BasicX unregistriert
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Aus dieser Perspektive verstehe ich das schon aber dieses Schubladeneinordprinzip nach ICD und Lehrbuch lehnen sogar meine Klinikpsychologen ab... und das Risperdal gehört in die Tonne aber meine Ansicht diesbezüglich kennst du ja inzwischen zur Genüge...
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BasicX unregistriert
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Habe heute meinen Vater mal etwas emotional die Meinung gegeigt. Ich würde damit sagen, dass der Abnabelungsprozess damit richtig in Schwung gekommen ist aber ich lasse meine Ideale nicht dauerhaft mit Füßen treten und auch nicht meinen Charakter, den er anscheinend immer noch nicht akzeptieren kann. Wenn sich meine Worte nachträglich als falsch rausstellen, soll es so sein. Ich kann eben auch nur nach eigenen Ermessen handeln und lieber begehe ich bewusst einen Fehler, als nie die Gelegenheit bekommen zu haben, nach diesen Idealen zu leben...
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Werd' da mal konkreter, um was es ging und beantworte doch bitte nochmal, was ich Dich im Volskentscheid-Thread fragte (von mir aus auch hier in dem Thread), was es denn jetzt überhaupt ausmacht, dass Du noch zur Schule gehst, wenn das alles so eklig ist, wie Du es darstellst.
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BasicX unregistriert
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Dass mit meinen Eltern ist gar nicht so einfach zu erklären und ich müsste jetzt sehr weit ausholen um dir das erklären zu können. Eine einfache Kurzfassung verzerrt es ein wenig, aber ich versuch es trotzdem einmal:
Mein Vater hat mich links liegen gelassen, als ich gesagt habe, dass ich die von ihm bestimmte (Garten-) Arbeit nicht mehr machen möchte, nachdem ich gesehen habe, dass das mehr Zeit kostet als ich in den Ferien für irgendwelche Aufgaben verbringen wollte. Die richtigen Materialien waren natürlich auch nicht gegeben, soll bedeuten es war kein Werkzeug da, was es hätte deutlich beschleunigen können. Mein Vater wollte natürlich, dass ich mal wieder so früh wie möglich damit anfing und nervte meine Mutter und mich. Es war an diesem Tag sehr heiß, und ich fand es sinnlos in der Vormittags- bis Mittagssonne zu arbeiten. Lieber dann am frühen Morgen und am sehr späten Abend. Mein Vater war noch nie gut in Projektplanung. Er kann zwar prima verwalten aber wenn es darum geht, logisch ein Projekt bis ins letzte Detail durchzuplanen und auch von ihm diesbezügliche Thesen über den Haufen zu werfen, wird er schnell ausfallend und aggressiv. Wie gesagt, an dem Tag war das Maß voll und ich sagte ihm, dass ich die Arbeit nicht machen würde.
Die nächsten Tage arbeiteten meine Eltern, während ich oben gemütlich an meinem Laptop saß oder Bücher las. Bis auf die Depressionen eigentlich ganz schöne Tage und ein schlechtes Gewissen hatte ich da auch nicht. Nun ja, das ging über ne Woche gut aber war ja klar, dass dann die Drohungen folgten. (Mit der Arbeit sind sie jetzt immer noch nicht fertig). Wenn ich also gestern nicht im Garten mache, bekomme ich auch kein Taschengeld mehr. War mir letztendlich auch egal, ich habe genug Geld um weiterhin mir ein Bibliotheksausweis ausstellen zu lassen und mehr als Kleidung, Bücher und zu essen brauche ich eigentlich nicht. Die neue Arbeit, die mein Vater für mich hatte, wollte ich trotzdem machen...
Ich hatte keine Lust auf alberne Faxen, wie er sie sonst immer pflegt. Ich kam runter in den Garten und er gleich zu mir: "Redest du mit mir?" Ich war halt noch angefressen von letzter Woche, dafür dass er es nicht mal geschafft hat, mir guten Tag zu sagen, und er wollte jetzt auch noch, dass ich klein beigebe, wo er mir gedroht hatte, bzw. die Konsequenzen gedroht hat. Ich blieb bei dem sachlichen Gebiet, mein Ton war sicherlich nicht in Ordnung aber ich wollte einfach nur schnell die Arbeit erledigen. Von seiner Seite kam dann so etwas wie "so nicht", irgendwie ging das dann weiter bis ich ihm meine Meinung zu seinem Charakter und seiner Person geigte. Was ich genau da gesagt habe, geht eigentlich nur mich was an, aber ich bin unter anderen auf meine Lebensgeschichte eingegangen.
Zur Schule: Ist eine gute Frage, wahrscheinlich weil ich gerne ein Job mit ein wenig mehr Geld hätte oder weil ich etwas machen möchte, was mich interessiert aber langsam ist mir das auch fast egal und ich bin eher für Sachen mit Realschulabschluss...
Irgendwie habe ich die Welt der Reichen so satt. Wahrscheinlich gehe ich zur Schule, weil ich dorthin getrieben werde, weil meine Eltern und Psychologen das wollen und ich teilweise auch. Aber auf der anderen Seite, in meiner nihilistischen Art, möchte ich erst überhaupt einmal Frieden finden können. Ob das mit einer Lehre oder Abi besser geht, da habe ich keine Ahnung.
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Also, zu der Sache mit Deinem Vater kann ich Dir tatsächlich nix sagen. Hört sich zwar interessant an, aber auch nicht unbedingt wie ein Thema für ein öffentliches Forum.
Zur Schule aber noch mal:
Wenn man einen Job machen will, mit dem man mehr(Mehr als was?) verdienen will, dann sollte man diesen Job machen und nicht zur Schule gehen. Ich persönlich finde allerdings das Einkommen bei einem Beruf das letzte, was mich interessiert. Wie Du oben selber sagst: Eigentlich reicht es, wenn man nicht verhungert, was zum anziehen hat und was zum Wohnen samt Laptop und Internetzugang. (Und was zu Rauchen, käme bei mir noch dazu.) Insofern ist die Auswahl eines Jobs nach dem zu erwartenden Gehalt nicht unbedingt logisch aus Deiner Sicht, würde ich sagen.
Ich frage mich die ganze Zeit, warum Du nicht hier und jetzt so lebst, wie Du willst???
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BasicX unregistriert
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Vielleicht, weil ich eine etwas sonderbare Liebe zum Leiden entwickelt habe... Ich habe keine Ahnung
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dian unregistriert
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@ BasicX
Zitat: |
Habe heute meinen Vater mal etwas emotional die Meinung gegeigt. Ich würde damit sagen, dass der Abnabelungsprozess damit richtig in Schwung gekommen ist aber ich lasse meine Ideale nicht dauerhaft mit Füßen treten |
Wenn jemand laut wird oder wütend bei einer Diskussion, ist das eigentlich immer auch Ausdruck von Schwäche und Unsicherheit.
Deshalb weiß ich nicht, ob Emotionalität wirklich das beste in so einer Situation ist.
Andererseits: Wenn zwei Menschen emotional miteinander diskutieren, ist das auch ein bisschen so, wie wenn sie beide ihre Schwächen und Unsicherheiten, die sie bislang hinter einer Maske voreinander versteckt haben, offenbaren. Das kann auch durchaus zu einem reinigenden Gewitter führen, und dazu, dass man sich dann danach besser versteht.
Aber ich denke auch, das mit der Abnabelung von den Eltern ist wirklich ein Problem, das jetzt nicht nur du mit deiner speziellen Vorgeschichte hast...
damit haben Millionen Menschen zu kämpfen. Selbst die dümmsten Lemminge haben manchmal Eltern, die noch ignoranter sind als sie selbst, von denen sie sich erst mal mühsam freischwimmen müssen.
Von daher: Mach das Problem nicht größer, als es ist, und hadere nicht so viel mit deinem Schicksal, denn dadurch wird es meist nicht angenehmer.
Zitat: |
Aber auf der anderen Seite, in meiner nihilistischen Art, möchte ich erst überhaupt einmal Frieden finden können. Ob das mit einer Lehre oder Abi besser geht, da habe ich keine Ahnung. |
Ich würde ja tendenziell eher dazu neigen, Abitur zu machen und dann irgendsowas Weltfremdes wie Germanistik, Philosophie oder Archeologie zu studieren... das machen viele so, um vor dem Ernst des Lebens noch ein paar Jahre verschont zu bleiben.
In einer Lehre wirst du meist noch mehr mit Zwängen und autoritären Vorgesetzten konfrontiert... bin mir nicht sicher, ob dir das in deiner Situation wirklich Frieden geben würde, oder ob da nicht nur noch mehr Druck aufgebaut wird.
Der Idealfall wäre natürlich, wenn du irgendwas finden würdest, was dich wirklich interessiert.
Hmm... man sagt ja immer, dass Psychologen oftmals diejenigen sind, die eine Therapie am nötigsten haben. Viele haben das nur studiert, um sich selbst mal irgendwann therapieren und verstehen zu können.
Eventuell wäre irgendwas in der Richtung das Beste für einen Psycho wie dich... Oder etwas im erzieherischen-pädagogischen Bereich, die Arbeit mit Kindern oder Behinderten.
Vielleicht würde sich für dich manches relativieren, wenn du Anteil am Leben anderer nimmst, die sich nicht dagegen wehren können.
Oder was meint Arne dazu?
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Arbeit im pädagogischen Bereich oder mit behinderten Menschen würde ich jemanden, der selber psychische Probleme hat, die er nicht alleine lösen kann, nicht unbedingt empfehlen.
Dazu muss man meistens schon ziemlich belastbar sein, sonst knackt das an irgendeiner Stelle für eine der beiden Seite mal.
Psychologie studieren und Menschen helfen, die in der gleichen Situation sind, in der man ist oder evtl. dann mal war, das ist eine brauchbare Idee.
(Hat aber auch einen Nachteil: Je mehr man von Psychologie versteht, desto weniger können bei einem Therapien wirken, die mit Mitteln eben dieser arbeiten.)
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das wäre sicherlich auch ein guter grund, warum (in diesem bereich unerfahrene) hartz4-ler nicht anfangen sollten, hilfebedürftige menschen zu betreuen so wie von von-der-ichbackmirnocheinkind-leyen es möchte, oder?
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Hm, es waren meines Wissens ausschließlich solche Jobs erstmal in der Altenarbeit vorgesehen, da ist eigentlich das einzige, was man verpacken muss, dass alte Leute nun mal sterben.
Insgesamt gibt es da wesentlich mehr Akzeptanz für als für junge Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten ist meine Erfahrung.
Mag sein, dass es auch hier Menschen gibt, die es nicht hinbekommen würden, sich dauerhaft mit dem Dahinsiechen und dem Tod zu beschäftigen. Es ist zumindest damit zu rechnen, dass die Fälle von Sterbehilfe in manchen Pflegeheimen zunehmen würden, weil viele es eben nicht verpacken, jemand lange leidend sterbend zu sehen.
In der Pädagogik ist bislang von von der Leyen nur angedacht, Arbeitslose zu Pädagogen oder besser gesagt zu Kinderpflegehelferinnen umzuschulen, also zu sog. Kindergärtnerinnen. Ein reller Einsatz in anderen pädagogischen Bereichen war afaik nicht vorgesehen, aber man sollte ja auch schon mit gering qualifizierten Kräften anfangen in der frühesten Jugend was zu vermasseln. Würden wir wie in Japan Kindergärtnerinnen eine dermaßen hohe Bildung abverlangen (deren Status entspricht dem, was hier ein Hochschulprofessor an Status hat), dann bestände wirklich die Gefahr, dass man nicht mehr das an Kindern versauen kann, was man jetzt so alles versaut. Denn: Wo Hänschen nicht schon neurotisch ist, wird das Hans nimmermehr.
In höheren Bereichen ist mir auch bekannt, dass in der Behindertenarbeit manchmal 1 €-Jobber eingesetzt wurden, aber alle Erfahrungen, die ich selber erlebt habe oder von denen ich gehört habe, war wirklich, dass das ein zusätzlicher Bewohner war und es kaum möglich war, da was positives von zu haben.
Das wirkt sich dann im Laufe der Zeit leider auch auf FSJler und Zivis aus, die dann nicht mehr angefordert werden, weil man die ebensowenig für belastbar hält.
Ich könnte mir den Einsatz von einer 1 €-Kraft bei mir gut vorstellen. Wenn Manuel mal wieder eine Hand in Gips hat, weil er meinte, mir eine ballern zu wollen, dann könnte evtl. diese 1 €-Stelle beim Wichsen behilflich sein, wenn es wieder die rechte Hand ist, die in Gips ist. (Ich persönlich bin doch meistens zu eingespannt in die Arbeit, um auf alle seine Bitten einzugehen.) Ansonsten kann sie sich auch gerne bei Wutanfällen von Manuel verprügeln lassen oder einfach hier mal putzen oder den Garten machen.
Ich warte ja eh seit Mai auf eine Zusage für weiteres Personal.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Arne Reload am 28.07.2010 07:18.
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ich sehe außerdem feste arbeitsplätze gefährdet.
habe leider den link nicht zur hand, aber ich habe vor kurzem erst gelesen, wie eine bürgermeisterin zugegeben hat, dass sie froh ist über die arbeit der ein-euro-jobber in den grünanlagen und deshalb keine festangestellten mehr dafür nutzt. nur mal als vergleich.
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Naja, zumindest in den Bereichen der Individualpädagogik müssten erstmal ausreichend Menschen bereit sein, die vorhandenen Stellen zu besetzen.
Das ist eben noch gar nicht der Fall.
Es zerstört aber so gesehen den freien Markt da, weil ansosnten, um die Stellen zu besetzen, höhere Löhne bezahlt werden müssten.
Man muss das ganze Mal im Auge behalten. U.U. stellt das einen Verstoß der BRD gegen die Subventionsverbote der EU dar. Ich werde mal sehen, wann ich Zeit habe, mich damit zu beschäftigen.
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verstöße interessiert die entscheidungsträger garnicht mehr, glaube ich.
der kontrahierungszwang zum abschluss einer egv (bzw des daraus resultierenden verwaltungsaktes) greift z.b. auch das recht auf vertragsfreiheit an.
die sanktionen gegen leistungsbezieher greifen außerdem das gesetzlich zugesicherte existenzminimum an.
das hat den verurteilten straftäter peter hartz schon nicht interessiert. eigentlich ein (weiteres) zeichen der korrumption in der politik,
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Dass sidn aber Fragen, die sich in der BRD selber ergeben.
Jede Verurteilung der BRD durch die EU verschlechtert das Ansehen der BRD innerhalb der EU, das bedeutet eben auch Nachteile im Export und kann dafür sorgen wie jetzt, dass die BRD nicht mehr Exportweltmeister ist und die Exportabhöngigkeit deutscher Industrie weiter abnimmt.
Deshalb ist es ganz sinnvoll, auch immer darauf zu achten, wie die EU evtl. Sachen, die in der BRD ablaufen beurteilen könnte. Immerhin sitzen da auch einige nationale Konkurrenten der BRD, deren Kapital auch exportieren will.
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