesichert im schlafzimmer hatte.
ich stelle mir gerade vor, wie der sohn ins schlafzimmer schleicht vorbei am schnarchenden vater, und die knarre stibitzt..
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Zitat: |
Original von dian
Ich meine, es ist natürlich prinzipiell eine gute Sache, dass der Gesetzgeber versucht, die Schwachen (und damit natürlich insbesondere auch Frauen) vor Gewaltanwendung zu schützen.
Allerdings scheint niemand damit gerechnet zu haben, dass dieses Gerechtigkeitsideal schnell pervertieren kann... nämlich dann, wenn die Schwachen anfangen, um ihren besonderen Schutz zu wissen, und diesen gnadenlos ausnutzen, indem sie die Starken nach Strich und Faden provozieren und fertig zu machen. |
Tjaja, das wär wieder ein Thema für sich. Natürlich ist es besser wenn man Konflikte so lösen kann, dass alle mit der Lösung halbwegs einverstanden sind. Aber wenn das nicht klappt entscheidet immer das Recht des Stärkeren, wer den Konflikt gewinnt, falls der Konflikt nicht einfach hinausgezögert wird. Und dann hängt es von den gesellschaftlichen Normen ab, auf welcher Ebene der Kampf ausgeführt wird, und ob der körperlich stärkere, der intelligentere / verschlagenere, der dreistere, der gebildetere, der einflussreichere, der rhetorisch begabtere, der schönere / betörendere / charismatischere, der größere Glückspilz oder wer auch immer gewinnt. Naja, ist halt die Frage ob da überhaupt etwas "gerechtes" bei rauskommen kann, wenn man nicht gemeinsam an einer Lösung arbeitet. Aber die Natur ist ja auch nicht "gerecht" (was immer das auch heißen mag ^^).
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sandu mehta unregistriert
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Zitat: |
Original von Arne Reload
Naja, der Amoklauf hat damit wohl weniger zu tun als einfacher Darwinismus, dass sich das durchsetzt, was sich eben durchsetzen muss. (@Dian hatte eher mit anderen Amokläufen von Frisösen und ähnlich gescheiterten Existenzen zu kämpfen. Aber von Leuten, die immer wieder nur ein Buch empfehlen können, das sie mal gelesen haben, kann wohl kein Forum lesen. Mind-Riot besteht weiterhin, mit etwas anderer Zielsetzung als die Unity, aber all das ist off-topic und kannst Du ausreichend hier in vielen Threads nachlesen.) |
Zitat: |
Pädagogisch bleibt darauf hinzuweisen, dass manche Menschen einfach öfters was in der Kindheit vor die Fresse brauchen, damit sie lernen, dass man sich auch mit Fäusten und seinem eigenen Körper unmittelbar wehren kann. |
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Ja, das sind so die Kommentare von der Qualität, die man eigentlich erhofft hatte, zukünftig nicht mehr hier vorzufinden.
Sagt mir zumindest nix, wenn jemand, der bislang zum Topic eines Threads noch kein einziges Wort geäußert hat, Zitate bringt und diese dann durch andere Zitate bewertet. Wenn man eine dermaßene Verunsicherung hat, dass man zu dem Thema evtl. aus intellektuellen Gründen nix beitragen kann, verstehe ich noch weniger, wenn z.B. jemand wie @Sandu, der wohl das Thema nicht ganz erfassen kann, dann nix fragt, wenn er Verständnisprobleme hat.
Aber glücklicherweise sind wir hier ja nicht in "hochwertigen Foren", die davon ausgehen, dass das rl und das Foren irgendwelche Beziehungen zueinander haben, wie manche Menschen aus der Generation zwischen mir und der heute Jugendlichen noch immer annehmen. Insofern kann man auch solche Sachen einfach mal stehen lassen.
Zur Frage, wer überlebt und wer die begehrte Freundin abbekommt (sprich sich fortpflanzen darf):
Das ist keine Frage der Stärke oder sowas, sondern ausschließlich eine Frage der Anpassungsfähigkeit an die Umwelt. Diese war wohl bei dem Amokläufer nur gering ausgeprägt. Insofern können wir erstmal davon ausgehen, dass es alsbald von dessen Sorte nicht noch mehr geben wird.
Evtl. könnte man (auch der Papst) aber mal überlegen, ob man den Eltern nicht Kondome zur Verfügung stellen sollte. Bzw. kann man auch diskutieren, ob ein Amoklauf überhaupt mit vernünftigen Selektionskriterien zu debatieren ist.
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also ich finde auch, wenn man zum thema nichts beizutragen hat oder beitragen möchte, dann sollte man sich auch nicht nur deshalb melden, weil man sein eigenes urteil über den beitrag eines anderen erheben möchte.
ontopic:
ich glaube schon, dass das gesetz des stärkeren nach wie vor gilt. dazu passt auch "frech gewinnt", wenn sich jemand vordrängelt und die anderen nichts sagen, weil sie keinen ärger haben und aufstand anzetteln wollen.
oder nehmen wir den film "zurück in die zukunft": dort war biff zunächst der stärkere (körperlich), und hat mit seiner einnehmenden art die besten karten gehabt. später wurde der spieß umgedreht, indem list und tücke angewendet wurde - das kann man dann als mentale stärke sehen.
oder anders gesagt: wenn ich in eine neue klasse komme, kann ich mich noch so sehr anpassen - mein ruf hängt trotzdem davon ab, wie sehr ich mich innerhalb einer gruppe beweise, wie sehr ich auffalle im positiven oder negativen sinne und inwiefern ich es vertreten kann, für meinen ruf über "leichen" (hier: auf kosten anderer) gehen würde.
allein durch anpassungsfähigkeit gehört man vielleicht dazu, ist dann aber wahrscheinlich hierarchisch gesehen weit unten.
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Zitat: |
Original von quaid
oder anders gesagt: wenn ich in eine neue klasse komme, kann ich mich noch so sehr anpassen - mein ruf hängt trotzdem davon ab, wie sehr ich mich innerhalb einer gruppe beweise, wie sehr ich auffalle im positiven oder negativen sinne und inwiefern ich es vertreten kann, für meinen ruf über "leichen" (hier: auf kosten anderer) gehen würde.
allein durch anpassungsfähigkeit gehört man vielleicht dazu, ist dann aber wahrscheinlich hierarchisch gesehen weit unten. |
Gerade das meine ich ja mit Anpassung.
Wenn ich erkenne, dass eine Gruppe hierachisch aufgebaut ist und dass die Mitglieder dieser Gruppe dies akzeptieren, wäre es eben ein Zeichen von Anpassungsunfähigkeit, dieses verändern zu wollen, ohne vorab diese Hierachien eben selber konstruktiv angewendet zu haben, sprich: selber eine Position in der Gruppe z.B. einnehmen, die es ermöglicht, die Hierachien aufzubrechen.
Problem ist eben, dass auch jeder, der sich insofern anpassen kann, als dass er in der Hierachie aufsteigen kann, dies auch machen kann ohne z.B. irgendeinen Zweck damit zu verfolgen als seine eigene Satisfikation.
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@Arne: Klar ist Anpassungsfähigkeit wichtig - aber das heißt ja auch nichts anderes als die Fähigkeit zu besitzen, in den Bereichen stark zu werden, die für den aktuellen Konflikt relevant sind.
Und deine Auffassung des Begriffs 'Anpassungsfähigkeit' teile ich, soweit ich das sehe: 'sich anpassen' heißt nicht, sich Regeln und Konventionen unterzuordnen, sondern bloß über ihre Existenz bescheid zu wissen, und sie in die eigenen Überlegungen mit einzubeziehen.
(ich glaube [unser] Seneca hat da auch mal was zu geschrieben)
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dian unregistriert
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Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, haben einige der Angehörigen einen offenen Brief verfasst, in dem sie jede Menge schwachsinniger Forderungen stellen.
Mir ist fast das Frühstück hochgekommen, als ich das gelesen habe. Es demonstriert in erschreckender Weise die Engstirnigkeit vieler Menschen in diesem Land... und ganz ehrlich, mein Mitleid mit solchen ignoranten Menschen hält sich schon arg in Grenzen.
Ich zitiere mal ein paar besonders schöne Ausschnitte:
Zitat: |
Wir wollen, dass sich etwas ändert in dieser Gesellschaft, und wir wollen mithelfen, damit es kein zweites Winnenden mehr geben kann. |
So weit, so gut.
Ich persönlich kann auf ein zweites Winnenden ebenfalls prima verzichten. Ein zweites Winnenden ist in etwa so unnötig wie ein zweites Schorndorf, ein zweites Backnang oder ein zweites Krehwinkel.
Zitat: |
Die derzeitige gesetzliche Regelung ermöglicht die Ausbildung an einer großkalibrigen Pistole bereits ab dem 14. Lebensjahr. Bedenkt man, dass ein junger Mensch gerade in dieser Zeit durch die Pubertät mit sich selbst beschäftigt und häufig im Unreinen ist, so ist die Heraufsetzung der Altersgrenze auf 21 Jahre unerlässlich. |
Aha. Ich finde ja eher, in der Pubertät sind die meisten Menschen zum letzten Mal noch wirklich sie selbst. Nemesus hat das glaube ich mal sehr gut beschrieben, als er von dem hormonellen Treibstoff sprach, der die heranwachsenden Menschen dazu befähigt, sich aus der Umklammerung ihres gestörten Umfelds zu befreien. Leider geht vielen irgendwann dieser Treibstoff aus, bevor sie sich vollständig emanzipieren konnten, und sie stürzen wieder auf die kranke Welt ihrer Eltern hernieder, um fortan zu deren Ebenbild zu mutieren.
Aber klar... für überzeugte Spießer ist rebellisches bzw. bockiges Verhalten von Jugendlichen natürlich nichts sinnvolles, sondern eine Art Geisteskrankheit, die es möglichst schnell zu kurieren gilt.
Zitat: |
Spiele, ob über Internet oder auf dem PC, die zum Ziel haben, möglichst viele Menschen umzubringen, gehören verboten. |
Ich kenne ehrlich gesagt sehr wenige Spiele, bei denen man als Ziel "möglichst viele Menschen umbringen" muss.
Die Bundeswehr fliegt ja auch nicht nach Afghanistan, um dort möglichst viele Afghanen abzuschlachten.
Sie hat als Ziel, unsere freie Welt zu retten, und benutzt Gewalt, um dieses Ziel zu erreichen.
Bei Counterstrike und Co. ist das doch keinen Deut anders... aber offensichtlich wird hier gerne mit zweierlei Maß gemessen.
Das nicht-echte Töten von Menschen verteufelt man,während man das reale Töten unter gewissen "rechtsstaatlichen" Bedingungen nicht nur toleriert, sondern sogar offen unterstützt.
Warum ist man dann nicht konsequent und unterstützt auch Spiele wie Counterstrike oder Far Cry, in denen der Spieler das Ziel hat, die Gesellschaft vor bösen Terroristen und fiesen Bombenlegern zu schützen?
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Gleiches gilt für alle gewaltverherrlichenden Spiele, deren Aufbau und Darstellung sehr realistisch sind und bei denen viel Blut fließt. |
Ja.... wenn ich in Spielen viel Blut sehe, verspüre ich auch immer ein unstillbares Verlangen danach, mich auch im realen Leben in eine Blutlache zu legen und es genüsslich auszutrinken. Ihr kennt das ja sicher von euch selbst.
Jetzt kommt meine Lieblingsstelle:
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Wir wollen mehr Jugendschutz im Internet. In der virtuellen Welt werden heute anonym und gefahrlos Gedanken artikuliert und diskutiert, die eine Bedrohung für unsere Gesellschaft darstellen. |
Scheiße, ich glaube, die lesen hier heimlich mit!!
Aber jetzt mal Spaß beiseite:
Ich halte das schon wirklich für sehr entlarvend, wessen Geistes Kind diese Leute sind.
Konsequent zu Ende gedacht würden sie am liebsten jeden, der über (ihrer Meinung nach) unanständige Dinge diskutiert oder diese auch nur ausspricht, in ein Umerziehungslager stecken.
Von Meinungsfreiheit haben diese Leute wohl noch nie etwas gehört.
Die Freiheit der Meinung endet für sie da, wo jemand mal eine extrem andere Meinung vertritt als sie selbst.
Wer nicht ihre Werte und ihre Weltanschauung vertritt, ist in ihren Augen eine Gefahr für die Gesellschaft... doch mit "die Gesellschaft" meinen sie im Grunde immer nur IHRE Gesellschaft. Das, was sie selbst für richtig halten, und notfalls mit Gewalt allen anderen aufzwingen wollen. Da ist nicht mehr viel Unterschied zu faschistischem Gedankengut zu erkennen, wenn ihr mich fragt... nur dass man es eben heutzutage mit einem Mantel aus Demokratie und Humanität verkleidet hat.
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Wir wollen, dass der Name des Amokläufers nicht mehr genannt und seine Bilder nicht mehr gezeigt werden. |
Reden wir also in Zukunft nur noch, und hinter vorgehaltener Hand, von "Du weißt schon wem", wenn wir eigentlich Tim K. meinen.
Wie er aussieht, und welche Gründe er für seine Tat hatte, hat uns nicht zu interessieren. Lasst uns lieber die Fotos der Opfer auf der Titelseite der BILD-Zeitung zur Schau stellen... lasst uns alle Opfer heroisieren und alle Täter komplett aus dem Gedächtnis streichen, denn alle Täter sind grundsätzlich teuflischer Abschaum, und alle Opfer sind grundsätzlich immer die Guten. Wer diese ultimative Wahrheit hinterfragt, steckt garantiert mit dem Teufel im Bunde.
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Wir wollen wissen, an welchen Stellen unsere ethisch-moralischen und gesetzlichen Sicherungen versagt haben. |
Was sind denn "ethisch-moralische Sicherungen"??
Etwa, dass man den Menschen Angst macht, dass sie in die Hölle kommen, wenn sie gegen bestimmte, von Gott höchstselbst ausgedachte Moralvorstellungen verstoßen?
Oder dass man jene, die sich nicht der Norm entsprechend verhalten, ausgrenzt und so lange psychisch fertigmacht, bis sie sich entweder anpassen oder zu Grunde gehen?
Ich denke, so gesehen hatte man in früheren Jahrhunderten recht gute "ethisch-moralische Sicherungen". Und die aus diesen Sicherungen resultierende Welt war ja auch jahrhundertelang völlig friedlich und ganz ohne Blutvergießen, bis dieser scheußliche Amoklauf in Winnenden geschah.
Ächz. Manche kapieren einfach nicht, dass mehr Verbote und mehr Kontrollen nicht etwa eine bessere Welt schaffen, sondern nur noch mehr Auflehnung und Gegengewalt produzieren werden.
Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht so recht, dass die Verfasser dieses Briefes dies aus Eigeninitiative taten. Würde mich nicht wundern, wenn da der Springer-Verlag oder sonstwer ihnen ein bisschen bei der Formulierung geholfen hat.
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Naja, zumindest haben sie mit dem Brief dargelegt, dass, sofern Vererbung doch die größte Rolle bei der Persönlichkeit spielt, wie uns alle Genetiker immer sagen, dass es niemanden getroffen hat, der sich hätte fortpflanzen sollen.
Aber die Idee, dass es kein zweites Winnenden geben sollte, finde ich nicht schlecht. Wieso nicht konsequent sein?
Es sollte gar kein Winnenden mehr geben. Außer einer Riesenpsychiatrie fällt mir zu dem Kaff auch nix ein. Ich habe auch nie mehr davon gesehen als eben diese, wenn wir mal Bewohner dahin bringen mussten. Und die Psychiatire kann man bestimmt auch anderswo unterbringen. Ansonsten dürfte Winnenden wirklich entbehrlich sein.
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Thx für den Link!
Hätte ich gerade nicht genug zu tun, würde ich jetzt das Jugendamt Winnenden anschreiben und die auffordern, zu untersuchen, ob es in den Familien nicht noch mehr Kinder gibt, die den Eltern dringend weggenommen gehören und dies evtl. auf etwas humanere Art wie durch Heimunterbringung o.ä. erfolgen kann als wie durch einen Amoklauf.
Der ganze Breif besteht nur aus Beschreibungen der Betroffenen, dass sie nicht in der Lage sind, Ihre Blagen vernünftig zu erziehen.
Beispiele:
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Wir wollen, dass der Zugang junger Menschen zu Waffen eingeschränkt wird. Die derzeitige gesetzliche Regelung ermöglicht die Ausbildung an einer großkalibrigen Pistole bereits ab dem 14. Lebensjahr. Bedenkt man, dass ein junger Mensch gerade in dieser Zeit durch die Pubertät mit sich selbst beschäftigt und häufig im Unreinen ist, so ist die Heraufsetzung der Altersgrenze auf 21 Jahre unerlässlich. |
Ja, dann sollen sie ihren Blagen doch den Umgang mit Waffen während der Pubertät verbieten, wenn sie so blöde sind und nicht mal wissen, was in ihren eigenen Kindern in der Pubertät vorgeht (Sind die eigentlich geschlechtsreif geworden ohne Pubertät oder warum wissen die das nicht? Oder wie kommen die an Kinder?). Ich habe hier Waffen (in erster Linie allerdings Stich- und Hiebwaffen, wovon die meisten in jedem Haushalt zu finden sind) rumliegen, mit denen mich ein nun wirklich nicht besonders gefestigter Jugendlicher jederzeit abstechen oder erschlagen könnte. Hat er logischerweise auch mal versucht und wird es jetzt nicht noch mal ausprobieren. Wo liegt das Problem der Eltern????
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Wir wollen weniger Gewalt im Fernsehen. Das Fernsehen, als noch wichtigste Informations- und Unterhaltungsplattform, hat einen sehr großen Einfluss auf die Denk- und Gefühlswelt unserer Mitbürger. Das Fernsehen setzt heute die ethischen und moralischen Standards. Wenn wir es zulassen, dass unseren Mitbürgern weiterhin täglich Mord und Totschlag serviert werden, ist abzusehen, dass die Realität langsam, aber stetig dem Medienvorbild folgen wird. Von den Sendern muss verlangt werden, dass sie ein ausgewogenes Programm anbieten und die Zurschaustellung von Gewalt reduziert wird. Eine "Gewaltquote", der Anteil von Sendungen mit Gewalt in Relation zur Gesamtsendezeit pro Sender, sollte eingeführt werden.
Die Zeiten, in denen Kinder und Jugendliche fernsehen, sollten generell gewaltfrei sein.
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Also, schlimmer kann man seine Unfähigkeit wirklich kaum noch darstellen. Wenn die weniger Gewalt im Fernsehen sehen wollen, dann sollte man denen mal mitteilen, dass man doch tatsächlich einen Fernseher auch ausgeschaltet lassen kann, wenn man manche Sachen nicht sehen will. Man kann sogar auf die Anschaffung einer solchen Verblödungskiste verzichten, wenn man will. Aber natürlich selber sich wohl gerne den letzten Scheiß reinziehen in der Flimmerkiste und sich dann wundern, wenn die Blagen das gleiche machen.
Was sind das für Eltern???
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Wir wollen, dass Killerspiele verboten werden. Spiele, ob über Internet oder auf dem PC, die zum Ziel haben, möglichst viele Menschen umzubringen, gehören verboten. Gleiches gilt für alle Gewalt verherrlichenden Spiele, deren Aufbau und Darstellung sehr realistisch sind und bei denen viel Blut fließt.
Medien: Chatrooms und Foren
Wir wollen mehr Jugendschutz im Internet. In der virtuellen Welt werden heute anonym und gefahrlos Gedankengänge artikuliert und diskutiert, die eine Bedrohung für unsere Gesellschaft darstellen. Wie diese Aktivitäten eingedämmt werden können, wissen wir nicht. Es darf aber nicht sein, dass sich junge Menschen anonym gegenseitig aufhetzen und zu Gewalteskalationen auffordern.
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Ja, und natürlich auch nicht mit den Blagen sprechen, sondern sich auch noch jeden Dreck im Internet reinziehen, das gefällt solchen Eltern. Dass das eine Aufgabe der Eltern sein könnte, INDIVIDUELL für ihr Kind herauszufinden, was ihm gut tut und was nicht, auf solche Ideen kommen die gar nicht, weil sie zu faul und unfähig sind, ihre Kinder zu erziehen.
Erstmal gut, dass die abgeknallten Kinder nicht mehr unter solchen Eltern leiden müssen, die es wohl nie fertigbrachten, denen eine ethische Grundlage zu vermitteln, was sie sich in der Flimmerkiste anschauen sollten und was im Internet interessant sein könnte und was nicht. Oder zumindest denen erklären konnten vor der Pubertät, dass diese kein Grund zum Amoklaufen sein muss.
Denen muss man wikrlich eine Packung Kondome schicken, damit es von der Sorte nicht noch mehr gibt.
Naja, andererseits lebe ich ja ganz gut von solchen Versagern.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Arne Reload am 24.03.2009 04:32.
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Ah, es ist natürlich gut, einen Brief an die drei mächtigsten Männer, bzw. Männerinnen, zu schicken, das ist so medienwirksam...
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Wenn wir es zulassen, dass unseren Mitbürgern weiterhin täglich Mord und Totschlag serviert werden, ist abzusehen, dass die Realität langsam, aber stetig dem Medienvorbild folgen wird. ... |
Tja, dann müssen die Typen von der Tagesschau etc. demnächst ohne blutige Bilder von Attentaten und Amokläufen auskommen. Aber gut, das hat mich eh immer sehr verstört.
Ich seh dann demnächst keine Nachrichten mehr, denn wenn kein Mord- und Totschlag mehr gezeigt wird, kommt nur noch Politik und Sport. Letzteres ist langweilig und nur wegen ersteres lohnt es sich nicht, die Kiste anzuschalten.
Zitat: |
Die Zeiten, in denen Kinder und Jugendliche fernsehen, sollten generell gewaltfrei sein. |
Nie mehr Gewalt im Fernsehen? Dann könnten die auch gleich den Totalverbot von Ego-Shootern fordern!
Zitat: |
Wir wollen, dass Killerspiele verboten werden. |
Oh.
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Wir wollen mehr Jugendschutz im Internet. In der virtuellen Welt werden heute anonym und gefahrlos Gedankengänge artikuliert und diskutiert, die eine Bedrohung für unsere Gesellschaft darstellen. |
DIE CDU IST BÖ-SE! Beschützt euch vor mir!
Zitat: |
Es darf aber nicht sein, dass sich junge Menschen anonym gegenseitig aufhetzen und zu Gewalteskalationen auffordern. |
Na klar, wozu braucht man Anonymität im Internet?
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Bei Gewaltexzessen wie in Winnenden müssen die Medien dazu verpflichtet werden, den Täter zu anonymisieren. Dies ist eine zentrale Komponente zur Verhinderung von Nachahmungstaten. |
Klar. "Boah, der Typ war echt cool! Voll der geile Amoklauf! Ich würde das echt gerne selber machen, aber ich kenne seinen Namen nicht, deswegen ahme ich den nicht nach."
Zitat: |
Wir wollen, dass die Tat aufgeklärt und aufgearbeitet wird. |
Und gleichzeitig ein Verbot, damit man nicht darüber sprechen kann?
Zitat: |
Das Warum der Tat wird sicher nie vollständig geklärt werden können. |
Stimmt, deswegen stürzen wir uns auf die erstbesten, größten anzunehmenden Unwahrheiten und verbieten Ego-Shooter, Meinungsfreiheit, Anonymität im Internet, das Sportschießen und das Fernsehen.
"Einige Menschen in diesem Land sind sehr reich, aber die meisten von euch sind sehr, sehr arm. Und wisst ihr wieso? Weil ihr alle faule Säcke seid! Euer Land braucht Geld. Aber ihr könnt leider nicht genug Geld beschaffen. Also sag ich euch, was wir tun müssen: Wir werden die Krankenhäuser zumachen und den Leuten Arbeit geben und mehr Raketen herstellen!!"
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Hansi unregistriert
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Naja, was guckst du dir auch die "Artikel" auf web.de an?
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