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Zitat: |
Original von Remus Kay
(Angenommen irgendwer würde behaupten, es sei Sinn des Lebens, eine bestimmte Ethnie umzubringen, könntet ihr nicht beweisen, dass er falsch liegt.) |
Genau, das haben wir schon vor 10 Jahren in der Unity festgestellt, dass das der Sinn des Lebens ist.
Was willst Du immer mit Beweisen?
Man kann ja dennoch ab und an mal logisch schlußfolgern und einfach Sachen für plausibel halten. Und es erscheint mir eher unplasibel, dass der Mond aus Käse ist.
Oder um beim Beispiel mit dem Sinn des Lebens zu bleiben, kann man zumindest weiter abstahieren, um auf solche Sachen Antworten zu finden.
Wenn ich die Theorie für nachvollziehbar halte, dass Leben das Produkt von eigentlich sehr selten zusammenfallenden DNA-Teile ist, deren Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dann kann ich daraus ableiten, dass Leben zufällig entstanden sein könnte. Und dann muss ich mir nicht mehr die Frage einzeln beantworten, sondern kann darüber nachdenken, ob Zufälle Sinn haben können.
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Ich gebe noch zu bedenken, dass es einen gewaltigen Unterschied gibt zwischen deskriptiven und normativen Aussagen. Der Kompetenzbereich empirischer Naturwissenschaften bezieht sich nur auf erstgenannte - welche Konsequenzen entsprechende Ergebnisse/Beweise dann haben, ist eher eine philosophisch/ethische Frage.
The Loathsome mask has fallen the man remains
Sceptreless, free, uncircumscribed, but man
Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.
Percy Bysshe Shelley
Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
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@Remus Kay:
Ist im Grunde ganz einfach, obwohl genau diese beiden Arten von Aussagen gerne und oft verwechselt werden. Deskriptiv = beschreibend (ist-Zustand), Normativ=wertend (Soll-Zustand)
Vom einen kann nicht auf den anderen geschlossen werden (normativer Fehlschluss).
Wenn beispielsweise irgendein wissenschaftlicher Beweis eine unterschiedliche Intelligenz von Weißen und Schwarzen feststellen würde, ist damit noch lange nicht gesagt dass hieraus irgendeine Konsequenz gezogen werden müsste. Dies hängt eben von den grundlegenden ethischen Vorstellungen einer Gesellschaft ab, die sich nicht in wissenschaftlichen Begriffen auflösen lassen.
Übrigens hat eine redliche Wissenschaft meiner Auffassung nach eben gerade nicht den Anspruch, alles ganz genau wissen zu KÖNNEN. Wissenschaft arbeitet nach dem Prinzip der Falsifikation, d.h. dass jede Forschung progressiv ausgerichtet ist und Theorien den Weg für eine Entwicklung weisen sollen, die sie letztlich wiederlegen wird.
Bei all der 'Verteufelung' von immer komplexer und weitreichender werdender wissenschaftlicher Forschung wird oft übersehen, dass es nicht die harten Fakten bzw. Theorien sind, die bedrohlich sein können, sondern die gesellschaftlichen Ideologie und Machtverhältnisse, die diese instrumentalisieren.
Entsprechend sollte die Auseinandersetzung mit Wissenschaft und ihren Möglichkeiten imho vielmehr eine Herausforderung an unser generelles Verständnis von Zusammenleben darstellen. Für eine hochentwickelte Gesellschaft unter kapitalistischen Bedingungen seh ich jedenfalls schwarz!
P.S. kurz gegoogelt:
"Wissenschaft hat keine ideologischen Implikationen. Sie sagt uns einfach, wie die Welt ist – nicht wie sie sein sollte. Wenn sich eine Rechtfertigung, ein moralisches Ureil oder sonst irgendeine dieser »sollte«-Aussagen als Schlussfolgerung aus rein wissenschaftlichen Prämissen ausgibt, kann man daher nur eines tun, nämlich die Logik der Folgerung in Frage zu stellen; die Prämissen bleiben davon unberührt. Leider sind die Menschen häufig derart entrüstet über die Schlussfolgerungen, dass sie nicht deren Fehlerhaftigkeit, sondern die wissenschaftlichen Erkenntnisse insgesamt zurückweisen."
http://www.gavagai.de/themen/HHPT06.htm
The Loathsome mask has fallen the man remains
Sceptreless, free, uncircumscribed, but man
Equal, unclassed, tribless and nationless,
Exempt from awe, worship, degree, the king,
Over himself, just, gentle, wise.
Percy Bysshe Shelley
Indessen ist das gerade wieder der Vorzug der neuen Richtung, dass wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Karl Marx
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